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Schleifen der durch eine rotierende Erzeugende beliebiger Form entstehenden
Stirnfläche von zylindrischen Rollen o. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren zum Schleifen der durch eine Erzeugende beliebiger Form (Grade oder Kurve)
entstandenen Stirnflächen von zylindrischen Rollen o. dgl. Die Rollen sind bei diesem
Verfahren in dem ringförmigen Zwischenraum zweier sich relativ gegeneinander verdrehender
Führungs- und Laufkörper in dichter Reihenfolge aufeinander angeordnet und erfahren
bei der Drehung der Führungs- oder Laufkörper eine Abrollbewegung und werden mit
ihren Stirnflächen an einer oder bei beiderseitiger Bearbeitung an zwei umlaufenden
Schleifscheiben vorbeigeführt. Damit die in ihrer Schleifstellung befindliche Rolle
stillsteht und sich nur um ihre eigene Achse dreht, werden erfindungsgemäß die beiden
Laufkörper während der Schleifarbeit in entgegengesetzter Richtung und in einen
entsprechenden Umdrehungsverhältnis zueinander angetrieben. Um die alsdann an ihren
Stirnflächen fertiggeschliffene Rolle aus dem Schleifbereich der Schleifscheiben
zu bringen, wird (las Umdrehungsverhältnis der beiden Laufkörper auf kurze Zeit
derart geändert, daß ein Weitertransport des in den Ringraum zwischen dem inneren
Laufkörper und äußeren Laufkörper befindlichen Rollenkranzes um ein solches Maß
erfolgt, daß nunmehr die nächste Rolle an die Schleifstelle gelangt. Hierauf wird
das Umdrehungsverhältnis der beiden Laufkörper wieder hergestellt, das sie haben
müssen, damit die alsdann zwischen den Schleifscheiben befindliche Rolle an Ort
und Stelle geschliffen wird. Es findet also eine periodische Änderung der Drehgeschwindigkeit
der beiden Laufkörper derart statt, daß sie abwechselnd an den Rollenmantelflächen
gleiche und ungleiche Umfangsgeschwindigkeiten besitzen.
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Ein Verfahren entsprechend der Erfindung kann zur Vermeidung der ungleichmäßigen
relativen Drehbewegung der Führungs- und Laufkörper so abgeändert werden, daß die
Relativbewegung zwischen den Führungs-und Laufkörpern eine derartige ist, däß die
Wandergeschwindigkeit der Rollen in dem Ringraum zwischen den beiden Lauf- und Führungskörpern
auf ein ganz geringes Maß beschränkt bleibt und das vollständige Abschleifen der
Stirnflächen durch wiederholtes Vorbeiführen der Werkstücke an den Schleifscheiben
erfolgt.
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Die Schleifscheiben bei einer entsprechend dem Verfahren ausgebildeten
Schleifmaschine können mit Bezug auf die Rollenachsen in verschiedenen Stellungen
angeordnet werden, um ein mehr oder weniger starkes Kantenbrechen an den Rollen
oder auch ein Schleifen von Keilflächen an den Rollenstirnflächen zu erzielen. Die
Schleifscheiben werden bei der Schleifarbeit zweckmäßig parallel zu ihren Drehachsen
hin und her verschoben oder, wenn Profile geschliffen werden sollen, in entsprechender
Weise
hin und her verschwenkt. Die Umfangsflächen der Schleifscheiben können auch beim
Profilschleifen entsprechende Profile besitzen.
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Auf der Zeichnung sind einige Beispiele von Ausführungsformen von
entsprechend der Erfindung ausgebildeten Schleifmaschinen, soweit dies für das Verständnis
der Erfindungnotwendig ist, schematisch dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Vorderansicht auf eine Ausführungsform, und Abb.
2 zeigt einen Grundriß zu Abb: i.-Die Abb. 3 bis 5 zeigen abgeänderte Ausführungsformen
der Schleifmaschine.
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Bei sämtlichen dargestellten Ausführungsformen befinden sich die zu
schleifenden Röllen i in einem ringförmigen Raum zwischen zwei Laufkörpern 2 und
3, die konzentrisch zueinander angeordnet sind und von denen der innere Laufkörper
3 zweckmäßig mit zwei Seitenflanschen 3' zur Führung der Rollen i versehen ist.
Der innere Laufkörper 3 sitzt auf einer Spindel d., die in geeigneter Weise angetrieben
wird, während der äußere Laufkörper 2 innerhalb eines Zentrierringes oder Zentrierkörpers
5 umläuft und mit Außen- oder Innenverzahnung versehen sein kann, mittels derer
er von einem geeigneten Zahnradgetriebe aus in Umdrehung versetzt wird. Zu beiden
Seiten der Laufkörper sind bei- der Ausführungsform nach den Abb. i und 2 zwei schrägstehende
Schleifscheiben 6 angeordnet, die bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel profilierte
Umfangsflächen besitzen und mittels auf den Achsen 7 der Schleifscheiben 6 sitzender
Riemenscheiben 8 in Richtung der eingezeichneten Pfeile g in Umdrehung versetzt
werden. Die Drehachsen 7 der Schleifscheiben 6 sind derart, z. B. mittels mehrerer
übereinander angeordneter Schlitten; gelagert, daß die Schleifscheiben 6 in der
gewünschten Drehlage gegen die Rollenstirnkanten geführt und gegen dieselben angedrückt
werden können und bei der Schleifarbeit in Richtung der Pfeile io hin und her schwenken,
um die. Herstellung des gewünschten Kantenprofils zu unterstützen.
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Bei dem in den Abb. i und 2 gezeichneten Ausführungsbeispiel erfolgt
der Antrieb der inneren Laufkörperscheibe 3 in Richtung des Pfeiles i i, während
der Antrieb des äußeren Laufkörperringes 2 in entgegengesetzter Richtung, nämlich
in Richtung des Pfeiles i2, erfolgt.
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Die den Laufkörpern 2 und 3 zu gebenden Drehgeschwindigkeiten hängen
von dem äußeren Durchmesser des inneren Laufkörpers 3, dem inneren Durchmesser des
äußeren Laufkörpers 2, also auch von dem Rollendurchinesser und von der gewünschten
Umfangsgeschwindigkeit der Eigendrehungen der Rotlen ab, die bei (lern Lauf der
Laufkörper 2 und 3 Eigendrehungen in Richtung der Pfeile 13 ausführen. Für den intermittierenden
Rollenvorschub; d. h. wenn die Rollen bei der Schleifarbeit an ihrem Platz zwischen
den Schleifscheiben 6 bleiben sollen, werden die Umdrehungszahlen des äußeren Laufkörpers
und- des inneren Laufkörpers derart gewählt, daß beide Laufkörper den Rollen i die
gleichen- Umfangsgeschwindigkeiten erteilen, so daß clie Rollen an Ort und Stelle
in dem Aufnahmering bleiben, solange die betreffenden Geschwindigkeiten der Laufkörper
erhalten bleiben: Diese Geschwindigkeiten der Laufkörper 2 und 3- werden jedoch
für eine gewisse Zeit geändert, sobald eine Rolle an ihren Stirnkanten fertiggeschliffen
ist, und zwar für so lange Zeit, bis die nächste Rolle zwischen die Schleifscheiben
gelangt, welche Einführung der nächsten Rolle zwischen den Schleifscheiben erfolgt,
ohne daß die Schleifscheiben selbst ihre Schleifstellung verlassen. Nachdem die
nächste Rolle an die Schleifstelle gelangt ist, erfolgt wiederum die Umschaltung
der Läufkörpergeschwindigkeiten derart, daß sämtliche Rollen nur noch Eigendrehungen
um ihre Achse ausführen. Der Antrieb der Laufkörper 2 und 3 in Richtung der Pfeile
i i und i2 kann aber auch so, gewählt wei=den, daß die Rollen i außer ihrer -Eigendrehung
dauernd--eine langsame fortschreitende Bewegung um etwa 2 mm/selc. ausführen, die
aber so gering ist, daß jede Rolle noch lange genug der Schleifwirkung der Schleifscheiben
unterworfen bleibt, um nach einem mehrmaligen Vorbeigange an den Schleifscheiben
6 an ihren Stirnflächen fertiggeschliffen zu sein.
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Um Rollen mit verschieden großem Durchmesser mittels der dargestellten
Maschine an ihren Stirnflächen schleifen zu können, ist der eine der beiden Laufkörper
oder einer der Laufkränze, und zwar zweckmäßig der innere, auswechselbar und entsprechend
auch das Umdrehungsverhältnis der Laufkörper 2 und 3 veränderbar.
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Die Einfüllung der an ihren Stirnflächen zu schleifenden Rollen in
die Schleifmaschine und die Entnahme der fertiggeschliffenen Rollen kann in irgendeiner
geeigneten Art und Weise, z. B. derart erfolgen, daß zum Einfüllen bzw. zur Entnahme
der Rollen eine gegenseitige axiale Verschiebung der Laufkörper 2 und 3 stattfindet.
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An Stelle die Kanten der Rollen i mit einer Schleifmaschine entsprechend
der Abb. i und 2 zu schleifen, könnten auch bei entsprechender Einstellung der Schleifscheiben
6 unter Verwendung eines inneren Laufkörpers 3 ohne Flansche 3' und von geringerer
Dicke als die Rollenlänge die gesamten
Stirnflächen der Rollen r
geschliffen werden, ähnlich wie dies in Abb. 4. dargestellt ist.
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Die in Abb. 3 dargestellte Ausführungsform einer Schleifmaschine unterscheidet
sich von der in Abb. 2 dargestellten nur dadurch, rlaß die Schleifscheiben 6' ebene
Umfangsflächen besitzen und in Richtung der Pfeile rö parallel zu ihren Drehachsen
hin und her verschoben werden, wie dies erforderlich ist, wenn Rollen mit schwachkegelförmigen
Ansätzen an den Mantelflächen dieser Ansätze geschliffen werden sollen. Die Hinundherverschiebung
der Schleifscheiben 6' in Richtung der Pfeile io' hat auch zur Folge, daß ebenso
wie bei den anderen Ausführung-;-formen die Schleifscheibenmantelflächen über ihre
ganze Breite gleichmäßig abgenutzt werden.
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Bei einer Ausführungsform der Schleifmaschine nach Abb.4 besitzt der
innere Laufkörper 3" eine geringere Dicke als die Rollenlänge, und bei der in Abb.
4. dargestellten Ausführungsform der Schleifmaschine ist angenommen, daß Rollen
r' mit balligen Stirnflächen 14 an diesen Stirnflächen geschliffen werden sollen.
Dies geschieht mit Hilfe von Schleifscheiben 6" mit profilierten Umfangsflüchen,
deren Drehachsen 7" senkrecht zu der Drehachse q. der Laufkörper stehen und die
in Richtung der Pfeile io" hin und her geschwenkt werden.
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Die in Abb. 5 dargestellte Ausführungsform der Schleifmaschine ist
zum Schleifen von kegelförmigen Stirnflächen bestimmt. Bei dieser Ausführungsform
stehen die Rollen r" mit ihren Achsen schräg zur Drehachse q. der Laufkörper 3"'
und 2", die mit schrägstehenden Umfangsflächen ausgerüstet sind und von denen der
äußere Laufkörper 2' weiterhin derart ausgebildet ist, daß er die Hinundherverschiebung
der Schleifscheibe 6"' in Richtung des Pfeiles io' nicht hindert. Das Arl;eitsverfahren
ist auch bei einer Ausbildung rler Maschine nach Abb. 6 genau das gleiche wie bei
einer Maschine nach den Abb. r und 2, nur ist bei Abb. 5 noch angenommen, daß die
Rollen nur an einer Stirnfläche geschliffen @verrlen sollen.