DE476476C

DE476476C - Freilandkohlenduengungsanlage mit unterirdisch verlegter Hauptleitung

Info

Publication number: DE476476C
Application number: DER64223D
Authority: DE
Original assignee: FRIEDRICH RIEDEL DR ING
Current assignee: FRIEDRICH RIEDEL DR ING
Priority date: 1925-05-08
Filing date: 1925-05-08
Publication date: 1929-05-17

Description

Die Verteilungsleitungen für Freifeldkohlensäuredüngeanlagen wurden bisher so verlegt, daß von einem in der Regel unterirdisch verlegten Hauptrohr in größeren Abständen verlegte seitliche Begasungsstränge aus gelochten Rohren abzweigen und direkt auf dem Felde verlegt sind. Der beabsichtigte Zweck, eine gleichmäßige Verteilung des Kohlensäuregases herbeizuführen, wird dadurch zwar erreicht, dagegen sind die auf dem Felde verlegten Rohre mit Rücksicht auf den freien Verkehr durch Pflüge, Sämaschinen usw. unerwünscht. Die nachstehend beschriebene Erfindung erreicht ein fast vollkommen freies Feld dadurch, daß auch die seitlichen Begasungsstränge unterirdisch verlegt werden. Um die Gase über der Erde austreten zu lassen, werden in Abständen senkrechte Ausblaserohre angeordnet. Diese Ausblaserohre können in engen Abständen wie bisher die Ausblaselöcher angelegt werden. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, die Ausblaserohre in größeren Abständen anzuordnen, damit Ackergeräte auch quer durch die Reihen hindurchfahren können.

Die Ausgestaltung der Ausblaserohre ist in der Zeichnung in Abb. 1 und 2 dargestellt. Von dem Hauptrohr α zweigt — ebenfalls unterirdisch —. der Nebenstrang b ab, auf welchem bei c und d Ausblaserohre aufgesetzt sind. Das Ausblaserohr c endigt unter der Ackeroberfläche und ist mit einem Rost e abgedeckt,auf dem sich eine lockere, gasdurchlässige Erdschicht/ aufsetzt. Diese Anordnung bildet für den Verkehr auf dem Acker überhaupt kein Hindernis. Mehr Vorteile bietet jedoch die in Abb. 1 rechts dargestellte Ausführungsform. Die Ausströmung der Gase erfolgt hier in horizontaler Richtung, was sowohl gegen die Verwehung in höhere Schichten wie auch für die Verteilung der Breite von Wert ist. Es wird dies dadurch erreicht, daß das Ausblaserohr über der Ackeroberfläche endigt und mit einer einstellbaren Platte g versehen ist, durch welche die Ausströmmengen geregelt werden können.

Um die Rohrleitungsquerschnitte möglichst klein zu halten, ist es zweckmäßig, die Verbrennung mit möglichst wenig Luftüberschuß durchzuführen, so daß die Verbrennungsgase möglichst hochprozentig an Kohlensäure sind. Um jedoch trotzdem nicht zu hochprozentiges Gas an die Pflanzen gelangen zu lassen, erfolgt dessen Verdünnung der Erfindung gemäß im Augenblick des Ausblasens. Durch die Ausströmgeschwindigkeit der Kohlensäuregase wird durch eine düsenartige Einrichtung von oben Luft mit angesaugt, durch welche eine Herabsetzung des Kohlensäuregehaltes in einem solchen Maße bewirkt wird, daß eine Beeinträchtigung der unmittelbar daneben wachsenden Pflanzen nicht eintreten kann. Bei dem Ausströmerohre h der Abb. 2 werden die Gase durch die eingebauten Leit-

flächen i in eine am Umfang offene Scheibe geleitet, in welcher sie vermöge ihrer Geschwindigkeit Luft aus dem darüberliegenden Ansaugerohr mitreißen. Die Ausblaseendstücke der Ausblaserohre d und g werden zweckmäßigerweise herausnehmbar gemacht, so daß vor der Ernte diese Teile entfernt werden können. Die Rohrenden werden dann in geeigneter Weise verschlossen.

ίο Das Rohrsystem wird also, wie in Abb-. S im Grundriß dargestellt, ausgestaltet. Die Begasung wird in der Weise durchgeführt, daß abwechslungsweise einzelne der Nebenstränge in Betrieb, während die anderen abgeschlossen sind. Um aber auch hier die Absperrung an Ort und Stelle zu vermeiden, werden der Erfindung gemäß die Absperrorgane mechanisch mittels Seilzügen oder in sonst geeigneter Weise, am besten von der Kohlensäureerzeugungsstelle aus, betätigt. Irgendwelche Bedienung auf dem Felde selbst ist somit nicht erforderlich.

In Abb. 3 und 4 ist im Auf- und Grundriß eine Abzweigstelle mit den Absperrorganen dargestellt. Die Nebenstränge b sind hier beispielsweise mittels Klappenventile verschlossen. Diese Ventile k drehen sich um senkrechte, in dem Hauptrohr α befestigte^ Achsen. Mittels im Hauptrohr α verlegter Drahtzüge m werden diese Ventile k durch einen Winkelhebel η betätigt. Durch Federn ö werden beim Lösen der Drahtzüge die Ventile von selbst wieder geschlossen.

Claims

Patentansprüche: 3S

1. Freilandkohlensäuredüngeanlage mit unterirdisch verlegter Hauptleitung, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Verteilungsleitungen unterirdisch verlegt sind, mit denen bis an oder über die Erdoberfläche reichende Ausblaserohre lösbar verbunden sind.

2. Kohlensäuredüngeanlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausblaserohre mit einer Regelvorrichtung für die austretende Gasmenge versehen sind.

' - 3. Kohlensäuredüngeanlage nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausblaserohre mit einer Mischdüse versehen sind, um die austretende Kohlensäure mit Luft zu mischen.

4. Kohlensäuredüngeanlage nach Anspruch ι mit Abschlußvorrichtungen an den Abzweigstellen, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Abschlußvorrich- -tungen mechanisch durch Seilzüge oder in sonst geeigneter Weise von einer Stelle aus bedient werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen