DE19957767A1 - Verfahren zum Messen der magnetischen Kernresonanz und Gerät hierfür - Google Patents
Verfahren zum Messen der magnetischen Kernresonanz und Gerät hierfürInfo
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Abstract
Es werden eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Erhalten von NMR-Messungen offenbart. Eine NMR-Meßvorrichtung (60; 35), die gemessene Probe oder beide Elemente können der Messung der Bewegung unterliegen. Die Einhüllende eines HF-Trägersignals wird in der Weise moduliert, um eine erste Folge (120) von HF-Impulsen zu erzeugen. Die Einhüllende, die Phase des HF-Signals und/oder ein statisches Magnetfeld DOLLAR I1 können während des Ausstrahlens (52) der ersten Folge (120) variiert werden, um ein erstes Gebiet der Probe im wesentlichen zu sättigen. Die erste Folge (120) kann zusätzliche HF-Neufokussierungsimpulse enthalten, die, wenn sie an die Bewegung der NMR-Meßvorrichtung (60; 35) oder der Probe gekoppelt sind, ebenfalls verwendet werden können, um das erste Gebiet im wesentlichen zu sättigen. Es wird eine zweite Folge (68) von HF-Impulsen ausgestrahlt (56), um in dem ersten Gebiet ein Resonanzgebiet herzustellen und um ein Merkmal der Probe zu messen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen der magnetischen Kern
resonanz nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 7 sowie ein Gerät hierfür
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 17.
Die magnetische Kernresonanz (NMR) kann dazu verwendet werden, die
Eigenschaften einer Probe wie etwa von Körpergewebe (für medizinische Abbil
dungszwecke) oder einer unterirdischen Formation (für Bohrprotokollzwecke) zu
bestimmen. Zum Beispiel kann die NMR im Fall der unterirdischen Formation zum
Bestimmen und Abbilden der Porosität, des Formationstyps, der Permeabilität und
des Ölgehalts der Formation verwendet werden.
Mit Bezug auf Fig. 1 kann die NMR z. B. in einer Operation des Protokol
lierens beim Bohren (LWD-Operation) zum Abbilden der Eigenschaften einer un
terirdischen Formation 10 verwendet werden. Auf diese Weise kann ein axial
symmetrisches NMR-Gerät 6 Teil eines zum Ausbilden eines Bohrlochs 3 in der
Formation 10 verwendeten Bohrstrangs 5 sein. Das Gerät 6 kann z. B. eines der
in US 5 705 927 oder in US 5 280 243 beschriebenen Geräte sein.
Der NMR-Meßprozeß unterscheidet sich von den meisten anderen Mes
sungen an unterirdischen Formationen durch zwei verschiedene Merkmale. Zu
nächst kommt das NMR-Signal von der Formation aus einem kleinen Resonanz
volumen wie etwa aus dem allgemein dünnen Resonanzvolumen 20a (siehe
Fig. 2), wobei die radiale Dicke des Resonanzvolumens 20a proportional zum Be
trag eines (nicht gezeigten) Magnetfelds 1 sein kann. In Abhängigkeit von der
Form der Resonanzzonen kann sich das Volumen beispielsweise von nur 1 mm in
einer Richtung bis zu sogar mehreren Zoll in einer anderen erstrecken. Zweitens
erfolgt die NMR-Messung möglicherweise nicht momentan. Diese beiden Tatsa
chen zusammen machen die NMR-Messungen anfällig für Bewegungen des Ge
räts wie etwa für die im folgenden beschriebene Bewegung des NMR-Geräts 6 um
den Umfang des Bohrlochs 3.
Wie im folgenden beschrieben wird, kann das NMR-Gerät 6 zum Ausfüh
ren der NMR-Messungen Permanentmagneten zum Erzeugen eines (nicht ge
zeigten) statischen Magnetfelds mit der Bezeichnung 0; eine Hochfrequenzspule
(HF-Spule) oder Antenne zum Ausstrahlen des zu dem Feld 0 senkrechten zeit
lich variierenden Magnetfelds 1; und eine HF-Spule oder Antenne zum Empfang
des Spinechos aus der Formation als Antwort auf eine NMR-Messung enthalten.
Diese zwei Spulen können zu einer einzigen Sende/Empfangs-Antenne zusam
mengefaßt werden.
Zum Beispiel kann das NMR-Gerät 6 die Spin-Spin-Relaxationszeiten T2
der Wasserstoffkerne der Formation 10 dadurch messen, daß es NMR-Erfas
sungsfolgen ausstrahlt, die bewirken, daß die Kerne Spinechos erzeugen. Die
Spinechos können ihrerseits analysiert werden, um eine Verteilung von Zeiten T2
zu erzeugen, wobei aus dieser Verteilung die Eigenschaften der Formation erhal
ten werden können. Eine solche NMR-Erfassungsfolge ist z. B. eine in Fig. 4 ge
zeigte Carr-Purcell-Meiboom-Gill-Folge (CPMG-Folge) 15. Durch Anlegen der
Folge 15 kann eine Verteilung von Zeiten T2 erhalten werden, wobei diese Ver
teilung zum Bestimmen und Abbilden der Eigenschaften der Formation 10 ver
wendet werden kann.
Ein Verfahren, das die CPMG-Folgen 15 zum Messen der Zeiten T2 ver
wendet, kann die folgenden Schritte umfassen. Im 1. Schritt sendet das NMR-Ge
rät 6 während eines geeigneten Zeitintervalls das Feld 1, um einen 90°-Anre
gungsimpuls 14a anzulegen, der die (anfangs auf die Richtung des Felds 0 aus
gerichteten) Spins der Wasserstoffkerne um 90° dreht. Obgleich dies nicht gezeigt
ist, ist jeder Impuls effektiv eine Einhüllende oder ein Bündel eines HF-Trägersi
gnals. Nachdem die Spins gegenüber der Richtung des Felds 0 um 90° gedreht
wurden, beginnen sie sofort zunächst im Einklang in der zu dem Feld 0 senk
rechten Ebene eine Präzession aufzuweisen, während sie hierauf allmählich ihre
Synchronisation verlieren. Während des 2. Schritts pulst das NMR-Gerät 6 das
Feld 1 zu einem festgelegten Zeitpunkt T nach dem NMR-Impuls 14a während
einer längeren Zeitdauer (als der NMR-Impuls 14a), um einen NMR-Neufokussie
rungsimpuls 14b anzulegen, der die Spins, die eine Präzession aufweisen, mit
seiner um ±90° verschobenen Trägerphase um einen zusätzlichen Winkel von
180° dreht. Der NMR-Impuls 14b bewirkt, daß sich die Spins neu synchronisieren
und ein dazugehörendes Spinecho 16 aussenden (siehe Fig. 5), dessen Spitze
etwa bei einer Zeit T nach dem 180°-Neufokussierung-NMR-Impuls 14b liegt. Der
2. Schritt kann in dem Zeitintervall te (etwa 2 . T) "k"mal wiederholt werden (wobei
"k" die Anzahl der Echos genannt wird und z. B. irgendeinen Wert von mehreren
Hundert bis zu sogar mehreren Tausend annehmen kann). Während des 3.
Schritts ist nach dem Abschluß der Spinechofolge eine Wartezeit erforderlich, die
ermöglicht, daß die Spins vor Beginn der nächsten CPMG-Folge 15 zum Sammeln
einer weiteren Menge von Spinechos in das Gleichgewicht entlang des Felds 0
zurückkehren. Der Abfall jeder Menge von Spinechos wird beobachtet und zum
Ableiten der T2-Verteilung verwendet.
Die Zeit T2* kennzeichnet eine Zeitdauer, in der die Präzession der Spins
nach dem Anlegen des 90°-Anregungsimpulses 14a nicht mehr im Einklang ist.
Auf diese Weise zeigen am Ende des 90°-Anregungsimpulses 14a sämtliche
Spins in eine gemeinsame Richtung senkrecht zu dem statischen Feld 0, wobei
sie für ein ideal homogenes Feld eine Präzession mit einer die Larmor-Frequenz
genannten Resonanzfrequenz ausführen. Die Larmor-Frequenz kann durch
= γ0, beschrieben werden, wobei γ das gyromagnetische Verhältnis, eine
Kernkonstante, ist. Typischerweise ist das Feld 0 jedoch inhomogen, so daß die
Spins nach der Anregung infolge von Inhomogenitäten in dem statischen Feld 0
mit T2* phasenverschoben werden. Dieser Abfall ist reversibel und wird durch die
Neufokussierungsimpulse 14b, die die Echos hervorrufen, rückgängig gemacht.
Außerdem kommt es zu einer durch die Zeitkonstante T2 beschriebenen irrever
siblen Phasenverschiebung (Spin-Spin-Relaxation). Diese führt zum Abfall aufein
anderfolgender Echoamplituden in der CPMG-Folge gemäß der Zeitkonstanten
T2. Bei einer NMR "von innen nach außen" werden typischerweise Spins mit
T2 << T2* gemessen.
Wie oben festgestellt wurde, kann die Verteilung der Zeiten T2 zur Be
stimmung der Eigenschaften der Formation verwendet werden. Mit Bezug auf
Fig. 6 kann die Formation z. B. kleine Poren, die gebundenes Fluid enthalten, und
große Poren, die freies, förderbares Fluid enthalten, umfassen. Mit Hilfe einer (in
Fig. 6 TCUTOFF genannten) T2-Trenn-Grenzzeit kann die T2-Verteilung in zwei
Abschnitte unterteilt werden: einen Abschnitt, der Zeiten kleiner als die Zeit
TCUTOFF enthält, die gebundene Fluide anzeigen, sowie einen Abschnitt, der
Zeiten größer als die Zeit TCUTOFF enthält, die freie, förderbare Fluide anzeigen.
Jede Zeit T2 wird typischerweise durch Beobachten des Abfalls des durch
eine besondere CPMG-Folge 15 erzeugten Spinechos 16 berechnet. Leider kann
der Bohrstrang 5 (siehe Fig. 1) einer starken seitlichen Bewegung unterliegen. Die
Zeit T2 ist jedoch annähernd proportional zu einer weiteren, eine Spin-Gitter-Re
laxationszeit T1 genannten Zeitkonstanten. Die Zeit T1 kennzeichnet die Zeit
dauer, in der die Spins in die Gleichgewichtsrichtung entlang des Felds 0 zu
rückkehren, wobei somit unter Betrachtung sowohl der Zeit T1 als auch der Zeit
T2 die Vorstellung entwickelt werden kann, daß jeder Spin während der T1-Wie
dergewinnung in einer Spirale mit sehr enger Neigung in die Gleichgewichtsstel
lung zurückkehrt. Glücklicherweise sind die Zeiten T1 und T2 etwa proportional.
Im Ergebnis kann die T2-Verteilung aus den gemessenen Zeiten T1 abgeleitet
werden. Tatsächlich erfolgte die ursprüngliche Arbeit über das Herstellen von Ab
schneidewerten gebundener Fluide unter Verwendung von T1. Dieses Ergebnis
wurden hierauf durch T2 ausgedrückt und kommerziell verwendet. Siehe W. E.
Kenyon, J. J. Howard, A. Sezginer, C. Straley, A. Matteson, K. Horkowitz und R.
Ehrlich, Pore-Size Distribution and NMR in Microporous Cherty Sandstones, Ab
handlung LL (vorgestellt auf dem 30. Jahressymposium über Protokollierung,
SWPLA, 11.-14.Juni 1989).
Polarisationsmessungen können entweder Inversionswiedergewinnungs
folgen oder Sättigungswiedergewinnungsfolgen verwenden. Bei den Sättigungs
wiedergewinnungsfolgen wird das Spinsystem z. B. mit mehreren 90°-Impulsen
gesättigt, die die Magnetisierung auf null reduzieren. Das Spinsystem kann dann
während einer variablen Zeitdauer vor dem Anlegen eines Überwachungsimpulses
oder einer Überwachungsimpulsfolge wie z. B. der CPMG-Folge wiederhergestellt
werden. Das Inversionswiederherstellungsverfahren legt nahe, nachdem sich die
Kerne auf das statische Magnetfeld ausgerichtet haben einen 180°-Impuls
anzulegen, der die Richtung der Spins umkehrt. Mit der Zeit fallen die Spins ge
mäß T1 in ihre Gleichgewichtsrichtung ab, wobei jedoch keine Messung erfolgt, da
der 180°-Impuls in dem Sensor kein Signal erzeugt. Bevor der Abfall abgeschlos
sen ist, wird er jedoch durch einen Überwachungsimpuls oder durch eine Überwa
chungsimpulsfolge wie etwa durch die CPMG-Folge, die die Spins in die Meß
ebene dreht (d. h. in dem Sensor ein Signal erzeugt) unterbrochen. Die interessie
rende Größe ist die Amplitude des Signals sofort nach dem ursprünglichen 90°-
"Auslese"-Impuls. Diese Amplitude hängt offensichtlich von der Wiederherstel
lungszeit zwischen dem ursprünglichen 180°-Impuls und dem 90°-Impuls ab. Nach
einer Bestimmung der Amplitude kann das Spinsystem vollständig zurück ins
Gleichgewicht relaxieren, wobei die Impulsfolge hierauf wiederholt wird.
Ein Beispiel einer Verwendung der Inversionswiederherstellungsfolgen im
Bohrloch ist in US 5 023 551 beschrieben. Die darin beschriebenen Inversions
wiedergewinnungsfolgen verwenden jedoch keine adiabatischen Impulse und füh
ren somit zu einem schmalen Untersuchungsgebiet. Außerdem ist es beim Vor
gehen "von innen nach außen" in Verbindung mit der Bewegung möglicherweise
leichter, ein Gebiet zu sättigen, als es vollständig zu invertieren. Somit kann das
Sättigen eines Gebiets bevorzugt werden.
Mit Rückbezug auf Fig. 2 werden die Zeiten T1 typischerweise unter Ver
wendung von Polarisationsmessungen anstelle der obenbeschriebenen Abfall
messungen gemessen. Auf diese Weise kann jede Polarisationsmessung zu
nächst das Anlegen einer Sättigungsfolge zum Sättigen der Spins in einem Reso
nanzgebiet (wie etwa z. B. in dem in Fig. 2 gezeigten zylindrischen Resonanzvo
lumen 20a) umfassen. Anschließend vergeht eine Polarisationszeitdauer, die eine
Polarisation des Resonanzvolumens 20a auf das statische Magnetfeld B0 ermög
licht. Nachfolgend wird eine Erfassungsfolge wie etwa die CPMG-Folge zum Er
zeugen der Spinechos von der Formation 10 verwendet. Hierauf werden die
Amplituden der ersten wenigen Spinechos analysiert, um ein polarisationsge
wichtetes Integral Φ(twait) der Porositätsverteilung Φ(T1) zu bestimmen. Da zum
Bestimmen der Amplitude des Signals lediglich die ersten wenigen Echos beob
achtet zu werden brauchen, kann die T1-Messung in einer kürzeren Zeitdauer als
die T2-Messung auf der Grundlage des Abfalls ausgeführt werden, wobei sie so
mit weniger anfällig gegenüber der Bewegung des NMR-Geräts 6 ist. Um eine
Porositätsverteilung Φ(T1) zu erhalten, kann die Erfassungsfolge (nach der richti
gen Sättigungsfolge) mit unterschiedlichen Wartezeiten mehrmals aufeinanderfol
gend wiederholt werden.
Als ein Beispiel kann eine Polarisationsmessung zum Messen der Zeiten
T1 für Wasserstoffkerne in dem in dem gesättigten Volumen 20b befindlichen Re
sonanzvolumen 20a verwendet werden (siehe Fig. 2). Auf diese Weise kann das
NMR-Gerät 6 zunächst die Spins in dem gesättigten Volumen 20b sättigen. Die
Polarisationszeitdauer kann jedoch hinreichend lang sein, um zu ermöglichen, daß
sich das NMR-Gerät 6 signifikant in dem Bohrloch bewegt. In diesem Fall bewirkt
die Bewegung des Geräts 6 eine Verschiebung des Resonanzvolumens 20a und
bewirkt außerdem, daß das NMR-Gerät 6 Spinechos von einem verschobenen
Resonanzvolumen 20a' (siehe Fig. 3) empfängt, das teilweise außerhalb des
ursprünglichen gesättigten Volumens 20b kommt. Im Ergebnis kann das verscho
bene Resonanzvolumen 20a' ein Gebiet ohne gesättigte Spins (ein Effekt, der
typischerweise "das Einbringen frischer Spins" genannt wird) und ein Gebiet des
ursprünglichen gesättigten Volumens 20b mit gesättigten Spins enthalten. Leider
vertragen Polarisations-NMR-Verfahren das Einbringen "frischer Spins" während
der Polarisationszeitdauer möglicherweise nicht, da die frischen Spins Meßfehler
einführen können. Zum Beispiel können die Messungen fälschlich ein höheres
gebundenes Fluidvolumen angeben, als es tatsächlich in der Formation vorhan
den ist.
Eine Möglichkeit zum Sättigen eines größeren Gebiets ist in
PCT/US97/23975 beschrieben, der zufolge zum Sättigen eines zylindrischen Vo
lumens um ein NMR-Gerät zu Beginn einer Messung einer oder mehrere Hoch
frequenzimpulse gesendet werden, die einen verhältnismäßig breiten Frequenzbe
reich und/oder eine außergewöhnlich breite Bandbreite überdecken, oder einer
oder mehrere frequenzgewobbelte Impulse verwendet werden. Um zu bestimmen,
wann die Messungen infolge der Bewegung des Geräts über die Größe des ge
sättigten Bereichs hinaus ungültig werden, werden die Beschleunigungsspitzen
werte verwendet. Um zu verhindern, daß sich das Gerät über den gesättigten Be
reich hinaus bewegt, ist das Gerät mit Abstandshaltern angebracht.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung
nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1, 7 bzw. 17 zu schaffen, bei denen der
durch Relativbewegung zwischen einem NMR-Meßgerät und einer Probe erzeugte
Fehler minimiert wird.
Diese Aufgabe wird entsprechend den kennzeichnenden Teilen der An
sprüche 1, 7 bzw. 17 gelöst.
Es kann eine erste Folge von HF-Impulsen ausgestrahlt werden. Die erste
Folge besitzt eine Einhüllende. Die Einhüllende wird während des Ausstrahlens
der ersten Folge in der Weise variiert, daß ein erstes Gebiet der Probe im wesent
lichen gesättigt wird. Eine zweite Folge von HF-Impulsen wird ausgestrahlt, um in
dem ersten Gebiet ein Resonanzgebiet herzustellen und um ein Merkmal der
Probe zu messen.
Zum Ausstrahlen einer ersten Folge von HF-Impulsen kann ein HF-Trä
gersignal verwendet werden. Das Trägersignal besitzt eine Phase. Die Phase wird
während des Ausstrahlens der ersten Folge in der Weise variiert, daß ein erstes
Gebiet der Probe im wesentlichen gesättigt wird. Eine zweite Folge von HF-Impul
sen wird ausgestrahlt, um in dem ersten Gebiet ein Resonanzgebiet herzustellen
und um ein Merkmal der Probe zu messen.
Die NMR-Meßvorrichtung, die der Relativbewegung zwischen der Vor
richtung und einer Probe unterliegt, umfaßt wenigstens einen Magneten zum Her
stellen eines statischen Magnetfelds, eine erste Spule, eine zweite Spule und ei
nen Impulsgenerator. Der Impulsgenerator ist an die erste und an die zweite Spule
angeschlossen und so beschaffen, daß die erste Spule zum Ausstrahlen einer
ersten Folge von HF-Impulsen zum Erzeugen eines zeitlich variierenden
Magnetfelds verwendet wird. Die erste Folge enthält wenigstens einen Neufokus
sierungsimpuls zum Erzeugen wenigstens eines Echos aus einem Resonanzge
biet der Probe. Der Impulsgenerator ist ferner so beschaffen, daß die zweite Spule
wenigstens einmal während des Ausstrahlens der ersten Folge zum momentanen
Modifizieren des statischen Magnetfelds verwendet wird, um eine Sättigung eines
Gebiets zu bewirken, das größer als das Resonanzgebiet ist.
Es kann eine Inversionswiederherstellungsfolge verwendet werden, die
wenigstens einen oder mehrere adiabatische Impulse umfaßt.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschrei
bung und den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten Abbildun
gen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 ist ein schematisches Diagramm einer unterirdischen Bohrung.
Fig. 2 ist eine Querschnittsansicht der Bohrung längs der Linie 2-2 in
Fig. 1.
Fig. 3 ist eine weitere Querschnittsansicht der Bohrung nach der Bewe
gung des NMR-Geräts.
Fig. 4 und 5 sind Signalformen, die eine CPMG-Impulsfolge zeigen.
Fig. 6 ist eine beispielhafte Verteilung von Relaxationszeiten T2.
Fig. 7 ist ein Ablaufplan, der eine Polarisationsmessung zeigt.
Fig. 8 bis 10 sind schematische Diagramme weiterer NMR-Geräte.
Fig. 11 ist eine Querschnittsansicht eines NMR-Geräts längs der Linie
11-11 in Fig. 10.
Fig. 12 ist eine Signalform, die eine NMR-Impulsfolge zeigt.
Fig. 13, 16, 18 und 20 sind Umrißdarstellungen, die die Sättigung in einem
Resonanzgebiet zeigen.
Fig. 14, 15, 17, 19 und 21 sind graphische Darstellungen von aus einem
das NMR-Gerät umgebenden Gebiet empfangenen relativen Signalamplituden,
die die Sättigung zeigen.
Fig. 22 und 23 sind Umrißdarstellungen, die die Sättigung für verschie
dene Anzahlen von Impulsen mit und ohne verschachtelte Zeitdauern einer freien
Entwicklung in einem Resonanzgebiet zeigen.
Fig. 24 und 25 sind Umrißdarstellungen, die die Sättigung für verschie
dene Anzahlen von Impulsen mit und ohne verschachtelte Zeitdauern einer freien
Entwicklung in einem Resonanzgebiet zeigen.
Wie in Fig. 7 gezeigt ist, kann von einem NMR-Meßgerät (z. B. von einem
NMR-Protokolliergerät), das anfällig gegenüber der Bewegung ist, eine Ausfüh
rung 50 eines Prozesses zum Erhalten einer Polarisationsmessung von T1 ver
wendet werden. Da die gemessene Probe der Bewegung unterliegen kann, kann
dieser Prozeß verwendet werden, wenn die Probe, die Meßvorrichtung oder beide
Elemente eine Bewegung erfahren. Der Prozeß 50 umfaßt das Sättigen (Block 52)
der Spins in einem Gebiet einer Probe, deren Eigenschaften gemessen werden
sollen. Hierauf kann ein vorgegebenes Zeitintervall vergehen (Block 54), um zu
ermöglichen, daß wenigstens eine teilweise Polarisation der Spins in dem Gebiet
auftritt. Nachfolgend umfaßt der Prozeß 50 das Anlegen (Block 56) einer Erfas
sungsfolge (z. B. einer CPMG-Folge) zum Erzeugen von Spinechos von einem
Resonanzgebiet der Probe. Wie im folgenden beschrieben wird, werden Verfahren
zum Maximieren der Grenzen und der Sättigungsdichte des gesättigten Gebiets
verwendet, um das Resonanzgebiet während der Bewegung der NMR-Meß
vorrichtung im wesentlichen innerhalb des gesättigten Gebiets zu halten. Im Er
gebnis dieser Verfahren können die Meßfehler verringert werden, ohne daß z. B.
bei Verwendung in einer Geometrie mit einem niedrigen Gradienten Stabilisatoren
für die NMR-Meßvorrichtung erforderlich wären.
Beispielsweise kann der Prozeß 50 zum Abbilden der Eigenschaften un
terirdischer Formationen und außerdem in anderen Anwendungen (z. B. in
anderen NMR-Anwendungen "von innen nach außen") verwendet werden, in
denen eine Relativbewegung zwischen einer Probe und einer NMR-
Meßvorrichtung stattfindet. In einigen Ausführungen kann die NMR-Meßvorrich
tung Bauteile zum Erzeugen eines elektromagnetischen Felds (z. B. eine Spule,
einen Elektromagneten und einen Permanentmagneten) enthalten, um wenigstens
zwei Magnetfelder zu erzeugen: ein (nicht gezeigtes) 0 genanntes Magnetfeld
und ein (nicht gezeigtes) 1 genanntes Magnetfeld, das im wesentlichen senk
recht auf dem Magnetfeld 0 steht. Wie in Fig. 8 beispielhaft gezeigt ist, kann die
NMR-Meßvorrichtung in einigen Ausführungen z. B. ein NMR-Gerät 60 zum Pro
tokollieren beim Bohren (LWD-Gerät) 60 sein, das z. B. ringförmige Permanent
magneten 32 und 34 zum Erzeugen des Felds 0 und eine Spule 39 zum Erzeu
gen des zeitlich variierenden Felds 1 enthält. In einigen Ausführungen kann das
Feld 1 (wenn es gepulst wird) eine 0 genannte Hochfrequenz-Trägerkompo
nente (HF-Trägerkomponente) besitzen.
Die Trägerfrequenz des Felds 1 kann allgemein durch wo dargestellt
werden. Das Senden des Felds 1 erzeugt ein Resonanzgebiet, dessen radiale
Dicke bezüglich der Frequenz durch die Gradienten von ω0 und ω1 in dem ange
regten Gebiet bestimmt ist, wobei 1 die Projektion von γ . 1 auf das Feld 0 ist.
Wie unten beschrieben wird, kann das Feld 0 in einigen Ausführungen ebenfalls
(wenigstens teilweise) durch die Gradientenspulen 40 und 42 erzeugt werden, die
bewirken, daß das Feld 0 eine Komponente mit einer langsam variierenden
Frequenz besitzt. Außerdem kann das NMR-Gerät 60 eine Verarbei
tungsschaltungsanordnung, z. B. einen Impulsgenerator 65, enthalten, die an die
Spule bzw. an die Spulen (wie etwa z. B. an die Spulen 39, 40 und 42) ange
schlossen und so beschaffen ist, daß diese in der im folgenden beschriebenen
Weise die Felder 0 und/oder 1 abstrahlen.
Im Prinzip umfaßt jede Polarisations-NMR-Messung drei Bausteine 52, 54,
und 56 (siehe Fig. 7), wobei zum Erhalten jedes T1-Werts eine oder mehrere
Messungen verwendet werden können. Die Erfassungsfolge (d. h. der Block 52)
kann jedoch dazu verwendet werden, die Sättigung zu erreichen (d. h. die Funk
tionen des Blocks 56 auszuführen), wobei der Block 52 somit weggelassen wer
den kann, wenn zwei Anforderungen erfüllt sind: Die Messungen werden aufein
anderfolgend wiederholt ("gestapelte" Experimente genannt), wobei die Signaler
fassungsfolge 68 die Magnetisierung für die nächste Messung vollständig zerstört.
Bei Verwendung dieses Verfahrens werden die Ergebnisse aus der ersten Mes
sung verworfen, da diese mit einer falschen Polarisationszeitdauer ausgeführt
wird. Alternativ kann die Anregung adiabatisch durch Anlegen eines adiabatischen
schnellen Übergangsimpulses an die Resonanzzone unmittelbar vor dem Anlegen
der Erfassungsfolge ausgeführt werden.
Weitere Abwandlungen von den drei Grundblöcken 52, 54 und 56 sind
ebenfalls möglich. Als ein weiteres Beispiel kann die Abfolge Block 54 - Block 56 -
Block 52 ebenfalls zum Ausführen jeder Messung verwendet werden, wobei diese
Abwandlung vom Standpunkt der Programmierung her vorteilhaft sein kann. Bei
Verwendung der zweiten Abwandlung wird die erste Messung verworfen. Solange
die Funktionen der Blöcke 52, 54 und 56 erreicht werden, sind weitere Abwand
lungen des Prozesses 50 möglich.
Unabhängig davon, ob die Sättigung durch eine explizite Sättigungsfolge
oder durch eine Erfassungsfolge ausgeführt wird, besteht das Ziel der Sättigung
darin, ein großes Gebiet oder Volumen mit Hochfrequenzstrahlung (HF-Strahlung)
zu sättigen. Wie im folgenden ausführlicher beschrieben und durch Simulationen
veranschaulicht wird, kann die Sättigung in Abhängigkeit von der besonderen
Ausführung durch Anlegen einer Folge von HF-Impulsen wie etwa der CPMG-Er
fassungsfolge, die an das Erreichen der gewünschten Sättigung unter Verwen
dung der Bewegung des NMR-Geräts 60 angepaßt ist; durch zeitlich langsames
Variieren einer Eigenschaft der Folge mit oder ohne Bewegung des NMR-Geräts
60; durch stochastisches Variieren der Eigenschaften der Folge mit oder ohne
Bewegung des NMR-Geräts 60; oder durch Verwendung einer Kombination dieser
Verfahren erzeugt werden.
Eine einfache CPMG-Folge mit konstanten Parametern entwickelt in der
Spinverteilung "Löcher" genannte scharfe gesättigte Gebiete. Das Lochbrennen ist
langreichweitig, führt jedoch nur zu einer schwachen Sättigung, da die Löcher weit
voneinander entfernt sind. Außerdem kann das Fortsetzen der Folge, sobald die
Magnetisierung an den Stellen der Löcher zerstört wird, die Sättigung mögli
cherweise nicht weiter erhöhen. Wie im folgenden beschrieben wird, kann die Be
wegung des NMR-Geräts 60 die Sättigungsdichte durch "Wobbeln" dieser Löcher
über das Sättigungsgebiet erhöhen.
Die CPMG-Erfassungsfolge kann modifiziert werden, um die Anzahl der
Neufokussierungsimpulse über die zum Messen der Anfangsamplitude des Echo
zugs erforderliche typische Anzahl von Neufokussierungsimpulsen (z. B. 10) hin
aus zu erhöhen. Dieses Verfahren funktioniert gut, wenn die Bewegung des NMR-
Geräts 60 während der Polarisationszeit immer an dessen Bewegung während der
Erfassungsfolge gekoppelt ist. Leider kann jedoch eine ungenügende Sättigung
auftreten, falls das NMR-Gerät 60 während der Erfassungsfolge 68 stationär ist,
während es sich während der Polarisationszeit bewegt. Wie im folgenden be
schrieben wird, zeigen (unten diskutierte) Simulationen, daß dieses Problem durch
langsames zeitliches Ändern der Eigenschaften der Folge vermieden werden
kann, so daß das gesättigte Gebiet selbst ohne Bewegung des Geräts erweitert
wird. In diesem Kontext kann sich der Begriff "Eigenschaft der Folge" allgemein
beispielsweise auf eine Einhüllende der Folge oder auf eine Phase der HF-
Trägerfrequenz beziehen. Als Beispiele der Möglichkeiten zum Variieren der
Einhüllenden kann die Einhüllende Impulse 120 (siehe Fig. 12) jeweils mit einer
(mit tp bezeichneten) Dauer enthalten, wobei die Impulse 120 (von Mitte zu Mitte)
durch mit te bezeichnete Zeitintervalle voneinander beabstandet sein können. Auf
diese Weise können (z. B.) die Dauer tp und/oder das Zeitintervall te variiert wer
den, um das Sättigungsgebiet zu erweitern.
Die Eigenschaften der Erfassungsfolge (d. h. der für Sättigungszwecke
verwendeten Folge) können von Impuls zu Impuls nicht nur langsam, sondern
auch unkorreliert oder stochastisch variiert werden. Der stochastische Extremwert
ist das Abstrahlen von inkohärentem Rauschen. Die stochastische Variation der
Eigenschaften steht im Gegensatz zu deren langsamer Variation, bei der die Sät
tigungseffekte wegen der dominierenden kohärenten, nicht stochastischen Eigen
schaften der Folge langreichweitig sind. Im Ergebnis kann die langsame Variation
der Eigenschaften dazu führen, daß durch aufeinanderfolgende Impulse inkre
mentell weitab der Resonanz liegende Löcher gebrannt werden. Die Stellen, an
denen Sättigung während eines kurzen Zeitintervalls erzeugt wird, sind weit
voneinander getrennt. Die stochastischen Variationen bewirken jedoch, daß
aufeinanderfolgende Impulse der Folge nicht zu dem gleichen Loch beitragen, so
daß sich die Sättigungserzeugung während kurzer Zeitintervalle gleichmäßiger
ausbreitet. Im Ergebnis schafft die stochastische Variation der Impulse allgemein
eine konsistentere Sättigungsdichte. Wie im folgenden beschrieben (und durch
Simulationen veranschaulicht) wird, können diese zwei Verfahren miteinander
verknüpft werden, um das Verhalten der Folge zu verbessern. Falls eine Bewe
gung vorliegt, die schnell genug ist, um die Löcher während lediglich weniger Im
pulse über den Abstand, der benachbarte Löcher trennt, zu wobbeln, wird das
kohärente Element der Folge zerstört, wobei sich eine Folge mit langsam verän
derlichen Eigenschaften ähnlich wie eine Folge mit stochastisch veränderlichen
Eigenschaften verhalten kann.
Falls die Kippwinkel der Neufokussierungsimpulse in der CPMG-Folge an
irgendeine andere Änderung (z. B. an die Änderung der Phase der Trägerfre
quenz) gekoppelt sind, brauchen sie zum Erzeugen einer Sättigung außerhalb der
Resonanz nicht groß zu sein. Somit kann durch Verkürzen der HF-Impulse die zur
Sättigung erforderliche Leistung verringert werden. Für hinreichend kurze Impulse
ist der Einfluß des Lochbrennens vernachlässigbar. Wenn das der Fall ist, kann
die Zeitdauer der freien Entwicklung zwischen den Impulsen weggelassen werden,
wobei die Sättigung in einer wesentlich kürzeren Zeit erreicht werden kann. Im
Grenzfall sehr kurzer Impulse führt dieses Verfahren zur Abstrahlung von inko
härentem Rauschen, dessen Struktur an die Anforderungen angepaßt werden
kann. In der Praxis setzen die endlichen Anstiegs- und Abfallzeiten der Impulse
die untere Grenze der Impulsdauer. Möglicherweise muß eine Abwägung zwi
schen der zum Erreichen der Sättigung erforderlichen Zeit und Leistung und der
Sättigungsbandbreite vorgenommen werden.
Im folgenden wird ein Beispiel der Sättigung unter Verwendung einer
CPMG-Folge mit und ohne durch eine langsame Bewegung erzeugte Änderungen
von 60 ausführlich diskutiert. Obgleich sich diese Beschreibung beispielhaft spe
zifisch auf eine CPMG-Folge bezieht, kann das obenbeschriebene Lochbrennen
durch sämtliche Mehrimpulsfolgen erreicht werden, die durch eine große Anzahl
von Wiederholungen eines Impuls-Bausteins gekennzeichnet sind.
Das wiederholte kohärente Pulsieren während einer CPMG-Folge regt
ausgewählte Spins mit Δω » ω1 an, wobei ω1 etwa gleich der radialen Dicke des
Resonanzvolumens ist und wobei Δω (der Abstand im Frequenzraum) spezifisch
durch die folgende Gleichung definiert werden kann:
Δω = γ 0 - ωRF
wobei ωRF die HF-Frequenz des Felds 1 für die erste CPMG-Folge ist.
Mit wachsendem Δω werden die Anregungsschritte immer kleiner, wobei
sich die Anregungen in den Löchern jedoch von Impuls zu Impuls auf signifikante
Beträge aufsummieren. Da die transversale Magnetisierung gemäß T2 abfällt,
werden die ausgewählten Spins "gesättigt". Der (Δωh genannte) Abstand dieser
Löcher ist durch die Periodizität der Folge bestimmt. Eine nicht vernachlässigbare
Impulsdauer und Effekte außerhalb der Resonanz bewirken eine gewisse Abwei
chung, so daß der Abstand Δωh der Löcher etwa durch Δωh = 2πte beschrieben
wird, wobei te der Echoabstand vom Anfang eines Neufokussierungsimpulses bis
zum Anfang des nächsten Neufokussierungsimpulses ist.
In Verbindung mit der Relaxation führt das einfache CPMG-Folgen-Ver
fahren zum Lochbrennen bei bestimmten Frequenzen außerhalb der Resonanz.
Da sich die Breite ΔωS des Meßgebiets über ΔωS ≈ 2ω1 erstreckt, was für 180°-
Neufokussierungsimpulse mit der Dauer tp zu ΔωS ≈ 2π/tp wird, ist es möglicher
weise unmöglich, zwischen den gebrannten Löchern zu messen. Da te immer
größer als tp ist, gilt ΔωS < Δωh, wobei in ein Resonanzgebiet möglicherweise meh
rere Löcher gebrannt werden. Zur Berechnung der Größe des Signalverlusts müs
sen die Feldgeometrien, die Relaxationszeiten und die Erfassungsbandbreite be
rücksichtigt werden.
Um die Verteilung der Löcher zu zeigen, ist Fig. 13 eine (von einer Simu
lation abgeleitete) zweidimensionale Umrißdarstellung 80, die eine berechnete
Umrißdarstellung der Verteilung der bei einer linearen Variation in ω0 auf der hori
zontalen Achse und tp auf der vertikalen Achse in eine longitudinale Magnetisie
rung von MZ = 1 gebrannten Löcher zeigt. Die weißen Flächen stellen eine voll
ständige Erhaltung der Magnetisierung dar, während die schwarzen Flächen eine
Verringerung gegenüber der 100%igen Sättigung oder eine invertierte Magneti
sierung darstellen. Die erste CPMG-Folge wird bei Δω = 0 angelegt, wobei die
Wirkung auf die Magnetisierung MZ außerhalb der Resonanz unmittelbar nach
dem Ende dieser CPMG-Folge gezeigt ist. Die Parameter der Folge von CPMG-
Impulsen sind te = 500 µs, tp180 = 125 µs und k = 1000, wobei k die Anzahl der
Neufokussierungsimpulse ist. Die Relaxationszeiten wurden lang, jedoch als ein
Bruchteil der Dauer des Echozugs gewählt. In dieser Simulation wurden ideale
Rechteckimpulse verwendet. Es können jedoch auch im wesentlichen rechteckige
Impulse oder im wesentlichen nicht rechteckige Impulse verwendet werden. Die
Wirkung des ersten Anregungsimpulses wurde in Fig. 13 nicht simuliert.
Fig. 14 zeigt für mehrere Relaxationszeiten die simulierten resultierenden
relativen Signalamplituden 82 (d. h. MZ/M∞), die für eine zweite Messung bei der
um die Abszisse Δω verschobenen Frequenz verfügbar sind, wobei diese durch
die Sättigung gegenüber einer (obenbeschriebenen) ersten Messung für
ω1 . tp = π verringert ist, gemittelt über Δω = ±0,75ω. Das heißt, daß die Frequenz
ω0 des Trägers zwischen den Messungen um Δω verschoben wurde. Die relativen
Signalamplituden 82 sind jeweils mit einer anderen Zeit T1 (die z. B. gleich 2 . T2
ist) verknüpft. Die Parameter der zweiten Messung waren die gleichen wie bei der
ersten Messung, wobei der Kippwinkel der Impulse als 180° gewählt wurde. In den
Figuren (und in der Simulation) wurde angenommen, daß dω1/dω0 = 0 ist, d. h., daß die
Änderung des Felds 1 in der Umgebung des Resonanzgebiets vernachlässigbar
ist. Bei einer Geometrie mit axialsymmetrischen Gradienten ist der horizontale
Maßstab (Δω/ω1) proportional zu der Differenz der Radien (des Resonanzgebiets)
zwischen der ersten und zweiten Messung. Die obige Annahme, daß ω1 konstant
ist, ist eine gültige Näherung, wenn die Differenz der Radien klein gegen den
Radius selbst ist, eine Tatsache, die die Wahl eines konstanten Kippwinkels in der
graphischen Darstellung rechtfertigt.
Wie in Fig. 14 zu sehen ist, verläuft das Sättigungsgebiet nicht wesentlich
weiter als bis zu 2 . Δω/ω1, d. h. bis zur doppelten radialen Dicke des Resonanz
gebiets. Somit beginnt die nächste Messung nur dann mit einer vollständigen Sät
tigung, wenn das Resonanzgebiet radial weniger als 1 . Δω/ω1 verschoben ist.
Fig. 15 zeigt die jeweils mit einer Anzahl von Neufokussierungsimpulsen in der
ersten Folge verknüpften relativen Signalamplituden 84. Wie zu sehen ist, ge
schieht fast die gesamte Sättigung bei einem kleineren Δω innerhalb der ersten 10
Echos. Hier und in den folgenden Beispielen wurde T1 = 2 . T2 = 100 ms gewählt.
Die Gerätebewegung während der ersten CPMG-Folge kann zu einem
erhöhten Verlust in resonanznahen Gebieten führen. Zum Beispiel zeigt Fig. 16
eine Umrißdarstellung 86 der Entwicklung der Magnetisierung MZ außerhalb der
Resonanz während der ersten Folge für eine Vorschubgeschwindigkeit des Geräts
von -20ω1/s. Die horizontale Achse bezeichnet das Verhältnis der Frequenzab
weichung Δω1 bezogen auf die Frequenz ml (die Impulsamplitude) der ersten
CPMG-Folge. Die Umrisse beschreiben die nach der ersten CPMG-Folge verblie
bene relative Längsmagnetisierung. Die Amplituden der Impulse sind als konstant
angenommen. Die Impulsparameter und die Relaxationszeiten sind die gleichen
wie oben. Die vertikale Achse zeigt, wie viele Neufokussierungsimpulse in der er
sten CPMG-Folge mit dem Träger ωRF angelegt wurden, wobei dies etwa propor
tional zur Dauer dieser Folge ist. Die Anzahl k der Neufokussierungsimpulse liegt
zwischen einem Neufokussierungsimpuls (d. h. einem Block, der etwa 500 µs
überspannt) für die obere graphische Darstellung und bis zu 100 Neufokussie
rungsimpulsen (d. h. einem Block der etwa 50 ms überspannt) für die untere gra
phische Darstellung. In diesem Beispiel bewegt sich das NMR-Gerät 60 während
50 ms über einen Abstand von +1ω1, d. h. über eine halbe Schalenbreite. Am
Anfang entspricht der Träger ωRF einem Δω = 0, während der Träger ωRF am
Ende Δω = +1 . ω1 entspricht. Wie gezeigt ist, "wobbelt" der Vorschub des NMR-
Geräts 60 die Löcher mit steigender Anzahl der Echos über die Spinverteilung und
erhöht somit die Dichte der Sättigung.
Die resultierenden relativen Signalamplituden (d. h. MZ/M∞) 88 beim Mit
teln über eine (für Simulationszwecke rechteckige) Schale der Dicke ±0,75ω1 sind
in Fig. 17 gezeigt. Von oben nach unten stellen die Amplituden 88 das Ergebnis
für k = 1, 11, 21, 31, 41, 51, 61, 71, 81, 91 dar. Der Verlust steigt mit der
Echoanzahl und ist bei mehr als 10 Echos wesentlich stärker als der in den Fig. 14
und 17 gezeigte Sättigungseffekt ohne Bewegung des NMR-Geräts 60. Das
gesättigte Gebiet besitzt nun eine Breite von mehr als 5 . ω1. Der Verlust steigt
während einer mit den Spinrelaxationszeiten vergleichbaren Zeit an und kann für
kleine Δω sogar zu einem negativen Signal führen. Das genaue Profil hängt von
der Bewegung und von den Relaxationszeiten des Spin-Ensembles ab. Bei
kleineren Relaxationszeiten wird das Profil schmaler.
Oben wird angenommen, daß die Impulse in der CPMG-Folge ideale
Rechteckimpulse sind. Reale "Rechteck"-Impulse erreichen dieses Ideal mögli
cherweise jedoch nicht, sondern können endlichen Anstiegs- und Abfall-Zeiten
unterliegen. Dies beschränkt die Breite des in den Impulsen enthaltenen Fre
quenzspektrums. Weitab der Resonanz wird die Breite der gebrannten Löcher und
die Geschwindigkeit, mit der sie gebrannt werden, proportional zu der Amplitude
der Frequenzkomponente des Impulses an der Stelle des Lochs. Somit kann das
Lochbrennen weitab der Resonanz in einigen Ausführungen wenigstens weniger
wirksam als in den obenbeschriebenen Simulationen sein.
Für die in dieser Anmeldung diskutierten Impulse ist eine breite Frequenz
verteilung von Nutzen. Somit können in einigen Ausführungen Rechteckimpulse
mit den kürzestmöglichen Anstiegs- und Abfalls-Zeitkonstanten bevorzugt werden.
Außerdem kann das Sättigungsgebiet durch Variieren der Form der Impulsein
hüllenden optimiert werden, um den Frequenzgehalt des Impulses anzupassen.
Bei fehlender Bewegung kann eine weitreichende Sättigung im allgemei
nen durch Ausstrahlen einer wiederholten Mehrimpulsfolge mit variablen Para
metern und mit breitbandigen Impulsen erzeugt werden. Wenn die Impulsfolgen
parameter während des Anlegens der Folge langsam variiert werden, werden die
Stellen der gebrannten Löcher langsam über die Spinverteilung geschoben, wobei
die Sättigung erhöht wird. Die variierten Impulsfolgenparameter umfassen:
- - Variation des Impulsabstands te,
- - Variationen von tp,
- - Variationen von 1 z. B. durch die Impulsamplitude, durch die Feld richtung und durch die Trägerfrequenz ωRF,
- - Variation von 0, und
- - Variation der Impulsphase.
Variationen von Kombinationen dieser Parameter und Variationen anderer Para
meter sind ebenfalls möglich. Variationen in bezug auf 0 und 1 können durch
tatsächliche Variationen der Felder 0 und 1 (z. B. durch Variationen der Ma
gnet-Antennen-Abstände oder der Magnet-Antennen-Ausrichtungen und/oder der
HF-Leistung) oder durch eine Relativbewegung der Probe und des NMR-Geräts
60 bewirkt werden. Auf diese Weise kann eine Relativbewegung der Probe in be
zug auf NMR-Gerät 60 von der Bewegung der Probe (z. B. von der Fluidströmung
oder -diffusion) oder von einer Bewegung des Geräts herrühren.
Eine weitere Möglichkeit zum Variieren von 0 besteht darin, das stati
sche Feld mit Hilfe eines Elektromagneten oder einer "Gradientenspule" zu variie
ren. Mit Rückbezug auf Fig. 8 kann das NMR-Gerät 60 z. B. in einigen Ausführun
gen den oberen Permanentmagneten 32 und den unteren Permanentmagneten 34
enthalten, die eine Hülse 28 des NMR-Geräts 60 umschreiben und ein radiales
axialsymmetrisches Feld 0 erzeugen. Die Magneten 32 und 34 sind in einer
Richtung parallel zur Längsachse des NMR-Geräts 35 polarisiert, um zum Erzeu
gen eines Felds 0 mit niedrigem Gradienten zusammenzuwirken. Als ein Bei
spiel könnten die Nordpole der Magneten 32 und 34 einander gegenüberliegen, so
daß sie ein Feld 0 liefern, dessen Feldlinien radial von der Längsachse des
NMR-Geräts 60 weglaufen. In einigen Ausführungen kann ein zwischen dem obe
ren Magneten 32 und dem unteren Magneten 34 gelegenes magnetisch perme
ables Teil 36 die Hülse 28 umschreiben. Im Ergebnis dieser Anordnung fokussiert
das magnetisch permeable Teil 36 das Feld 0, um den Gradienten des Felds 0
zu minimieren und somit in dem interessierenden Gebiet ein gleichförmigeres Feld
0 zu erzeugen. Das NMR-Gerät 60 kann, muß aber nicht die Hülse 36 enthalten.
Ausführlichere Beschreibungen dieser Anordnungen finden sich in der US-
Anmeldung 09.033.965 vom 3. März 1998 und in US 4 350 955.
Zum Variieren des Felds B0 kann das NMR-Gerät 35 Gradientenspulen
wie etwa die Spulen 40 und 42 enthalten, die die Hülse 28 ebenfalls umschreiben.
Die Spulen 40 und 42 können (mit einem Impulsgenerator wie etwa mit dem Im
pulsgenerator 65) mit einem Gleichstrom gepulst werden, um zusätzlich zu dem
Feld 0 eine Komponente 2 zu erzeugen. Falls die Ströme in den Spulen 40
und 42 in entgegengesetzte Richtungen fließen, ist 2 im wesentlichen radial. Die
Spulen 40 und 42 können zwischen den Magneten 32 und 34 liegen, so daß beide
Spulen 40 und 42 zu dem Feld 0 eine positive Komponente beitragen, die in
Abhängigkeit von der Ausführung in dem interessierenden Gebiet auf das Feld 0
ausgerichtet oder nicht ausgerichtet sein kann. In einigen Ausführungen können
die Spulen 40 und 42 entweder aus einem Paar einfacher Stromschleifen oder aus
Stromschleifen mit mehreren Wicklungen ausgebildet sein, deren Ströme den
gleichen Betrag, jedoch die entgegengesetzte Umlaufrichtung haben. Zum
Beispiel können die Spulen 40 und 42 eine Sattelspule bilden.
Es sind weitere Ausführungen möglich, die die Gradientenspulen 40 und
42 in Verbindung mit einer radialen axialsymmetrischen Konstruktion von ver
wenden. Wie in Fig. 9 gezeigt ist, können die Permanentmagneten 32 und 34 in
einem weiteren NMR-Gerät 61 z. B. durch einen ringförmigen Permanentmagne
ten 62, der z. B. die Hülse 36 umschreibt und zwischen den Spulen 40 und 42
liegt, ersetzt sein. Der Magnet 62 erzeugt Feldlinien von 0, die axial parallel zur
Achse des Geräts 61 verlaufen. Um 2 im wesentlichen parallel zu 0 zu ma
chen, müssen die Ströme in den Spulen 40 und 42 im wesentlichen in der glei
chen Richtung fließen. Zum Beispiel kann über dem Magneten 62 der Nordpol des
Magneten 62 und unter den Magneten 62 der Südpol ausgebildet werden.
Andere Anordnungen als die obenbeschriebenen radialen, axialsymmetri
schen Konstruktionen von 0 sind ebenfalls möglich. Zum Beispiel können Gra
dientenspulen mit zweidimensionalen (2D-)Dipol-Konstruktionen von 0 verwen
det werden. Ein Beispiel einer 2D-Dipol-Konstruktion von 0 findet sich in US
5 280 243. Auf diese Weise kann ein NMR-Gerät 68, das eine 2D-Dipol-Konstruk
tion von 0 verwendet, einen ringförmigen Magneten 72 enthalten, der ein Dipol
muster für das Feld 0 erzeugt, wie es in den Fig. 10 und 11 gezeigt ist. Im Ge
gensatz zu ihren Gegenstücken in den Geräten 60 und 61 sind die HF-Spulen 73
und 74 nicht mit der Längsachse des Geräts 68 konzentrisch, sondern statt des
sen in der Weise angeordnet, daß sie ein Dipolmuster in dem Feld 1 erzeugen,
so daß die Äquipotentiallinien des Felds 1 in dem Resonanzgebiet auf den Äqui
potentiallinien des Felds 0 im wesentlichen senkrecht stehen. Das Gerät 68
kann die Gradientenspulen 76 und 77 mit jeweils einer oder mehreren rechtecki
gen Schleifen enthalten, die Gradientenfelder erzeugen, die in dem durch den
Magneten 72 erzeugten interessierenden Gebiet auf das Feld 0 ausgerichtet
sind.
Im Ergebnis der obenbeschriebenen Anordnungen weisen die Spins eine
Präzession um 0 + gradient|0 auf. Die größte Wirkung tritt ein, wenn beide Vekto
ren parallel sind. Im Ergebnis dieses Verfahrens kann somit Δω variiert werden,
ohne ωRF zu variieren. Gegenüber dem Variieren von ωRF ist dies vorteilhaft, da
die Bandbreite einer Antenne mit hohem Qualitätsfaktor (ohne Rückstellen der
Antenne, was, wenigstens, wenn es unter Verwendung von Schaltkondensatoren
mit mechanischen Schaltern erfolgt, während einer Sättigungsfolge unpraktisch
ist) den Bereich einer möglichen Variation für ωRF beschränkt. In einigen Ausfüh
rungen kann ein Nachteil dieses Verfahrens der (im Vergleich zur Verwendung als
eine Abbildungsvorrichtung) zum Ansteuern des Elektromagneten erforderliche
verhältnismäßig hohe Energiebetrag sein, falls er während der gesamten Sätti
gungsfolge mit unterschiedlichen Amplituden aktiviert werden muß. Es gibt meh
rere Möglichkeiten zur Verwendung der Gradientenspule (bzw. der Gradienten
spulen):
- - In der Gradientenspule wird während eines gesamten Impulses (des Felds 1) ein im wesentlichen konstanter Strom erzeugt, der während dieses Impulses den Radius des Resonanzgebiets wirksam verschiebt.
- - Der Strom in der Gradientenspule wird während eines gesamten Impulses (des Felds 1) variiert, um einen "Wobbel"-Impuls ohne Variation der Fre quenz des HF-Impulses zu erzeugen. In Abhängigkeit von den tatsächli chen Parametern kann der Wobbel-Impuls ein besonderes Gebiet inver tieren, anregen oder sättigen. Dieses Verfahren kann in einer Inversions wiederherstellungsfolge (anstelle einer Sättigungsfolge) zum Invertieren eines großen Gebiets um das NMR-Gerät verwendet werden.
- - Die Gradientenspule wird zwischen den Impulsen (des Felds 1) aktiviert, um eine möglicherweise erhaltene transversale Magnetisierung zu zerstö ren. Wenn die (tgrad genannte) Dauer des Gradientenimpulses so kurz ist, daß die Variation von α = gradient|0tgrad über das gesättigte Gebiet ver nachlässigbar ist, ist dies ähnlich der stochastischen Variation der Phase der Impulse des Felds 1.
- - Der Strom in der Gradientenspule kann gleichzeitig mit jedem Impuls des Felds 1 gepulst werden.
- - Die Gradientenspule kann zum Erzeugen der obenbeschriebenen stocha stischen oder kontinuierlichen Variationen verwendet werden. Weitere Verwendungen der Gradientenspule sind möglich.
Der für die CPMG-Folge kennzeichnende Impulszug kann ebenfalls sto
chastisch variiert werden. Zum Beispiel kann die Phase des HF-Trägerimpulses
zufällig variiert werden, um z. B. zufällig Impulsphasen von 0°, 90°, 180° und 270°
zu erzeugen (wobei in typischen NMR-Spektrometern wenigstens diese Im
pulsphasen verfügbar sind). Mit Bezug auf Fig. 18 (die eine Umrißdarstellung 90
der relativen Signalverluste für verschiedene Echoanzahlen zeigt) und auf Fig. 19
(die eine Umrißdarstellung 92 der über eine Volumendicke von ±0,75ω1 gemittel
ten relativen Signalverluste für verschiedene Echoanzahlen zeigt) ist ein Beispiel
gezeigt, bei dem die Impulse zufällig erzeugt werden, während sich das Gerät 60,
35 nicht bewegt. Mit Ausnahme dieser Umrechnung der Impulsphasen auf Zu
faliszeichen sind sämtliche Spin- und Impulsparameter die gleichen wie in den
obenbeschriebenen Beispielen.
Wie zu sehen ist, brennt die Sättigung breite und wohlgetrennte Streifen in
die Spinverteilung. Die Breite des gesättigten Gebiets ist niedriger als die Breite
des durch die von der Bewegung beeinflußte CPMG-Folge erzeugten Gebiets,
wobei das Sättigungsprofil jedoch wesentlich glatter als das durch eine CPMG-
Folge erzeugte Profil ist. Dies zeigt eine Abwägung zwischen der Größe des Re
sonanzgebiets (bei Verwendung kohärenter Merkmale) und dem zuverlässigen
quantitativen Sättigungsprofil (bei Verwendung stochastischer Merkmale). Die
durch eine CPMG-Folge erzeugten Profile erzeugen auch für Spins mit
T1,2 (hier 100 ms) << tm (hier 50 ms), wobei tm die Dauer der CPMG-Folge ist, eine
glattere Form. Das Auftreten von Bewegung während des Anlegens der zufälligen
Impulsfolge erhöht etwas ihre Leistung, wobei das Profil jedoch glatt bleibt.
Die Streifen unvollständiger Sättigung treten auf, da nicht jedes Loch mit
der gleichen "Geschwindigkeit" gebrannt wird. Wie z. B. in Fig. 20 zu sehen ist, in
der jedes vierte Loch fehlt, können einige Löcher in Abhängigkeit von der Stelle
Δω vollständig unterdrückt sein. Die Position dieser ungenügend gesättigten
Stellen hängt von der Dauer des Neufokussierungsimpulses ab: Außerhalb der
Resonanz dreht ein Impuls der Dauer tp einen Spin um den Winkel
um seine in Richtung 1 + Δ weisende "effektive Dreh-
achse". Die ungesättigten "Knoten" erscheinen dort, wo α ein Mehrfaches von 2π
ist. Somit könnten diese Stellen durch Variieren von ω1 . tp ebenfalls gesättigt
werden.
Für das Beispiel einer (in Fig. 12 mit "tp") bezeichneten langsam steigen
den Impulslänge ist dieser Effekt in Fig. 20 (die eine Umrißdarstellung 94 der rela
tiven Signalverluste für verschiedene Echoanzahlen zeigt) und in Fig. 21 (die gra
phische Darstellungen 96 der über eine radiale Volumendicke von ±0,75ω1 ge
mittelten relativen Signalverluste für verschiedene Echoanzahlen zeigt) dargestellt.
In dieser Simulation wurde die Impulslänge linear von 125 µs (einem 180°-Impuls)
während des ersten Neufokussierungsimpulses auf 250 µs (einen 360° Impuls) für
den 100. Neufokussierungsimpuls erhöht, während tfree (der in Fig. 12 gezeigte
Abstand zwischen den Impulsen) festgehalten wurde. Sämtliche weiteren
Parameter sind die gleichen wie in dem vorausgehenden Beispiel. Das resultie
rende Sättigungsprofil ist glatter und etwas breiter als ohne Variation der
Impulslänge.
Wieder kann durch Variation der verschiedenen Parameter der Folge wie
der Zeit te, die etwa umgekehrt proportional zum Abstand der gebrannten Löcher
ist, der Zeit tp, den Impulsphasen, usw. und Abwägung zwischen kohärenten und
stochastischen Merkmalen die Sättigungswirkung der Impulsfolge allgemein für
einen besonderen Bewegungsbereich optimiert werden.
Die vorausgehenden Beispiele der Sättigungsfolgen haben zum Erzeugen
der Sättigung den Effekt des Lochbrennens weitab der Resonanz verwendet. Wie
oben angemerkt wurde, dreht ein Impuls der Dauer tp einen Spin, der außerhalb
der Resonanz liegt, um den Winkel α(Δω), der immer größer als der Nennkippwin
kel α(0) ist. Somit ist für Neufokussierungsimpulse mit α(0) = 180° (d. h. für "180°-
Impulse") außerhalb der Resonanz immer a(Δω) < 180°. Eine optimale Anregung
und somit eine optimale Anregung außerhalb der Resonanz findet andererseits für
α(Δω) = (2n+1).180° statt. Also ist der effektive Kippwinkel, um den ein Spin von
der Längsachse weggedreht wird, θ = θmax, wobei θmax = α(Δω) = 2arctan(ω1/Δω)
der maximale effektive Kippwinkel für ein gegebenes Δω ist. Somit ist es möglich,
daß bei Verwendung von 180°-Impulsen zum Erzeugen einer Sättigung außerhalb
der Resonanz Energie verschwendet wird.
Die Fig. 22 und 23 zeigen die Abhängigkeit des (über eine Resonanz
schalendicke gemittelten) Sättigungsprofils von dem in der Folge verwendeten
α(0) der Neufokussierungsimpulse. Die Phasen werden wie zuvor beschrieben
stochastisch variiert. In Fig. 22 sind die relativen Signalverluste 98 für die auf
375 µs eingestellte Zeit der freien Entwicklung tfree (d. h. für das in Fig. 12 ge
zeigte Zeitintervall zwischen den Neufokussierungsimpulsen) gezeigt, während in
Fig. 23 die relativen Signalverluste 100 gezeigt sind, wenn die Zeit tfree auf null
eingestellt ist. Sowohl in Fig. 22 als auch in Fig. 23 sind die Signalverluste 98 und
100 für 1 bis 100 Impulse für die Kippwinkel 9°, 20°, 30°, 45°, 90° und 180° als
eine Funktion von Δω gezeigt. Die verschiedenen Kippwinkel werden durch Varia
tion der Impulsdauer tp erzeugt. Wie zu sehen ist, sind die Signalverlustverteilun
gen für verschiedene Zeiten tfree fast völlig gleich, wobei das Sättigungsmuster bei
einer stochastischen Phasenvariation somit im wesentlichen durch die Impuls
dauer und nicht durch die Zeit der freien Entwicklung bestimmt ist.
Die minimale Impulsdauer, die bei einer gegebenen Hardware verwendet
werden kann, ist durch die (tr genannte) Anstiegszeitkonstante des Impulses be
stimmt. Für tp < 3tr erreicht der Impuls vor dem Ausschalten nicht das Maximum
ω1, wobei er bei einer weiteren Verringerung von tp rasch weniger wirksam wird.
Bei einer NMR-Bohrprotokollvorrichtung lautet eine gute Abschätzung tr = 5 . . .
30 µs.
Mit fallendem tp wird das gesättigte Gebiet breiter. Von praktischem Inter
esse ist hauptsächlich das Gebiet mit
d. h. das Gebiet mit
α(Δω) < 2π in den zwei inneren ungesättigten Knoten. Der maximale Kippwinkel
θmax fällt mit steigendem Δω. Je breiter das Sättigungsgebiet ist, desto mehr Im
pulse sind somit zum Erzeugen der Sättigung in den Außenteilen des Gebiets er
forderlich. Falls die Zeitkonstante für die Sättigung TS ist, können lediglich Spins
mit T1 < TS vollständig gesättigt werden. Somit kann eine Abwägung zwischen der
Sättigungsbandbreite und dem niedrigsten T1, das noch gesättigt werden kann,
durchgeführt werden. Außerdem zeigt dies, daß es in einigen Ausführungen vor
teilhaft ist, die Folge durch Minimieren von tfree auf den kleinstmöglichen Wert, der
mit der verfügbaren Hardware erhalten werden kann, so kurz wie möglich zu hal
ten. (Die Hardwareprobleme können hier die Phasenumschaltzeit, die Impulsan
stiegs- und -abfallzeit und die Überlastung der HF-Schaltungsanordnung mit lan
gen kontinuierlichen HF-Impulsen umfassen.)
Die Fig. 24 und 25 zeigen die Verluste 102 und 104 für Folgen mit
(Fig. 24) bzw. ohne (Fig. 25) tfree. Die Verluste 102 und 104 sind für verschiedene
Relaxationszeiten gezeigt. Bei tfree = 375 µs ist die Folge von 100 Neufokussie
rungsimpulsen 40 ms lang, während sie ohne die Zeit der freien Entwicklung nur
2,4 ms lang ist. Für einen Nennkippwinkel α(0) = 35° können beide Folgen Spins
mit Relaxationszeiten des freien Fluids (T1 < 50 ms) sättigen, wobei jedoch die
Folge ohne die Zeit der freien Entwicklung Spins mit einem 20mal niedrigeren T1
sättigen kann, was erforderlich ist, wenn Spinverteilungen in dem gebundenen
Fluid aufgelöst werden sollen. In beiden Fällen beträgt die zum Erzeugen der Sät
tigung erforderliche Energie das 100.35/180 ≈ 20fache der Energie für einen einzi
gen 180°-Neufokussierungsimpuls, was für Bohrloch-NMR-Spektrometer, die übli
cherweise während tW aus der in Kondensatoren gespeicherten Energie Züge von
Hunderten von 180°-Neufokussierungsimpulsen erzeugen können, kein ernsthaf
tes Problem darstellen sollte.
In einigen Ausführungen sind die Profile, die mit Folgen gebrannt wurden,
die eine Zeit der freien Entwicklung enthalten, etwas glatter als die durch kontinu
ierliche Bestrahlung gebrannten Muster. Dies könnte von der während der Zeit der
freien Entwicklung auftretenden zusätzlichen Phasenverschiebung herrühren, die
im zweiten Fall fehlt, jedoch nicht kritisch ist. Falls ein Gerät mit axialsymmetri
schen Feldgeometrien um den Abstand Ar verschoben wird, erfährt außerdem
jeder Spin in Abhängigkeit von seiner Lage auf dem Azimut eine andere Ver
schiebung im Frequenzraum Δω = dω0/d.Δ. Dies führt zu einer zusätzlichen ef
fektiven Glättung des tatsächlichen Sättigungsprofils.
In den Simulationen wurden die vier Impulsphasen unter Verwendung ei
nes Zufallsgenerators gewählt. Somit würde das Verhalten einer Folge von Simu
lation zu Simulation geringfügig variieren. In einigen Ausführungen könnte zum
Optimieren des Sättigungsverhaltens eine vorgegebene Folge von Phasen ver
wendet werden. In einigen Ausführungen kann auch eine Parametervariation ohne
Periodizität optimal sein.
Zusammengefaßt sind oben beispielhaft Verfahren zum Vorbehandeln von
Spins in der Umgebung eines NMR-Resonanzgebiets beschrieben. Diese
Verfahren ermöglichen Polarisationsmessungen von T1 selbst dann, wenn sich
die NMR-Meßvorrichtung (z. B. das NMR-Gerät 60 oder 35) in bezug auf die
Probe bewegt, während diese Verfahren wenigstens zusammen mit einem niedri
gen Gradienten, wie es in der US-Anmeldung 09.033.965 beschrieben ist, Polari
sationsmessungen beim unstabilisierten Bohren ermöglichen. Die Möglichkeit,
ohne einen Stabilisator zu arbeiten, macht das Gerät "bohrerfreundlicher" und er
höht somit die Brauchbarkeit eines Geräts zum Protokollieren beim Bohren (LWD-
Geräts) wesentlich.
Claims (20)
1. Verfahren zum Messen der magnetischen Kernresonanz mit einer
NMR-Meßvorrichtung (60; 35), die der Relativbewegung zwischen der Vorrichtung
und einer Probe unterliegt,
gekennzeichnet durch
- a) Erzeugen eines statischen Magnetfelds (0);
- b) Ausstrahlen (52) einer ersten Folge (120) von HF-Impulsen, wobei die erste Folge (120) einen Parameter besitzt;
- c) Variieren des Parameters während des Ausstrahlens (52) der ersten Folge (120), um ein erstes Gebiet der Probe im wesentlichen zu sättigen; und
- d) Ausstrahlen (56) einer zweiten Folge (68) von HF-Impulsen zum Herstellen eines Resonanzgebiets in dem ersten Gebiet; und
- e) Messen eines Merkmals der Probe.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Para
meter eine Einhüllende ist und das Variieren des Parameters ein Variieren der
Einhüllenden umfaßt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Va
riieren der Einhüllenden die Amplituden (82) der Impulse (120) variiert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Va
riieren der Einhüllenden die Abstände (te) zwischen den Impulsen (120) variiert
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Va
riieren der Einhüllenden die Dauern (tp) der Impulse (120) variiert werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß zum Ausstrahlen (52) der ersten Folge (120) von HF-Impulsen ein HF-
Trägersignal verwendet wird, wobei der Parameter eine Phase des HF-Trägersi
gnals ist und das Variieren des Parameters ein Variieren der Phase umfaßt.
7. Verfahren zum Messen der magnetischen Kernresonanz mit einer
NMR-Meßvorrichtung (60; 35), die der Relativbewegung zwischen der Vorrichtung
und einer Probe unterliegt,
gekennzeichnet durch
- a) Erzeugen eines statischen Magnetfelds (0);
- b) Ausstrahlen (52) einer Folge (120) von HF-Impulsen, wobei die Folge (120) wenigstens einen Neufokussierungsimpuls umfaßt, der wenigstens ein Echo von einem Resonanzgebiet der Probe erzeugt;
- c) Sättigen eines Gebiets, das größer als das Resonanzgebiet ist; und
- d) Messen eines Merkmals der Probe.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das stati
sche Magnetfeld (0) beim Sättigen wenigstens einmal während des Ausstrah
lens (52) der Folge (120) modifiziert wird, um ein größeres Gebiet als das Reso
nanzgebiet zu sättigen.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß beim Mo
difizieren des statischen Magnetfelds (0) wenigstens ein weiterer Impuls ausge
strahlt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Aus
strahlen des wenigstens einen weiteren Impulses in der Weise synchronisiert er
folgt, daß es dann geschieht, wenn die HF-Impulse der Folge (120) nicht ausge
strahlt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Aus
strahlen des wenigstens einen weiteren Impulses in der Weise synchronisiert er
folgt, daß es während des Ausstrahlens wenigstens eines HF-Impulses geschieht.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß beim Sättigen zusätzliche HF-Impulse ausgestrahlt werden, um ein Ge
biet zu sättigen, das größer als das Resonanzgebiet ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Relativbewegung infolge der Bewegung der NMR-Vorrichtung (60;
35) auftritt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Relativbewegung infolge der Bewegung der Probe auftritt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeich
net, daß ein axialsymmetrisches statisches Magnetfeld (0) erzeugt wird, dessen
Äquipotentiallinien in dem Resonanzgebiet liegen, wobei die Äquipotentiallinien in
einer Richtung, die im wesentlichen auf eine Längsachse der NMR-Vorrichtung
(60; 35) ausgerichtet ist, im wesentlichen gerade sind.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeich
net, daß das Merkmal der Probe beim Bohren einer Bohrung in einer Bodenfor
mation gemessen wird.
17. NMR-Meßvorrichtung (60; 35), die der Relativbewegung zwischen der
Vorrichtung und einer Probe unterliegt,
gekennzeichnet durch
- a) wenigstens einen Magneten (43, 34);
- b) wenigstens eine Spule (39, 40, 42); und
- c) einen an die Spule (39, 40, 42) angeschlossenen Impulsgenerator
(65), der so beschaffen ist, daß er
- a) mit der Spule (39, 40, 42) eine erste Folge (120) von HF-Impulsen ausstrahlt (52), wobei die erste Folge (120) einen Parameter be sitzt;
- b) während des Ausstrahlens (52) der ersten Folge (120) den Para meter variiert, um ein erstes Gebiet der Probe im wesentlichen zu sättigen;
- c) mit der Spule (39, 40, 42) eine zweite Folge (68) von HF-Impulsen ausstrahlt (56), um in dem ersten Gebiet ein Resonanzgebiet her zustellen; und
- d) ein Merkmal der Probe mißt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Pa
rameter eine Einhüllende ist, die durch den Impulsgenerator variiert wird.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die Relativbewegung wegen der Bewegung der NMR-Vorrichtung (60; 35) stattfin
det.
20. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die Relativbewegung wegen der Bewegung der Probe stattfindet.
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