DE481395C - Photographischer Aufnahmeapparat fuer Schriftstuecke - Google Patents

Description

• Photographischer Aufnahmeapparat für Schriftstücke Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein photographischer Aufnahmeapparat, in erster Linie für Bücher, aber auch für Drucksachen, Schriftstücke und Zeichnungen aller Art, insbesondere für verkleinerte Aufnahmen auf Filmbändern, um mittels der so erhaltenen Negative gleich große positive -Filmbänder oder positive Vergrößerungen auf Papier oder Film nachträglich und jederzeit herstellen zu können.
• Soweit es sich um die Aufnahme ganzer Bücher oder einzelner Seiten eines Buches handelt, ist der Apparat gekennzeichnet durch zwei gegeneinander bewegliche Teile, nämlich eine untere, horizontale Platte (Rahmen), die mittels einer Führung nur in vertikaler Richtung gehoben und gesenkt werden kann, und einem oberen Teil, der von einem auf der un-, teren Platte (Rahmen) in einer Führung aufliegenden. Winkel, z. B. aus Blech, gebildet; wird. Dieser Winkel läßt sich daher auf der unteren Platte von rechts nach links, und umgekehrt, horizontal und parallel zu sich selbst leicht verschieben.
• Diese Einrichtung gestattet, jede Seite des aufzunehmenden Buches in die richtige Stellung zur optischen Achse des Objektivs, zu bringen, zeigt aber noch den empfindlichen Nachteil, daß -man genötigt ist, nach jeder einzelnen Seite das Buch vom Winkel abzuheben und um Co' zu verdrehen. Eine weitere Folge davon ist, daß auch auf dem Filmband jede Seitenaufnahme gegenüber der vorhergehenden gleichfalls um i8o° verdreht reproduziert wird, was bei späterer Vergrößerung der auf dem Filmband gemachten Seitenaufnahmen auf einzelne Papierblätter zwar nicht stört, :aber eine fortlaufende Projektion der Filmbänder für Lesezwecke ausschließt.
• Um auch letzteren Übelstand zu vermeiden, wird der Buchwinkel der Erfindung gemäß um die von seinen beiden Flächen gebildete Kante oder um eine zu dieser parallele, Achse kippbar gemacht, so daß immer eine seiner beiden Flächen während der Aufnahme auf der unteren. Platte horizontal aufliegt oder zu ihr parallel steht. Diese Kippbewegung wird daher von dem auf dem Winkel ruhenden oder befestigten Buche mitgemacht, dessen- Seiten somit abwechselnd bei jeder Aufnahme horizontal liegen, dabei aber immer aufrecht stehen, so daß das Filmband bzw. eine positive Filmbandkopie desselben bei einer nachträglichen Projektion fortlaufend gelesen werden-kann.
• Es sind Aufnahmeapparate bekannt, bei welchen das ,aufgeschlagene Buch mit der zu photographierenden Seite gegen eine feststehende Spiegelglasplatte gedrückt wird. Von dieser Anordnung unterscheidet sich die vorliegende Erfindung ,grundsätzlich durch die Verwendung zweier Glasplatten, von denen die eine immer nur für die rechten, die andere für die linken Buchseiten in Tätigkeit tritt, wobei die jeweilig- unbenutzte Glasplatte auf die Seite geschoben wird. Beide Glasplatten liegen in .einer Ebene und sind leicht veIrschiebbar in Führungen beweglich; welche parallel zu der Tischplatte angeordnet sind, so da.ß durch das Heben der letzteren immer nur die eine der beiden Buchseiten gegen. die untere Fläche der dazugehörigen. Glasplatte angepreßt wird, während die andere Buchhälfte auf der schräg nach oben stehenden Winkelfläche aÜfJ.ieg tt.
• Aus Vorstehendem .ergibt sich, daß, abgesehen von der Höhenverstellung der Tischplatte, noch drei weitere Bewegungen zur Verfügung stehen: Die Kippbarkeit des Buchwinkels, um abwechselnd rechte und linke Buchseiten unter die Kamera zu bringen, auß@erdem aber die Rechts-Links-Verschiebung des Buchwinkels auf der Tischplatte und die dazu parallele Versschiebung jeder der beiden Glasplatten für sich. D-qrch die Kombination dieser Bewegungen erreicht man einen bedeutenden Vorteil bei der verkleinerten Reproduktion von Büchern auf Filmbändern: Da auf letzteren die einzelnen Bilder nur durch einen. verhältnismäßig schmalen Bildstrich getrennt sind, so kommt es zwecks Ausnutzung der vorhandenen Filmfläche bei jeder einzelnen Aufnahme sehr darauf an, daß die optische Achse des Objektivs genau in die Mittellinie jeder Druckseite fällt, da sonst überdeckungen unausbleiblich sind, die das ganze Filmband verderben würden. Durch die kombinierten. Bewegungen des Buchwinkels und der Glasplatten ist man in der Lage, vorstehende Bedingung in genauester Weise zu erfüllen, und zwar nicht nur von Hand, sondern auchselbsttätig, wenn für die Aufnahme ganzer Bücher der Apparat für automatischen Betrieb eingerichtet ist.
• Es hat sich ferner als vorteilhaft erwiesen, die innere Kante jeder Glasplatte, d. h. jene, die sich dicht an die schräg stehende Buchseite anlegen soll, in dem gleichen Winkel anzuschleifen wie letztere, so daß also diese schräge Glaskante mit der unteren Fläche der Glasplatte den gleichen Winkel von z. B. i2o° wie die schräg stehende Buchseite mit der Tischplatte bildet. Man kann auch zwecks Verbreiterung dieser verhältnismäßig kurzen Schrägkante an dieser einen entsprechend breiten Blechstreifen befestigen, wodurch das Niederhalten der betreffenden Buchseite erleichtert wird. Die von dieser ausgehenden i Lichtreflexe werden zweckmäßig durch Schwärzung des Blechstreifens vermieden.
• Auf der beiliegenden Zeichnung sind die wesentlichen Teile des Aufnahmeapparats schematisch dargestellt, unter Fortlassung von Kamera und Belichtungseinrichtung, deren Ausführung im einzelnen den Kern der Erfindung nicht berührt. Abb. i der Zeichnung stellt eine Vorderansicht, Abb.2 eine Draufsicht des Apparats dar.
• Die Apparatur ist auf dem stabilen Tisch i montiert; 2 ist die innere, heb- und senkbare Tischplatte, welche .auf der Metallplatte; 5 festgeschraubt ist und mit dieser mittels der Welle 3 in der Rohrführung q. auf und ab bewegt werden kann. Die Gegengewichte 6, 6 sind so bemessen, daß. Platte 2 mit genügender Kraft nach oben gedrückt wird. Die Abwärtsbewegung des Systems 3-5-2 erfolgt durch einen auf der Zeichnung fortgelassenen Fußhebel.
• Auf zwei mit dem Tisch i fest verschraubten Zargen 7, 7 sind zwei zueinander genau parallele Metallschienen 8, 8 befestigt, die als Führung für die beiden . Spiegelglasscheiben, i o, i o dienen.
• Der aus Blech hergestellte Buchwinkelg ist auf der Platte 2 in beliebiger Weise parallel. zu den Schienen 8, 8 geführt und bildet die Unterlage des aufzunehmenden Buches i i, das auf ihm liegt oder befestigt ist.- In beiden: Abbildungen liegt das Buch auf siner rechten Seite, d. h. eingestellt für die Aufnähme eines, ungerade bezifferten Seite, die gegen. die rechtsseitige Glasplatte io angepreßt wird und deren Mitte genau in der optischen Achsei liegt, während die .andere Glasplatte io nach links ausgeschoben ist. Das vertikal stehende Objektiv ist mit 12 bezeichnet.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE:-i. Photographischer Aufnahmeapparat für Schriftstücke und Drucksachen, insbesondere für Bücher, dadurch gekennzeichnet, daß. das aufzunehmende Buch oder Schriftstück auf einer vertikal. auf und ab zu bewegenden Vorrichtung, einer Platte oder einem Rahmen, nicht unmittelbar, sondern durch Vermittlung eines, auf der Platte oder dem Rahmen parallel zu sich selbst geführten Winkels (9) ruht, derart, daß die .aufeinanderfolgenden Seiten des Buches nach abwechselnder Drehung desselben um i8o° und durch die folgende Rechts-Links-Verschiebung dieses Winkels auf der unteren,. heb- und senkbaren Platte in die richtige Aufnahmestellung zur optischen Achse der Aufnahmekamera gebracht werden.
2. 2. Photographischer Aufnahmeapparat nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (9) um die von seinen beiden Flächen gebildete Kante oder um eine zu dieser parallele Achse gekippt wer-.den kann, so daß er abwechselnd mit der einen und mit der anderen Fläche auf der vertikal beweglichen Platte ruht oder zu dieser parallel steht, zu dem Zwecke, um die rechten und die linken Seiten. des 'Buches ohne Drehung desselben um i8o° in die richtige Stellung zur optischen Achse der Aufnahmekamera zu bringen. 3. Aufnahmeapparat nach den Ansprüchen i und a, dadurch gekennzeichnet, da.ß für die rechten sowie für die linken Seiten eines Buches je eine in festen Führun. gen verschiebbare Glasplatte angeordnet ist, gegen deren Unterfläche die aufzunehmende Buchseite durch Heben der Tischplatte mitsamt dem darauf befindlichen. Winkel angepreßt wird, so daß einerseits die Entfernung zwischen jeder Buchseite und dem Objektiv immer die gleichebleibt und andererseits die genaue Einstellung der betreffenden Seite in die optische Achse in einfacher Weise erreicht und gesichert wird. ¢. Glasplatten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jene Kante derselben, die sich bei jeder Aufnahmegegen die schräg stehende Buchseite anlegt (Innen.-kante), in einem mit dem Buchwinkel (izo°) übereinstimmenden Winkel angeschliffen ist, so daß die Berührung zwischen Glasplattenkante und schräg stehender Buchseite eine möglichst inmige wird. 5. Glasplatten nach den Ansprüchen 3 und q., gekennzeichnet durch eine Verlängerung der schräg geschliffenen Innenkanten. mittels Anbringung einer vorzugsweise aus Blech hergestellten und auf der Innenfläche zweckmäßig geschwärzten Platte von geeigneter Höhe zur Verhinderung des Vorwölbens der schrägen Buchhälfte ünd zur Vermeidung von Lichtreflexen auf die aufzunehmende Buchseite.