DE474851C - Verfahren zur Herstellung einer plastischen Masse aus keratinhaltigen Naturprodukten, wie Horn-, Elfenbein-, Klauen- o. dgl. Abfaellen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung einer plastischen blasse aus keratinhaltigen Naturprodukten, wie Horn-, Elfenbein-, Klauen- o. dgl. Abfällen Es ist bereits bekannt, Hornabfälle durch Kochen, Dämpfen oder chemische Mittel vor dem Pressen zu Kunstmassen zu erweichen. Nach diesem bekannten Verfahren wird aber die Hornsubstanz ungünstig verändert, weil z. B. durch Verwendung von Pottaschelösung oder Lauge das im Hornenthaltene natürliche Fett verseift wird. Der aus solchen entfetteten Massen hergestellte Preßling ist spröde.
• Gemäß der Erfindung werden diese übelstände durch Oberflächenbehandlung der Keratinsubstanz mit alkalischen Mitteln vor dem Mahlen. der so vorbehandelten Substanz beseitigt. Durch einfaches Laugen, z. 'B. von Hörnern o. dgl. ,mit z. B. verdünnter Pottaschelösung, wird von Hornsubstanz nur die oberste, alle Verunreinigungen enthaltende Schicht entfernt. Die verdünnte Lösung dringt nicht in das Substanzinnere ein, zerstört also nicht das darin vorhandene nafürliche Fett. Wird die so vorbehandelte, gegebenenfalls getrocknete Masse zu Mehl vermahlen, gegebenenfalls unter Zusatz von Füllstoffen aller Art, so erhält man einen. von Inkrustationen freien, völlig homogenen elastischen Preßling. Das ist von besonderem Wert bei der Herstellung von. Knöpfen usw.
• Liegt ein Material vor, dessen Oberfläche stark verwittert oder mit grober Verunreinigung (trockenem Blut, Haarbüschel usw.,) verschmutzt ist, so empfiehlt sich eine Vorbehandlung des Rohgutes auf mechanischem Wege, z. B. mit Sandstrahlgebläse.
• .Man wählt Laugen, z. B. eine ioprozentige Pottaschelösung, in der man das Gut etwa i Stunde liegen läßt.
• Nach dem Trocknen wird dann in einer beliebigen Zerkleinerungsmaschine -gemahlen. Das so erhaltene feine Hornmehl kann mit Füllmaterialien (feinem TaIkpulver oder feinem, zerfaserten Asbest) gemischt werden, wobei Bedingung ist, daß sämtliche Materialien ganz trocken sind. Als Mischungsverhältnis kommt zweckmäßig folgendes in Frage 9,o 0;o Hornspäne, io o/o Talk oder Asbest bzw. 7 5 % Hornspäne, i 5 0,lo Talk und i o Asbest.
• Diese Materialien werden in Trockenmischmaschinen so lange gemischt, bis eine innige Vermischung reingetreten ist. Dies so, erhaltene, @evtl. noch gefärbte Mehl kann nunmehr auf Tablettenpressen Unter hohem Druck auf kaltem Wege zu Formlingen gepreßt werden. Der Formling kann nach dem Spritzverfahren oder durch Tauchen gefärbt und gemasert werden. Auch kann gebeizt und dann gemasert ,oder die Maserung durch Beizen hergestellt werden. Hierauf wird der Formling auf Heißpressen in Matrizen, z. B. in die Form eines Knopfes, unter ;einem Druck von 28o bis 3oo Atm. gepre4t. Nach dem Heißpressen wird die geschlossene Matrize unter eine Kühlpresse geleitet und bleibt hier unter Druck stehen, bis der Preßling abgekühlt ist. Nach dem Abkühlen wird ausgeformt, und der Formling bildet eine vollkommen homogene Masse mit glatter, glänzender Oberfläche, gefärbt und gemasert. Der Knopf wird .nun auf bekannten Abgratmaschiinen von dem Preßrand befreit, auf Bohrautomaten gebohrt und auf Poliermaschinen poliert.

Claims (1)

1. PATCNTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung einer plastischen 'Masse aus keratinhaltigen NaaturpDodukten, wie Horn-, Elfenbein-, Klaueno. dgl. Abfällen, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Schicht des Rohstoffes durch an sich bekanntes Aufquellen mit alkalischen Mitteln erweicht wird, worauf dann eine mechanische Entfernung der gequollenen Schicht folgt und schließlich die so vorbehandelte Masse in an sich bekannter Weise mach der Verarbeitung auf Mehl zu Pneßlingen geformt wird.