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Schachtfördervorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische
Kraftübertragungsvorrichtung, insbesondere für Fördermaschinen, Transportvnrrichtungen,
`Falzwerke oder andere Einrichtungen. bei der es gewöhnlich erforderlich ist, eine
Welle von dem Ruhezustand unter Belastung bis auf volle Geschwindigkeit zu beschleunigen
und bei der häufig Umsteuerungen notwendig sind, wobei die Kraft in der einen oder
anderen Richtung von einem ständig laufenden Antriebsmotor auf die angetriebene
Welle mittels hydraulischer Kupplungen oder hydraulischer Geschwindigkeitsurnformer
nach der Foettinger- oder einer anderen Turbinenbauart übertragen wird, bei denen
die Energieübertragung kinetisch erfolgt.
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Bei derartigen Kraftübertragungsvorrichtungen für Fördermaschinen
u. dgl. ist bereits vorgeschlagen worden, zwischen dem Seilkorb und dem Antriebsmotor,
der ständig in einer Richtung laufen kann, ein hydraulisches Getriebe von einer
Bauart einzuschalten. bei der hin und her gehende Teile verwendet werden und die
Kraft mittels einer unter hohem Druck stehenden Flüssigkeit übertragen wird, welche
auf in Zylindern untergebrachte Kolben oder auf Flügel wirkt, die an einem Rotor
angebracht sind, der seinerseits in einem Gehäuse exzentrisch gelagert ist-, wobei
eine von .der jeweiligen Belastung des Getriebes abhängige Steuerung vorhanden ist,
um die übersetzung und die Richtung des Antriebes durch Einstellung des Volumens
und der Strömungsrichtung der Flüssigkeit zu bestimmen, die von einer Pumpeneinheit
einer hydraulischen Vorrichtung zugeführt wird.
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Eine derartige Vorrichtung weist notwendigerweise wegen der hohen
Drücke, die verwendet werden, um die Größe und Kosten herabzusetzen und den Wirkungsgrad
aufrechtzuerhalten, sowie infolge der großen Anzahl genau passend zusammenarbeitender
Teile und der zur Verwendung gelangenden inneren Lager eine umständliche Bauart
auf, so daß derartige Getriebe leicht zum Versagen neigen. Es hat sich ferner herausgestellt,
daß bei Größen, die notwendig sind, um die erforderliche Kraft für große Fördervorrichtungen
im modernen Bergbau ztt übertragen, eine Vorrichtung der angegebenen Art vorschriftswidrig
und ungeeignet ist sowie sehr teuer ausfällt.
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Die Erfindung setzt nun einen Antrieb durch eine hydraulische Kupplung
oder einen hydraulischen Geschwindigkeitsumformer nach der allgemein bekannten Foettinger-oder
einer anderen Turbinenbauart voraus, bei der die Kraft kinetisch übertragen wird
und der Antriebsdruck der Flüssigkeit demzufolge verhältnismäßig niedrig ist und
bei
der keine inneren arbeitenden Teile oder Lager oder unter hohem
Druck stehende kleine Spielräume vorhanden sind. Die obenerwähnten Nachteile der
unter hohem Druck arbeitenden Vorrichtungen werden somit in bekannter Weise vermieden,
während ein unmittelbarer Antrieb der Kupplung durch ein billiges, mit hoher Geschwindigkeit
arbeitendes Antriebsglied von gedrängter Bauart bequem verwendet werden kann.
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Die Erfindung besteht darin, daß bei einer solchen, insbesondere für
Fördermaschinen bestimmten Kraftübertragungsvorrichtung, bei der das Foettinger-Getriebe
verwendet wird, für die Kupplungen oder die Geschwindigkeitsumformer eine einen
Steuerhebel o. dgl. aufweisende Steuervorrichtung sowie eine selbsttätige. Einrichtung
vorgesehen sind, mittels deren bei einer Bewegung dieses Steuerhebels von einer
unwirksamen Lage in dessen Arbeitslage die Füllung der zugehörigen Kupplung mit
einer verhältnismäßig hohen Anfangsgeschwindigkeit stattfindet, auf die eine Füllung
mit verminderter Geschwindigkeit folgt. Man erreicht hierdurch, daß die notwendige
schnelle anfängliche Füllung der hydraulischen Kupplung, auf die eine Füllung mit
verminderter Geschwindigkeit folgt, bei der Bewegung des Steuerhebels über dessen
vollen Umlegungsbetrag in der einen oder anderen Richtung selbsttätig erreicht wird,
so daß auch die Bedienung dieses Steuerhebels durch eine ungeschulte Person vorgenommen
werden kann.
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in den Zeichnungen sind Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar ist Abb. r eine Ansicht von oben auf die allgemeine Anordnung
eines Förderantriebes ohne die Steuervorrichtung nach der Erfindung.
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Abb. 2 ist eine zu Abb. i gehörige seitliche Teilansicht, izi der
Richtung- des in Abb. i dargestellten Pfeiles gesehen.
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Abb.3 veranschaulicht schematisch die Steuervorrichtung nach der Erfindung.
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Abb. 4. veranschaulicht das zugehörige elektrische Schaltschema.
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Abb. 5, 6 und 7 stellen Abänderungen dar. Bei der Darstellung der
Abb.i bis 3 treibt der Motor ioi, der ständig in einer Richtung umläuft; mittels
der Zahnräder 114 und 115 eine Welle 107 und in der entgegengesetzten Richtung mittels
der Zahnräder 114, 117, i 18 und i 19 eine zweite, hohle Welle i 16 an. Die Seiltrommel
ist entweder unmittelbar oder mittels eines geeigneten Räderwerkes mit einem Zahnrede
i i i verbunden, das mit einem Ritzel 112 in Eingriff steht, das auf einer Welle
i2o sitzt. Diese Welle i2o bildet die angetriebene Welle der hydraulischen Kupplung
rJ3 für den Vorwärtsgang und der hydraulischen Kupplung 103' für den Rückwärtsgang,
deren antreibende Glieder auf der Welle 107 oder auf der hohlen Welle 116
sitzen. Die besondere Anordnung der Zahnräder bildet keinen Teil der Erfindung.
So kann beispielsweise das zwischen dem Motor ioi und den hydraulischen Kupplungen
eingeschaltete Übersetzungsräderwerk für den Vor- und Rückwärtsgang auch zwischen
der Welle i2o und der Seiltrommel angeordnet sein.
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Die Flüssigkeit wird jeder Kupplung durch ein einziges Einlaßventil
104 zugeführt, welches die in Abb. 3 im Schnitt dargestellte Bauart aufweisen kann,
wobei die Zuleitung in axialer Richtung durch die Mitte des Ventils erfolgt. Die
AüSlaßVentile können durch Muffen tob gesteuert werden, die auf . den. Spindeln
der zugehörigen Kupplungen gleiten und mit Gewichten 6i9 versehen sind, die dazu
dienen, die Auslaßventile zu schließen. Die Steuerung der Einlaß- und Auslaßventile
zwecks Füllens oder Entleerens der Kupplungen erfolgt durch einen Servomotor 2o9,
der zwei gleichachsig gegenüberliegende Zylinder 613 und 614 besitzt, welche
mit Kolben versehen sind, die gewöhnlich in ihrer Mittelstellung durch unter Federwirkung
stehende Stoßkolben 62I, 622 gehalten werden. - Letztere wirken auf einen Lagerarm
'623,= der auf der gemeinsamen Kolbenstange 203 sitzt. Ein auf der Kolbenstange
203 sitzender Zapfen 2o4 steht mit dem Antriebshebel 212 des Einlaßventils
104 (Abb. i) oder mit einem Arm eines Winkelhebels 2io (Abb. 3) in Eingriff, dessen
anderer Arm durch einen Lenker 211 mit dem Antriebshebel 212 verbunden ist. Ein
Arm 213, der ebenfalls durch den Servomotor ausgeschwungen wird, ist mit einem Zapfen
2i4 versehen, der sich auf einen der beiden Hebel 215 und 216 auflegt und ihn entsprechend
der Bewegungsrichtung des Servomotors bewegt. Diese Hebel wirken mittels Lenker
toi dahin, entgegen der Wirkung der zugehörigen Gewichte 61g das Auslaßventil derjenigen
Kupplung 103 oder 103' zu öffnen, welche zu diesem Zeitpunkt nicht erforderlich
ist, um den Antrieb zu übertragen. Die Anordnung ist hierbei so, daß, wenn -der
Zapfen 214 sich in seiner hüttelstellung befindet, beide Auslaßuentile etwas geöffnet
- sind.
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Der Servomotor steht unter der Einwirkung eines Handhebels 6o i (Abb.
i und 2), der seine Einlaß- und Auslaßventile steuert. Vorzugsweise ist der Handhebel
mit dem Servomotor mittels :einer Vorrichtung 706 verbunden, die auf die
dem Seilkorbe Überträgene Zugkraft anspricht und
die im folgenden
mit »Zugmotor« bezeichnet werden soll. Der Zugmotor besitzt ein primäres Glied 711
und ein sekundäres Glied 7r2, die durch Federn 713 miteinander verbunden sind, von
denen jede in einem solchen Maße zusammengedrückt oder gespannt wird, daß das primäre
und das sekundäre Glied so lange, bis eine Drehbewegung von vorher bestimmter Größe
zwischen ihnen herbeigeführt ist, beide zusammen wie eine einzelne Einheit um die
Achse 714 schwenkbar sind, auf der sie beide gelagert sind. Der Handsteuerhebel
6oi ist durch einen Lenker 715 mit dem Primärgliede 711 des Zugmotors verbunden,
und das sekundäre Glied 712 ist durch einen Lenker 716 mit einem verschiebbaren
Hebel 717, der an der das Ventil des Servomotors steuernden Stange 718 angelenkt
ist, und mit einem Lenker 719 verbunden, der an dem Arm 623 angreift.
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Wie aus Abb. 4. hervorgeht, erhält das Priinärglied 711 Strom durch
einen Stromumformer 7o5, der in der Hauptstromleitung des Antriebsmotors ioi vorgesehen
ist, und das relative Drehmoment zwischen dem Primärgliede 711 und dem Sekundärgliede
712 entspricht somit der Belastung des Antriebsmotors. Die Umkehrschalter
703 und 704, die in der weiter unten erläuterten Weise gesteuert werden,
sind in den Stromkreis des Primärgliedes 711 eingeschaltet, so daß die Richtung
des Drehmomentes zwischen den Gliedern 711 und 712 durch Schließen des einen oder
anderen Kontaktgebers 703 und 70¢ bestimmt wird. Die Wirkungsweise der bisher
beschriebenen Vorrichtung ist folgende: Wenn es erforderlich ist, die Seiltrommel
beispielsweise in der Vorwärtsrichtung anzutreiben, wird der Handhebel 6oi um seine
volle Hubbewegung beispielsweise nach rechts umgelegt, so daß mittels der Kontakte
72o des Kontaktquadranten 702, dessen Abwicklung bei 7o2' dargestellt- ist,
der Antriebsmagnet 721 des Kontaktgebers 703
von einem Umformer 707 aus Strom
erhält und demzufolge der Zugmotor 706 für die entsprechende Richtung erregt
wird. Bis jedoch die Belastung des Motors io7 einen vorher bestimmten Betrag erreicht,
wird der von dem Umformer 705 gelieferte Strom nicht ausreichend sein, um
eine Ablenkung zwischen dem Primärgliede 711 und dem Sekundärgliede 712 infolge
der anfänglichen Spannung oder Zusammendrückung der Fe-(lern 713 herbeizuführen,
und das Sekundärglied wird daher um denselben Winkel wie das Primärglied ausgeschwungen,
das seinerseits durch Betätigung des Steuerhebels 6oi um einen bestimmten- Betrag
bewegt wird. Diese Bewegung des Sekundärgliedes reicht aus, um das Ventil des Servomotors
um einen solchen Betrag zu bewegen, daß das Einlaßventil 104 mit Bezug auf den Zuleitungskanal
zu der Kupplung für den Vorwärtsgang vollständig geöffnet wird, wobei zu derselben
Zeit das zugehörige Auslaßventil durch sein Gewicht 6r9 geschlossen wird; eine schnelle
Zuleitung der Flüsbigkeit zu der Kupplung ist hierdurch gewährleistet. Gleichzeitig
wird das Auslaßventil der Kupplung für den Rückwärtsgang durch die Bewegung des
Zipfens 214 geöffnet. Wenn die Kupplung für den Vorwärtsgang jedoch zum Teil gefüllt
ist und die Seiltrommel von der Ruhelage aus in Bewegung gesetzt worden ist, nimmt
die Belastung des Motors ioi schnell zu, mit der Wirkung, daß das Primärglied 711
des Zugmotors ausreichend Strom erhält, um eine Ablenkung =des Sekundärgliedes 712
herbeizuführen. Diese Ablenkung erfolgt in einer solchen Richtung, daß durch die
Steuerung des Servomotors das Einlaßventil1oq. tCilweise geschlossen wird, so daß
die Füllung der Kupplung für den Vorwärtsgang in verringertem Betrage weiter anhält,
solange die schwere Belastung auf den Motor 10d. anhält. Wenn das Ende einer Förderstrecke
annähernd erreicht ist, wird der Handsteuerhebe16oi in seine wirkungslose Mittelstellung
zurückgeführt und der Umformer 705
demzufolge durch einen Kontakt 722 kurzgeschlossen.
Der Zugmotor wird daher sofort stromlos und das Sekundärglied 712 mittels
der Federn 713 mit Bezug auf das Primärglied 711 zurückgezogen. Das Ventil des Servomotors
wird somit in seine wirkungslose Stellung zurückgeführt und das Einlaßventil 104
somit geschlossen; das Gewicht 6i9 kommt alsdann frei zur Wirkung, um zum großen
Teil das Auslaßventil der Kupplung für den Rückwärtsgang zu schließen. Ist dann
ein Antrieb in der entgegengesetzten Richtung notwendig, so wird der Handhebel um
seine volle Hubstrecke in der entgegengesetzten Richtung, beispielsweise nach links,
umgelegt, so daß die Kontakte 723 und darauf der Schalter 704 geschlossen werden
und dieselbe Reihenfolge von Arbeitsvorgängen mit Bezug auf die Kupplung 103' für
den Rückwärtsgang hergestellt wird.
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Falls die oben erläuterte Bewegung des Handsteuerhebels 6oi von der
Stellung für den Vorwärtsgang in die Lage für den Rückwärtsgang schnell ausgeführt
wird, so ist zu erkennen, daß unmittelbar nachdem der Zugmotor 7o6 stromlos geworden
ist, er durch die Kontakte 723 sofort -wieder Strom erhält, wobei diese Kontakte
723 mittels des Elektromagneten 724 dazu dienen, den Kontaktgeber
7o4.
in Wirkung zu bringen. Da nun die Kupplung für den Vorwärtsgang oft nicht genügend
Zeit findet, sich zu entleeren, und die Belastung auf den Motor ioi demzufolge immer
noch schwer ist, so wird diese plötzliche Erregung des Zugmotors einen etwas heftigen
Stoß der Vorrichtung zur Folge haben. Da außerdem der Zugmotor vollen Strom erhält,
so kann seine Bewegung derart «-erden, daß die Bewegung des Handhebels Gor aufgehoben
wird, mit der Wirkung, daß das Einlaßventil 104 von neuem geöffnet wird, so daß
die Flüssigkeit der Kupplung für den Vorwärtsgang anstatt, wie dies erforderlich
ist, der Kupplung für den Rückwärtsgang zugeleitet wird. Um diese unerwünschte Wirkung
zu vermeiden, sind eine oder mehrere Auslösespulen 725, die von einem Stromumformer
709 Strom erhalten, in den Stromkreis von dem Umformer 707
eingeschaltet,
mittels dessen die Elektromagnete 721 und 724 Strom erhalten. Wenn somit der dem
Motor ioi zugeführte Strom einen -bestimmten Wert erreicht, der etwas größer ist
als der, bei dem es erwünscht ist, daß die -Ablenkung zwischen dem Primärgiiede.
und dem Sekundärgliede des Zugmotors auftritt, so wirken die Auslösespulen 725 dahin,
den Stromkreis von dem Umformer 07 zu den Elektromagneten 721 und 724 zu öffnen.
Durch die Erregung eines der Magnete wird jedoch ein Stromkreis über das eine Paar
der Kontakte 703' oder 7o4.' und den zugehörigen Elektromagneten 721 oder
724 geschlossen, so daß die Stromzuführung weiter anhält, obgleich der Strom an
den Kontakten der Spulen 725 unterbrochen ist. Nenn jedoch der Hebel 6oi von seiner
Lage für den Vorwärts- oder Rückwärtsgang in die Nullstellung bewegt wird, so wird
der Stromkreis des jeweils erregten Elektromagneten 72,1 oder 7.24 an den Kontakten
72o und 723 unterbrochen, und wenn darauf der Hebel 6oi sofort weiter in die Stellung
für den Rückwärtsgang oder für den Vorwärtsgang bewegt wird, wie dies gerade erforderlich
-ist, so erhält keiner der Elektromagnete 721 oder 724 Strom, bis die Belastung
des Motors ioi genügend gefallen ist, um zu ermöglichen, daß der Stromkreis an den
Kontakten der Auslösespulen 725 wiederhergestellt wird. Die Ablenkung zwischen den
Gliedern des Zugmotors wird darauf beginnen und ständig zunehmen, sobald die zugehörige
Kupplung gefüllt ist und die Belastung auf den Motor ioi dementsprechend wächst.
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Die Bremsung kann bequem dadurch herbeigeführt werden, daß der Steuerhebel
6oi in einer solchen Richtung bewegt wird, daß die Kupplung gefüllt wird, deren
Antriebsrichtung entgegengesetzt zu der. ist, in welcher die Seiltrommel zu dieser
Zeit läuft. Im Notfall werden dabei in an sich bekannter Weise zweckmäßig beide
Kupplungsteile gefüllt. Dies kann bequem durch ein zusätzliches Einlaßventil 618
erreicht werden, welches die aus Abb..3 ersichtliche Gestalt hat, derart, daß, wenn
es in eine solche Stellung gedreht wird, in der der Kanal, durch welchen die Flüssigkeit
zugeführt wird, wagerecht liegt, _ die Flüssigkeit in beide Kupplungen gleichzeitig
einströmt. Das Ventil 618 kann durch einen besonderen Bremshebel gesteuert werden,
oder es können besondere Stellungen für den Hand-Jteuerhebel Gor vorgesehen sein,
um die Steuerung des Ventils herbeizuführen. Es ist jedoch vorzuziehen, daß dieses
Ventil wie ein Notbremsventil- durch Bremsgewichte gesteuert werden kann, die durch
eine geeignete Vorrichtung freigegeben werden, welche entweder durch den Handsteuerhebel
6oi -oder durch einen besonderen Hebel oder--mittels einer Auslösevorrichtung
ausgelöst wird,-wie eine solche gewöhnlich an der Fördervorrichtung angebracht ist
und beim Aussetzen der Kraftzuleitung oder aus anderen Gründen zur Wirkung kommt.
In den Abb. i und 2 ist eine durch ein Bremsgewicht wirkende Vorrichtung dargestellt,
die durch den Handsteuerhebel6oi ausgelöst wird.
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Die Bremsgewichte 624 sind so angeordnet, daß sie sich in :einem aufrecht
stehenden. Zylinder 603 bewegen können, und bei ihrem Niedergang wirken sie
dahin, die in diesem Zylinder vorhandene Luft zusammenzudrücken, welche zuerst unter
Atmosphärendruck steht, jedoch durch einen geeigneten einstellbaren Nebenkanal entweichen
kann. Die Bremsgewichte werden in ihrer angehobenen Lage von einem Halter
602 getragen, der durch die Bewegung des Hebels 6oi in beiden Richtungen
ausgelöst werden kann, nachdem er durch eine Durchlaßöffnung seines Quadranten hindurch
in den Querschlitz 6o6 bewegt worden ist. Die Bremsgewichte sind mit einem Hebel
625 verbunden, der auf einer Welle 612 sitzt und das Ventil 618 durch eine
Kurbel 626 und die Lenker 627, 628 steuern kann. Zu derselben Zeit wirkt eine auf
der Welle 612 sitzende Kurbel 629 mittels eines ; Zapfens 630 und einer Gleitmuffe
631 dahin, den Zapfen 214 von den Hebeln 215, 216 zu lösen, um zu ermöglichen, daß.
beide Auslaßventile sich schließen. Da die in dem Zylinder 603 vorhandene
Luft zunächst unter dem Druck der Außenluft steht, so tritt zuerst eine verhältnismäßig
schnelle Abwärtsbewegung der Gewichte 604 auf, so daß das Ventil 618 in die vollständig
geöffnete Lage gebracht wird und die Kupplungen 103, 103'
schnell teilweise
gefüllt werden. Sobald der Druck in dem Zylinder 603 zunimmt,- wird die
Abwärtsbewegung
der Bremsgewichte 624 verzögert, so daß ein schrittweise auftretendes Schließen
des Ventils 618 stattfindet, da dessen Kanal in eine Stellung bewegt worden ist,
in der er mit Bezug auf die Kupplungen vollständig offen ist. Die vollständige Füllung
der Kupplungen tritt somit in vermindertem Betrage auf, so daß die Bremswirkung
abgestuft wird und ungünstige Stöße vermieden werden. Die Bremsgewichte 624 können
durch Zuleitung von Druckluft an den Boden des Zylinders 603 mittels eines
geeigneten Einlasses 604 in ihre angehobene Lage gebracht werden.
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An Stelle des Zugmotors kann eine Stoßausgleichvorrichtung verwendet
werden (Abb. 5 bis 7), um die gewünschte anfängliche volle i)fInung des Einlaßventils
herbeizuführen, auf die dessen teilweise auftretende Schließung folgt. Zu diesem
Zweck ist ein Zylinder 922, der längs einer Gleitführung 9o5 mittels eines Lenkers
gro be-,vegt werden kann, der seinerseits mit dem Hebel 6oi verbunden ist, mit einem
Kolben gog versehen, der mit dein Ventil des Servomotors verbunden ist. Dieser Kolben
wird gewöhnlich in seiner 'Mittelstellung durch Federn 904 gehalten. Der Zylinder
922 ist mit einem Kolbenschieber 91.1 und mit kleinen Kolben 9i7, 917' versehen,
zwischen denen und dem Kolbenschieber gid. Federn gib, .9i6' angeordnet sind, die
unter Druck stehen. Der Zylinder ist vollständig mit Flüssigkeit gefüllt; wenn der
Zylinder in der einen Richtung, beispielsweise nach rechts, bewegt wird, so wird
die auf der linken Seite des Kolbens gog befindliche Flüssigkeit infolge der Wirkung
einer der Federn go4. unter Druck gesetzt, und mittels eines Kanals 9 i i, dessen
wirksame Fläche mittels einer Vorrichtung, wie beispielsweise einer Schraube 933,
einstellbar ;st, drückt die unter Druck befindliche Flüssigkeit auf den Kolben 9i7,
wodurch die Feder g16 zusammengedrückt wird. Der Kolbenschieber 9i.1. verbleibt
jedoch zunächst feststehend, da eine unter Federwirkung stehende Kugel g t 5 in
eine Nut des Kolbens eingreift, bis der Druck der Feder g16 einen bestimmten Betrag
erreicht hat, worauf der Kolbenschieber gid. verhältnismäßig schnell in eine solche
Stellung bewegt wird, in der die Kanäle 913 und 924 miteinander verbunden «-erden.
Die Flüssigkeit fließt nunmehr von der linken Seite des Zylinders über die Kanäle
gi i, 912, 913, den Kanal im Schieber 914, 92.1, 925 und 926 zu der rechten
Seite des Zylinders, so daß der Kolben gog sich unter der Wirkung der rechts liegenden
Feder 904 nach links bewegen kann und hierdurch über den Servomotor eine teilweise
Schließung des F:inlaßventils io4. herbeiführt. Sowie diese Bewegung beendet ist,
wird der Kolbenschieber 914 durch die Feder gib' in seine :Mittellage zurückgeführt,
und wenn der Hebel 6oi und mit ihm der verschiebbare Zylinder 922 in seine wirkungslose
oder Nullstellung bewegt wird, so verbleibt der Kolben gog infolge der Wirkung der
Federn 904 im Ruhezustand, da Flüssigkeit von der rechten Seite des Zylinders 922
zu dessen linker Seite mittels eines Kußielventils 927 frei. strömen kann, welches
einen Zutritt zu dem Kanal 9i3 und darauf über die Kanäle gia und gii herstellt.
Bei der Bewegung des Hebels 6oi nach links tritt eine entsprechende Wirkung wie
die oben beschriebene, aber in entgegengesetzter Richturig ein.
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Bei der in Abb. ; dargestellten Abänderung ist der Zylinder g22 feststehend,
und die Lenkstange gio sowie die Stange 92o und die Stange des Kolbens gig sind
mit einem verschiebbaren Hebel 9o8 verbunden.
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Wenn die hydraulischen Kupplungen nur eine solche Größe haben, daß
ihre Ventile von Hand aus gesteuert werden können, so kann der Servomotor in Fortfall
kommen; der Zugmotor oder die Stoßausgleichvorrichtung «-erden alsdann unmittelbar
mit der das Ventil steuernden Vorrichtung verbunden.