DE481118C - Umpflanzmaschine zum Tiefersetzen von Getreidepflanzen an Ort und Stelle - Google Patents

Description

Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Umpflanzmaschine zum Tiefersetzen von Getreidereihen an Ort und Stelle, so daß die ersten oberirdischen Internodien (Bestokkungsknoten) unter die Erde versenkt werden, Der Zweck des Tiefersetzens ist einerseits, die oberirdischen, Internodien zu einer reichen Bestockung anzuregen, damit diese atich Wurzeln und Halme hervorsprießen lassen, ίο wenn sie in der Erde stehen, und anderseits aber, die Wurzeln der Pflanzen der Oberfläche mit ihren durch Hitze und Kälte bedingten Temperaturschwankungen zu entziehen und sie dadurch anzuregen, in die tieferen Bodenschichten einzudringen, so daß sie in Zeiten von Dürreperioden die von unten aufsteigende Bodenfeuchtigkeit in vollem Maße ausnutzen können und auch die in tieferen Bodenschichten bisher unberührt liegenden Nährstoffe aufzuschließen vermögen.

Gleichzeitig wird aber auch dadurch noch eine bedeutende Wachstumskraft insofern hervorgerufen, als durch das Tiefersetzen- der Pflanzen und der damit verbundenen Störung der Wurzeln eine Wachstumsstockung verursacht wird, die sich dadurch auswirkt, daß zwischen den vegetativen (halm- und blattbildenden) Kräften und den fruktifizierenden (körnerbildenden) ein Ausgleich zugunsten der letzteren hervorgerufen wird.

Jede unnötige Lockerung des Bodens, hauptsächlich unterhalb der Pflanze, muß unter allen Umständen unterbleiben, da bei eintretendem Frostwetter, bei dem sich, der Boden hebt, die Pflanze ihren Zusammenhang mit dem Boden durch. Hochfrieren verliert und zugrunde geht, d.h. auswintert, eine vom Landwirt mit Recht sehr gefürchtete Erscheinung·.

Die vorliegende Erfindung soll diesem Übelstand begegnen, indem die in Drillreihen stehenden Getreidepflanzen durch Unterhöhlen mit entsprechenden, hierfür eigens konstruierten Pflugscharen tiefer in den Erdboden gesenkt werden, und zwar nicht durch Seitwärtsschieben, sondern senkrecht ihres Standortes.

Der Boden unterhalb der Pflanze bleibt ungelockert und fest, die tiefergesetzte Pflanze wird sorgsam von Erde umgeben und bis zu ihrer oberirdischen Hälfte zugedeckt, so daß nunmehr alle eingangs erwähnten Bedingungen der Getreidepflanztechnik erfüllt sind und sich für die Pflanzen auswirken können.

Die Zeichnung veranschaulicht den Erfrndungsgegenstand.

Abb. ι ist eine Seitenansicht, Abb. 2 eine Draufsicht,
Abb. 3 ein Schnitt nach Linie a-b, Abb. 4 ein Schnitt nach Linie c-d und

Abb. 5 ein solcher nach Linie e-f der Abb. 2. Mit ι und 2 sind die beiderseitig angeordneten Pflugschare und mit 3 und 4 die zu beiden Seiten der Pflanzenreihe innerhalb der Pflugschare angeordneten Leitbleche zum, Stützen des Pflanzenstreifens bezeichnet. S stellt ein federnd angeordnetes, mit ausgehöhltem Laufkranz versehenes Druckrad zum Niederdrücken des unterpflügten Saatstreifens dar. Hinter den Leitblechen 3 und 4 sitzen zwei Ztistreicher 6 und 7, die den ausgepflügten Boden in die Furchen 8 und 9 bringen und einebnen. Hinter diesen beiden Zustreichern laufen zwei ebenfalls federnd angeordnete Kegelräder 10 und 11, die den eingeebneten Boden an die versenkten Pflanzenreihen andrücken.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Umpflanzmaschine zum Tiefersetzen von Getreidepflanzen an Ort und Stelle, gekennzeichnet durch zwei neben und unter den Pflanzenstreifen greifende Pflugschare (1 und 2), durch hinter den Pflugscharen parallel zum Pflanzenstreifen verlaufende Leit- und Schutzbleche (3 und 4) und ein zwischen letzteren angeordnetes·, unter Fedterdruck stehendes "WhIzrad (5) sowie zwei hinter den Schutz- g₀ blechen (3 und 4) angeordnete Zustreicher (6 und 7) und ein hinter diesem angebrachtes, ebenfalls unter Federdruck stehendes Kegelräderpaar (10 und 11), die zusammen in einem aufeinanderfolgenden Arbeitsgang den Pflanzenstreifen unterhöhlen, ihn seitlich abstützen, niederdrücken, die Erde einebnen und andrücken.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen