DE47601C - Apparat zur direkten Darstellung ammonisirter Düngemittel aus Gaswasser - Google Patents

Apparat zur direkten Darstellung ammonisirter Düngemittel aus Gaswasser

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DE47601C
DE47601C DENDAT47601D DE47601DA DE47601C DE 47601 C DE47601 C DE 47601C DE NDAT47601 D DENDAT47601 D DE NDAT47601D DE 47601D A DE47601D A DE 47601DA DE 47601 C DE47601 C DE 47601C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C3/00Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B1/00Superphosphates, i.e. fertilisers produced by reacting rock or bone phosphates with sulfuric or phosphoric acid in such amounts and concentrations as to yield solid products directly

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  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Gas Separation By Absorption (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 16: Düngerbereitung. / /
Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. August 1888 ab.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Apparat zur directen Herstellung ammonisirter Düngemittel aus Gaswasser. Die wesentlichen Theile dieses Apparates sind die Colonnenapparate, in welchen das Ammoniak dem Gaswasser entzogen wird, und die Absorptionskästen, in welchen sich die zu ammonisirenden Substanzen befinden.
Bis jetzt stellt man Ammoniakverbindungen aus Gaswasser dadurch her, dafs man das frei oder in der Form flüchtiger Salze darin vorhandene Ammoniak durch Erhitzen und Verdampfen eines Theiles der Flüssigkeit austreibt, das Ammoniak mit Wasserdämpfen gemischt fortleitet und durch geeignete Absorptionsmittel, wie Schwefelsäure, Salzsäure etc., verdichtet. Die so erhaltenen Ammoniaksalze, meist Ammoniaksulfat, werden mechanisch mit stickstofffreien geeigneten Dungstoffen gemischt, um stickstoffhaltige ammonisirte Düngemittel, wie Ammoniaksuperphosphat, Calcium — Ammoniumphosphat zu erzeugen.
Ein bedeutend besserer Erfolg und eine reichere Ausbeutung des Gaswassers wird erzielt, wenn man die in dem Gaswasser enthaltenen flüchtigen Ammoniaksalze durch einen Luft- oder Gasstrom mit oder ohne gleichzeitige Erwärmung austreibt und die mit Ammoniakdämpfen beladene Luft durch die zu ammonisirenden Substanzen (Düngemittel) leitet.
Der Erfinder bedient sich hierzu des Jm Folgenden näher beschriebenen und in beiliegender Zeichnung dargestellten Apparates, und zwar zeigt:
Fig. ι den Colonnenapparat zur Verarbeitung des GaswasserSj
Fig. 2 den Grundrifs der gesammten Anlage zur directen Verarbeitung des Gaswassers zu ammonisirtem Dünger.
Der Apparat besteht aus dem Colonnenapparat A, der in ähnlicher Weise wie die bei der Gaswasserdestillation bezw. Spiritusrectification verwendeten Colonnenapparate construirt ist, und ist durch eine Anzahl von Zwischenböden in einzelne Kammern getheilt. Dieser Apparat steht dur,ch das Zuflufsrohr a mit einem Bassin in Verbindung, in welches das Gaswasser durch Pumpen, welche durch den Motor C ihren Antrieb erhalten, aus den Sammelgruben hochgepumpt wird. In die unteren Abtheilungen des Colonnenapparates führt ein Rohr b, welches zur Zuführung von Kalkmilch dient, um die Ammoniaksalze zu zersetzen. Vermittelst eines Dampfstrahlgebläses D wird durch die Rohrleitung c Luft oder Dampf in die untere Abtheilung des Colonnenapparates eingeblasen; dieses Gebläse wird durch die Dampfleitung d gespeist.
Durch den Ventilator E, der gleichfalls vom Motor C aus getrieben wird, kann ferner aus dem Rohr f reine Luft oder aus dem Rohr e Rauchgas in den Apparat geblasen werden. Endlich kann durch die Leitung d direct Dampf in die Flüssigkeit eingeführt werden, um je nach der Beschaffenheit der zu verarbeitenden Flüssigkeit variable Mengen von Luft und Dampf zuführen zu können. Am unteren Theile des Apparates befindet sich das Abflufsrohr g für das von Ammoniak befreite Gaswasser. Diese Colonnenapparate stehen durch Rohrleitungen J1 mit den Absorptionsgefäfsen F1 F2 und F3 in Verbindung. Diese Gefäfse sind ähnlich wie die Reinigungskästen
der Gasanstalten eingerichtet und mit Rohrleitungen g1 und Wechselventilen H H1 H2 und H3 so verbunden, dafs das Durchströmen der Luft in beliebiger Reihenfolge hinter einander stattfinden kann. Durch das letzte Wechselventil f/4 kann dann die den Absorptionskasten verlassende Luft durch das Rohr h ausgeblasen oder auch zu einem Behälter G geleitet werden, der mit Eisenerz gefüllt ist, um den Schwefelwasserstoff aus der Luft zu entfernen. Hierbei ist noch zu erwähnen, dafs die Dimensionen und die Anzahl der Terrassen, über welche das Ammoniakwasser nach abwärts fliefst und mit der Luft in Berührung gebracht wird, von dem Gehalt der Flüssigkeit an Ammoniak abhängig zu machen ist.
Auch kann man die Anordnung so treffen, dafs die Flüssigkeit durch mit Koks oder anderem Material gefüllte Gefäfse herabfliefst und von einem von unten nach oben geblasenen Luftstrom innig berührt wird.
Die Wirkungsweise des Apparates ist nun folgende: Das zur Verarbeitung bestimmte Gaswasser fliefst in den oberen Theil des Colonnenapparates A und fällt durch die einzelnen Kammern über die Zwischenboden herab. Auf diesem Wege wird demselben ein Luftstrom, der in die unterste Abtheilung des Gefäfses in seiner Vertheilung durch das Rohr c geleitet wird, entgegengeführt; dieser Luftstrom wird durch Wasserdampf oder ein Dampfstrahlgebläse mehr oder weniger erwärmt. Der Luftstrom nimmt das Ammoniak aus der Flüssigkeit auf, steigt dann durch die verschiedenen Abtheilungen der Colonne empor, indem er immer von neuem in der herabrieselnden Flüssigkeit vertheilt wird; auf diesem Wege kühlt er sich immer mehr ab, verliert dadurch seinen Wasserdampf und bereichert sich durch Berührung mit immer concentrirteren Lösungen mit Ammoniakdämpfen. Der obere Theil des Colonnenapparates, in welchen das Gaswasser in continuirlichem Strom einfüefst, wirkt als Kühler und Condensator. Um das gebundene Ammoniak aus den Salzen freizumachen, wird der Flüssigkeit vor dem Eintritt in die letzte Kammer Kalkmilch zugesetzt. Die von Ammoniak befreite Flüssigkeit läuft aus dem unteren Theil des Apparates continuirlich ab. Die Menge der eingeblasenen Luft und die Erwärmung der Flüssigkeit wird so bemessen, dafs einerseits das abfliefsende Wasser vollständig frei von Ammoniak ist, andererseits der austretende, mit Ammoniakdämpfen beladene Gasstrom nahezu die Temperatur des einfliefsenden Gaswassers besitzt. In einzelnen Fällen kann die vollständige Abkühlung des Gasstromes durch einen besonderen Condensator bewirkt werden. Aus dem oberen Theil des Colonnenapparates A fliefst der mit Ammoniakdämpfen geschwängerte Strom durch die Leitung J1 zu den Absorptionsgefäfsen F, in welchen sich die zur Ammonisirung bestimmte Substanz auf Horden ausgebreitet befindet; dieselbe ist gewöhnlich Superphosphat, Doppelphosphat, aufgeschlossener Guano etc. Beim Durchgang durch das in Schichten von mäfsiger Höhe ausgebreitete saure Absorptionsmittel wird dem Gasstrom alles Ammoniak entzogen und man erhält direct trockenen Stickstoffdünger. ' ;
Die Vortheile dieses Apparates bestehen demnach darin, dafs er eine directe Uebertragung des Ammoniaks aus dem Gaswasser an die zu ammonisirenden Substanzen (Dünger) mittelst. Luft- oder Gasstromes ermöglicht.
Es wird demnach die bisher übliche Darstellung von Ammoniaksulfat umgangen und dadurch die Schwefelsäure, deren Beimengung bei Herstellung von künstlichem Dünger unerwünscht ist, vermieden und das Ammoniak direct in der Form von phosphorsaurem Ammoniak und in chemischer Mischung mit dem Düngestoff erhalten. Aufserdem gestattet dieser Apparat eine leichtere und vollständigere Austreibung des Ammoniaks, als dieses bei bisher gebräuchlichen Apparaten der Fall ist.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Apparat zur directen Darstellung ammonisirter Dünger aus Gaswasser, gekennzeichnet durch die Anordnung einer Luftpumpe oder eines Gebläses oder eines Aspirators (künstlich oder natürlich), welche einen Gas- oder Luftstrom durch einen mit Gaswasser gespeisten Colonnen- oder Rieselapparat (Scrubber) und die mit Ammoniak beladene Luft- oder Gasmenge nach einem oder einer Reihe von Absorptionsgefäfsen treibt, welche zur Aufnahme der zu ammonisirenden Substanzen und zur Ausscheidung des Ammoniaks dienen.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT47601D Apparat zur direkten Darstellung ammonisirter Düngemittel aus Gaswasser Expired - Lifetime DE47601C (de)

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