DE48180C - Trockenmaschine für Stoffbänder, Papierbahnen und dergl - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 8: Bleichen, Färben, Zeügdrück und Appretur.

MASCHINENFABRIK GERMANIA, vorm. J. S. SCHWALBE & SOHN

in CHEMNITZ i. S.

Trockenmaschine für Stoffbänder, Papierbahnen u. dergl.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 11. August 1888 ab.

Die Trockenmaschine für Stoffbänder, Papierbahnen u. dergl. besitzt in ihrem ersten Theil Heizkörper A von trapezförmigem Querschnitt, welche derart neben einander aufgestellt werden, dafs die gröfseren horizontalen Heizflächen abwechselnd nach oben und unten gerichtet und zwischen denselben Kanäle B etwas geneigt zur Verticalen gebildet sind.

Der zu trocknende Stoff wird von der Einführwalze C ab an der vorderen geneigten Fläche des ersten Trockenkastens herabgeführt, unter demselben durch in den Kanal -B aufwärts, über den zweiten Trockenkasten hinweg, in dem zweiten Kanal B abwärts und so fort, bis derselbe bei der Walze D den ersten Theil des Trockenapparates verläfst.

Beim Durchgang durch diesen Trockenapparat wird der zu verarbeitende Stoff (Papier, Pappe, Cellulose oder Webstoffe) abwechselnd auf der oberen, der unteren und auf beiden Seiten zugleich der Wärme der Heizflächen ausgesetzt und durch diesen wiederholten Wechsel des Abtrocknens der oberen und unteren Seite mit dazwischen erfolgendem Abtrocknen beider Seiten ein energischer, wesentlich beschleunigter Trockenprocefs durchgeführt. Flächen der Trockencylinder, welche nicht Arbeitsflächen sind, werden mit Wärmeschutzmasse verkleidet.

Zur zweckmäfsigen Ausnutzung der Wärme dürfen die, Kanäle B nicht zu weit sein. Um die Stoffbahn durch solch enge Kanäle gut hindurchzuführen, sind rechts und links je zwei endlose Führungsbänder von Filz oder sonstigem Gewebe angeordnet, welche von der Einführwalze C an-, aufeinander liegend, mit der Stoffbahn und neben derselben laufend bis in die Nähe der Abgangswalze D gehen. Hier trennen sich beide Bänder, das oben liegende geht über dem Trockenapparat zurück zur Einführwalze, das untere Band unter dem Apparat zurück nach C Beide Bänder werden hierbei durch Führungs- und Spannrollen in bekannter Weise unterstützt.

Die Stoffbahn wird an den Stellen, an welchen eine Richtungsveränderung derselben stattfindet , durch Leitwalzen L unterstützt, die durch Schnur oder schwache Riemen angetrieben werden und den Transport des Stoffes bewirken.

Der zweite Theil der Trockenmaschine dient dazu, alle Unebenheiten des Stoffes auszugleichen. Derselbe wird von der Walze D weiter nach der Walze L bezw. einem feststehenden Trockencylinder mit beweglichem, aus geschlitztem Blech oder Gewebe bestehenden Mantel geführt, wo er sich auf letzteren auflegt, um denselben herumgeführt wird, durch ein Glättwerk geht und auf einem Cylinder gleicher Anordnung, wie vorbeschrieben, den Trockenprocefs vollendet.

Durch ein Sammelrohr R und abgezweigte Blasrohre r kann in bekannter Weise geprefste Luft gegen die Stoffbahn geleitet und anhängender Dampf weggeblasen werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Trockenmaschine zum abwechselnden Trocknen der oberen, der unteren und der beiden Seiten von Stoffbändern, Papierbahnen u. dergl. mittels der Heizkörper A von trapezförmigem Querschnitte, welche mit ihren gröfseren horizontalen Heizflächen abwechselnd nach oben und unten gerichtet und so an einander gereiht sind, dafs zwischen den gegenüberstehenden schrägen Heizflächen schräge Kanäle B gebildet werden, durch welche das zu trocknende Band abwechselnd hindurch und an einer oberen und unteren horizontalen Heizfläche entlang geführt wird.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.