DE48308C - Neuerungen an Regenerativ - Gaslampen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 26: Gas - Bereitung und -Beleuchtung.

HUGO ROTTSIEPER in THALE α. Harz. Neuerungen an Regenerativ-Gaslampen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. Februar 1888 ab.

Die Neuerungen bezwecken in erster Linie eine bei .Gaslampen noch nicht zur Anwendung gebrachte Gas- und Luftmischung. In der beiliegenden Zeichnung (Fig. 1 bis 4) sind zwei mit diesen neuen Einrichtungen versehene Gaslampen dargestellt, wovon die linksseitige für Innenbeleuchtung und die rechtsseitige für Aufsenbeleuchtung construirt ist. Die innere Construction ist für beide Arten gleich.

Der kegelförmige Vorwä'rmkörper V ist in Fig. 2 und 3 dargestellt; Fig. 3 zeigt diesen Körper im Schnitt nach C-D, Fig. 2. Die Kreuzung der Kanäle für die Luft und für die Heizgase ist ähnlich derjenigen anderer Lampen. Das Gasrohr U mit dem Brenner B und seinem durchbohrten Untertheil G ist centrisch zum Körper V angebracht; auf dem Brenner liegt eine Platte E, welche die von oben kommende Luft zwingt, den durch Pfeile angedeuteten Weg oberhalb der Platte F zu gehen. Diese Platte ist am inneren Rand von V angebracht und veranlafst die Luft, in normaler Richtung dem ausströmenden Gase zuzuströmen und sich damit innig zu vermengen. Danungleichzeitig die centrale Oeffnung in der Platte F mehr oder weniger enger ist als der Ausströmungskreis des Gases, so wird hierdurch die Flamme eingeschnürt und eine noch innigere Vermengung von Luft und Gas bezw. eine bessere Leuchtwirkung erzielt.

Bei Lampen für Innenbeleuchtung wird eine die innere Glocke S umgebende zweite ä'ufsere Glocke R¹ (Fig. 3) angeordnet. Die ä'ufsere Glocke hat am unteren Ende eine Oeffnung, die nicht gröfser . ist, als der Luftbedarf der Lampe bedingt. Durch diese Oeffnung findet eine lebhafte Luftzuströmung statt, die innerhalb dieser'Oeffnung eine Wärmeausstrahlung nach unten verhindert. Da nun weiter die äufsere Glocke R¹ innen und die innere Glocke S aufsen von dieser Luft umspült wird, so kann sich die äufsere Glocke weit weniger erwärmen und diese selbst nur eine geringe Ausstrahlung der Wärme nach unten veranlassen. Gleichzeitig wird auch eine zu starke Ueberhitzung der inneren Glocke vermieden. Aufserdem wird durch diese Anordnung bereits eine Vorwärmung der Verbrennungsluft bedingt.

Den Verschlufs der Glocken mit den anderen Theilen der Lampe bezweckt folgende Construction (Fig. 2 und 3): Der äufsere Rand des Vorwärmkörpers V bezw. der untere Rand der Deckel KK¹ bezw. O ist segmentförmig ausgespart, in gleicher Weise auch der entsprechende Rand der Glocken RR¹ und S¹, so dafs die Segmentvorsprünge der Glocken leicht durch die Aussparungen an der Lampe hindurchgesteckt werden können. Auf den genannten Rändern liegen die Ringe J und H, welche gehoben werden können und von denen J an der Aufsenseite von V, und H an der Innenseite von KK¹ dicht anschliefst; gleichzeitig liegen die Ringe dicht auf den geschliffenen oberen Rändern der Glocken, so dafs keine Luft durch die Segmentöffnungen der Ränder treten kann. Die Segmentvorsprünge an den Glockenrändern sind noch besonders wieder ausgespart, und ist an den Rändern VK und O ein nach oben vorspringender Niet oder ein Schräubchen Z befestigt. Wenn nun die Glocken von unten durch die Ränder gesteckt, die Ringe etwas gehoben und die Glocken so

viel gedreht werden, dafs beim Niederlassen die vorstehenden Schrä'ubchen Z in einer mittleren Aussparung des Glockenrandes sitzen, so' liegen die Ringe dicht auf den Glockenrändern, sowie an dem Körper V und dem Deckel K bezw. K¹. Es wird hierdurch ein Zurückdrehen der Glocken infolge von Erschütterung u. dergl., sowie ein Herunterfallen derselben vermieden.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. An Regenerativ-Gaslampen die Anwendung einer Ablenkungsplatte E und einer centrisch gelochten Platte F behufs äufserer Zuleitung der Luft unterhalb des Brenners in normaler Richtung zur Gasausströmung und behufs Einschnürung der Flamme.
   In Verbindung mit der unter i. gekennzeichneten Einrichtung die Anordnung der Lampenglocke an der Lampe in der Weise, dafs die mit einem segmentförmig ausgesparten Rande versehene Glocke in den ebenfalls segmentförmig ausgesparten Rand der Lampe eingesetzt und mittelst. eines lose abdichtend aufliegenden Ringes und der Sicherheitsschräubchen Z befestigt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.