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Gegenpropeller für mit Luftpropellee betriebene Fahrzeuge, insbesondere
Luftfahrzeuge Die vorliegende Erfindung bezweckt insbesondere bei Luftfahrzeugen
die -Ausnutzung des bekannten, hinter dem Propeller angeordneten feststehenden=
Gegenpropellers außer zur Erhöhung des Propellerwirkungsgrades auch zur Stabilisierung
oder Bildung des Leitwerks. Als wesentlicher Vorteil und Fortschritt der Erfindung
gegenüber bekannten Anordnungen von Luftgegenpropellern, bei denen der Gegenpropeller
auf der verlängerten Schraubenwelle gelagert oder auf eine die hohle Schraubenwelle
durchdringende feststehende Welle aufgesetzt ist, kennzeichnet sich der Umstand,
daß der mit Einem hinter ortsfesten Bauteilen des Fahrzeuges, wie Gondel., Rumpf,
Tragflächenusw. angebrachten Druckpropeller zusammenarbeitende Gegenpropeller mittels
bügelartig den Propeller umgreifender, an den. vorgeordneten ortsfesten Bauteilen
befestigter Arme getragen wird. Dadurch ist insbesondere die Lagerung der Propellerwelle
von etwa seitlich auf den Gegenpropeller wirkenden Kräften unabhängig, ferner kann
der Propeller abgezogen werden, ohne den Gegenpropeller abnehmen zu müssen.
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In der Zeichnung sind in den Abb. i bis 9 verschiedene Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Abb. i ,eine Seitenansicht einer Luftschiffgondel
mit Gegenpropeller, Abb. 2 eine Ansicht ,derselben von hinten, Abb. 3 einen zugehörigen
Schnitt A-B, Abb. 4 eine Abänderung des Schnittes A-B, Abb.5 eine Seitenansicht
eines Landflugzeugs mit Gegenpropeller, Abb. 6 eine Ansicht desselben von hinten,
Abb. 7 ,einen zugehörigen Schnitt C-D des Gegenpropellers, Abb. 8 ,eine Ansicht
.eines Wasserflugzeugs mit Gegenpropeller von. oben, Abb. 9 eine Ansicht desselben
von hinten. In den Abb. i bis 3 bezeichnet i den Rumpf ,der Gondel, 2 einen Motor,
3 den Propeller und q. den feststehenden Gegenpropeller (ausgezogen), der im vorliegenden
Beispiel vier kreuzweise stehende Schaufeln besitzt und vorn den den Propeller 3
bügelartig umgreifenden drei Armen 5 und 6 getragen wird. Die Arme 5 schließen an
zwei verlängerte wagerechte Schaufeln und eine nach oben verlängerte senkrechte
Schaufel des Gegenp,rop.ellers an und übertragen in Verbindung mit den Armen 6 auch
das auf den Gegenpropeller wirkende Drehmoment auf den Rumpf i. Die Arme 6 sind
gemäß Abb. 3 im Längsschnitt A-B tropfenförmig symmetrisch zur Mittelebene gestaltet;
sie können jedoch, wie in dem abgeänderten Schnitt Abb. q. angedeutet ist, ebenfalls
schaufelförnmig ausgebildet sein, um in bekannter Weise einen Vo@rdrall entgegengesetzt
der Drehrichtung des Propellers 3 zu erzeugen.
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Die Schaufeln. q. des Gegenpropellers können gleichzeitig dazu dienen.,
um Ruderflächen anzulenken, wie strichpunktiert mit 7 in Abb. i und 4 ,angedeutet
ist. Diese Ruder sind sehr
wirksam, da sie ummittelbar im S:chraubenstrabl
liegen.
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Bei denn Beispiel eines Landflugzeugs nach Abb.5 bis 7 bezeichnet
8 die Tragflache, 9 den Führersitz, i o eine P,assagierkaibine, i i einen Motor
mit Kühler 12 und Propeller 13. Der hinter dem letzteren angeordnete Gegenpropeller
besitzt ebenfalls vier kreuzweise stehende Schaufeln 14, 15, von denen die
senkrechten Schaufeln i q. gleichzeitig als Seitenruder dienen, indem der ganze
Gegenpropeller um ,die senkrechte Achse 16 drehbar angeordnet ist. Die wagerechten
Schaufeln 15 sind dagegen als fest verbunden mit den Schaufeln 14 angenommen -und
ein besonderes Höhenruder 17 vorgesehen. Der ganze Gegenprop-.eller wird von den
bügelartig den Hauptpropeller 13 umfassenden Armen 18 geträgen, von denen der obere
nach vorn in die Motorumkleidung i 9 übergeht und der untere an den Kabinenrumpf
io anschließt. Die Achse 16 bildet zugleich eine gegenseitige Versteifung der beiden
Arme 18.
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Bei ,dem Zweischwimmer-Wasserflugzeug nach Abb. 8 und 9 bezeichnet
wieder 8 die Tragfläche, 20 ,den Rumpf für Passagiere und Führer, 21 einen Motor,
22 den Propeller und 23 den wieder mit kreuzweise stehenden Schaufeln ausgebildeten
Gegenpropeller. Derselbe wird mittels zweier von der Tragfläche 8 ausgehender Seele
24 getragen, die den Propeller 22 seitlich u'mfasse'n und sich an die wagerechtem:
verlängertem Schaufelndes Gegenpropellers 23 anschließen. Nach unten können die
Stiele 2q. in die Stützfüße 25 für die Schwimmer 26 übergehen. Der Gegenpropeller
23 ist hier ebenfalls für die Bildung des Leitwerks herangezogen, indem an dessen
wagerechte Schaufeln das Höhenruder 27 und an .dessen senkrechte Schaufeln das Seitenrwder
28 angelenkt ist. Die im Schraubenstrahl liegenden. Teile der Ruder können hierbei
so ausgebildet sein, daß dieselben eine Verlängerung der feststehenden Schaufeln
des Gegenpropellers bilden und dadurch ebenfalls strahlablenkkend wirken.
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Aus den beiden Beispielen von Flugzeugen nach Abb. 5 bis. 7, 8 und
9 geht hervor, daß mit vorliegender Neuerung außer den eingangs genannten Vorteilen
noch der weitere erreicht wird, daß bei gleich guter Stabilität deren Rumpf gegenüber
bisherigen Ausführungen wesentlich verkürzt werden kann, wo,-durch auch die Wendigkeit
des Flugzeugs verbessert wird.
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Außer nach den: dar ,gestellten Beispielen kann die Erfindung selbstredend
noch in vielfach anderer Weise ausgeführt und z. B. auch für Mehrschraub.enflugzeuge
angewandt werden, ohne daß solche andere Anordnungen aus dem Rahmen der Erfindung
fallen. So sind z. B. auch Anordnungen in der Erfindung einbegriffen, bei denen
die den Gegenpropeller tragenden Arme teilweise durch die ortsfesten Bauteile des
Luftfahrzeugs, wie z. B. Luftschiffkörper oder Gondel, Rumpf oder Tragflächen usw.,
selbst gebildet werden'. Ferner ist die Erfindung selbstverständlich nicht auf Luftfahrzeuge
allein beschränkt, sondern kann auch bei auf dem Lande oder im Wasser s:,ch bewegenden,
mittels Luftpropeller angetriebenen Fahrzeugen verwendet werden.