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Querhauptführung für Pressen o. dgl. Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Querhauptführung für Pressen oder ähnliche Arbeitsmaschinen. Bei diesen
Maschinen treten mehr oder weniger einseitige Kräfte auf, die im beweglichen Querhaupt
ein Drehmoment erzeugen und das Bestreben haben, das bewegliche Querhaupt schräg
zu stellen. Bei den bisher bekannt gewordenen Qu,:rhauptführungen besteht der Übelstand,
daß durch dieses Schrägstellen des beweglichen Querhauptes in den Säulenführungen
mehr oder weniger große Kantenpressungen entstehen. Ein weiterer übelstand besteht
beispielsweise bei großen Schmiedepressen, wenn Blöcke von sehr großen Abmessungen
mit einem großen Wärmeinhalt verarbeitet werden, darin, daß infolge der Erwärmung
des unteren Teils des beweglichen Querhauptes dieser eine bedeutend höhere Temperatur
annimmt als der obere Teil, des beweglichen Querhauptes. Die Folge hiervon ist,
da,ß das Querhaupt sich unten mehr ausdehnt als oben, wodurch sich die Führungskanonen
am beweglichen Querhaupt schräg stellen, also am oberen Ende :dxve kürzere Entfernung
voneinander haben als am unteren Ende, was bewirkt, daß die Führungsbüchsen sehr
stark an den Säulen reiben oder gar zurr Fressen neigen. Man hat versucht, den Übelstand
dadurch zu beseitigen, ;daß man den Spielraiun zwischen den Führungsbüchsen und
den Säulen. sehr ;groß nahm, so daß von einer richtigen Führung keine Rede mehr
sein kann, da trotz des großen Spielraums infolge der Schrägstellung der Führungskanonen
Kantenpressungen auftreten. Man hat ferner versucht, den Übelstand dadurch zu beheben,
daß man das bewegliche Querhaupt von innen mit Wasser kühlte; aber auch dieses Mittel
ist ein Notbehelf und führt nicht zu dem gewünschten Ergebnis. Aile diese Übelstände
soll diie vorliegende Erfindung vermeiden.
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Der besseren Verständlichkeit halber ist die Erfindung beispielsweise
an einem bewegliclien Querhaupt einer hydraulischen Presse auf der Zeichnung dargestellt.
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Es bezeichnet i das feste Querhaupt und zugleich den PreßzyFmder,
z den Tauchkolben, der mit dem Querhaupt 3 fest oder beweglich verbunden und durch
die Stopfbüchsenringe abgedichtet ist, und q. die Säulen des Pressengestells. 5
ist .die an jeder Säule 4. angeordnete ein- Moder mehrteilige Führungsbüchse, welche
durch den geteilten Ring 6 im Querhaupt 3 beweglich gehalten wird. 7 ist ein Druckring
zur Aufnahme der senkrechten Belastung. 8 ist eine in der Büchse 5 durch den Ring
9 gehaltene ein- oder mehrteilige Futterbüchse. Falls die Führungsbüchse 5 mehrteilig
ist, werden die Teile durch die Schrauben i o miteinander verbunden.
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Die Wirkungsweise der Führungsvorrichtung nach der Erfindung ist folgende:
Angenommen, es würde das Querhaupt durch eine -einseitig wirkende Kraft ioi im Abstande
L_ von Mitte Maschine belasten und der Tauchkolben 2 sei mit dem Querhaupt 3
fegt
verbunden. Dann tritt ein nach Iiinkc gerichtetes Drehmoment P1 # i auf, und es
legt sich der Tauchkolben i2 gegen die Stapfbüchsenringe i i und die Führungsbüchsen.
5 mit den Futterbüchsen. 8 gegen die Säulen 4 und erzeugen hier einen Gegendruck
Das Querhaupt wird sich also, da in den Führungen mehr oder minder großes Spiel
herrscht, schräg stellen, und die Führungsbüchsen werden sich, da sie beweglich
im Querhaupt angebracht sind, gleichmäßig an die Säulen 4 anliegen, so daß der Gegendruck
p gleichmäßig die Führungsbüchse 5 mit ihrem Futter 8 belastet. Ist der Tauchkolben
2 mit dem Querhaupt 3 verbunden, dann wird sich ebenfalls das Querhaupt schräg stellen,
und` auch hier werden sich bei dem S.chrägsüellen des Querhauptes die Führungsbüchsen
5 mit ihrem Futter- 8 gleichmäßig gegen. die Säulen 4 lehnen Ebenso verhält es sich,
wenn sich der untern Teil des beweglichen Querhauptes mehr erwärmen wird als der
obere, wodurch sich, wie schon erwähnt, die Säulenkanonen 'schräg stellen. Hüexbei
ist mit Rücksicht auf die Dehnung des unteren Teils des beweglichen Querhauptes
darauf zu achten, daß die Futterbüchsen 8 mit genügendem Spiel über die Säulen gleiten.
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Damit sich nun das Querhaupt gegenüber den Führungsbüchsen 5 nach
allen Richtungen hin bewegen kann, ist es zweckmäßig, die Auflageflächen zwischen
dem. beweglichen Querhaupt und den Führungsbüchsen 5 kugelig zu gestalten, also.
beispielsweise, wie gezeichnet, mit seinem Halbmesser y. Es besteht natürlich die
Möglichkeit, auch eine andere Befestigungsart zu wählen, beispisl.sweise indem man
die Führungsbüchse im beweglichen Querhaupt kardangelenkartig befestigt.
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Da bei. Pressein allgemein üblich ist, gegen überschreiten. des Preßhubes
an :den Säulen Hubbegre=uzig,en anzubringen, woben die Halteringe g auf einen an
den Säulexa 4 angebrachten Bund io. @dgl. drücken, so ist es erforderlich, zur Aufnahme
der Gegendrücke im Querhaupt 3 Flächen anzubringen, durch welche die Geglendrücke
über die Führungsbüchse 5 hin aufgenommen werden. Diese Gegendrücke werden. gemäß
der vorliegenden Erfindung durch die kugelig gestalteten Stirn-Rächen der Führungsbüchsen
5 auf das bewe.gliche Querhaupt 3 übertragen. Die kugelige Ausbildung !der oberen
Stirnflächen an den Büchsen 5 geschieht zweckmäßig mit einem Halbmesser R aus dem
Drehpunkt O der Führungsbüchsen 5, damit unter allen Umständen die richtige Drehbewegung
der Büchse 5 gewahrt bleibt.
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Im Laufe der Zeit verschleißen. die Futterbüchsen 8, und .es ist @erfor.dexlich,
sie auszu.wechseln. Da .dies, wenn die Führungsbüchsen 5 einteilig ausgebildet werden,
mit Schwierigkeiten verknüpft ist, ist es zweckmäßig, sie mehrteilig zu gestalten
und durch Schrauben io die einzelnen Teile zu verbind,en, damit nach Lösen der Schrauben
die me,örteilige Büchse 8ohne weiteres entfernt und durch seine neue !ersetzt werden
kann. Das Auswechseln. geschieht derart, daß die Schrauben, die zur Befung der mehrteiligen
Halüebüchs;e 6 am beweglichen Querhaupt 3 dienen, gelöst werden und der mehrteilige
Ring 6 mit der Führungsbüchse 5 und der Futterbüchse 8 nach unten gesenkt wird.