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QUERVERWEIS AUF VERWANDTE ANMELDUNG
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Diese Anmeldung beansprucht die Priorität der vorläufigen US-Patentanmeldung Nr. 61/872,362, eingereicht am 30. August 2013, mit dem Titel „Obtaining Nuclear Magnetic Resonance (NMR) Data from a Subterranean Region.” Die Prioritätsanmeldung wird hierdurch durch Bezugnahme in diese Anmeldung aufgenommen.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Diese Erfindung betrifft Querdipolantennenkonfigurationen für Untertage-Kernmagnetresonanz(NMR)-Werkzeuge, beispielsweise zum Erhalten von NMR-Daten aus einer unterirdischen Region.
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Auf dem Gebiet des Logging (z. B. Wireline Logging, Logging während des Bohrens (Logging While Drilling; LWD) und der Messung während des Bohrens (MWD)) sind Kernmagnetresonanz(NMR)-Werkzeuge zur Exploration des Untergrundbereichs basierend auf magnetischen Wechselwirkungen mit Untergrundmaterial verwendet worden. Einige Untertage-NMR-Werkzeuge schließen eine Magnetbaugruppe ein, die ein statisches Magnetfeld erzeugt, und eine Spulenbaugruppe, die Hochfrequenz-(HF)-Steuersignale generiert und Magnetresonanzphänomene in dem Untergrundmaterial detektiert. Die Eigenschaften des Untergrundmaterials lassen sich aus den detektierten Phänomenen identifizieren.
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BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1A ist ein Diagramm eines beispielhaften Bohrlochsystems.
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1B ist ein Diagramm eines beispielhaften Bohrlochsystems, das ein NMR-Werkzeug einschließt, in einer Wireline-Logging-Umgebung.
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1C ist ein Diagramm eines beispielhaften Bohrlochsystems, das ein NMR-Werkzeug einschließt, in einer Logging While Drilling(LWD)-Umgebung.
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2A ist ein Diagramm eines beispielhaften Untertagewerkzeugs zum Erhalten von NMR-Daten aus einer unterirdischen Region.
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2B ist ein Diagramm eines anderen beispielhaften Untertagewerkzeugs zum Erhalten von NMR-Daten aus einer unterirdischen Region.
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3A ist eine Auftragung, die die Azimutselektivität für ein beispielhaftes Untertagewerkzeug zeigt.
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3B ist ein Diagramm eines anderen beispielhaften Untertagewerkzeugs zum Erhalten von NMR-Daten aus einer unterirdischen Region.
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4A ist ein Ablaufdiagramm, das eine beispielhafte Technik zum Erhalten von NMR-Daten aus einer unterirdischen Region zeigt.
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4B ist ein Ablaufdiagramm, das eine weitere beispielhafte Technik zum Erhalten von NMR-Daten aus einer unterirdischen Region zeigt.
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Ähnliche Referenzsymbole in den verschiedenen Zeichnungen zeigen ähnliche Elemente an.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Ein NMR-Instrument kann in einigen Implementierungen praktische Lösungen bieten, um NMR-Daten aus dem Untergrund zu erhalten. Das Instrument kann in einigen Fällen ein höheres Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) (z. B. für ein gegebenes DC-Leistungsbudget), Bewegungsimmunität, Azimutselektivität der Messungen oder eine Kombination von diesen oder andere Vorteile bieten. Das Instrument kann in einigen Fällen robust gegenüber Umweltfaktoren sein und akkurate oder präzise Informationen zur Analyse des Untergrunds liefern.
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Einige beispielhafte Konfigurationen für ein Untertage-NMR-Instrument schließen eine im Wesentlichen zweidimensionale (2D) Querdipolanordnung für sowohl die Magnetbaugruppe als auch die Antennenbaugruppe ein. Die durch den Magneten und die Antennen generierten Magnetfelder können axiale Homogenität (d. h. Homogenität entlang der langen Achse des NMR-Instruments) aufweisen, die zur Verwendung während der axialen Bewegung geeignet ist. Breitere Bandanregung (Sättigung der Kernmagnetisierung) kann in einigen Fällen verwendet werden, beispielsweise um axiale Symmetrie (Rundheit) bei diesem Instrumententyp zu erreichen. Ein Untertage-NMR-Werkzeug ist in einigen Implementierungen konfiguriert, um axialsymmetrische Magnetfelder zu generieren, wobei eine Magnetbaugruppe ein radiales Magnetfeld generiert und eine Antennenbaugruppe ein längsgerichtetes HF-Magnetfeld generiert (auch mit einer längsgerichteten Empfindlichkeitsrichtung).
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Ein NMR-Instrument kann in einigen Fällen ein längsgerichtetes statisches Magnetfeld in dem interessierenden Volumen erzeugen. Das Instrument schließt in einigen Beispielen mehrere Querdipolantennen ein (z. B. zwei identische Querdipolantennen), die zirkular polarisierte Anregung erzeugen und Quadraturspulendetektierung bereitstellen. Eine Anordnung mehrerer orthogonaler Antennen kann beispielsweise mit einem Längsdipolmagneten verwendet werden, der ein axial statisches Magnetfeld in dem interessierenden Volumen generiert. Das Instrument schließt in einigen Beispielen eine Mehrfachvolumenanordnung ein, die unterschiedliche Regionen der Magnetbaugruppe nutzt, um das NMR-Signal zu erfassen. Eine Untersuchungsregion weist in bestimmten Beispielen eine Form auf, die für Messungen während des Trippens des Bohrstrangs geeignet ist (d. h. der Bohrstrang in das Bohrloch bewegt wird). Einige beispielhafte Implementierungen schließen eine Kombination von Querdipolantenneaxialsymmetrischer Reaktion und Monopolantenne-axialsymmetrischer Reaktion ein, die in einigen Fällen azimutal aufgelöste unidirektionale NMR-Messungen ermöglichen kann.
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1A ist ein Diagramm eines beispielhaften Bohrlochsystems 100a. Das beispielhafte Bohrlochsystem 100a schließt ein NMR-Loggingsystem 108 und eine unterirdische Region 120 unter der Bodenoberfläche 106 ein. Ein Bohrlochsystem kann weitere oder andere Merkmale einschließen, die in 1A nicht gezeigt sind. Das Bohrlochsystem 100a kann beispielsweise zusätzliche Bohrsystemkomponenten, Wireline-Logging-Systemkomponenten usw. einschließen.
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Die unterirdische Region 120 kann alle oder einen Teil von einer oder mehreren unterirdischen Formationen oder Zonen einschließen. Die in 1A gezeigte beispielhafte unterirdische Region 120 schließt mehrere Untergrundschichten 122 und ein Bohrloch 104 ein, das durch die Untergrundschichten 122 eindringt. Die Untergrundschichten 122 können Sedimentschichten, Gesteinsschichten, Sandschichten oder Kombinationen von diesen und anderen Typen von Untergrundschichten einschließen. Eine oder mehrere der Untergrundschichten können Fluide enthalten, wie Salzlösung, Öl, Gas, usw. Obwohl das in 1A gezeigte beispielhafte Bohrloch 104 ein vertikales Bohrloch ist, kann das NMR-Logging-System 108 in anderen Bohrlochorientierungen implementiert werden. Das NMR-Logging-System 108 kann beispielsweise für horizontale Bohrlöcher, schräge Bohrlöcher, gekrümmte Bohrlöcher, vertikale Bohrlöcher oder Kombinationen von diesen adaptiert werden.
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Das beispielhafte NMR-Logging-System 108 schließt ein Logging-Werkzeug 102, Oberflächengerätschaften 112 und ein Computersubsystem 110 ein. In dem in 1A gezeigten Beispiel ist das Logging-Werkzeug 102 ein Untertage-Logging-Werkzeug, das in Betrieb ist, während es sich in dem Bohrloch 104 befindet. Die in 1A gezeigten beispielhaften Oberflächengerätschaften 112 sind an oder über der Oberfläche 106 in Betrieb, beispielsweise nahe dem Bohrlochkopf 105 zur Steuerung des Logging-Werkzeugs 102 und möglicherweise anderer Untertagegerätschaften oder anderer Komponenten des Bohrlochsystems 100. Das beispielhafte Computersubsystem 110 kann Logging-Daten von dem Logging-Werkzeug 102 empfangen und analysieren. Ein NMR-Logging-System kann zusätzliche oder andere Merkmale einschließen, und die Merkmale eines NMR-Logging-Systems können angeordnet und betrieben werden, wie in 1A dargestellt ist, oder in anderer Weise.
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In einigen Fällen können alle oder kann ein Teil des Computersubsystems 110 als Komponente der Oberflächengerätschaften 112, des Logging-Werkzeugs 102 oder von beiden implementiert werden oder kann in eins oder mehrere davon integriert sein. Das Computersubsystem 110 kann in einigen Fällen als eine oder mehrere Computerstrukturen implementiert werden, die separat von den Oberflächengerätschaften 112 und dem Logging-Werkzeug 102 sind.
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Das Computersubsystem 110 ist in einigen Implementierungen in das Logging-Werkzeug 102 eingebettet, und das Computersubsystem 110 und das Logging-Werkzeug 102 können gleichzeitig in Betrieb sein, während sie sich in dem Bohrloch 104 befinden. Obwohl das Computersubsystem 110 in dem in 1A gezeigten Beispiel über der Oberfläche 106 dargestellt ist, kann das gesamte oder ein Teil des Computersubsystems 110 unter der Oberfläche 106 liegen, beispielsweise an oder nahe der Position des Logging-Werkzeugs 102.
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Das Bohrlochsystem 100a kann Kommunikations- oder Telemetriegerätschaften einschließen, die Kommunikation zwischen dem Computersubsystem 110, dem Logging-Werkzeug 102 und anderen Komponenten des NMR-Logging-Systems 108 ermöglichen. Die Komponenten des NMR-Logging-Systems 108 können beispielsweise jeweils einen oder mehrere Transceiver oder ähnlichen Apparat für eine drahtgebundene oder drahtlose Datenkommunikation zwischen den verschiedenen Komponenten einschließen. Das NMR-Logging-System 108 kann beispielsweise Systeme und Apparat(e) für optische Telemetrie, Wireline-Telemetrie, Wired Pipe-Telemetrie, Bohrspülungpuls-Telemetrie, akustische Telemetrie, elektromagnetische Telemetrie oder eine Kombination von diesen und anderen Typen von Telemetrie einschließen. Das Logging-Werkzeug 102 empfängt in einigen Fällen Befehle, Statussignale oder andere Informationstypen aus dem Computersubsystem 110 oder einer anderen Quelle. Das Computersubsystem 110 empfängt in einigen Fällen Logging-Daten, Statussignale oder andere Informationstypen von dem Logging-Werkzeug 102 oder einer anderen Quelle.
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NMR-Logging-Vorgänge können im Zusammenhang mit unterschiedlichen Typen von Untertagevorgängen in verschiedenen Stadien der Lebenszeit eines Bohrlochsystems durchgeführt werden. Struktureigenschaften und Komponenten der Oberflächengerätschaften 112 und Logging-Werkzeug 102 können für verschiedene Typen von NMR-Logging-Vorgängen adaptiert werden. NMR-Logging kann beispielsweise während Bohrvorgängen, während Wireline-Logging-Vorgängen oder in anderen Kontexten durchgeführt werden. Die Oberflächengerätschaften 112 und das Logging-Werkzeug 102 können als solche Bohrgerätschaften, Wireline-Logging-Gerätschaften oder andere Gerätschaften für andere Arten von Vorgängen einschließen oder damit betrieben werden.
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Das Logging-Werkzeug 102 schließt in einigen Implementierungen eine Magnetbaugruppe ein, die einen Zentralmagneten und zwei Endstückmagnete einschließt. Beispiele sind in 2A, 2B und 3B gezeigt. Die Endstückmagnete können von den axialen Enden des Zentralmagneten beabstandet sein. Die Endstücke können zusammen mit den Zentralmagneten vier Magnetpole definieren, die so angeordnet sein können, dass sie das statische Magnetfeld in einem interessierenden Volumen verstärken. Der Zentralmagnet definiert in einigen Fällen eine erste Magnetfeldorientierung, und die Endstückmagnete definieren eine zweite Magnetfeldorientierung, die orthogonal zu der ersten Magnetfeldorientierung ist. Das Logging-Werkzeug 102 kann auch mehrere orthogonale Querdipolantennen einschließen. Die orthogonalen Querdipolantennen können zirkular polarisierte Anregung in einem unterirdischen Volumen erzeugen und eine Reaktion aus dem Volumen mittels Quadraturspulendetektierung erfassen.
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Das Logging-Werkzeug 102 schließt in einigen Implementierungen eine Magnetbaugruppe ein, die ein Magnetfeld in mehreren eigenen Subvolumina in der unterirdischen Region 120 erzeugt. Ein Beispiel ist in 2B gezeigt. Ein erstes Subvolumen kann eine Region mit länglichem zylindrischem Mantel sein, die sich in Längsrichtung (parallel zu der Bohrlochachse) erstreckt, und das Magnetfeld in dem ersten Subvolumen kann in Längsrichtung im Wesentlichen gleichförmig ausgerichtet sein. Zweite und dritte Subvolumina können von den axialen Enden des ersten Subvolumens beabstandet sein, und das statische Magnetfeld in den zweiten und dritten Subvolumina kann eine radiale Orientierung (senkrecht zu der Längsrichtung) haben. Die zweiten und dritten Subvolumina können sich in einem anderen Abstand von der Mitte des Werkzeugstrangs befinden als das erste Volumen. Die Positionen der zweiten und dritten Subvolumina ermöglichen dem Logging-Werkzeug in einigen Fällen das Sammeln von Informationen zur Erstellung von Profilen des Eindringens von Bohrspülungsfiltrat. Das Logging-Werkzeug 102 kann auch mehrere Antennenbaugruppen an jeweiligen Positionen entlang der Längsachse einschließen. Jede der Antennenbaugruppen kann eine NMR-Reaktion von einem jeweiligen der verschiedenen Subvolumina detektieren.
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Das Logging-Werkzeug 102 schließt in einigen Implementierungen eine Magnetbaugruppe und eine Querdipol- und Monopolantennenbaugruppe ein. Ein Beispiel ist in 3B gezeigt. Die Querdipol- und Monopolantennenbaugruppe kann eine unidirektional azimutselektive NMR-Reaktion von einem unterirdischen Volumen um die Magnetbaugruppe herum erhalten. Die Querdipol- und Monopolantennenbaugruppe kann orthogonale Querdipolantennen und eine Monopolantenne einschließen.
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NMR-Logging-Vorgänge werden in einigen Beispielen während Wireline-Logging-Vorgängen durchgeführt. 1B zeigt ein beispielhaftes Bohrlochsystem 100b, welches das Logging-Werkzeug 102 in einer Wireline-Logging-Umgebung einschließt. In einigen beispielhaften Wireline-Logging-Vorgängen schließen die Oberflächengerätschaften 112 eine Plattform oberhalb der Oberfläche 106 ein, die mit einem Bohrturm 132 ausgestattet ist, der ein Wireline-Kabel 134 trägt, welches sich in das Bohrloch 104 erstreckt. Wireline-Logging-Vorgänge können beispielsweise durchgeführt werden, nachdem ein Bohrstrang aus dem Bohrloch 104 entfernt worden ist, um das Wireline-Logging-Werkzeug 102 mittels Wireline oder Logging-Kabel in das Bohrloch 104 absenken zu können.
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NMR-Logging-Vorgänge werden in einigen Beispielen während Bohrvorgängen durchgeführt. 1C zeigt ein beispielhaftes Bohrlochsystem 100c, welches das Logging-Werkzeug 102 in einer Logging-While-Drilling(LWD)-Umgebung einschließt. Bohren wird üblicherweise mit einem Strang von Bohrgestängen ausgeführt, die unter Bildung eines Bohrstrangs 140 miteinander verbunden sind, der durch einen Drehtisch in das Bohrloch 104 abgesenkt wird. In einigen Fällen hält eine Bohranlage 142 an der Oberfläche 106 den Bohrstrang 140, wenn der Bohrstrang 140 betrieben wird, um ein Bohrloch zu bohren, das in die unterirdische Region 120 eindringt. Der Bohrstrang 140 kann beispielsweise ein Kelly, ein Bohrgestänge, eine Bohrgarnitur und andere Komponenten einschließen. Die Bohrgarnitur an dem Bohrstrang kann Bohrkragen, Bohrmeißel, das Logging-Werkzeug 102 und andere Komponenten einschließen. Die Logging-Werkzeuge können Measuring While Drilling(MWD)-Werkzeuge, LWD-Werkzeuge und andere einschließen.
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Das Logging-Werkzeug 102 schließt in einigen Implementierungen ein NMR-Werkzeug zum Erhalten von NMR-Messungen aus der unterirdischen Region 120 ein. Wie beispielsweise in 1B gezeigt ist, kann das Logging-Werkzeug 102 in dem Bohrloch 104 durch Rohrwendel, Wireline-Kabel oder eine andere Struktur aufgehängt sein, die das Werkzeug mit einer an der Oberfläche befindlichen Steuereinheit oder anderen Komponenten der Oberflächengerätschaften 112 verbindet. In einigen beispielhaften Implementierungen wird das Logging-Werkzeug 102 auf den Boden einer interessierenden Region abgesenkt und anschließend (z. B. mit im Wesentlichen konstanter Geschwindigkeit) durch die interessierende Region aufwärts gezogen. Wie beispielsweise in 1C gezeigt ist, kann das Logging-Werkzeug 102 an verbundenem Bohrgestänge, hartverdrahtetem Bohrgestänge oder anderer Ausbringungs-Hardware in das Bohrloch 104 ausgebracht werden. Das Logging-Werkzeug 102 sammelt in einigen beispielhaften Implementierungen Daten während Bohrvorgängen, wenn es sich durch die interessierende Region abwärts bewegt. In einigen beispielhaften Implementierungen sammelt das Logging-Werkzeug 102 Daten, während sich der Bohrstrang 140 bewegt, beispielsweise während des Einfahrens in oder Ausfahrens aus dem Bohrloch 104.
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Das Logging-Werkzeug 102 sammelt in einigen Implementierungen Daten an diskreten Logging-Punkten in dem Bohrloch 104. Das Logging-Werkzeug 102 kann sich beispielsweise schrittweise aufwärts oder abwärts zu jedem Logging-Punkt an einer Reihe von Tiefen in dem Bohrloch 104 bewegen. An jedem Logging-Punkt führen Instrumente in dem Logging-Werkzeug 102 Messungen an der unterirdischen Region 120 durch. Die Messdaten können dem Computersubsystem 110 zur Speicherung, Verarbeitung und Analyse kommuniziert werden. Solche Daten können während Bohrvorgängen (z. B. während Logging While Drilling(LWD)-Vorgängen), während Wireline-Logging-Vorgängen oder während anderer Aktivitätsarten zusammengetragen und analysiert werden.
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Das Computersubsystem 110 kann die Messdaten aus dem Logging-Werkzeug 102 empfangen und analysieren, um Eigenschaften verschiedener unter der Oberfläche befindlicher Schichten 122 zu detektieren. Das Computersubsystem 110 kann beispielsweise die Dichte, Viskosität, Porosität, den Materialgehalt oder andere Eigenschaften der Untergrundschichten 122 basierend auf den NMR-Messungen identifizieren, die durch das Logging-Werkzeug 102 in dem Bohrloch 104 erfasst wurden.
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Das Logging-Werkzeug 102 erhält in einigen Implementierungen NMR-Signale durch polarisierende Kernspins in der unterirdischen Region 120 und Pulsieren der Kerne mit einem Hochfrequenz-(HF)-Magnetfeld. Verschiedene Pulssequenzen (d. h. Reihen von Hochfrequenzpulsen, Verzögerungen und sonstigen Vorgängen) können verwendet werden, um NMR-Signale zu erhalten, einschließlich der Carr Purcell Meiboom Gill(CPMG)-Sequenz (in der die Spins zuerst mit einem Kipppuls gekippt werden, gefolgt von einer Reihe von Refokussierungspulsen), der Optimierten Refokussierungs-Puls-Sequenz (ORPS), in der die Refokussierungspulse kleiner als 180° sind, einer Sättigungs-Erholungs-Pulssequenz und anderen Pulssequenzen.
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Die erfassten Spin-Echo-Signale (oder andere NMR-Daten) können zu einer Relaxationszeitverteilung (z. B. einer Verteilung transversaler Relaxationszeiten T2 oder einer Verteilung longitudinaler Relaxationszeiten T1), oder von beiden, verarbeitet werden (z. B. invertiert, transformiert usw.). Die Relaxationszeitverteilung kann verwendet werden, um verschiedene physikalische Eigenschaften der Formation zu bestimmen, indem ein oder mehrere inverse Probleme gelöst werden. Relaxationszeitverteilungen werden in einigen Fällen für mehrere Logging-Punkte erfasst und verwendet, um ein Modell der unterirdischen Region zu trainieren. Relaxationszeitverteilungen werden in einigen Fällen für mehrere Logging-Punkte erfasst und verwendet, um Eigenschaften der unterirdischen Region zu prognostizieren.
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2A ist ein Diagramm eines beispielhaften NMR-Werkzeugs 200A. Das beispielhafte NMR-Werkzeug 200A schließt eine Magnetbaugruppe, die ein statisches Magnetfeld generiert, um Polarisation zu erzeugen, und eine Antennenbaugruppe ein, die (a) ein Hochfrequenz-(HF)-Magnetfeld generiert, um Anregung zu generieren, und (b) NMR-Signale erfasst. In dem in 2A gezeigten Beispiel generiert die Magnetbaugruppe, die die Endstückmagnete 11A, 11B und einen Zentralmagneten 12 einschließt, das statische Magnetfeld in dem Untersuchungsvolumen 17. In dem Untersuchungsvolumen 17 ist die Richtung des statischen Magnetfelds (als massiver schwarzer Pfeil 18 dargestellt) parallel zu der Längsachse des Bohrlochs. Eine Magnetkonfiguration mit doppelter Polstärke kann in einigen Beispielen zur Erhöhung der Stärke des Magnetfelds verwendet werden (z. B. bis zu 100–150 Gauss oder höher in einigen Fällen).
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In dem in 2A gezeigten Beispiel schließt die Antennenbaugruppe 13 zwei zueinander orthogonale Querdipolantennen 15, 16 ein. Das NMR-Werkzeug 200A kann in einigen Fällen mit einer einzelnen Querdipolantenne implementiert werden. Eine der Querdipolantennen 15, 16 kann beispielsweise aus der Antennenbaugruppe 13 weggelassen werden. Die in 2A gezeigten beispielhaften Querdipolantennen 15, 16 werden beispielsweise auf einer Außenseite eines Weichmagnetkerns 14 platziert, der für HF-Magnetflusskonzentration verwendet wird. Das statische Magnetfeld kann axialsymmetrisch (oder im Wesentlichen axialsymmetrisch) sein, und daher ist breitere Bandanregung, die mit zusätzlichem Energieverlust verbunden ist, möglicherweise nicht erforderlich. Das Untersuchungsvolumen kann axial ausreichend lang und ausreichend dick gemacht werden (z. B. in einigen Umgebungen 20 cm lang und 0,5 cm dick), um Immunität oder anderweitig verminderte Empfindlichkeit gegenüber axialer Bewegung, lateraler Bewegung oder beiden zu liefern. Eine längere Empfindlichkeitsregion kann Messung während des Trippens des Bohrstrangs ermöglichen. Die Empfindlichkeitsregion kann durch Formen der Magnete 11A, 11B, 12 und des Weichmagnetmaterials des Kerns 14 geformt werden.
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Die Antennenbaugruppe 13 schließt in einigen Implementierungen zusätzlich oder alternativ einen integrierten Spulensatz ein, der die Vorgänge der beiden Querdipolantennen 15, 16 durchführt. Die integrierte Spule kann beispielsweise (z. B. anstelle der beiden Querdipolantennen 15, 16) verwendet werden, um Zirkularpolarisation zu erzeugen und Quadraturspulendetektierung durchzuführen. Beispiele für integrierte Spulensätze, die zur Durchführung derartiger Vorgänge adaptiert werden können, schließen mehrspulige oder komplexe einspulige Anordnungen ein, wie beispielsweise Vogelkäfigspulen, die häufig für Hochfeld-Magnetresonanzbildgebung (MRT) verwendet werden.
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Die Verwendung des Längsdipolmagneten und der Querdipolantennenbaugruppe hat verglichen mit einigen beispielhaften axialsymmetrischen Designs auch den Vorteil geringerer Wirbelstromverluste in der Formation und Bohrfluid (d. h. „Bohrspülung“) in dem Bohrloch infolge eines längeren Wirbelstrompfads als für einige Längsdipolantenne(n).
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NMR-Messungen über mehrere Subvolumina können in einigen Aspekten die Datendichte und daher das SNR pro Zeiteinheit erhöhen. Mehrfachvolumenmessungen in einem statischen Magnetfeld mit einem radialen Gradienten können beispielsweise durch Erfassen von NMR-Daten auf einer zweiten Frequenz erreicht werden, während auf einer ersten Frequenz auf die Erholung der Kernmagnetisierung (z. B. nach einer CPMG-Pulskette) gewartet wird. Eine Anzahl verschiedener Frequenzen kann verwendet werden, um eine Mehrfrequenz-NMR-Erfassung durchzuführen, die eine Anzahl an Anregungsvolumina mit unterschiedlicher Untersuchungstiefe beinhaltet. Die Mehrfrequenzmessungen können zusätzlich zu höherem SNR auch Profilierung der Fluidinvasion in das Bohrloch ermöglichen, wodurch die Permeabilität von Erdformationen besser beurteilt werden kann. Ein anderer Weg zur Durchführung von Mehrvolumenmessungen ist die Verwendung unterschiedlicher Regionen der Magnetbaugruppe zur Erfassung eines NMR-Signals. NMR-Messungen dieser unterschiedlichen Regionen können gleichzeitig (z. B. simultan) oder zu unterschiedlichen Zeiten durchgeführt werden.
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2B ist ein Diagramm eines anderen beispielhaften NMR-Werkzeugs 200B. Das beispielhafte NMR-Werkzeug 200B schließt auch eine Magnetbaugruppe, die ein statisches Magnetfeld generiert, um Polarisation zu erzeugen, und eine Antennenbaugruppe ein, die (a) ein Hochfrequenz-(HF)-Magnetfeld generiert, um Anregung zu generieren, und (b) NMR-Signale erfasst. In dem in 2B gezeigten Beispiel erzeugt die Magnetbaugruppe ein Magnetfeld mit einer dominanten axialen Komponente in dem Untersuchungsvolumen 21. Die Richtungen des HF-Magnetfelds (erzeugt durch zwei Querdipolantennen wie in 2A) und das statische Magnetfeld in dieser Region sind bei 22 gezeigt. In dem in 2B gezeigten Beispiel werden zwei verschiedene Untersuchungsvolumina 24A, 24B nahe den Magnetpolen erzeugt (jenseits der axialen Enden des Zentralmagneten), wo das statische Magnetfeld eine vorwiegend radiale Komponente hat. Die bei 23A und 23B gezeigten beispielhaften NMR-Antennen können in den Untersuchungsvolumina 24A und 24B nahe den Längsdipolantennen HF-Magnetfelder generieren. Die Longitudinalrichtung der HF-Magnetfelder in den Untersuchungsvolumina 24A und 24B und die Radialrichtung des statischen Magnetfelds in den Untersuchungsvolumina 24A und 24B sind in 25A und 25B gezeigt.
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Eine Kombination aus Querdipol- und Monopolantennen kann in einigen Aspekten verwendet werden, um unidirektional azimutselektive Messungen zu ermöglichen, ohne in einigen Fällen das SNR wesentlich zu reduzieren. In einigen Beispielen kann die NMR-Anregung im Wesentlichen axial symmetrisch sein (z. B. unter Verwendung von entweder der Querdipolantenne oder der Monopolantenne), während eine Kombination der Reaktionen der Querdipolantenne mit axialsymmetrischer Empfindlichkeit und der Monopolantenne mit axialsymmetrischer Empfindlichkeit azimutaufgelöste Messungen ermöglichen kann.
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Die 3A und 3B illustrieren Aspekte eines beispielhaften azimutselektiven NMR-Werkzeugs. 3A ist eine Auftragung 300A, die ein Beispiel für azimutausgewählte Daten aus dem beispielhaften Untertagewerkzeug 300B zeigt, dargestellt in 3B. Das beispielhafte NMR-Werkzeug 300B schließt eine Magnetbaugruppe, die ein statisches Magnetfeld generiert, um Polarisation zu erzeugen, und eine Antennenbaugruppe ein, die (a) ein Hochfrequenz-(HF)-Magnetfeld generiert, um Anregung zu generieren, und (b) NMR-Signale erfasst. Die in 3B gezeigte Antennenbaugruppe 31 schließt eine Monopolantenne und zwei orthogonale Querdipolantennen 35 und 36 ein. Die beispielhafte Monopolantenne schließt zwei Spiralen 37A und 37B ein, die in umgekehrter Polarität verbunden sind, um ein im Wesentlichen radiales HF-Magnetfeld in dem Untersuchungsvolumen 34 zu generieren. Dieselbe Spulenanordnung kann aufgrund der Reziprozität eine Radialempfindlichkeitsrichtung aufweisen. Die beispielhaften HF-Magnetfelder BRF, dargestellt bei 32 und 33, können die Gesamtempfindlichkeitsrichtung widerspiegeln, wenn die Reaktion der Monopolantenne mit einer der Reaktionen der Querdipolantenne kombiniert wird.
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Die in 3B gezeigte beispielhafte Monopolantenne schließt eine Anordnung von Spulen ein, die lokal ein im Wesentlichen radialgerichtetes Magnetfeld generieren, d. h. das Feld, welches durch eine einzelne „Magnetladung“ oder einen einzelnen Magnetpol erzeugt würde. Wir verwenden hier den Begriff „Monopol“ zur Abgrenzung dieses Typs von Magnetfeld von einem Dipolmagnetfeld (quer oder längs). Die Monopolantennenbaugruppe generiert in einigen Fällen quasistationäre (relativ niederfrequente) Magnetfelder. In dem gezeigten Beispiel sind die Spulen 37A und 37B, die in umgekehrter Polarität verbunden sind, zwei Teile einer Monopolantennenbaugruppe. Jede Spule kann für sich als Standardlängsantenne implementiert werden. Eine Monopolantenne kann in anderer Weise implementiert werden.
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Die Polarauftragung in 3A zeigt ein Beispiel für Antennenempfindlichkeit, wodurch unidirektionale Azimutselektivität gezeigt wird. Eine Kombination der Reaktionen von jeder der orthogonalen Querdipolantennen mit der Reaktion der Monopolantenne kann jegliche der vier möglichen Richtungen ergeben, wodurch alle Quadranten der Transversalebene abgedeckt sind. Rotation des Bohrstrangs während des Bohrens kann eine Amplitudenmodulation der azimutselektiven Reaktion und damit eine Amplitudenmodulation des NMR-Relaxationssignals bewirken (z. B. eine CPMG-Echokette). Die Amplitudenmodulationsparameter können die Azimutvariationen der NMR-Eigenschaften anzeigen (z. B. die NMR-Porositätsvariationen).
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Die Spulen 37A und 37B der beispielhaften Monopolantenne, gezeigt in 3B, können in Kombination mit Querdipolantennen 35 und 36 verwendet werden, um Azimutselektivität zu erreichen. Jede der Spulen 37A und 37B kann auch als separate Antenne verwendet werden (zusätzlich zu oder ohne die Querdipolantennen 35, 36), beispielsweise zum Verstärken des SNR. In einigen Fällen wird ein NMR-Werkzeug mit einer Monopolantenne und einem Längsmagneten implementiert, ohne andere Antennen. Die Querdipolantennen 35 und 36 können beispielsweise in einigen Fällen aus der Antennenbaugruppe 31 weggelassen werden.
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4A ist ein Ablaufdiagramm, das ein beispielhaftes Verfahren 400 zum Erhalten von NMR-Daten aus einer unterirdischen Region zeigt; und 4B ist ein Ablaufdiagramm, das ein weiteres beispielhaftes Verfahren 420 zum Erhalten von NMR-Daten aus einer unterirdischen Region zeigt. Jedes der Verfahren 400 und 420 kann unabhängig von dem anderen durchgeführt werden, oder die Verfahren 400 und 420 können gleichzeitig oder zusammenwirkend durchgeführt werden. Die Verfahren 400 und 420 können beispielsweise in Reihe oder parallel durchgeführt werden, oder eines der Verfahren kann durchgeführt werden, ohne das andere durchzuführen.
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Die Verfahren 400 und 420 können durch Untertage-NMR-Werkzeuge durchgeführt werden, wie beispielsweise die NMR-Werkzeuge 200A, 200B oder 300B, gezeigt in 2A, 2B und 3B, oder einen anderen Typ von NMR-Werkzeug. Die Verfahren 400 und 420 können durch ein Untertage-NMR-Werkzeug durchgeführt werden, während das Werkzeug während Bohrlochsystemvorgängen in einem Bohrloch angeordnet ist. Das Untertage-NMR-Werkzeug kann beispielsweise zum Wireline-Logging in dem Bohrloch aufgehängt sein (z. B. gezeigt in 1B), oder das Untertage-NMR-Werkzeug kann für NMR-LWD an einen Bohrstrang gekoppelt sein (z B. wie gezeigt in 1C).
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Jedes der Verfahren 400 und 420 kann die Vorgänge wie in 4A und 4B (jeweils) gezeigt einschließen, oder eines oder beide der Verfahren kann/können zusätzliche oder unterschiedliche Verfahrensschritte einschließen. Die Vorgänge können in der in den jeweiligen Figuren gezeigten Reihenfolge oder in einer anderen Reihenfolge durchgeführt werden. Ein oder mehrere der Vorgänge können in einigen Fällen in Reihe oder parallel während überlappender oder nicht-überlappender Zeiträume durchgeführt werden. In einigen Fällen können eine oder mehrere der Vorgänge Iterationen durchlaufen oder wiederholt werden, beispielsweise für eine bestimmte Anzahl an Iterationen, für eine bestimmte Zeitdauer oder bis zum Erreichen einer Abbruchbedingung.
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Bei 402 wird in dem beispielhaften Verfahren 400, gezeigt in 4A, das NMR-Werkzeug in einem Bohrloch positioniert. Das NMR-Werkzeug schließt in einigen Fällen eine Magnetbaugruppe ein, um in einem Volumen in einer unterirdischen Region um das Bohrloch herum ein Magnetfeld zu erzeugen. Das Volumen kann beispielsweise alle oder einen Teil der Untersuchungsvolumina 17, 21, 24A, 24B, 34 einschließen, gezeigt in 2A, 2B oder 3B, oder ein anderes interessierendes Volumen. Das NMR-Werkzeug schließt allgemein eine Magnetbaugruppe zum Polarisieren von Kernspins in dem interessierenden Volumen und eine Antennenbaugruppe zum Anregen der Kernspins und zur Erfassung eines NMR-Signals basierend auf der Anregung ein.
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Bei 404 wird Polarisation in einem Volumen um das Bohrloch herum generiert. Die Polarisation wird durch ein statisches Magnetfeld generiert, das durch die Magnetbaugruppe des NMR-Werkzeugs in dem Bohrloch erzeugt wird. Die Polarisation bezieht sich auf die magnetische Polarisation der Kernspins in dem Volumen. Anders ausgedrückt, wird ein Teil der Kernspins mit dem statischen Magnetfeld ausgerichtet, und das Volumen entwickelt ein umfangreiches magnetisches Moment. Das statische Magnetfeld wird in einigen Fällen (z. B. durch die Form und Position der Magnetbaugruppe) konfiguriert, um Längspolarisation (z. B. parallel zu der langen Achse des Bohrlochs) oder Polarisation mit einer anderen Orientierung zu erzeugen.
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Die Magnetbaugruppe schließt in einigen Beispielen einen Zentralmagneten ein (z. B. den Zentralmagneten 12, gezeigt in 2A, 2B, 3B oder einen anderen Zentralmagnettyp) und zwei Endstückmagnete (z. B. die Endstückmagnete 11A, 11B, gezeigt in 2A, 2B, 3B, oder einen anderen Endstückmagnettyp). Die Magnete in der Magnetbaugruppe sind in einigen Fällen Permanentmagnete. Wie beispielsweise in 2A gezeigt ist, kann der Zentralmagnet ein länglicher Permanentmagnet mit einem ersten axialen Ende und einem zweiten, gegenüberliegenden axialen Ende sein, wobei der erste Endstückmagnet von dem ersten axialen Ende des Zentralmagneten beabstandet ist; und der zweite Endstückmagnet von dem zweiten axialen Ende des Zentralmagneten beabstandet ist. Die beiden Endstückmagnete haben in einigen Fällen eine gemeinsame Magnetfeldorientierung, und der Zentralmagnet hat die entgegengesetzte Magnetfeldorientierung (z. B. so, dass beide Endstückmagnete eine Magnetfeldorientierung haben, die orthogonal zu der Magnetfeldorientierung des Zentralmagneten ist).
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Bei 406 wird zirkular polarisierte Anregung in dem Volumen um das Bohrloch herum generiert. Die zirkular polarisierte Anregung wird in dem Volumen durch eine Antennenbaugruppe erzeugt. Die Antennenbaugruppe kann beispielsweise durch einen Hochfrequenzstrom mit Energie versehen werden, wodurch ein Hochfrequenz(HF)-Magnetfeld in dem Volumen um das Bohrloch herum erzeugt wird. Das durch die Antennenbaugruppe generierte HF-Magnetfeld beeinflusst die Kernspins, um einen angeregten Spinzustand zu erzeugen, der Zirkularpolarisation aufweist. Anders ausgedrückt weist die resultierende Spinpolarisation eine zirkulare (oder peripheren) Orientierung in dem Volumen um das Bohrloch herum auf.
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Die Antennenbaugruppe schließt in einigen Beispielen orthogonale Querdipolantennen ein. Die in 2A und 2B gezeigte Antennenbaugruppe 13 und die in 3B gezeigte Antennenbaugruppe 31 sind Beispiele für Antennenbaugruppen, die zwei orthogonale Querdipolantennen einschließen. Jede Antenne 15, 16 in der beispielhaften Antennenbaugruppe 13 kann unabhängig ein Querdipolmagnetfeld erzeugen, beispielsweise durch Leiten von Hochfrequenzstrom. In den gezeigten Beispielen hat jedes Querdipolmagnetfeld eine Querorientierung in Bezug auf die Längsachse des NMR-Werkzeugs. Anders ausgedrückt ist das Querdipolmagnetfeld orthogonal zu der langen Achse des Bohrlochs ausgerichtet.
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In dem gezeigten Beispiel ist das durch die Antenne 15 erzeugte Querdipolmagnetfeld orthogonal zu dem Querdipolmagnetfeld, das durch die andere Antenne 16 erzeugt wird. In einem kartesischen Koordinatensystem mit drei zueinander orthogonalen Richtungen kann die Längsachse des NMR-Werkzeugs beispielsweise als die „z“-Richtung angesehen werden, und die Querdipolmagnetfelder (erzeugt durch die Antennen 15, 16) sind entlang der „x“- beziehungsweise „y“-Richtung ausgerichtet.
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Andere Arten von Anregung werden in einigen Implementierungen durch das NMR-Werkzeug erzeugt. In einigen Fällen wird die zirkular polarisierte Anregung beispielsweise in einem ersten Subvolumen (z. B. dem Untersuchungsvolumen 21 in 2B) durch die orthogonalen Querdipolantennen erzeugt, und Anregung mit einer anderen Orientierung wird in zweiten und dritten Subvolumina erzeugt (z. B. den Untersuchungsvolumina 24A, 24B in 2B), die von den axialen Enden des ersten Subvolumens beabstandet sind. Die Anregung in den zweiten und dritten Subvolumina kann beispielsweise durch ein Längsdipol-HF-Feld erzeugt werden, das von anderen Antennenbaugruppen generiert worden ist (z. B. von Antennen 23A und 23B in 2B). Die eigenen Subvolumina können für unterschiedliche Zwecke brauchbar sein. Das erste Subvolumen kann beispielsweise länglich sein (parallel zur langen Achse des Bohrlochs), um NMR-Daten von dem ersten Subvolumen zu erfassen, während sich das NMR-Werkzeug entlang des Bohrlochs bewegt (z. B. während des Trippens eines Bohrstrangs). Andere Subvolumina können in einigen Fällen positioniert werden, um NMR-Daten zur Profilbildung des Eindringens von Bohrspülungsfiltrat oder andere Anwendungen zu erfassen.
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Bei 408 wird ein NMR-Signal durch Quadraturspulendetektierung erfasst. Das NMR-Signal basiert auf der bei 406 generierten Anregung. Das NMR-Signal kann beispielsweise eine Echokette, ein freier Induktionszerfall (Free Induction Decay; FID) oder ein anderer Typ von NMR-Signal sein. Die erfassten NMR-Daten schließen in einigen Fällen T1-Relaxationsdaten, T2-Relaxationsdaten oder andere Daten ein. Das NMR-Signal kann von der Antennenbaugruppe erfasst werden, die die Anregung erzeugt hat, oder von einer anderen Antennenbaugruppe. Ein NMR-Signal kann in einigen Fällen in mehreren Subvolumina erfasst werden.
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Quadraturspulendetektierung kann durch die orthogonalen Querdipolantennen durchgeführt werden. Quadratspulendetektierung kann unter Verwendung von zwei orthogonalen Spulen durchgeführt werden, die jeweils das Signal aufnehmen, das durch zirkular polarisierte Kernmagnetisierung induziert wurden (das Signal in den Spulen hat 90 Grad Phasendifferenz). Selbst wenn während der Übertragung nur eine Spule verwendet wird (z. B. zum Erzeugen des linear polarisierten HF-Magnetfelds), kann die Kernmagnetisierung dennoch zirkular polarisiert sein. Quadraturspulenübertragung (zwei orthogonale Spulen, angetrieben durch HF-Ströme mit 90 Grad Phasendifferenz) können zirkular polarisierte Anregung ermöglichen, die in einigen Fällen zur Verringerung des Leistungsverbrauchs beitragen kann, verglichen mit linear polarisierter Anregung. Quadraturspulendetektierung kann beispielsweise zur Erhöhung des Signal-Rausch-Verhältnisses (SNR) verwendet werden, wenn nur eine Spule angeregt wird (wobei zur Vereinfachung der Hardware keine zirkular polarisierte Anregung verwendet wird), oder zirkulare Polarisation kann zur Energieersparnis verwendet werden, während Signale mit einer Spule detektiert werden. In einigen Fällen können sowohl zirkulare Polarisierung als auch Quadraturspulendetektierung verwendet werden, um Energie einzusparen und das SNR zu erhöhen. Die Verwendung von Zirkularpolarisation oder Quadraturspulendetektierung (oder von beiden) ist in einigen Fällen effizient, wenn die zueinander orthogonalen Antennen im Wesentlichen identisch sind. Dies ist in der beispielhaften Magnet/Antennenkonfiguration möglich, die einen Längsdipolmagneten und zwei Querantennen aufweist. Andere Konfigurationen, bei denen eine der beiden Antennen weniger effizient als die andere ist, obwohl zueinander orthogonale Antennen möglich sind, liefern in einigen Fällen möglicherweise nicht dieselben Vorteile.
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Die NMR-Daten werden bei 410 verarbeitet. Die NMR-Daten können verarbeitet werden, um physikalische Eigenschaften der unterirdischen Region zu identifizieren oder andere Informationstypen zu extrahieren. Die NMR-Daten können beispielsweise verarbeitet werden, um Dichte, Viskosität, Porosität, Materialgehalt oder andere Eigenschaften der unterirdischen Region um das Bohrloch herum zu identifizieren.
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Bei 422 wird in dem beispielhaften Verfahren 420, gezeigt in 4B, das NMR-Werkzeug in einem Bohrloch positioniert, und bei 424 wird Polarisation in einem Volumen um das Bohrloch herum generiert. Vorgänge 422 und 424 in 4B sind Vorgängen 402 und 404 ähnlich, gezeigt in 4A. Das NMR-Werkzeug schließt beispielsweise eine Magnetbaugruppe zum Polarisieren von Kernspins in dem interessierenden Volumen und eine Antennenbaugruppe zum Anregen der Kernspins und zur Erfassung eines NMR-Signals basierend auf der Anregung ein. Die Polarisation kann bei 424 in der beschriebenen Weise in Bezug auf Vorgang 404 von 4A und durch denselben Typ von Magnetbaugruppe erzeugt werden, oder die Polarisation kann bei 424 in anderer Weise oder durch einen anderen Typ von Magnetbaugruppe erzeugt werden.
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Bei 426 wird Anregung in einem Volumen um das Bohrloch herum generiert. Die Anregung wird in dem Volumen durch eine Antennenbaugruppe erzeugt. Die Antennenbaugruppe kann beispielsweise durch einen Hochfrequenzstrom mit Energie versehen werden, wodurch ein Hochfrequenz(HF)-Magnetfeld in dem Volumen um das Bohrloch herum erzeugt wird. Das durch die Antennenbaugruppe generierte HF-Magnetfeld beeinflusst die Kernspins, um einen angeregten Spinzustand zu erzeugen. Der Spinzustand hat in einigen Fällen eine höhere Anregung in einer ausgewählten Azimutrichtung, so dass das Niveau der Spinanregung entlang einer zirkularen (oder peripheren) Richtung um das Bohrloch herum variiert, beispielsweise infolge eines azimutselektiven HF-Magnetfelds.
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Die Antennenbaugruppe schließt in einigen Beispielen eine Querdipol- und Monopolantennenbaugruppe ein. Die in 3B gezeigte Antennenbaugruppe 31 ist ein Beispiel für eine Antennenbaugruppe, die eine Querdipol- und Monopolantennenbaugruppe einschließt. In dem in 3B gezeigten Beispiel schließen die Querdipol- und Monopolantennenbaugruppe zwei orthogonale Querdipolantennen 35 und 36 in einer Zentralregion und eine Monopolantenne, die eine erste Spule 37A einschließt, an einem ersten axialen Ende der Querdipolantennen 35 und 36 sowie eine zweite Spule 37B an einem zweiten, gegenüberliegenden axialen Ende der Querdipolantennen 35 und 36 ein; die Spulen 37A und 37B der Monopolantenne sind mit entgegengesetzter Polarität angeordnet.
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Bei 428 wird ein azimutselektives NMR-Signal erfasst. Das NMR-Signal basiert auf der bei 426 generierten Anregung. Das NMR-Signal kann beispielsweise eine Echokette, ein freier Induktionszerfall (Free Induction Decay; FID) oder ein anderer Typ von NMR-Signal sein. Die erfassten NMR-Daten schließen in einigen Fällen T1-Relaxationsdaten, T2-Relaxationsdaten oder andere Daten ein. Das NMR-Signal kann von der Antennenbaugruppe erfasst werden, die die Anregung erzeugt hat, oder von einer anderen Antennenbaugruppe. Das NMR-Signal wird in einigen Fällen durch eine Antennenbaugruppe mit azimutselektiver Empfindlichkeit erfasst, wie eine Querdipol- und Monopolantennenbaugruppe.
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Das azimutselektive NMR-Signal wird in einigen Implementierungen als Kombination von mehreren NMR-Signalerfassungen erfasst. Die Signalerfassungen können beispielsweise Erfassungen durch eine oder mehrere Querdipolantennen und eine oder mehrere Monopolantennen einschließen. Die Signale können kombiniert werden, um azimutaufgelöste Messungen des Volumens um das Bohrloch herum zu ermöglichen. In einigen Fällen kann beispielsweise eine geeignete Kombination der Reaktionen von jeder der orthogonalen Querdipolantennen mit der Reaktion der Monopolantenne jegliche der vier möglichen Richtungen ergeben, wodurch alle Quadranten der Transversalebene abgedeckt sind.
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Die NMR-Daten werden bei 430 verarbeitet. Die NMR-Daten können verarbeitet werden, um physikalische Eigenschaften der unterirdischen Region zu identifizieren oder andere Informationstypen zu extrahieren. Die NMR-Daten können beispielsweise verarbeitet werden, um Dichte, Viskosität, Porosität, Materialgehalt oder andere Eigenschaften der unterirdischen Region um das Bohrloch herum zu identifizieren. Die NMR-Daten werden in einigen Fällen verarbeitet, um Azimutvariationen in der unterirdischen Region um das Bohrloch herum zu identifizieren. Rotieren des NMR-Werkzeugs kann beispielsweise eine Amplitudenmodulation der azimutselektiven Reaktion herbeiführen. Die Amplitudenmodulationsparameter können die Azimutvariationen der Eigenschaften angegeben, die das NMR-Signal beeinflussen (z. B. Porosität, Dichte, Viskosität, Materialgehalt, usw.).
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Auch wenn diese Schrift viele Details enthält, sollten diese nicht als Einschränkungen des Umfangs dessen, was beansprucht werden soll, ausgelegt werden, sondern als Beschreibungen von Merkmalen, die für bestimmte Beispiele spezifisch sind.
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Bestimmte Merkmale, die in dieser Schrift im Kontext separater Implementierungen beschrieben sind, können auch kombiniert werden. Umgekehrt können verschiedene Merkmale, die im Kontext einer einzelnen Implementierung beschrieben sind, auch separat oder in jeder geeigneten Unterkombination in mehreren Ausführungsformen implementiert werden.
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Es sind zahlreiche Beispiele beschrieben worden. Dennoch versteht es sich, dass verschiedene Modifikationen vorgenommen werden können. Demzufolge liegen andere Implementierungen innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche.