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Eichzähler Zum Kontrollieren des richtigen Ganges von Elektrizitätszählern
werden häufig sogenannte Eichzähler benutzt. Diese genau richtiggehenden Zähler
haben ein mit einer Entkupplungsvorrichtung versehenes Zählwerk, das die Anzahl
der Ankerumdrehungen anzeigt. Sie werden mit dem zu eichenden Zähler hintereinan@dergeschaltet.
Die Kontrolle wird so vorgenommen, daß der Eicher die Zähler belastet und dann während
der Dauer des eigentlichen Vergleichs das Eichzählerzählwerk kuppelt, die Umdrehungen
des zu eichenden Zählers zählt und diese mit den vom Eichzähler angezeigten Umdrehungen
vergleicht.
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Die rechnerische Ermittlung des Fehlers aus den gezählten und abgelesenen
Umdrehungen ist sehr umständlich und gibt deshalb leicht zu Irrtümern Veranlassung,
besonders bei ungeschultem Personal.
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Rechenarbeit und Irrtümer lassen sich vermeiden, wenn man erfindungsgemäß
den Eichzähler mit einem Zeiger versieht, der über eine hundertteilige Skala wandert,
und. wenn man die unveränderliche Zeigerübersetzung so wählt, daß der Endstellung
des Zeigers ein Verbrauch an Meßeinheiten entspricht, der durch den Verbrauch bestimmt
ist, den der zu eichende Zähler nach einer bestimmten Umdrehungszahl bei richtigem
Gang anzeigen soll.
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Es entspricht bei dem Eichzähler nach der Erfindung eine Zeigerbewegung
um ioo Skalenteile dem Verbrauch eines ganzzahligen (zweckmäßigerweise dekatischen)
Vielfachen oder Bruchteiles einer Wattstunde oder einer sonstigen Maßeinheit.
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Der Eicher geht bei der Eichung so vor, daß er aus Tabellen oder aus
den Angaben des Leistungsschildes des zu eichenden Zählers entnimmt, wieviel Umdrehungen
der -zu eichende Zähler für einen gewissen zu wählenden Verbrauch von z. B. 1/10a
kWh bei richtigem Gang zu machen hat. Er hält nun das Zählwerk des Eichzählers so
lange gekuppelt, bis der zu eichende Zähler die Sollumdrehungszahl pro 1/10o kWh
ausgeführt hat. Bei gleichmäßiger Teilung der hundertteiligen Skala gibt der Zeiger
des Eichzählers nun ohne weiteres die Größe des auf die tatsächliche Zählerangabe
bezogenen Plus- bzw. Minusfehlers des kontrollierten Zählers in Prozenten an, man
braucht nur die noch an vollen i oo Skalenteilen fehlenden bzw. darüber hinausgehenden
Skalenteile abzulesen.
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Hervorzuheben ist, daß bei der Fehlerberechnung, die dem Elektrizitätswerk
die Grundlage einer nachträglichen Berichtigung der Stromrechnung geben soll, praktischerweise
nicht der auf den Sollwert der Zählerangabe bezogene Fehler ermittelt wird, sondern
der, der auf die tatsächliche Zählerangabe bezogen wird.
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Will man den Fehler, bezogen auf den Sollwert, feststellen, so kann
man eine Tabelle oder eine Kurvendarstellung benutzen, die für jeden Fehler, bezogen
auf die tatsächliche Angabe, den Fehler, bezogen auf den Sollwert,
angibt,
oder man teilt die Skala nicht b1 ichmäßig ein, sondern so, daß der Sollwertfehler
direkt abgelesen werden kann.
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Soll der Meßbereich des Eichzählers erweitert werden, so werden die
Strom- bzw. Spannungsspülen durch Parallelschalter öder Hintereinanderschalten bzw.
durch Vorschaltung von Widerständen so umgeschaltet, daß der Eichzähler bei allen
Meßbereichen bei gleicher prozentualer Belastung das gleiche Drehmoment behält.
Es müßten dann aber, damit immer der Zeigerendstellung auf Skalenteil ioo der gleiche
Verbrauch an Meßeinheitenentspricht, verschiedene Zeigerübersetzungen eingeschaltet
werden. Dadurch wird der Aufbau des Zählers sehr kompliziert, neue Fehlerquellen
treten auf, und der Zähler wird sehr teuer.
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Diesen Nachteil vermeidet man und behält die eine unveränderliche
Zeigerübersetzung bei, wenn man erfindungsgemäß bei dem größeren Meßhereich das
Zeigerwerk des Eichzählers so lange gekuppelt hält, bis der zureichende Zähler eine
der Erweiterung des Meßbereichs proportional größere An-. zahl Umdrehungen ausgeführt
hat, bei dem doppelten Meßbereich also z. B. eine Anzahl Umdrehungen, die doppelt
so groß ist wie de für den einfachen Meßbereich in oben. angegebener Weise aus den
Tabellen oder dem Zählerleistungsschild entnommene. Bei dem doppelten Meßbereich
entspricht nämlich der Endstellung des Zeigers des Eichzählers der doppelte. Verbrauch
an Meßeinheiten. Deshalb muß auch der zu eichende Zähler den doppelten Verbrauch
anzeigen, man muß also am zu eichenden Zähler doppelt so viel Umdrehungen zählen
wie beim eiwachen Meßbereich.
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Dien Nachteil verschiedener Zeigerübersetzungen vermeidet man erfindungsgemäß
noch auf einem anderen Wege dadurch, daß man verschiedene Skalen von-- verschiedenem
Skalenumfang ninunt, die entweder auf verschieden-en auswechselbaren Skalenblättern
oder auf einem einzigen Skalenblatt angebracht sind und deren verschiedener Umfang
immer dem gleichen, bestimmten Verbrauch an Meßeinheiten entspricht, so daß. nicht
wie im vorigen Falle eine mit dem Meßbereich immer größer werdende Anzahl Umdrehungen
des zu eichenden Zählers gezählt zu werden braucht. Man kann die verschiedenen Skalen
dabei so einrichten, daß bei der Skala für den kleinsten Meßbereich die ioo Skalenteile
auf 360° und bei den Skalen für die anderen Meßbereiche die i oo Skalenteile auf
einem entsprechend kleineren Teil eines Kreisumfanges verteilt sind.