DE478456C

DE478456C - Magnetisch gesteuerter Schalter, der auch als Hoechststromschalter verwendbar ist

Info

Publication number: DE478456C
Application number: DEA43812D
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Rohkohl
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1924-12-24
Filing date: 1924-12-25
Publication date: 1929-06-26

Description

Magnetisch gesteuerter Schalter, der auch als Höchststromschalter verwendbar ist Es sind bereits viele Magnetanordnungen für elektrische Schalter bekannt, die zum Einschalten, -Festhalten oder Auslösen dienen. Die Mehrzahl dieser Magnete wirkt vermittels verwickelter mechanischer Übertragungsvorrichtungen auf den zu bedienenden Schalter ein,- so daß eine ziemlich beträchtliche Kraft erforderlich ist. Andere bekannte Ausführungsformen erfordern besondere Hilfsstromkreise mit dauerndem Stromverbrauch.
Nach der Erfindung wird ein Magnet für Schalter vorgeschlagen, der bei einfachstem Aufbau aus nur äußerst wenigen Bestandteilen doch eine vollkommen zuverlässige Arbeitsweise gewährleistet und zu einer Steuerung nur ein sehr geringes Maß von Kraft benötigt. Der verwendete Magnet ist ein Dauermagnet, der durch einen Elektromagneten so beeinflußt wird, daß bei Stromdurchfluß die Kraftlinien des Dauermagneten von dessen Anker abgesaugt und auf Hilfspole übergelenkt werden. Diese Hilfspole sind im unerregten Zustande des Elektromagneten beispielsweise dadurch wirkungslos, daß sie durch einen oder mehrere Luftspalte von den 'Schenkeln des Dauermagneten oder untereinander getrennt sind. Besondere Vorteile bietet die Anordnung dadurch, daß eine äußerst genaue Auslösung beispielsweise bei Höchststromschaltern ermöglicht wird, weil bei Beginn der Auslösung keine Klinken, Sperrhebel oder sonstige Reibung verursachende Teile in Tätigkeit zu treten brauchen. Es ist ferner eine große Kraftwirkung unmittelbar nach dem Loslassen des Ankers erreichbar, Frei- oder Fernauslösung lassen sich auf einfachste Weise erzielen. Eine Schwächung des Dauermagneten durch durchfließende Ströme tritt nicht ein, durch den Elektromagneten wird sogar die Magnetisierung des Dauermagneten erneuert, da seine Erregerwicklung gleichsinnig wirkt. Die beschriebene Einrichtung wirkt in der einfachsten Form derart, daß sie nur von in einer bestimmten Richtung fließenden Strömen betätigt wird, was sie z. B. für Akkumulatorentladungen und ähnliche Zwecke besonders geeignet macht. Die Beschränkung der Wirkung für eine bestimmte Stromrichtung läßt sich aber auch leicht dadurch aufheben, daß man zwei entgegengesetzt geschaltete Magnete benutzt, die eine Ausschaltung bei beiden Stromrichtungen gewährleisten.
Der Magnet nach der Erfindung kann auch gleichzeitig für verschiedene Auslösemöglichkeiten eingerichtet sein, also z. B. mit je einer Spule für Uberstrom- und Fernauslösung versehen sein.
Die Zeichnung veranschaulicht einige Ausführungsbeispiele der neuen Anordnung. Nach der Abb. Z ist zum Festhalten eines Schalters in der Einschaltlage ein Dauermagnet a vorgesehen, dessen Anker b mit dem beweglichen (nicht dargestellten) Schalterteil verbunden sein mag. Ist der Anker b angezogen, so verläuft der Kraftfluß in Richtung der ungefiederten Pfeile. Soll nun einer der Schalter ausgelöst werden, so wird die auf die Hilfspole c aufgewickelte Spule d erregt, wodurch der magnetische Fluß von seinem ursprünglichen «Fege abgesaugt und über den Luftspalt e hinweg durch die Hilfspole c in Richtung der gefiederten Pfeile gelenkt wird. Der Anker b wird infolgedessen losgelassen und der Schalter ausgeschaltet.
Eine andere Ausführung ist in der Abb. 2 dargestellt. Die Spule d ist auf einen Hilfspol aufgebracht, der durch zwei Luftspalte a, und f von den Schenkeln des hufeisenförmigen Dauermagneten a getrennt ist. Diese Ausführungsform ist besonders dann angebracht, wenn der Dauermagnet selbst beweglich gemacht ist, um zwecks Anziehens auf den Anker herabgesenkt zu «-erden. Die Spulenanschlüsse brauchen hierbei nicht biegsam oder beweglich gemacht zu «-erden. Die Wirkungsweise ist folgende: Wird die Spule d erregt, so fällt der Anker b, wie bereits weiter oben beschrieben, ab. Der Anker senkt sich hierbei um ein von der Ausführung des Schalters abhängiges Stück. Soll wieder eingeschaltet werden, so wird der Dauermagnet a mittels eines Gestänges o. dgl. herabgesenkt, bis er den Anker festhält. Nunmehr wird der Dauermagnet samt dem Anker wieder in die Höhe bewegt, wodurch der zu betätigende Schalter geschlossen wird. Die Spule d mit dem Hilfspol c bleibt dabei stets in ihrer festen Lage.
L: m den Schalter unabhängig von der Stromrichtung auszulösen, kann die Anordnung nach Abb.3 verwendet werden. Die beiden Magnete lt und i, deren Spulen in verschiedenem Sinne gewickelt sind, wirken auf ein gemeinsames Gestänge k ein, das mit dem zu steuernden Schalterteil verbunden ist. Der durch die beiden hintereinandergeschalteten Spulen fließende Auslösestrom wird stets in einem der beiden Magnete zur Wirkung kommen, so daß einer der beiden an dem Gestänge beweglich angebrachten Anker losgelassen wird. Hierdurch wird mittels des Gestänges k der Schalter ausgeschaltet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Magnetisch gesteuerter Schalter, der auch als Höchststromschalter verwendbar ist, gekennzeichnet durch einen Dauerinagneten und einen diesen im gleichen Feldrichtungssinne beeinflussenden Elektromagneten, der bei Erregung seiner Spule die Kraftlinien des Dauermagneten von seinem Anker absaugt und in Richtung der eigenen Pole lenkt.
2. Ausführungsform nach Anspruch z, gekennzeichnet durch zwei an den Schenkeln des Dauermagneten angebrachte Hilfspole, die durch einen Luftspalt getrennt sind und von der Erregerwicklung umgeben sind.
3. Ausführungsform nach Anspruch z, gekennzeichnet durch einen Hilfspol, der durch je einen Luftspalt von den Schenkeln des Dauermagneten getrennt ist und von der Erregerwicklung umgeben ist. q.. Ausführungsform nach Anspruch r, 2 oder 3, gekennzeichnet durch mehrere auf ein gemeinsames Gestänge einwirkende 'Magnete, die für in verschiedenen Richtungen verlaufende Auslöseströme eingestellt sind.