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Anzeigeeinrichtung an Meßgeräten
Die Erfindung bezieht sich auf eine
Anzeigeeinrichtung an Meßgeräten, und zwar solchen, die aus irgendwelchen Gründen
auch dann eine geringe Messung vornehmen, wenn sie Null sein sollte. Beispielsweise
werden in der Praxis Meßgeräte für die Wärmeabgabe von Heizkörpern in Zentralheizungen
oder Zapfhähnen zentraler Warmwasserversorgungsanlagen mit offenen Verdunstungsröhrchen
verwendet. Da jede Fliürssigkeit auch bei relativ niedrigen Temperaturen doch einen
gewissen Dampfdruck aufweist, zeigen diese Apparate dauernd eine kleine Abgabe an,
auch dann, wenn keine Wärme bezogen wurde. Man bezeichnete diese Abgabe als den
sogenannten Leerlauf.
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Nach der Erfindung kann diese Leerlaufmessung beim Ablesen des Apparates
automatisch berücksichtigt werden in der Weise, daß die Ablesung den Leerlaufverbrauch
nicht enthält.
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Die Zeichnung zeigt vier beispielsweise Ausführungsformen in Vorderansicht
und in schematischer Darstellung.
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An der Skala c (Abb. I) ergibt sich eine richtige Ablesung dann,
wenn die Meßperiode im Vergleich zur gesamten Betriebsperiode, für die das Instrument
vorgesehen ist, relativ kurz ist, z. B. 14 Tage beträgt. Die Anzeige, bestimmt z.
B. durch den Stand einer Flüssigkeit in einem Meßrohr, ergebe an dieser Skala beispielsweise
a = 5,7 Einheiten.
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Wird die gleiche Anzeige nicht in so kurzer Zeit, sondern beispielsweise
in achtmal 14 Tagen erreicht, so ergibt sie auf der Skala c nicht die richtige Verbrauchsanzeige,
weil in dieser Zeit auch ein so-
genannter Leerlauf stattgefunden
hat Dieser Leerlauf sei an der Skala d für die Zeit von achtmal I4 Tagen durch den
Betrag e angegeben. Der Nullpunkt der Skala d muß also um den Wert e verschoben
sein. Aus der Abb. I ist ersichtlich, daß die Skalen c und d rechtwinklig zur Zeitskala
g verlaufen.
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Ist der Leerlaufverbrauch mit großer Annäherung zur abgelaufenen
Zeit proportional, dann kann man für beliebige Zwischenzeiten, z. B. von zwei-,
vier-oder sechsmal Tagen entsprechend der Skala, den Leerlauf automatisch berücksichtigen.
Es entsteht auf diese Weise eine Nomogrammskala. Die den einzelnen Zahlen der Zeitskala
g zugeordneten Vertikalstriche entsprechen den verschiedenen Zeitabschnitten, gemessen
von der Inbetriebsetzung der Apparate an, und die schiefen, geraden oder krummen
Querverbindungslinien x sind die Linien mit gleichem wirklichem Verbrauch. Die Querverbindungslinien
müssen dann kummlinig sein, wenn der Leerlaufverbrauch nicht linear proportional
zurBetriebszeit ist. Im beschriebenenBeispiel wurden als Zeiteinheit für die Skala
g willkürlich I4 Tage angenommen. Sie kann natürlich kleiner, namentlich aber auch
größer sein und z. B. 3, 4, 6 oder 8 Wochen betragen.
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An einer Anzeigeeinrichtung dieser Art kann aber auch noch ein anderer
Fehler korrigiert werden. Nimmt man an, daß die Skala c sich auf eine bestimmte
Verbrauchsintensität oder -belastung stützt, so kann der Meßapparat beispielsweise
bei einer wesentlichen größeren Belastung einen systematischen Fehler in der Richtung
haben, daß er dann zu wenig -anzeigt. Ist in einer gewissen Meßzeit die Gesamtanzeige
an sich sehr groß, so deutet das darauf hin, daß die Belastung des Apparates groß,
also die Anzeige an der normalen Skala zu klein ist. Um die Anzeige richtigzustellen,
müssen also die Zwischenräume der Skala bei großer Verbrauchsanzeige enger werden,
wie dies in Abb. 2 dargestellt ist. Dabei kann selbstverständlich auch ein Leerlaufverbrauch
gleichzeitig eliminiert werden. Die Skala c ist die normale, nach der Betriebszeit
Null, die Skala d diejenige nach vier Zeiteinheiten, z. B. Monaten oder Quartalen,
abzulesende Skala. An der Skala d sind zwei Nullpunkte vorhanden, die entsprechend
dem Leerlaufverbrauch in den vier Zeiteinheiten auseinanderliegen. Die Teilstrichabsbände
werden nach unten hin immer enger, wobei die dazugehörelxle Gesetzmäßigkeit entweder
theoretisch oder durch Versuche ermittelt werden muß.
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Die Anzeigeeinrichtung nach Abb. 3 ist in solchen Fällen brauchbar,
in welchen der Meßapparat erst nach einer bestimmten Betriebszeit abgelesen werden
soll. In dieser Zeit ergäbe die Leerlaufmessung den Betrag e; um diesen Betrag ist
der Nullpunkt der Skala d gegenüber dem der Skala c verschoben.
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In diesem Fall genügt es, auch nur die Skala d zu verwenden, wobei
der Leerlaufwert e -durch eine entsprechende Marke angegeben werden kann.
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Die Anzeigeeinrichtung nach Abb. 4 ist zur Bestimmung des zu erwartenden
Verbrauchs nach einer bestimmten Zeitperiode, z. B. nach- einer Heizperiode von
7 Monaten geeignet. g ist die Skala für die vom Anfang der Verbrauchsperipde verlaufende
Zeit, e entspreche dem Leerlaufverbrauch nach sieben Zeitabschnitten, und r sei
der Flüissigkeitsstand im Zeitpunkt der Ablesung. Ist der Verbrauch im Laufe der
Meßzeit im Durchschnitt gleichmäßig, so kann an den geneigten Linien h direkt der
zu erwartende Verbrauch während einer längeren Betriebszeit abgelesen werden, z.
B. entspricht einem Flussigkeitsstand r nach drei Zeiteinheiten nach sieben Zeiteinheiten
ein zu erwartender Verbrauch von etwa achtundvierzig Einheiten, nach sechs Zeiteinheiten
aber ein solcher von vierzig Einheiten. Die Neigung der schiefen Linien h mit den
verschiedenen mittleren Verbrauchs anzeigen ist gegeben durch den Leerlaufverlarauch
sowie die Skalen und Skaleneinteilung des Anzeige- bzw Meßinstrumentes.
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Es kann nun vorkommen, daß in einer Meßperiode sozusagen dauernd
eine Registrierung zu verzeichnen ist, so daß in dieser Zeit kein Leerlauf vorhanden
ist. Würde man nun für das Ende der Meßperiode die gleiche Skala einfach um den
Betrag des Leerlaufes verschieben, so wäre die Verbrauchsanzeige zu klein. Je größer
die Verbrauchsanzeige am Ende der Periode ist, desto kleiner wird normalerweise
die Leerlaufzeit und damit der Leerlaufverbrauch sein, und um so mehr ist demzufolge
die Leerlaufverschiebung als Messung zu verzeichnen. Man kann dies in einfacher
Weise dadurch erreichen, daß man die Skala flir das Ende der Meßperiode enger teilt
als für den Anfang. Für die Kennlinien x, die Punkte gleichen Wertes auf den verschiedenen
Skalen miteinander verbinden, ergibt sich- daraus, daß sie nicht parallel zueinander
verlaufen dürfen, sondern in der Richtung der zunehmenden Zeit sich einander nähern.