DE47128A - Verfahren und Apparat zum selbsttätigen Entzünden von Leuchtgas - Google Patents
Verfahren und Apparat zum selbsttätigen Entzünden von LeuchtgasInfo
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Description
KAISERLICHES
rwtu ϋΐ.ιτΐ;ιω xsiiucx in soerun, gsjyjj
(trap 61. —" .SBerfaljren unb' Styparat sum
fei&fttljättgen ©nftünben von SeudjttfaS. SSom
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!3Qv-SmIi 1888 cA^t&Jß
6. 9ft. *?1»8,ΗΚο6είΠ3αα>Β @ü Wj er in
SfS, Äoniggrafeerftr. 61, ijnb Dr. 5Äo6ett
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3Rof$eie3mSeritrt,Sontgm Stuguftaftr. 9h. 41.
— Skrfaljren unb ijüppcuar vjum fei&ffiljättgeit
Gsnfjunben bon 2euc6taa§. SSom 30. Sum 1888 ab.
™=- j,. , X'iX^
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung beruht auf der Beobachtung, dafs Platinschwamm, an die Grenze
eines die atmosphärische Luft durchstreichenden Leuchtgasstromes gehalten, sich intensiv erhitzt
und zu glühen beginnt, während er im Leuchtgasstrome selbst kalt bleibt, sowie auf der ferneren
Wahrnehmung, dafs ein Platindraht in Weifsglut geräth, wenn er in warmem Zustande
an die Grenze zwischen atmosphärischer Luft und Leuchtgas gehalten wird.
Da einerseits Platinschwamm selbst in glühendem Zustande Leuchtgas nicht zu entzünden
vermag, während andererseits ein weifsglühender Platindraht Leuchtgas leicht entzündet, dieses
jedoch einen Platindraht nur dann in Weifsgluth versetzen kann, wenn er durch irgend
ein. Mittel vorgewärmt wird, .so~ werden, der Erfindung gemäfs, zur Bildung des ■Zündapparates
ein' oder mehrere' dünne'Platindrähte mit
Platinschwamm derart in Verbindung gebracht, dafs der , oder die Platiflclrähte theilweise in
den Platinschwamm .eingebettet;..sind, theilweise
aber in Form ..einer·'"ij'der ;trlehrerer kleinen
Schlingen' .0der^V Spirale^;'.;bder ' geraden oder
gebogerren: Stabchen $§%^ ^έϊήϊοϊ&εΐί hervorgebogenen
'Stäbchen^ :S$tis'.'^demkelberi hervorragen.
Die . im Plätinschwamm entwickelte Wärme wird auf die;.mit demselben verbundenen
Platindrähte übertragen,' infolge dessen die Platindrähte an der : Grenze zwischen der
atmosphärischen Luft yijid.: einem dieselbe durchstreichenden
Leuchtgässtipme, in Weifsglut versetzt
werden und -"das;\-Lietiditgas"--biitzühden.
xf Hieraus folgt, dafs eine nach dieser Erfindung construirte selbstthätige Anzündevorrichtung für Leuchtgas aus einer, auf einer entsprechenden Unterlage befestigten . kleinen Menge Platinschwamm sammt daraus vorstehendem Platindrahte bestehen mufs, wobei die Einstellung des Trägers oder der Unterlage eine derartige sein mufs, dafs der aus dem geöffneten Brenner austretende Gasstrom den Platinschwamm und -Draht nur bestreicht, bezw. dafs sich ein oder mehrere Theile von Platinschwamm und -Draht an der Grenze zwischen der atmosphärischen Luft und deni sie durchstreichenden Leuchtgasstrome befinden. Geeignete Unterlagen für den Platinschwamm sind Platinbleche, Thonplatten, Asbestpappe-Blättchen und Platten oder Scheiben aus anderen unverbrennbaren, schwer schmelzbaren Materialien, besonders gut aber eignen sich zwei Platindrahtnetze, I zwischen welchen der Platinschwamm eingeschlossen ist. Ein Umstand, der bei der Construction des Anzündeapparates gleichfalls zu berücksichtigen ist, beruht auf der Thatsache, dafs der Plätinschwamm durch vollständiges Umhüllen und folglich auch Imprägniren mit Leuchtgas functionsLinfähig wird, d. h. sich nicht mehr erwärmt und somit keine Zündung zu veranlassen vermag, bevor er nicht wieder, ausgeglüht worden ist. Bei Brennern mit ganz kleiner Oeffnung, wie z. B. solchen zum Cigarrenartzünden, aus welchen die zur Umhüllung des Platinschwammes erforderliche Gasmenge nicht innerhalb kurzer Zeit austritt, ist dies nicht zu befürchten, wohl aber bei gröfseren Brennern, wie Schmetterlingsbrenner.n, Rundbrennern, Bunseh-Brennern u. s. w. Um bei derartigen Brennern den Platinschwamm gegen das Umschliefsen durch das ausströmende Gas zu schützen, werden geeignete Ablenkvorrichtungen für den Gasstrom angebracht.
xf Hieraus folgt, dafs eine nach dieser Erfindung construirte selbstthätige Anzündevorrichtung für Leuchtgas aus einer, auf einer entsprechenden Unterlage befestigten . kleinen Menge Platinschwamm sammt daraus vorstehendem Platindrahte bestehen mufs, wobei die Einstellung des Trägers oder der Unterlage eine derartige sein mufs, dafs der aus dem geöffneten Brenner austretende Gasstrom den Platinschwamm und -Draht nur bestreicht, bezw. dafs sich ein oder mehrere Theile von Platinschwamm und -Draht an der Grenze zwischen der atmosphärischen Luft und deni sie durchstreichenden Leuchtgasstrome befinden. Geeignete Unterlagen für den Platinschwamm sind Platinbleche, Thonplatten, Asbestpappe-Blättchen und Platten oder Scheiben aus anderen unverbrennbaren, schwer schmelzbaren Materialien, besonders gut aber eignen sich zwei Platindrahtnetze, I zwischen welchen der Platinschwamm eingeschlossen ist. Ein Umstand, der bei der Construction des Anzündeapparates gleichfalls zu berücksichtigen ist, beruht auf der Thatsache, dafs der Plätinschwamm durch vollständiges Umhüllen und folglich auch Imprägniren mit Leuchtgas functionsLinfähig wird, d. h. sich nicht mehr erwärmt und somit keine Zündung zu veranlassen vermag, bevor er nicht wieder, ausgeglüht worden ist. Bei Brennern mit ganz kleiner Oeffnung, wie z. B. solchen zum Cigarrenartzünden, aus welchen die zur Umhüllung des Platinschwammes erforderliche Gasmenge nicht innerhalb kurzer Zeit austritt, ist dies nicht zu befürchten, wohl aber bei gröfseren Brennern, wie Schmetterlingsbrenner.n, Rundbrennern, Bunseh-Brennern u. s. w. Um bei derartigen Brennern den Platinschwamm gegen das Umschliefsen durch das ausströmende Gas zu schützen, werden geeignete Ablenkvorrichtungen für den Gasstrom angebracht.
,/\ Der Erfindung gemä'fs eingerichtete Anzündevorrichtungen
sind in beiliegender Zeichnung dargestellt.
Fig. ι ist eine Seitenansicht einer für Schmetterlingsbrenner geeigneten -Form des
Zündapparates.
Fig. 2 zeigt eine für Bunsen-Brenner geeignete Form im Verticalsohnitte.
Fig. 3 endlich stellt einen selbsttätigen Zündapparat
dar, bei welchem derPlatinschwamm zwischen zwei Platindrahtnetzen eingeschlossen ist.
In allen Fällen trägt eine auf den Brenner A aufzuschiebende Hülse a, welche mit einem
Griffe α J versehen sein kann, einen aufrechten
Arm a'2, dessen oberes Ende solche Lage besitzt,
dafs der daran befestigte Träger sammt Platinschwammschicht c und Platindraht b
vom Gasstrome bestrichen wird. Der in den Fig. ι und 2-dargestellte Träger d besteht aus
einem Stücke Platinblech oder einer kleinen Platte oder Scheibe aus anderem unverbrennbaren
und schwer schmelzbaren Materiale, während Fig. 3 zwei Schichten Platindrahtnetz
d' d2 zeigtj zwischen welchen derPlatinschwamm
eingeschlossen ist. Bei der Erzeugung von Zündapparaten der durch die Fig. 1 und 2
dargestellten" Fons*· wird auf der Unterlags-.platte,
d erst \:ffier' entsprechend gekrümmte
Platindraht b Befestigt, worauf man auf die Platte mit Wasser zu einem Brei angemachtes
Amröomyrnplatinchlorid (Platinsalmiak) aufträgt
und das Ganze dann ausglüht. Soll der Platinschwamm"
··'<:, wie in Fig. 3 gezeigt, zwischen zwei'1" Platindrahtnetzen d1 d2 .eingeschlossen
werden, ^so verfährt man in analoger Weise.
Nachdem Draht b in einer Hälfte des Drahtnetzes befestigt worden, breitet man über dem
mit dem Netze verbundenen Drahtende eine Schicht .Platinsalmiakbrei aus und biegt dann
die zweite Hälfte des Drahtnetzes über die Breischicht, worauf das Ganze wieder aus-■
geglüht wird.
Die bei den dargestellten selbstthätigen Zündapparaten für gröfsere ,Gasbrenner nöthige Vorrichtung
zum Verhindern, des Umhüllens des Platinschwarrirhes durch den Gasstrom besteht
-in Fig. ι aus einer Platte e, welche an dem Arm a2 befestigt ist und unterhalb der Platinschwammschicht
c in schräger, nach aufwärts gerichteter Lage auf dem Brenner ruht. Bei
Bunsen-Brennern findet nicht gleich oberhalb des Brenners eine derartige Ausbreitung des
Gasstromes statt, wie bei Schmetterlingsbrennern, weshalb man in diesem Falle auf die aus Fig. 2
ersichtliche Weise zur Ablenkung des Gasstromes einfach nur bei e1 den Untertheil der
Trägerplatte d schräg aufzubiegen braucht. Bei Verwendung von* Platindrahtgeweben als Träger
des Platinschwammes wird der Gasstromablenker e\ Fig. 3, aus einem Stücke mit dem
Arme α 2 hergestellt. Selbstverständlich kann die
Construction aller Theile, welche einerseits zur Befestigung und richtigen Einstellung des Platinschwammes
und der Drähte, andererseits zur Verbindung mit dem Gasbrenner oder anderen Theilen der Gasleitung erforderlich sind, vielfach
verändert werden, ohne das Wesen der Erfindung zu berühren. ■ Auch können die
beschriebenen selbstthätigen "Zündvorrichtungen für Leuchtgas nicht nur-, an Brennern angebracht,
also zu Beleuchtungszwecken, sondern zu allen anderen technischen Zwecken
verwendet werden, zu; welchen sich Leuchtgas
verwenden läfst, wie z. B. zum selbstthätigen Entzünden von Heizvorrichtungen mittels
Leuchtgases, von Leuchtgas zum Betriebe von Motoren u. dergl. m.
Schliefslich ist noch zu bemerken, dafs man statt Platinschwamm auch Platinmoor verwenden
kann, und dafs sowohl der Schwamm oder der Moor als auch der Draht statt aus
Platin aus einem anderen Platinmetalle, wie Palladium, Iridium, Osmium, Rhodium oder
Ruthenium, oder aus Legirungen dieser Metalle hergestellt werden - kann. -....-
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Verfahren zum selbstthätigen Entzünden von Leuchtgas, darin bestehend, dafs man den auf einer entsprechenden Unterlage befestigten Schwamm oder.Moor irgend eines Platinmetalles vom Leuchtgasstrome-' bestreichen läfst, durch die dabei entstehende'Wärme einen oder mehrere mit dem Schwamm oder Moor in Verbindung stehende Drähte^aus irgend einem der Platinmetalle erwärmt und das freie Ende dieser erwärmten Drähte gleichfalls' vom ■ Gasstrome bestreichen läfst, ■ wodurch · diese Drahtenden glühend werden und. das Gas ,entzünden.Hierzu ι Blatt Zeichnungen".'BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.
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