DE469445C - Verfahren zur Bodenerforschung auf elektromagnetischem Wege durch Erregung elektrischer Wechselstroeme im Untergrunde und Aufnahme der elliptischen Schwingungen des Bodenstroms bzw. des magnetischen Vektors - Google Patents

Verfahren zur Bodenerforschung auf elektromagnetischem Wege durch Erregung elektrischer Wechselstroeme im Untergrunde und Aufnahme der elliptischen Schwingungen des Bodenstroms bzw. des magnetischen Vektors

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Description

  • Verfahren zur Bodenerforschung auf elektromagnetischem Wege durch Erregung elektrischer Wechselströme im Untergrunde und Aufnahme der elliptischen Schwingungen des Bodenstroms bzw. des magnetischen Vektors Es ist bekannt, daß bei der Erderforschung mittels elektrischer Wechselströme der Stromvektor im Boden im allgemeinen keine lineare Schwingungsbewegung ausführt, sondern daß seine Spitze eine Ellipse beschreibt, deren Form und Lage sich aus dem Zusammenwirken mehrerer gegeneinander phasenverschobener, in verschiedenen Richtungen schwingender Komponenten des Bodenstromes ergibt. Entsprechende Verhältnisse ergeben sich bezüglich des erzeugten magnetischen Wechselfeldes. In allen Fällen erhält man, solange man Ströme nur einer einzigen Frequenz im Untergrunde erregt, ebene Schwingungsellipsen für den Bodenstrom sowohl als auch für den magnetischen Feldvektor. Dagegen komplizieren Obertöne die Verhältnisse erheblich, so daß man sie entweder am Sender oder am Empfänger in bekannterWeise unterdrücken soll. Die folgenden Ausführungen sollen sich daher ausdrücklich nur auf rein sinusfi->rmige Erregerspannungen beziehen.
  • )Jan kann nun den elliptisch schwingenden Vektor auf mannigfachste Weise in zwei lineare Komponenten zerlegen, welche gegeneinander phasenverschoben schwingen. Jede dieser Komponenten sei im folgenden charakterisiert durch ihre Phasenverschiebung (p gegenüber der das Feld erzeugenden, den Erdstrom (galvanisch, induktiv, kapazitiv oder gemischt) erregenden Spannung e - a # sin a) t. Es ist klar, daß wenn man an jedem Punkte des Raumes Richtung und Intensität (Amplitude) derjenigen Komponente bestimmt, welche eine Phasenverschiebung qp,. gegen die Spannung e aufweist, man ein kohärentes Vektorfeld erhält, welches die wahre Stromverteilung zu derjenigen Zeit darstellt, welche dieser Phasendifferenz([" gegen die Erregerspannung entspricht. Diese Stromverteilung herrscht in jeder Periode der Erregerspannung nur während eines Moments, deshalb kann das auf diese Weise ermittelte Feld ein Momentanfeld genannt werden.
  • In jedem dieser Momentanfelder prägt sich natürlich die elektrische Beschaffenheit des Untergrundes aus, doch sieht man ohne weiteres ein, daß elektrisch verschiedenartige Einlagerungen, wie z. B. solche mit besonders kleiner oder besonders großer Leitfähigkeit, magnetisierbare Einlagerungen usw., oder verschiedenartige räumlicheStrukturen solcher Einlagerungen, sich in- den Moanentanfeldern mit verschiedenen Phasendifferenzen q7,. in verschiedener- Weise ausprägen müssen.
  • Das hier darzulegende neue Verfahren elektrischer Bodenerforschung beruht nun einerseits auf der Vermessung solcher Momentanfelder, entsprechend einer Phasenverschiebung p, für welche sich die gesuchten Einlagerungen im Boden am stärksten und/oder besonders charakteristisch bemerkbar machen, und andererseits in der <Anwendung geeigneter Mittel, um die räumliche Struktur eines solchen Momentanfeldes in physikalisch ein-@vandfreier und zugleich wirtschaftlich durchführbarer Weise auszumessen.
  • Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Bodenerforschung auf elektromagnetischem Wege durch Erregung elektrischer Wechselströme im Untergrund und Aufnahme der elliptischen Schwingungen des Bodenstromes bzw. des magnetischen Vektors, bei welchem im ganzen zu untersuchenden Gebiete oder inTeilen desselben in allenBeobachtungsorten diejenigen Durchmesser der Schwingungsellipsen aufgesucht werden, für welche die längs ihrer Richtung genommenen Feldvektoren miteinander in Phase sind und gegen eine gleichfrequente Vergleichsspannung bzw. einen solchen Vergleichsstrom oder solchen magnetischen Vergleichsvektor die gleiche Phasendifferenz haben, und die so ermittelten Richtungen der miteinander phasengleichen Durchmesser als Richtungsfeld für die Abteilung der sich diesen Richtungen anschmiegenden elektrischen oder magnetischen Feldlinien oder der diese orthogonal durchdringenden Äquipotentialflächen dienen und so das zu dem gewählten Phasendifferenzwert gehörige Momentanfeld des betreffenden Vektors ergeben.
  • In vielen praktischen Fällen ergibt sich schon aus der räumlichen Verteilung der Formen der Schwingungsellipsen, daß gewisse Bereiche eines zu untersuchenden Gebietes solche phasenverschobenen Stromkomponenten mit stark gegeneinander divergierenden Strömungsrichtungen enthalten, während andere Bereiche ganz flache Ellipsen zeigen, d. h. im ersteren Falle sind die phasenverschobenen Komponenten in ihrer Richtung stärk voneinander verschieden, und im letzteren Falle verlaufen sie nahezu parallel zueinander. Die Erfahrung zeigt, und die theoretischen Überlegungen entsprechend den obigen Bemerkungen bestätigen, es in überzeugender Weise, daß der letzte Fall in elektrisch homogenen Räumen vorherrscht, während besonders gut leitende Einlagerungen durch Wirbelströme und besonders schlecht leitende, insbesondere flache Einlagerungen (z. B. Quarzbänder, trockeneSpalten u. dgl.) durch Verschiebungsströme phasenverschobene Komponenten hervorbringen. In solchen Fällen wird es genügen, dieAufteilung der Bodenströme in ihre Komponenten nur in Bereichen vorzunehmen, in denen breitere Schwingungsellipsen beobachtet sind, und die Phasenverschiebung so zu wählen, daß die Aufspaltung in diesen Gebieten besonders klar und charakteristisch ausfällt. Ob man nur eine Stromverteilung für g"L (und damit zugleich u. a. auch für 9p,n+go°) bestimmt und in Karten einträgt, oder ob man mehrere 9>"L, die um geeignete Winkel (z. B. 3o°, 6o° oder 30°, 45°) gegeneinander versetzt sind, bei der Ausmessung und/oder Aufzeichnung benutzt, hängt von den Verhältnissen ab. -Gegeben ist in jedem Bereiche des Strömungsfeldes die Schwingungsellipse des Strom- bzw. Spannungsvektors. Solange die elektrische Leitfähigkeit des Bodens in dem Meßbereiche nicht zu klein wird, kann man die Strom- und Spannungsvektoren in jeder Richtung in diesem Bereiche als phasengleich und einander proportional ansehen.
  • Es handelt sich nun ganz besonders darum, die elliptische Schwingung in zwei lineare Schwingungen zu zerlegen, deren Phasen gegeneinander um go° verschoben sind. Auch das ist natürlich noch auf unendlich mannigfache Weise möglich. Zu jedem Durchmesser der Schwingungsellipse gehört ein anderer Durchmesser, längs dessen eine um go° verschobene lineare Schwingung der ersteren überlagert die ursprüngliche! Schwingungsellipse ergibt. Die je in dieser Weise zusammengehörigen Durchmesser der Schwingungsellipse sind konjugierte Durchmesser, so daß man bei Kenntnis der Richtung des einen je sogleich die Richtung des dazu um go° in Phase verschobenen Vektors konstruieren oder berechnen kann.
  • Die Bestimmung der Schwingungsellipsen selbst in jedem Bereiche (sei es nach der Sonden-, sei es nach der Rahmenmethode) durch Ableitung aus den Amplitüdenkurven ist bereits bekannt. Es handelt sich aber weiterhin nun darum, inneralb jeder dieser räumlich verteilt ausgemessenen Schwingungsellipsen die zu einem Momentanfeld vorgegebener Phasenverschiebung (p,. gehörige Schwingungsrichtung (die dazu gehörigen Durchmesser der Ellipsen) aufzusuchen. Die Kurven, welche sich den Richtungen dieser zu dem gleichen durch rpr charakterisierten Durchmesser der Ellipsen anschmiegen, geben dann die Stromlinien des Momentanfeldes (cpr), die orthogonalen Trajektorien dieses Stromlinienfeldes geben die Äquipotentiallinien (-flächen) des Momentanfeldes (cp,.).
  • Es handelt sich also weiterhin darum, Mittel zu finden, um in allen Schwingungsellipsen die zu einer vorgegebenen Phasendifferenz #p,. (also zu dem gleichen Momentanfeld (cpr) gehörigen Schwingungsrichtungen herauszufinden.
  • Das kann sowohl unter Bezugnahme auf die Phase der Erregerspannung e, sozusagen absolut, als auch nur relativ durch Beziehung der Bodenströme in den verschiedenen Bereichen des Strömungsfeldes aufeinander durchgeführt werden. Schließlich kann man auch nur einige Bereiche an die Erregerspannung e unmittelbar absolut anschließen und die übrigen Bereiche dann mit diesen Hauptbereichen relativ verknüpfen.
  • Der absolute Anschluß an die Phase der Erregerspannung kann auf galvanische, induktive oder evtl. auch kapazitive Weise erfolgen. Eine für galvanische Kopplung geeignete Schaltung ist für die Sondenmethode z. B. folgende: In Abb. 1 bedeutet L die Leitung, welche die Erregerstromquelle mit den zur übertragung der elektrischen Energie in den Boden bestimmten Vorrichtungen verbindet, oder auch eine besonders zu diesem Zwecke an die Pole dieses Stromerregers in geeigneter Weise angeschlossene Leitung. w1-W4 sind induktions- und kapazitätsfreie Widerstände. S1 ist die feste, S2 die bewegliche Sonde des Sondenkreises, mit denen die Form der Schwingungsellipse im Beobachtungsbereiche in bekannter Weise ausgemessen wird. In die Sondenleitung sei ein Verstärker V eingeschaltet, an den ein Telefon T und/oder ein Gleichrichter R (mit Galvanometer G) angeschlossen ist. Natürlich können auch elektrische Meßapparate, z. B. Elektrometer, benutzt werden. Stromlosigkeit im Telefon bzw. Galvanometer (im äußeren Sondenkreise) ist nur dann zu erreichen, wenn die von L her dem Sondenkreise überlagerte Spannung gleiche Amplitude und Phase gegenüber der im Erdboden vorhandenen Spannungsdifferenz zwischen S, und S, aufweist. Die Amplitude der von L gelieferten kompensierenden Spannung wird durch Regulieren von W., W3, W4 geändert. Die Phase kann nur durch Schwenken von S. um S1 eingestellt werden. Man ordne also zunächst S, in beliebiger Richtung von S, aus in der Normalentfernung r an und verstellt W.-W., so lange, bis man das Minimum des Tones in T oder des Stromes in G erhält. Dann verschwenkt man unter entsprechendem Nachregulieren von LIJ@-li die Sonde S.. bis man das Minimum vollständig auf 1u11 heruntergebracht hat. Die Richtung S1, S. gibt dann die Richtung der Äquipotentiallinie der zum Strom in L um 9o° in Phase verschobenen Komponente des Bodenstromes. Der zu diesem Durchmesser konjugierte Durchmesser der Schwingungsellipse gibt die Richtung der zu L phasengleichen Komponente des Bodenstromes an.
  • In Abb. 2 sind die Verhältnisse dargestellt. die für die Vermessung des Bodenstromes in der hier beschriebenen Weise maßgebend sind. 1-2 und 3-4 sind zwei konjugierte Durchmesser der z. B. nach der Lemniskatenmethode aufgesuchten Ellipse mit dem Mittelpunkt in S1, in denen um 9o° gegeneinan-,Jer phasenverschobene Stromkomponenten schwingen, welche zusammenwirkend die in bekannter Weise zu ermittelnde Strömungsellipse ergeben. (Der Stromvektor rotiere im Sinne des Uhrzeigers.) 5-6 ist die Richtung der an der (horizontal gedachten) Erdoberfläche zur Stromkomponente 1-2 gehörigen Äquipotentiallinie. Führt man jetzt die Sonde S, um die Sonde S1 im Kreise herum, so bleibt die Komponente 1-a nur dann wirkungslos, wenn S2 auf 5-6 liegt. Die Schwingung im Sondenkreis ist derKomponente 3-4 gleichphasig und ihrer Proj ektion 7-8 proportional. Überlagert man jetzt mittels der beschriebenen Vorrichtungen einen Strom mit gegebener Phase, so kann man durch Variation seiner Stärke nur dann im Sondenkreis denStrom dauernd zum Verschwinden bringen, wenn beide einander überlagerten Spannungen in Phase um 18o° verschoben und die Amplituden gleich sind. Die Richtung der Sondenleitung S1, S@ steht in diesem Falle also senkrecht auf der Stromkomponente, welche inRichtung des zur kompensierten Komponente konjugierten Ellipsendurchtnessers steht, in dem die Schwingung um -f- 9ö° gegen die kompensierende Schwingung verschoben ist. Die Amplitude der Spannungen in den den beiden Stromkomponenten entsprechenden Richtungen folgen dann ohne weiteres aus der vorher bestimmten Schwingungsellipse.
  • Anstatt die Übertragung des Kompensationsstromes von L auf den Sondenkreis durch galvanische Kopplung zu bewii.ken, kann man sie auch nach Abb.3 auf induktivem Wege vornehmen, indem man einen übertrager Ü,. zwischenschaltet. In Abb. 3 ist dann auch die Überlagerung des durch U1 in der Fernleitung F zum Untersuchungsort erregten Stromes auf die Sondenleitung beispielsweise durch einen Übertrager U, vorgesehen. Ü,. undjoder UZ bringen natürlich eine zunächst unbekannte Phasenverschiebung in die Übertragung von L auf S1, S., die indessen entweder (da für alle Untersuchungsorte gleich, wenn die Fernleitung selbst praktisch induktions- und kapazitätsfrei ist) vernachlässigt werden oder mittels eines in Abb.3 beispielsweise in die Fernleitung eingefügten, aus einstellbarer Selbstinduktion und Kapazität bestehenden Phasenschiebers kompensiert werden kann. Abb. 4 zeigt die entsprechende Anordnung, bei der der Phasenschieber als besonderer Kreis- PhS zwischen den Übertrager Ü., und den Sondenkreis S1, S, eingebaut ist. Wenn die Übertrager Ih und U. so gebaut sind, daß in der Verbindungsleitung eine erhöhte Spannung herrscht und in die Verbindungsleitung nach Abb. 3 dieVorrichtungen für die Einstellung der Phasenverschiebung eingefügt sind, so kann der zu dieser Vorrichtung gehörige Kondensator kleiner gehalten werden, was aus ver schiedetien Gründen vorteilhaft ist. Entsprechend würde sich auch eine kapazitive Kopplung einrichten lassen.
  • Auf ein besonderes Verwendungsgebiet dieser Messungen sei beispielsweise hingewiesen. Um die Tiefe von flächenförmig ausgebreiteten gut leitenden Einlagerungen im Untergrunde, z. B. von Salzwasserhorizonten in Erdölgebieten, feststellen zu können, ist man so vorgegangen, daß man über zwei durch eine gerade Leitung, in die der Stromerreger eingebaut ist, verbundene Feldelektroden (oft auch zweckmäßig nur auf induktivem Wege mittels Induktion,-schleife) dem Boden Wechselstrom zuführt, dessen Rückleitung im Untergrunde sich dann in der gut leitenden Schicht konzentriert. Man maß dann die Einfallswinkel der magnetischen Kraftlinien des Feldes, vorzugsweise in der Medianebene der Aufstellung, und konnte aus deren Verlauf mit zunehmender Entfernung von der Verbindungsleitung die Tiefe der Einlagerung ableiten. Mißt man aber nach den hier gegebenen neuen Einrichtungen die Schwingungsellipse nach Form. Lage der Achsen und Phasendifferenz der parallel den verschiedenen Durchmessern genommenen Komponenten des magnetischen Feldes aus, so erhält man sehr viel genauere Tiefenbestimmungen.
  • Anstatt nun den Kompensationsstrom dem Erreger des Bodenstromes direkt zu entnehinen, kann man ihn natürlich auch an irgendeiner Stelle des stromdurchflossenen Untergrundes entnehmen. Zwischen je zwei Sonden A und B (Abb. 5), die irgendwo im Stromfelde an der Erde angebracht sind, wird eine zeitlich sinusförmig verlaufende Spannung bestehen, die die gleiche Frequenz aufweist wie die Erregerspannung selbst, und die eine zeitlich konstante Phasenverschiebung gegen die Erregerspannung aufweist. Unter. Verwendung irgendeines zweckmäßig im Strömungsfelde angeordneten Sondenpaares A, B kann man also z. B. nach Abb. 5 in genau gleicher Weise wie direkt an die Phase des Erregerstromes z. B. nach Abb. r- angeschlossen die Schwingungen im Untersuchungsbereiche analysieren.
  • Abb.6 zeigt dann weiterhin, wie man die evtl. zu geringe Spannung zwischen A und B <furch Einbau eines Verstärkers V noch so weit erhöhen kann, daß sie auf alle Fälle zur Kompensation des Sondenstromes ausreicht, falls man nicht die bei Kompensationsschaltungen auch sonst üblichen und daher hier nicht im einzelnen gezeichneten Abzweigschaltungen im Sondenkreise verwenden will. Diese haben aber den Nachteil, daß dann auch im Kompensationsfall noch über S1 und S,1 Teilströme fließen, die eine Rückwirkung auf die Konfiguration der Bodenströme ausüben können, weshalb man praktisch besser die Kompensationsspannung so hoch nimmt, daß sie zur vollständigen Kompensation der Spannungsamplitude zwischen S, und SZ ausreicht.
  • In ganz genau entsprechender Weise kann man verfahren, wenn man nicht mittels eines Sondenkreises die Strom- (bzw. Spannungs-) Verteilung im Boden selbst, sondern mittels Induktionsrahmens die Struktur des von den elektrischen Strömen hervorgebrachten magnetischen Feldes untersucht. Die Übertragung der bisher -gekennzeichneten und durch Schaltungsbeispiele erläuterten Grundsätze auf die Messungen mittels des Induktionsrahmens ist so selbstverständlich, daß sich Beispiele in Beschreibung und Zeichnung erübrigen. ' In Abb. 6 ist auch beispielsweise noch in bekannter Weise eine Spule S'p in die Sondenleitung eingeschaltet, welche die gleiche Windungsfläche wie diese aufweist und so geschaltet ist, daß sie stets von den magnetischen Kraftlinien der Bodenströme usw. in genau entgegengesetzter Richtung durchflossen wird wie die Windungsfläche der Sonden S1, 52, so daß durch sie die in der Sondenleitung erregten störenden Induktionsströme voll kompensiert werden.
  • In manchen Fällen, insbesondere wenn es sich um die- Untersuchung räumlich weniger ausgedehnter Bereiche mit weit offenen Schwingungsellipsen innerhalb eines sie umgebenden wenig gestörten Feldes (mit schmalen Schwingungsellipsen) handelt, kann man von einer Bestimmung der Größe der Phasenverschiebung der Komponenten gegen die Erregerspannung selbst ganz absehen und nur ein oder einige Momentanfelder z. B. in der Weise ausmessen, daß man nach Abb. 5 oder 6 zwei Hilfselektroden A und B, meist zweckmäßigerweise in Richtung der großen Achse der Schwingungsellipse im Bereiche ihrer Anbringung, anordnet und über einen Phasenregelkreis PhS nach Abb. q. die an A und B erregten Schwingungen dem Sondenkreis S1, S2 überlagert. Man kann mittels dieses Phasenregelkreises dann die Phasenverschiebung einstellen, welche die offenen Schwingungsellipsen im Untersuchungsgebiete erfahrungsgemäß am charakteristischsten in zunächst zwei konjugierte Momentanfelder auflöst, oder auch durch mehrfache Vermessung des Kompensationsstromes mittels des Phasenregelkreises mehrere Systeme konjugierter Ellipsendurchtnesser vermessen, die dann als Richtungsfeld zur Konstruktion der Stromlinien jedes der vermessenen -Momentanfelder dienen. Statt der Sonden A. B und/oder S1, S., können auch InduktIon:sspulen in sinngemäßer Weise verwendet werden. In letzterem Fallee (statt S1, S, eine Rahmenspule) erhält man natürlich die der betreffenden Phase entsprechenden Äquipotentialflächen bzw. magnetischen Kraftlinien (Induktionslinien) des Momentanfeldes. Man kann in dieser Weise die Phasenübertragung auch von Meßpunkt zu Meßpunkt vornehmen, hat aber dabei den Nachteil, daß sich die Fehler fortlaufend summieren, was aber in enger umgrenzten Störungsgebieten oft praktisch unschädlich ist.
  • Hat man in den Schwingungsellipsen je ein Paar konjugierter Durchmesser mit absolut oder relativ zu den übrigen Ellipsen bekannter Phasendifferenz vermessen, so lassen sich alle anderen nebst den dazu gehörigen Phasenwerten auch durch geometrische Konstruktion oder Rechnung aus der Form und Lage der Schwingungsellipsen finden.
  • In manchen Fällen ist es auch zweckmäßig, nicht die zu einem Momentanfelde- mit vorgegebenem T, zusammengehörigen Ellipsendurchmesser festzulegen, sondern so vorzugehen, daß man z. B. mit Hilfe eines nach Abb. 4. angeordneten Phasenregelkreises die Phasendifferenz für den größten und%oder kleinsten Durchmesser der Schwingungsellipsen oder überhaupt für irgendeinen gegenüber den Ellipsenachsen oder auch gegenüber den Himmelsrichtungen im Raume orientierten Durchmesser bestimmt und dann den Aufbau des Untergrundes mit dem so gewonnenen, nicht mehr kohärenten, da räumlich zu wechselnden q: gehörigen Stromrichtungsfeld in Beziehung bringt.
  • Von ganz besonderer Bedeutung ist es oft, die Vermessung mit Strömen verschiedener Frequenz durchzuführen und die Abhängigkeit der Konfiguration der Schwingungsellipsen und der Momentanfelder von der Frequenz festzustellen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Bodenerforschung auf elektromagnetischem Wege durch Erregung elektrischer Wechselströme imUntergrunde und Aufnahme der elliptischen Schwingungen des Bodenstromes bzw. des magnetischen Vektors, dadurch gekennzeichnet, daß im ganzen zu untersuchenden Gebiete oder in einzelnen Teilen desselben in allen Beobachtungsorten diejenigen Durchmesser der Schwingungsellipsen aufgesucht werden, für welche die längs ihrer Richtung genommenen Feldvektoren miteinander in Phase sind und gegen eine gleichfrequente Vergleichsspannung bzw. einen solchen Vergleichsstrom oder solchen magnetischen Vergleichsvektor die gleiche Phasendifferenz haben, und daß die so ermittelten Richtungen- der miteinander phasengleichen Durchmesser als Richtungsfeld für die Ableitung der sich diesen Richtungen anschmiegenden elektrischen oder magnetischen Feldlinien oder der diese ortliogonal durchdringenden Äquipotentialflächen dienen und so das zu dem gewählten Phasendifferenzwert gehörige Momentanfeld des betreffenden Vektors ergeben. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils -zwei Motnentanfelder aufgesucht werden, welche eine Phasendifferenz von 9o° gegeneinander aufweisen. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß die die Momentanfelder charakterisierenden Phasendifferenzwerte auf die Spannungs- oder Stromkurve des zur Speisung des elektrischenStrömungsfeldesimBoden dienenden Stromerzeugers bezogen werden. .I. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Momentanfelder charakterisierenden Phasendifferenzwerte auf die Spannungs- oder Stromkurve bzw. auf die Kurve des magnetischen Feldvektors an einem bestimmten, an sich wählbaren Ort und auf eine bestimmte, an sich wählbare Richtung im Strömungsfelde bezogen werden. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 3 und q., dadurch gekennzeichnet, daß diejenigen beiden Momentanfelder gesucht werden, deren Phasen gegen die Vergleichsphase um o° und go° verschoben sind. 6. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß für Bodenströme verschiedener Frequenzen die Momentanfelder mit gleichem Phasendifferenzwert ermittelt werden.
DEA47239D 1926-03-12 1926-03-12 Verfahren zur Bodenerforschung auf elektromagnetischem Wege durch Erregung elektrischer Wechselstroeme im Untergrunde und Aufnahme der elliptischen Schwingungen des Bodenstroms bzw. des magnetischen Vektors Expired DE469445C (de)

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