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Eiserne Kappe für den Grubenausbau Bis vor kurzer Zeit wurden zum
Stützen des Gebirges fast ausschließlich alte, aus Schweißeisen verfertigte Eisenbahnschienen
verwandt, da diese billig zu erstehen waren und sich gegenüber dem auftretenden
Gebirgsdruck widerstandsfähig und nachgiebig zeigten. In neuerer Zeit werden aber
im Eisenbahnoberbau keine Schweißeisenschienen mehr verlegt, sondern es kommen ausschließlich
nur Stahlschienen zum Einbau. Diese Schienen sind aber zur Stützung des Gebirges
nicht geeignet, da sie infolge ihrer Härte und Sprödigkeit glatt durchbrechen. Neue
Eisenbahnschienen in alter Qualität Schweißeisen für den Grubenausbau besonders
zu walzen, würde den Ausbau der Strecke zu sehr verteuern.
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Die Erfindung betrifft eine eiserne Kappe für den Grubenausbau, die
sich dadurch auszeichnet, daß sie aus zwei oder mehreren in Gestalt eines Formeisens
verbundenen Walzblechen besteht. Dabei können die durch, die Form der Eisen gebildeten
Hohlräume mit Quetschkörpern ausgelegt werden, um die Stabilität des Trägers zu
erhöhen, und um dem eintretenden Gebirgsdruck einen mit der Durchbiegung der Kappe
wachsenden Widerstand entgegenzusetzen.
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Träger oder Balken, die aus zwei oder mehreren in Gestalt eines Formeisens
verbundenen Walzblechen bestehen, sind im Eisenhochbau bereits bekannt. Ferner ist
bei Deckenbalken oder -trägern das Einlegen von Holzstücken bekannt, damit die Fußbodendielen
sich auf die Holzstücke festnageln lassen.
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Während im Eisenhochbau der Träger oder Balken nur einen senkrechten
Druck aufzunehmen hat, ist die Kappe für den Grubenausbau gleichzeitig einem Seitendruck
und auch einem Druck aus dem Hangenden ausgesetzt, so daß sie meistens gleichzeitig
einen Gebirgsdruck aus zwei verschiedenen Richtungen aufzunehmen hat. Sie ist hierzu,
imstande, da durch die Mehrteiligkeit des" Trägers jedes Walzblech für sich dem
Gebirgsdruck einen Widerstand entgegensetzt und jeder Teil dem mehrbelasteten Teil
hierbei zu Hilfe kommt. Außerdem wird durch das Einlegen der Quetschkörper auf die-
ganze Länge des Trägers seine Widerstandsfähigkeit noch erhöht und setzt auch der
Verdrehung des Trägers in, seiner ganzen Länge den größten Widerstand entgegen,
während bei dem Bekannten die Hoizstückeinlagen nur dazu dienen, eine Nagelbarkeit
zu erzielen.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise in verschiedenen
Ausführungsarten dargestellt. Es zeigen: Abb. i eine Vorderansicht eines Türstockes,
Abb.2 eine Seitenansicht, Abb.3 bis 24 verschiedene Ausführungsarten der Kappe nach
der vorliegenden Erfindung.
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Bei allen Ausführungsarten besteht das Kappeisen aus den beiden Formeisen
a und b,
die zweckmäßig mittels Schrauben oder Niete c zu einem Träzer
oder Balken zusammen
vereinigt werden, so daß sie hznig miteinander
verbunden sind. Sie können. aber auch zusammengeschweißt sein. Der Träger wird hochkant
zwischen Stempel und Hangenden eingelegt. Zweckmäßig gibt man den Eisen a und
b eine solche Form, daß sie nach dem Zusammensetzen zu einem Balken spreizeinförmig
oder breit aufliegen, so daß sie mit den Spreizend und e bzw. Schenkelenden o das
Hangende abstützen bzw. auf dem Stempelkopf aufliegen. Man kann die Spreizend und
e aber auch zu Füßen/ ausbilden, so daß sie eine breite Trag- und Auflagefläche
haben. Dabei können die Füße/ nach innen als auch nach außen stehen. Die Form des
Eisens kann weiterhin so gewählt sein, daß der fertige Träger einen oder mehrere
Hohlräumeg in. sich schließt, die gegebenenfalls mit Quetschkörpern lt ausgelegt
bzw. ausgefüllt werden. Man kann den Eisen auch eine solche Form geben, daß sich
die Enden nach dem Aneinanderfügen überdecken, wie dieses in der Abb. 9 beispielsweise
dargestellt ist. Ebenfalls können die durch die Spreizen d und e gebildeten Hohlräume
mit Quetschkörpern.! ausgelegt werden. Wie die Abb. 15 und 16 zeigen, können
die Stege des Trägers wellenförmig verlaufen, und zwar, wie Abb. 15 zeigt, derart,
daß die Welle des Formeisens a gleich verläuft mit der _ des Formeisens b. Sie können
aber auch, wie Abb. 16 zeigt, ungleichmäßig zueinander verlaufen. Abb. 1q. zeigt
einen Träger, der in der Längsrichtung wellenförmig gelegt ist. Wie die Abb.
17 und 18 zeigen, können in gewissen Abständen voneinander die Rippen h angeordnet
sein, die die Spreizend und e gegeneinander abstützen. Die Rippen können aber auch
in der Länge des Formeisens verlaufen. Die dargestellten Farmen des Eisens sind
nur Ausführungsarten; es kann auch jede andere Form genommen werden. Bei allen gezeichneten
Ausführungsformen kann der Steg des Balkens, der durch das Zusammenlegen der beiden
Formeisena und b gebildet wird, durch Zwischenlegen eines Flacheisens l verstärkt
werden, wie dieses in der Abb.2o veranschaulicht ist. Das Flacheisen 1 kann mit
der Ober- und Unterkante des Balkens abschneiden, es kann aber auch überstehen,
so d.aß das auf den Balken drückende Gebirge sich zuerst in das hochstehende Flacheisen
bzw. das Flacheisen: sich in dem Stempel einschneiden muß, bevor der Druck auf die
ganze Breite des Trägers sich auswirkt. Wie die Abb.2i zeigt, kann, aber auch der
obere und untere Flansch mit einer hochstehenden Abbiegung m versehen sein, die
sich, ebenso wie das zwischengelegte Flacheisen., zuerst einschneiden. Die Endschenkel
m können gegebenenfalls durch Niete oder Schrauben miteinander verbunden werden.
Der Steg und die Flanschen können noch durch Laschen n verstärkt werden, die die
Form eines Flach-, Winkel- oder U-Eisens haben, die der Länge des Trägers entspricht
oder in gewissen Längen und Abständen am Trägerangenietet sind. Wie die Abb.23 und
2¢ zeigen, sind die Schenkelenden o der Formeisen a und b rechtwinklig
abgebogen, um dem auf sie einwirkenden Druck eine breite Angriffsfläche zu geben
bzw. das Hangende gut abzustützen. Dex Steg des Profileisens kann durch die Wulst
p verstärkt bzw. abgestützt werden, und der Hohlraum kann, ebenso wie bei den übrigen
Ausführungsbeispielen, mit einem Quetschkörper ausgelegt werden. An Stelle der einer:
Wulst können derer auch zwei 'oder noch mehr angeordnet werden; ebenso können auch
bei den anderen Ausführungsbeispielen durch die Formgebung des Eisens die Hohlräume
vermehrt werden. Der Balken nach der vorliegenden _ Erfindung kann _geradegestreckt
sein, er kann aber auch in seiner Länge jede andere Form haben, die im Bergbaubetriebe
gebräuchlich oder notwendig- ist.