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Glasblasemaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine selbständige
Glasblasemaschine derjenigen Art, bei welcher an einem um eine ortsfeste Steuertrommel
umlaufenden Maschinengestell die Blaspfeifen in geeigneten Lag-,rii tim ihre Längsachse
drehbar, um eine Querachse verschwenkbar und längsverschiebbar gehalten sind.
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Die Blaspfeifen derartiger Maschinen sind mit Klauen zum Festhalten
eines, Külbels am Pfeifenmundstück und einem eingelagerten Formungskolben versehen,
der die erste Aushöhlung im Külbelende zu bewirken hat und gleichzeitig für die
Zuführung der Preßluft dient. Die Klauen der Blaspfeife werden dabei durch die Längsverschiebung
einer am Pfeifenrohr hin und her verschiebbaren konzentrischen Hülse geöffnet und.
geschlossen.
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Die Erfindung zielt dahin ab, die Länge und das Gewicht der Blaspfeifen
sowie auch den erforderlichen Raum zum Kippen derselben wesentlich zu verringern.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß einesteils der das Mundstück tragende
Teil des Blaspfeifenrohres mit Abstand von einer oben offenen und in das Pfeifenlager
passenden Außenhülse umgeben und andernteils in dein hierdurch geschaffenen Zwischenraum
die für die Bewegung der Klauen erforderliche Hülse untergebracht ist. Da letztere
jetzt nicht mehr zwischen Pfeifenlager und Mundstück, sondern in Höhe des Pfeifenlagers
zu liegen kommt, so ergibt sich eine beträchtliche Verkürzung der Pfeifenbaulänge.
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Die die Klauen bewegende Hülse (Klauenhülse) wird in an sich bekannter
Weise durch eine im Pfeifenrohr eingelagerte Steuerhülse hin und her bewegt, deren
abstehende Zapfen durch Schlitzen des Pfeifenrohres hindurch an der Klauenhülse
angreifen. Die Steuerhülse wird dabei in ebenfalls bekannter Weise durch einen Anschlag,
welcher auf ihr aus dem Pfeifenrohr heraustretendes Ende wirkt, entgegen der Wirkung
einer Vorschubfeder im Pfeifenrohr von dessen Mundstücksende wegbewegt, wodurch
die Klauenhülse entgegen der Wirkung einer Feder mitgenommen wird. Um den zum Zurückziehen
der Steuerhülse bisher vorgesehenen Anschlagfinger und seinen mechanischen Antrieb
zu ersparen, ist erfindungsgemäß das aus dem Pfeifenrohr am Luftzuführungsende heraustretende
Ende der Steuerhülse mit einem flanschartigen Vorsprung versehen, welcher bei der
Verschiebung des Pfeifenrohres im Pfeifenlager nach seinem Mundstücksende hin unter
Festhalten der Steuerhülse am Pfeifenlager hängenbleibt. Diese Verschiebung des
Pfeifenrohres
ist ohnehin nötig oder zweckmäßig um die Pfeifenmündung
der den Glasposten auf die Mündung fallen lassenden Einrichtung zu nähern.
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Das im Innern des Pfeifenrohres verschiebbar gelagerte und mit dem
Luftzufülirungsende aus ihm heraustretende Luftzuführungsrohr dient in bekannter
Weise dazu, den Formkolben zur Bildung einer Anfangshöhlung im Külbel gegen die
Wirkung einer Rüekzugfeder aus dem Pfeifenmundstück heraus und in das Külbel einzustoßen.
Eifindungsgemäß ist dieses Luftzuführungsrohr mit dem Pfeifenlager starr oder begrenzt
beweglich verbunden. Hierdurch wird erreicht, daß bei der Bewegung des Pfeifenrohres
im Pfeifenlager in der Richtung nach dem Luftzuführungsende hin (zwecks Senkung
der Pfeife nach Empfang des Külbels) der Formkolben aus der Pfeifenrohrmündung herausgeschoben
wird. Es kommt also der sonst übliche besondere Antrieb für das Vorschieben des
Luftzuführungsrohres in Fortfall.
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Das Luftzuführungsrohr ist in gleichfalls bekannter Weise gegenüber
einer im Mündungsende des Pfeifenrohres abdichtend und begrenzt verschiebbaren Mundstücklhülse
durch eine Stopfbüchse abgedichtet. Diese Mundstückhülse ist in neuartiger Weise
mit einer zwischen der Steuerungshülse und dem Luftzuführungsrohr liegenden und
gegen das Luftzuführungsrohr dicht anschließendenVerlängerung versehen, welche am
freien Ende die Stopfbüchse trägt. Durch diese Anordnung wird einesteils das Entweichen
von Druckluft erschwert, .da diese den langen Weg zwischen Luftzuführungsrohr und
der sie dicht umgebenden Verlängerung der Mundstückhülse durchwandern muß, und andernteils
eine leichte Zugänglichkeit der Stopfbüchse geschaffen.
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In den Zeichnungen ist eine Blaspfeife gemäß der Erfindung in einem
Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i die Antriebseinrichtung
für die Blaspfeife in einem senkrechten Längsschnitt, Abb. 2, 3 und 4 die Pfeife
im Längsschnitt in verschiedener Lage und Einstellung und Abb. 5 das Klauenende
der Pfeife in Ansicht.
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Die Maschine selbst ist von üblicher Bauart. Sie weist, wie Abb. i
zeigt, eine feststehende Steuertrommel i i und ein umlaufendes Gestell 13' auf,
das in Lagerbuchsen 13 das zweckmäßig zwei Blaspfeifen 17 haltende, gabelförmige
Joch 14, 15 drehbar hält. Das Joch 15 besitzt für jede Blaspfeife 17 zwei Lager
16. Das innere Ende der Jochnabe 14 ist zwecks Drehens des Joches 15 und Verschwenkens
der Blaspfeifen 17 mit einer Außenverzahnung 18 versehen, die mit einer Zahnstange
r9 in Eingriff steht, welche quer zur jochna::e 14 in einer Führung 2o des Lagers
13 verschiebbar gelagert ist. Die Zahnstange i9 wird mittels eines Winkelliebels
25 vor- und zurückbewegt, der an einer Verlängerung des Lagers 13 drehbar gelagert
ist. Der eine Arm 26 dieses ist an die Zahnstange i9 angeschlossen, während der
andere Arm (nicht dargestellt) .mit seinem Ende in eine Nut 3o einer an der feststehenden
Trommel i i befestigten Kurvenscheibe 31 eingreift. Die Drehung der Blaspfeifen
17 um ihre eigene Achse wird von der durch die Jochnabe hindurchgeführten Achse
47 abgeleitet, die ihren Antrieb durch einen Kegelräderantrieb 52, 54 erhält, von
denen das letztere zwei Zahnräder 55, 56 trägt, die mit an der Steuertrommel i i
vorgesehenen Zahnkränzen 57, 58 in Eingriff gelangen. Die Übertragung der
Drehung der Achse 47 auf die Blaspfeifen erfolgt durch Kegelräder 45, 44 und Zahnräder
43, 42, 41, 40. Die axiale Verschiebung der Blaspfeifen wird gleichfalls von der
Achse 47 abgeleitet, deren äußeres Ende an den auf die Verstellungsmuffe 7o der
Blaspfeifen einwirkenden Winkelhebel 71 angeschlossen ist, und die mittels eines
Schlittens 83, der mit einer Rolle 84 in die Nut einer Kurvenscheibe 86 eingreift,
in ihrer Längsrichtung verschoben werden kann.
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Die Blaspfeife 17 (Abb. 2, 3 und 4) weist eine Außenhülse 9o
auf, die an ihrem dem Druckluftanschluß zugewandten Ende mit der schon erwähnten
Verzahnung 4o versehen ist und in ihrem mittleren Teil die durch eine Mutter 9i
festgehaltene Stellmuffe 7o trägt. Die Außenhülse 9o ist mit einer Innenhülse 92
durch, eine Verschraubung 93 verbunden, Die Innenhülse 92 ist in ihrem den Klauen
zugewandten Ende von geringerem Durchmesser. Am äußeren Ende der Innenhülse 92 ist
mittels Schrauben 94 ein Hülsenstück 95 befestigt. Dieses Hülsenstück trägt Zapfen
96, an denen die Klauen 97 zum Halten des Kütbels gelagert sind. Eine Klauenantriebshülse
98 umgibt das Hülsenstück 95 und besitzt Arme 99 (Abb. 5), die durch Lenker ioo
mit den Klauen 97 verbunden sind. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß eine gegenseitige
Verstellung zwischen dem Hülsenstück 95 und der Klauenhülse 98 das öffnen oder Schließen
der Klauen bewirkt. Das innere Ende der Klauenhülse 98 befindet sich zwischen der
Innenhülse 92 wid der Außenhülse 9o. In einer Ringnut io2 der Innenhülse 92 ist
ein Lagerring ioi befestigt, der an einer Schulter 103 der Außenhülse 9o anliegt.
Zwischen dem Lagerring ioi und einem Flansch io5 der Klauenhülse
98
ist eine Feder io4 eingespannt, die für gewöhnlich die Klauenhülse 98 nach außen
schiebt, d. h. die Schließung der Klauen bewirkt. Innerhalb der Innenhülse 92 ist
eine Steuerhülse io6 verschiebbar gelagert. Das innere dem Drucklu.ftanschluß zugewandte
Ende 107 der Steuerhülse io6 ist in die Innenhülse 92 dicht eingepaßt und mit einem
engeren, Hülsenteil io8 durch eine Verschraubung iog verbunden.
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Die Innenhülse 92 trägt einen mittels Schrauben i i i befestigten
Lagerring i io, welcher zur Aufnahme einer Feder 112 dient, die andererseits am
Kopf 113 der Steuerhülse iog anliegt. Wenn die Klauen kein Külbel festhalten, so
drängt die Feder ii2 die Steuerhülse io6, io8 so lange gegen das Klauenende der
Blaspfeife, bis eine Schulter i i i der Steuerhülse auf den Lagerring i io auftrifft
(Abb. 2). Der Kopf 113 der Steuerhülse trägt Zapfen i 15, die durch Schlitze 116
der Innenhülse 92 sowie durch kürzere Schlitze 117 der Klauenhülse 98 greifen. Wird
die Außenhülse 9o nach der Klauenseite zu verstellt, d. h. aus der Stellung nach
Abb. 3 in die nach Abb. 2, so trifft ein auf dem dem Luftanschluß zugewandten. Ende
der Steuerhülse io6, io8 vorgesehener Anschlag ii8 auf das entsprechende Lager 16
und begrenzt dadurch die Bewegung der Steuerhülse. Durch die Festlegung der letzteren
wird auch die durch die Feder io4 mitgenommene Klauenhülse 98 angehalten, da sich
diese mit den Enden ihrer Schlitze 117 an die Zapfen 115 der Steuerhose anlegt.
Nach Festlegung der Klauenhülse 98 werden bei der Weiterbewegung der Hülsen 9o,
92 und des damit verl:undenen Hülsenteils 95 die an letzterem angelenkten Klauen
97 ge= öffnet (Abb.2).
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In das dem Luftanschluß zugewandte Ende io6 der Steuerhülse ragt eine
Kappe i2o, die mit einem Flansch 12,1 in einer Nut 122 eines am Joche befestigten
Armes 123 festgehalten wird. Ein durch das innere Ende dieser Kappe geführter hohler
Zapfen 124 ist mit einem Anschlußstück 125 versehen, in das die Preßluftleitung
126 mündet. In die Kappe i2o ist eine Abschlußhülse 127 nachgiebig eingesetzt. Die
elastische Lagerung der letzteren wird mittels einer in der Kappe 120 angeordneten
Feder 128 erzielt, die auf eine Schulter 129 der Abschlußhülse 127 einwirkt. In
dein Zapfen 124 ist ein Preßluftzuleitungsrohr 132 befestigt, gegen dessen Bund
IV die Abschlußhülse 127 mit ihrem Boden 130 infolge Wirkung der Feder 128 angepreßt
wird.
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Ein Mundstück 133, das zusammen mit den Klauen 97 zum Festhalten des
Külbels A dient, wird durch eine Traghülse gehalten, die aus drei Teilen besteht.
Der äußere Teil 134 der Traghülse gleitet innerhalb des Hülsenstückes 95 und ist
auf dem Ende des mittleren Teiles 135 befestigt. Letzterer erstreckt sich his in
das außer e, den Klauen zugewandte Ende der Innenhülse 92 und ist mit Rillen 136
versehen, in die Zapfen 94 des Hülsenstückes 95 eingreifen. Das innere Ende des
Traghülsenteiles 13'5 ist auf einem Traghülsenteil 137 aufgeschraubt und außerdem
mit ihm durch eine Schraube 138 verbunden. Der Traghülsen.teil 13.7 umgibt
das Luftzuleitungsrohr 132. und ist an seinem dem Lufteintritt zugewandten Ende
mit einer Stopfbüchse i39 versehen, deren Ende durch eine Mutter i4o abgeschlossen
ist. Auf dem Packungsring 142 der Stopfbüchse wirkt eine in letzterer eingelagerte
Feder 143. Durch diese Stopfbüchse wird der Austritt von Preßluft zwischen dem inneren
Ende der das Külbel haltenden Traghülse 135, 137 und dem Luftzuleitungsrohr i32
verhindert.
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Das. innere Ende des Traghülsenteiles 137 ist von einer Feder 144
umgeben, die zwischen einer Schulter 145 der Steuerhülse io8 und der Stopfbüchse
139 eingespannt ist und die Külbeltraghülse 135, 137 einwärts zu ziehen sucht.
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Der Külbelträger 133 ist mit einem Zylinderteil 146 zur Führung eines
Formungskolbens 147 versehen, dessen Stange 148 in eine Stangenhülse 149 eingeschraubt
ist. Zwischen dem Külbelträger 133 und dem Fußrand-i5i der Stangenhülse 149 ist
eine Feder i 5o eingespannt, die das Bestreben hat, den Kolben 147 in seiner zurückgezogenen
Lage zu halten (Abb. 2 und 4). Wird die Außenhülse 9o nach dem Lufteintrittsende
zu bewegt und mit ihr die Hülsen 92 und 135, so trifft das äußere Ende des Luftzuleitungsrohres
132 auf das innere Ende der Kolbenstangenhülse 149 und drückt die letztere mit dem
Kolben unter Zusammendrückung der Feder 15o nach außen (Abb. 3). Der auf diese Weise
auf das Luftzuleitungsrohr ausgeübte Druck wird von der Hülse 127 und der verhältnismäßig
stark bemessenen Feder 128 aufgenommen, die erst durch Aufsetzen der von dem Flansch
iio zwangläufig einwärts geführten Steuerhülse io6 auf das Stopfbüchsenende der
Abschlußhiilse 127 ein wenig zusammengedrückt wird, zwecks geringen elastischen
Nachgebens des Zuleitungsrohres 132.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß die gegenseitige
Verstellung der 81aspfeifenteile untereinander lediglich durch den die Stehmuffe
70 verschiebenden Winkelhebe171 erzielt wird.
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Die Arbeitsweise der Blaspfeife ist, kurz wiederholt, wie folgt:
Angenommen
die Klauen 97 sind geöffnet und die einzelnen Teile der Blaspfeife nehmen die in
Abb. 2 und 5 dargestellte Stellung ein. Das Mundstück 133 erhält nun ein
Külbel A, das an einem daran vorgeformten Rande A' (A.bb. 3) mittels der sich nun
mehr schließenden Klauen 97 festgehalten wird. Zwecks Schließung der Klauen wird
die Außenhülse 9o mittels der Stellmuffe 7o dem Lufteintrittsende zu bewegt. An
dieser Bewegung nehmen zwar die Innenhülse 92, das Hülsenstück 95 und nach kurzer
Weglänge auch die Kolbentraghülse 135 - teil, nicht aber die unter Federdruck stehende
Steuerhülse io6, ro8 und Klauenhülse 98. Letztere verschiebt sich daher auf dem
Hülsenstück 95, wodurch die Klauen geschlossen «.erden. Erst durch Aufsetzen der
Kolbentraghülse 135 auf den Kopf der Steuerhülse io6, io8 werden diese und die Klauenhülse
98 mitgenommen. Bei der Bewegung der vom Hülsenstück 95 mitgenommenen Kolbentraghfilse
135 trifft schließlich das Ende der Kolbenstangenh:ülse 149 auf das Ende des Luftzuleitungsrohres
r32 auf, wodurch der Kolben i47 unter Zusammendrücken seiner Feder i5o in das Külbel
eindringt.
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Nach der Umkehrung der Blaspfeife wird die Außenhülse 9o nach dem
Klauenende zu verstellt. Diese Bewegung machen bis zur Anlage des Anschlages 118
der Steuerhülse io6, ios im Jochlager 16 alle Teile der Glaspfeife mit Ausnahme
des Kolbens mit, so daß dieser aus dem Külbel herausgezogen wird. Nach erfolgtem
Ausblasen des letzteren wird die Außenhülse weiter nach außen bewegt, doch nimmt
an dieser Bewegung die von der Steuerhülse io6, ro8 festgehaltene Klauenhülse 98
nicht teil, so dab sich in ihr das Hülsenstück 95 verschiebt und die Klauen mithin
geöffnet werden.