DE46247C

DE46247C - Einrichtung an Walzenstühlen, um die Kühlungs-Saugluft zum Putzen und Reinigen des Mahlgutes vor dessen weiterer Vermahlung zu verwenden

Info

Publication number: DE46247C
Application number: DENDAT46247D
Authority: DE
Original assignee: H. VOIGT in Löbau i. S., Walkmühle
Anticipated expiration: 1908-06-05

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung an Walzenstühlen, um die bisher nur zum Kühlen der Mahlkörper und des Mahlgutes benutzte Saugluft gleichzeitig auch zum Putzen bezw. Reinigen des Mahlgutes zu verwenden, wenn dasselbe die Speisevorrichtung verlassen hat und im Begriff ist, zwischen die Mahlflächen zu treten, also vor dessen weiterer Vermahlung.

In den Fig. 1 und 2 ist diese Einrichtung in Anwendung an Walzenstühlen dargestellt.

Bei Fig. ι tritt die Saugluft durch die Oeffnung α unter der Speisewalze b oder einer beliebigen anderen Speisevorrichtung hindurch, durchströmt das über gitterartig verstellbar angeordnete Stufen c und d herabfallende Mahlgut mehrfach und scheidet die specifisch leichteren und deshalb minderwerthigen Theile desselben, sowie etwa noch darin enthaltenen Staub oder Mehl aus.

Um diese ausgeschiedenen Theile gesondert abzufangen, wie dies beim Schroten sich nöthig . macht, ist die durch eine Blechscheidewand gebildete Kammer e angebracht, in welche dieselben auf ihrem bogenförmigen Fluge gelangen.

Die Entleerung dieser Kammer geschieht selbstthätig durch die an der Austrittsöffnung vermittelst Gelenke g beweglich angebrachte Klappe h, sobald das Gewicht derselben und der darauf lastende Luftdruck durch die in der Kammer angesammelten Schalen und Staübtheile überwogen werden, worauf sich die Klappe wieder selbstthätig schliefst.

Die mit der Hand verstellbar angebrachte Klappe f dient dazu, die Eintrittsöffnung der Kammer e beliebig zu vergröfsern oder zu verkleinern oder auch ganz zu verschliefsen, falls man, wie beim Griesauflösen oder Gries- und Dunstvermahlen, beabsichtigt, die aus dem Mahlgute vorher ausgeschiedenen leichteren Theile nach dessen Vermahlung wieder mit demselben zu gemeinsamer Absichtung zu vereinigen. In diesem Falle nehmen jene Theile ihren Weg gemeinschaftlich mit dem Luftstrom durch den Abfallraum i, welcher von dem Boden der Kammer e und der Platte k gebildet wird. Letztere ruht an ihrem unteren Ende verschiebbar auf den Stiften /, während ihr oberes Ende gelenkartig mit der um die Welle η drehbaren Platte m verbunden ist. Durch ein aufserhalb des Walzeastuhlgehäuses auf der Welle η sitzendes Handrad oder eine Kurbel ο lassen sich die Platten m und k beliebig verstellen und dadurch die Stärke der Absaugung nach Bedarf vergröfsern oder verringern. Um hierbei den Vorgang beobachten zu können, ist am Walzenstuhlgehäuse das Fenster q angebracht.

Die Saugluft nimmt ihren weiteren Weg unter den Arbeitswalzen hindurch, durchströmt hierbei das verarbeitete Mahlgut, dieses, sowie die Walzen abkühlend, und wird vom Lüfter durch einen Staubfilter hindurch abgesaugt. '

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Einrichtung an Walzenstühlen, um die Kühlungssaugluft gleichzeitig zur Reinigung und zum Putzen des Mahlgutes vor einer jeden

Vermahlung desselben zu verwenden, bestehend in der Anwendung einer Oeffnung zum Lufteintritt unter die Speisevorrichtung, sowie der gitterartig angeordneten Stufen c und d und der mittelst Kurbel ο verstellbaren Platten m und k in Verbindung mit der Staub- oder Flugkammer e, deren Eintrittsöffhung durch die Klappe f je nach Bedarf vergröfsert oder verkleinert oder auch ganz geschlossen werden kann, während sich die Austrittsklappe h selbstthätig öffnet, wenn die in der Kammer e enthaltenen Schalen oder Staubtheile überwiegen, nach deren Entfernung sie sich von selbst schliefst.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.