-
Dampf- oder Gasturbine mit beweglicher Verbindung innerer, nicht umlaufender
Teile mit einem äußeren Gehäuse Bei Dampf- oder Gasturbinen hat mau früher vorgeschlagen,
verschiedene Teile derselben miteinander durch federnde oder lenkbare Verbände zu
vereinigen, um zu verhindern, daß die in den verschiedenen Teilen auf Grund der
Erhitzung oder Abkühlung entstehenden Abmessungsänderungen Spannungen zwischen den
einzelnen Teilen der Turbine hervorrufen. E.# ist auch vorgeschlagen worden, nicht
umlaufende innere Teile derartiger Turbinen mit einem äußeren Gehäuse, Rahmen oder
damit zusammengehörigen Teilen durch lenkbare Ringe oder in radialer Richtung verschiebbare
Bolzen oder Stifte zu verbinden. Derartige Bauarten sind besonders bei Gegendruckturbinen
vorgeschlagen worden, wo ein inneres Gehäuse mit einem äußeren Gehäuse verbunden
ist. Bei derartigen Bauarten entstehen jedoch einige Übelstände, indem die lenkbaren
Ringe verhältnismäßig groß gehalten werden müssen, um allzu hohe Spannungen in ihnen
zu vermeiden, während die radialen Bolzen nur eine Verschiebung in radialer Richtung
gestatten. Schwierigkeiten entstehen auch beim Anordnen dieser Ringe insofern, als
die bei Temperaturschwankungen entstehenden Veränderungen nicht die Zentrierung
der verschiedenen Teile der Turbine im Verhältnis zueinander gefährden dürfen.
-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf derartige Turbinen und
bezweckt, Anordnungen zu schaffen, durch welche gleichförmige Veränderungen der
Abmessungen sichergestellt werden. Die Erfindung besteht darin, daß die Verbindung
aus seitlich einer senkrecht zur Drehachse verlaufenden Turbinenmittelebene angeordneten,
schräg nach dem Turbineninnern gerichteten und ihrer Längsachse nach verschiebbaren
Stiften oder Bol=-zen besteht.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Anordnung nach
der Erfindung dargestellt.
-
Die Zeichnung veranschaulicht die Hälfte der inneren Teile einer radialen
Doppelläuferturbine. Die strichpunktierte Linie i bezeichnet die Drehwelle der Turbine,
um welche sie somit in der Hauptsache symmetrisch ist. 2 und 3 bezeichnen die beiden
in entgegengesetzten Richtungen umlaufenden Wellen der Turbine. Mit der Turbinenwelle
2 fest ver-
Bunden ist eine in mehrere Teile ¢, 6, 8 eingeteilte
Turbinenscheibe, welche in derselben Richttnig wie die Welle 2 umläuft. In derselben
Weise ist die in mehrere Teile 5, 7, 9 eingeteilte Turbinenscheibe mit der Turbinenwelle
3 fest verbunden. Die Turbinenscheiben 4, 6, 8 oder 5, 7, 9 tragen in bekannter
Weise ineinander eingesteckte und nach entgegengesetzten Richtungen umlaufende Schaufelringe
io oder i i. Die Turbinenscheiben tragen auch einen umlaufenden Teil 12 oder 13
einer
gegen Dampf abdichtenden Vorrichtung, deren andere Teile i q. und 15 stillstehen
und mit einer inneren Haube 16 verbunden sind. Alle diese inneren Teile sind miteinander
und mit der Haube 16 durch lenkbare Ringe 17 verbunden, wie es beispielsweise zwischen
dem stillstehenden Abdichtungsteil 15 und dem Gehäuse 16 gezeigt ist. Die innere
Haube 16 ist bei 18 erfindungsgemäß mittels Stiften oder Bolzen i9 mit einer äußeren
Haube 2o oder einem damit zusammenhängenden Teil 21 verbunden. In derselben Weise
ist die Haube 16 durch Stifte oder Bolzen 22 mit einem Teil 23 verbunden, welcher
mit der äußeren Haube 2o fest verbunden ist. Genannte Stifte oder Bolzen haben eine
solche Stellung, daß ihre Achsen einander in der Mitte 27 der Turbine schneiden.
-
Der Dampf gelangt in diese Turbine durch die Dampfzufuhrleitung
25 und strömt durch das Schaufelsystem aus dem Raum 26 um die Mitte 27 der
Turbine herum. Nachdem der Dampf unter Temperatur- und Druckfall Energie an die
Schaufelung abgeliefert hat, wird derselbe im Raum 28 innerhalb der inneren Haube
16 wieder aufgesammelt, um nach einem Kondensator oder, falls die Turbine, wie in
der Zeichnung angedeutet, als eine Gegendruckturbine ausgeführt ist, nach einer
anderen Turbine oder einem anderen Platz geleitet zu werden, wo die Energie dieses
Dampfes weiter ausgenutzt werden kann.
-
Wenn der Dampf durch die Turbine strömt, sind ihre inneren Teile von
Dampf umgeben, dessen Temperatur höher ist als die Temperatur des die äußeren Teile
der Turbine umgebenden Dampfes. Alle diese Teile werden sich somit in verschiedenem
Grade sowohl radial als axial ausdehnen, was an den in der Nähe der Mitte der Turbine
gelegenen Teilen mittels bereits beschriebener Expansionsringe 17 ermöglicht
wird. Diese Expansionsringe erfüllen aber nicht, insbesondere nicht an Gegendruckturbinen
mit ihrem Auslaßdampf hoher Temperatur, die Forderungen, die an die Verbindung zwischen
der inneren Haube 16 und der äußeren Haube 2o zu stellen sind. Die in einem Kranz
um die Drehwelle der Turbine zu beiden Seiten der letzteren angeordneten Stifte
oder Bolzen i9 und 22 gestatten dagegen die aus dem bedeutenden Temperaturunterschied
herrührenden Abmessungsveränderungen, ohne daß irgendwelche Gefahr des Schiefwerdens
der inneren Haube entsteht.
-
Eine Ausdehnung der inneren Haube im Verhältnis zur äußeren Haube
wird nur die Wirkung haben, daß die Stifte oder Bolzen eine .axiale Bewegung in
denjenigen Löchern erhalten, in welchen sie angebracht sind. Die Ausdehnung kann
somit völlig symmetrisch geschehen, ohne daß solche federnde Teile beeinflußt werden,
die bestrebt sind, die Teile in die Lagen des kalten Zustandes zurückzuführen.-
Die Turbinenteile werden somit keinen dezentralisierenden Beanspruchungen ausgesetzt,
sondern die Stifte oder Bolzen werden immer die richtige Lage der inneren Haube
im Verhältnis zu den übrigen Teilen der Turbine sicherstellen.
-
Die Stifte oder Bolzen können durch andere Teile ersetzt werden, die
in ähnlicher Weise wie Führungen wirken.