DE46955C

DE46955C - Verfahren zur Herstellung von Spiralbohrern mit Feilenhieb in den schraubenförmigen Nuthen

Info

Publication number: DE46955C
Application number: DENDAT46955D
Authority: DE
Original assignee: RÖHR & SOHN in Grenzhammer bei Ilmenau
Anticipated expiration: 1908-05-29

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Nach diesem Verfahren wird der bohrende Theil von Spiralbohrern nicht aus runden oder ovalen Stahlstäben durch Einfräsen von schraubenförmigen Gängen hergestellt, sondern aus einem in Gesenken geschmiedeten Stahlstab von in Fig. ib gezeichnetem Querschnitt, durch Winden des Stabes in rothglühendem Zustande und hierauf folgendes Bearbeiten mit Feile und Drehbankmeifsel erzeugt.

Die auf diese Weise hergestellten Spiralbohrer haben drei- bis viermal breitere vertiefte Nuthen, als die durch Fräsen runder oder ovaler Stahlstäbe dargestellten Spiralbohrer. Dieser Umstand ist für die rasche und leichte Hebung und Entfernung der Bohrspane aus dem Bohrloch von gröfster Wichtigkeit und Wirksamkeit. Hierdurch wird auch das bei den gefrästen Spiralbohrern durch Einklemmen der Bohrspäne in die sehr engen vertieften Nuthen so häufig vorkommende Abbrechen der Bohrer gänzlich vermieden. Endlich wird auch durch die weiten vertieften Gänge der Zutritt des Bohrwassers oder Oeles,-wo'solche nöthig sind, erleichtert, so dafs der Bohrer und das zu bohrende Stück sich nie erwärmen kann, ein Uebelstand, der sich bei den enggefrästen Spiralbohrern fast stets in sehr nachtheiliger Weise zeigt.

Um das Aufsteigen der Späne aus dem Bohrloch noch mehr zu erleichtern, werden die vertieften Seitenflächen (Fig. ib) vor der Windung zu einem Spiralbohrer mit Feilenhieb versehen. Es empfiehlt sich diese Vervollkommnung namentlich bei Bohrern für gewisse Metalle, wie z. B. für Messing, Nickel u. s. w., bei Gufseisen, Schmiedeisen und Stahl dagegen treten die Späne auch schon ohne den Feilenhieb leicht aus dem Bohrloch heraus.

Die Herstellungskosten der neuen Spiralbohrer sind, da ein Verlust an Stahl nicht stattfindet, geringer als bei den gefrästen Bohrern, bei welchen ein Gewichtsverlust des verwendeten Gufsstahles von mindestens ²/₅ stattfindet.

Im übrigen ist der Bohrerschaft bezw. die Schulter des Bohrers und die Verwendungsart der neuen Spiralbohrer dieselbe, wie die der bekannten Spiralbohrer. ,

Die neuen Bohrer sollen sich sehr vortheilhaft durch schnelleres Arbeiten auszeichnen, was eben durch die Leichtigkeit des Austretens der Bohrspäne bedingt wird. Mit denselben soll man z. B. in Gufsstahl Löcher von 300 mm Länge und 42 mm Weite in 55 bis 60 Minuten bohren können, wozu die. gefrästen Bohrer etwa die dreifache Zeit zu benöthigen dürften.

et

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Verfahren, stählerne Spiralbohrer behufs Bohrung cylindrischer Löcher in Metalle aller Art aus einem Stahlstabe darzustellen, der in Gesenken zu einem, zwei an einander liegende Trapeze zeigenden Querschnitt mit ansitzender Schulter geschmiedet, hierauf mit Feilenhieb auf den breiten Flächen versehen und dann rothwarm zu einer Spirale gewunden wird, so dafs nach diesen Manipulationen die entstandenen schraubenförmigen Nuthen der Bohrer mit Feilenhieb versehen erscheinen und durch diesen Feilenhieb das Aufsteigen der Bohrspäne wesentlich erleichtert und beschleunigt wird.