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Vorrichtung für Tageslicht-Spiegel-Reklame Die Erfindung bezweckt
eine Verbesserung der sogenannten Tageslicht-Spiegel-Reklame. Diese Vorrichtungen
sind meistens mit einem etwa unter q.5° zur Wagerechten stehenden, ebenen Spiegel
ausgerüstet und =können somit nur einen verhältnismäßig geringen Teil der einfallenden
Lichtstrahlen so reflektieren, daß sie in das Auge des Beobachters gelangen. Denn
da diese Vorrichtungen etwa in Augenhöhe des Beobachters, meistens sogar höher,
angeordnet sind, gehen alle Strahlen, die oberhalb? :der Verbindungslinie zum Auge
des Beobachters aus der Vorrichtung austreten, verloren.
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Dieser übelstand soll mit der Vorrichtung nach der Erfindung beseitigt
werden, und zwar dadurch, daß die spiegelnde Fläche in verschiedenen Winkeln derart
gekrümmt angeordnet ist, da.ß die in die Vorrichtung fallenden Strahlen ein- oder
mehrmalig gebrochen und erst danach auf die Buchstaben gerichtet werden. Zweckmäßig
wird - der Strahlengang so geführt, daß die Strahlen sämtlich unterhalb oder höchstens
in einer wagerechten Linie austreten, wenn die Vorrichtung in Augenhöhe des Beobachters
oder etwas höher aufgehängt ist. Bei anderen Anbringungsarten müssen die Spiegelungsflächen
entsprechend anders zueinander angeordnet sein. Es kann der Strahlengang auch so
geführt sein, daß eine Spiegelung bzw. Reflektion der Strahlen nach allen Seiten
in Erscheinung tritt, so daß das Schild von jeder Stelle aus gesehen werden kann.
Wegen der hierzu benötigten allseitigen Wölbung der Spiegelflächen müssen diese
Flächen gleichzeitig als Träger für die Buchstaben oder Zeichen ausgebildet sein.
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Zweckmäßig wird in diesem Fall als Träger für die Buchstaben oder
Zeichen ein Hohlkörper, etwa in Rohrform, benutzt,, welcher den weiteren Vorteil
bietet, daß die Wandungen dieses Körpers gleichzeitig als Träger für die Zeichen
und als Spiegel zur Brechung der Lichtstrahlen benutzt werden können. Dieser Körper
muß so ausgebildet sein, daß die Brechung der Lichtstrahlen, je nach ihrer Richtung,
entweder einmal oder mehrere Male erfolgt, derart, daß alle Lichtstrahlen gesammelt
und dann erst durch die Zeichen hindurchgeführt werden.
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Dabei ist es zweckmäßig, .die Buchstaben oder Zeichen, wenn sie auf
einer der gegenüberliegenden Seiten angeordnet sind, gegeneinander zu versetzen,
so daß den Buchstäben der einen Seite Spiegelflächen der anderen Seite gegenüberliegen
und somit die beabsichtigte Wirkung voll und ganz erreicht werden kann.
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Der Hauptvorteil des Erfindungsgegenstandes
besteht
darin, daß die Leuchtwirkung bedeutend größer ist als die der bisher benutzten Vorrichtungen.
Die Folge .davon ist, daß, wenn die bisher erreichte Leuchtstärke der bekannten
Vorrichtungen ausreichend ist, der Umfang der Vorrichtungen gemäß der Erfindung
zur Erreichung der gleichen Leuchtstärke wesentlich geringer sein kann, oder aber,
.daß bei gleich großen Vorrichtungen die Leuchtstärke ein Vielfaches der bisherigen
ausmacht.
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Die Ausbildung der einzelnen Teile, besonders die Wahl des Materials,
spielt für das Wesen der Erfindung keine Rolle. Es ist lediglich von Wichtigkeit,
daß die spiegelnden Flächen so ausgebildet sind, daß alle in die Vorrichtung fallenden
Lichtstrahlen so reflektiert werden, daß sie in das Auge des Beobachters gelangen.
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Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele für den Erfindungsgegenstand
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i in Ansicht eine Vorrichtung, in welcher alle
reflektierten Wände so miteinander verbunden sind, daß ein Hohlkörper entsteht;
an dem die auf jeder Seite angebrachten Buchstaben oder Zeichen sichtbar werden,
Abb. z eine andere Ausführungsform und Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII
der Ausführung nach A'bb. z.
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Ahb.4 zeigt schematisch den Gang der Lichtstrahlen in einem etwa rohrförmigen
Hohlkörper gemäß der Erfindung.
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Die Ausführung nach der Abb. i wird von einem Ring i getragen, wobei
Ketten a und 3 angebracht sind, um die Reklamevorrichtung an beliebiger Stelle aufzuhängen.
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Das Licht dringt in die offene obere Seite der Vorrichtung ein, soweit
seine Strahlen nicht in wagerechter Richtung verlaufen. Die einfallenden Lichtstrahlen
werden von den Wänden reflektiert und treten durch die Buchstaben aus. Um auch .die
senkrecht eintretenden Strahlen auf die Seitenwände zu reflektieren und zur Beleuchtung
der Buchstaben zu benutzen, wird ein konvexer Spiegel 4 angeordnet.
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Bei dieser Vorrichtung läßt sich deutlich der Vorteil gegenüber den
bisher bekannten Einrichtungen erkennen. Denn die Lichtstrahlen werden nicht, wie
bisher üblich, nur von :dem Spiegel 4 reflektiert und erst dann durch die Buchstaben
geworfen, sondern auch von allen Seitenwänden, und zwar teils nach einmaliger, teils
nach mehrmaliger Brechung.
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In den Abb. z und 3 ist eine Reklamevorrichtung in rohrartiger Form
dargestellt, welche oben offen ist, so daß das Licht eintreten kann. Mit .der Bezeiclurung
»offen« soll nicht gesagt sein, daß keine Abdeckung vorhanden zu sein braucht. Zwar
ist auch diese Ausführungsform möglich, jedoch erscheint es zweckmäßiger, oben eine
Glasabdeckung vorzusehen, die entweder vollkommen klar ist oder aber auch gerippt
oder sonstwie geforint.sein kann. Auch ist es nicht erforderlich, .daß die ganze
Fläche der Abdeckung offen für den Lichteinlaß ist. Es genügt in manchen Fällen,
daß nur-ein Teil lichtdurchlässig ist, so daß z. B. der--- mittlere Teil lichtundurchlässig
ist.
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Die röhrenartige Form der Anzeigevorrichtung kann dadurch erzielt
werden, daß das Rohr aus Glas geblasen imd mit Endstücken 5 besetzt wird, welche
lichtundurchlässige Wände 6 tragen. An diesen Endstücken 5 können Haken 3 befestigt
sein, um die Vorrichtung in beliebiger Weise, etwa an einem Tragarm, aufzuhängen.
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Die Buchstaben auf den beiden Seiten werden zweckmäßig versetzt, so
daß den Buchstaben der einen Seite eine Spiegelfläche auf .der anderen Seite gegenübersteht.
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Das oben eindringende Licht trifft auf die konvexen Seiten und die
Bodenwände, die so zusammengesetzt sind, daß eine etwa parabolische Form entsteht.
Von .diesen Wänden wird dann das Licht entweder unmittelbar auf die Seitenwände
rr geworfen, in denen die Buchstaben C sich-befinden,. oder sie werden nach den
konkaven Oberwänden .geleitet, an denen das Licht abermals gebrochen, wird, um erst
dann auf die Zeichen tragenden Teile der Seitenwände zu treffen.
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Auf diese Weise werden sämtliche Lichtstrahlen, die aus dem i.8o°
betragenden Winkelbereich des Horizontes kommen, in der Vorrichtung so oft gebrochen,
daß sie schließlich alle in der gewünschten Richtung durch die Buchstaben C austreten.
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Der Gang der Lichtstrahlen wird besonders deutlich an Hand der Abb,4,
welche schematisch den Querschnitt durch ein Rohr zur Bildung einer Reklamevorrichtung
nach der Erfindung darstellt. Zwischen den Buchstaben x-x ist das Rohr offen bzw.
lichtdurchlässig, so daß alle die oben näher bezeichneten Lichtstrahlen eintreten
können. Außer der Oberseite besitzt dieses Rohr etwa sechs verschiedene Flächen
mit den Bezugszeichen i bis 6. Die beiden Seitenflächen 2 und 5 sind dazu bestimmt,
die Buchstaben oder Zeichen aufzunehmen. Die Krünunungen der ,einzelnen Flächen
.ändern sich in Übereinstimmung mit dem Winkel der einfallenden Strahlen, so daß
der beabsichtigte Zweck erreicht wird.
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Ein so ausgebildetes Rohr kann alle Strahlen aus dem i8o° betragenden
Winkelbereich.
des Horizontes sammeln und derart reflektieren, daß
sie, etwas schräg nach unten gerichtet, durch die Buchstaben austreten. Die senkrechten
Strahlen gelangen unmittelbar nach unten auf die Flächen 3 und q., welche den Flächen
i und 6 als Zwischenflächen dienen, denn die von den Flächen 3 und q. auf die Flächen
i und 6 geworfenen Strahlen werden an diesen abermals gebrochen und gelangen so
zu den Seitenflächen. In dem Rohr sind also Flächen angeordnet, welche nur zu einmaliger
Strahlenbrechung benutzt werden, und solche, an denen sich die Strahlen zwei- oder
mehrmalig brechen, bevor sie in das- Auge des 'Beschauers gelangen.
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Die Richtung der eintretenden Lichtstrahlen ist durch Pfeillinien
in der Abb. q. angegeben, und zwar soll angenommen werden, daß Zeichen sich nur
auf der Seitenwand 5 befinden. Der Strahl I-II z. B. tritt beinahe wagerecht in
die Vorrichtung ein, wird an der Seite 6 gebrochen, und zwar nach unten zu der Seite
5, wo er durch einen Buchstaben austritt. Die Linie 11-II zeigt einen Strahl, der
unmittelbar senkrecht eintritt und auf die Grundfläche q. trifft. Von dort wird.
der Strahl zur Seite i gebrochen und dann -nach unten zur Seite 5 geworfen. Der
Strahl III-III zeigt den Weg eines Lichtstrahles, ,der in die Vorrichtung schräg
eintritt und unmittelbar auf die Seite 5 trifft, wo er, ebenfalls etwas nach unten
gerichtet, durch ein Zeichen austritt. Der Strahl IV-IV kommt ebenfalls schräg von
der anderen Seite, trifft auf die Seitenflächen a, wird dort gebrochen, und zwar
zur Seite 5, wo er durch einen Buchstaben austreten kann. Schließlich ist noch der
Strahl V angedeutet, der ebenfalls senkrecht eintritt, über die Fläche 3 und Fläche
6 zur Fläche a gelangt und von dieser zur Fläche 5, wo er schließlich durch einen
Buchstaben austreten kann.
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Es wird also die gesamte, in die Vorrichtung einfallende Lichtmenge
in ihr gesammelt und zur Beleuchtung der Buchstaben benutzt, und zwar derart, daß
alle einfallenden Lichtstrahlen auch durch die Buchstaben in das Auge des Beobachters
gelangen.
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Wie oben bereits angedeutet, kann die Form ,der reflektierenden Wände
je nach den vorliegenden Bedingungen verschieden sein. Im großen und ganzen wird
aber die Form des Querschnitts sich immer mehr oder weniger der Parabel nähern.
Da in dieser Vorrichtung das gesamte Licht zur Beleuchtung der Buchstaben benutzt
wird, kann sie kleiner und- daher billiger als die bisher bekannten Vorrichtungen
sein, obwohl sie mindestens die gleiche Wirkung hervorzubringen geeignet ist. Es
ist auch nicht unbedingt erforderlich, daß die Vorrichtung in Rohrform benutzt wird,
vielmehr kann -jeder Hohlkörper ,=gebraucht werden, der den angegebenen Bedingungen
entspricht.
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An Stelle von Glas kann auch irgendein anderes geeignetes Material
benutzt werden, z. B. Zellhorn, Zellstoff, Gelatine, Glimmer, Kunstharz o. dgl.,
sofern es für den beabsichtigten Zweck geeignet ist; ebenso können auch Kombinationen
von Stoffen Verwendung finden.
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Schließlich kann die Vorrichtung nach der Erfindung in beliebiger
Weise mit einer künstlichen Lichtquelle ausgestattet werden, so daß sie auch bei
Nacht benutzbar ist. Ferner kann die Einrichtung so getroffen werden, daß die Zeichen
nicht unmittelbar auf den Wänden sich befinden, sondern auf einem etwas bewegbaren,
,auswechselbaren Schirm, so daß die Zeichen, welche von der Vorrichtung beleuchtet
bzw. wiedergegeben werden, je nach Bedarf gerändert werden können.
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An Stelle von Hohlkörpern können in allen Fällen auch Vollkörper benutzt
werden, wenn sie so geformt sind, daß sie den gestellten Bedingungen entsprechen.
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Die Erfindung verlangt ferner keineswegs, daß die Körper an mehreren
Seiten mit Buchstaben besetzt sind. Vielmehr kann auch, wie bei den bisher bekannten
Vorrichtungen, nur eine Seite mit Zeichen versehen sein, wobei sich dann die Form
der Spiegelkurve den jeweiligen Verhältnissen anpassen muß. Denn die jeweiligen
Verhältnisse spielen bei der Formgebung der Kurve der Spiegelflache und ihrer Anordnung
eine ausschlaggebende Rolle. So können z. B. derartige Reklameschilder auch auf
Dächern mit Ausstrahlung nach nur einer Seite angebracht werden, wobei gegebenenfalls
die Vorrichtung sehr schmal ausgebildet werden kann. In diesen Fällen müssen die
Strahlen so geführt werden, daß sie nach unten gehen und niemals eine bestimmte
Grenze übersteigen.