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Sauerstoffatmungsgerät. Bei den sogenannten Zweibeutelgeräten kann
eine Atmungserleichterung durch entsprechende Anordnung der beiden Luftvorratsbehälter
erreicht werden, wenn diese so voneinander abhängig gemacht werden, daß die Irraft
der Ausatmungsstöße ausgenutzt wird, um der Lunge die genügende Menge frischer Einatmungsluft
zur Verfügung zu stellen. Die gebräuchlichen Hilfsmittel zur Einführung frischen
Sauerstoffes in den Atmungskreislauf sind nicht immer in der Lage, diesen Zweck
zu erfüllen.
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Einen Nachteil haben die bisher gebräuchlichen Atmungsgeräte auch
dadurch, daß die Luftvorratsbebälter unmittelbar den schädlichen Einflüssen der
den Geräteträger tongebenden giftigen Gase oder Dämpfe sowie auch mechanischen Beschädigungen,
z. B. durch Stöße oder Verschleiß infolge der ständigen Wandungsbewegung, ausgesetzt
sind und somit die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Geräte in Frage stellen.
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Es sind zwar Geräte bekannt, bei denen der Ausatmungsbeutel für die
unreine Luft von einem geschlossenen starren Behälter umgeben ist, der als Vorratsraum
für gereinigte Atmungsluft dient. Es wurde auch der Vorschlag gemacht, in einen
starren als Raum für die Ein- und Ausatmungsluft dienanden Behälter einen in freier
Verbindung mit der Außenluft stehenden Beutel als Druckausgleichbeutel einzuhängen.
Auch gibt es neuerdings Geräte, -bei denen ein als Ein- oder Ausatmungskammer dienender
starrer Behä lter vorgesehen ist, in den ein Aus- oder Einatmungsbeutel neben einem
mit der Außenluft verbundenen Druckausgleichbeutel eingehängt ist. Die ersterwähnte
Anordnung hat den Nachteil, daß sie praktisch nicht verwertbar ist, weil die Ausdehnung
des Ausatmungsbeutels-in genau demselben Maße und ebenso plötzlich auf die Verkleinerung
des im geschlossenen starren Behälter vorgesehenen Vorratsraumes für die Einatmungsluft
wirkt, die Lunge aber nicht gleichz°itig aus-und einatmen kann. Ferner haben diese
Anordnungen den ilbelstand, daß der als Luftvorratsraum dienende Behälter ungeschützt
ist. Bei den Anordnungen mit Ausgl-jichbeutel dringen außerdem bei der geringsten
Beschädigung des Ausgleichbeutels die schädlichen Außengase in den starren Atmungsbehälter
ein und gefährden dadurch den Geräteträger.
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Gemäß der Erfindung werden di°se Nachteile durch .ein Sauerstolfatmun.gsgerät
mit je einem an die Ein- und Ausatmungsleitung angeschlossenen Atmungsbeutel in
der Weise beseitigt, daß die beiden Atmungsbeutel durch Unterbringung in einen geschlossenen
starren Behälter vor der unmittelbaren Berührung mit der Außenluft geschützt werden
und eine gegenseitige Abhängigkeit in der Wandungsbewegung erhalten, indem die Ausdehnung
oder Zusammenziehung des einen Beutels in
en,tgebengesetztem Sinne
auf den anderen A,tantrngsbeutel einwirkt. Durch eine oder mehrere einstellbare
Öffnungen in der ,äußeren Behälterwand kann die Verbindung mit der Außenluft und
dadurch auch die Abhängigkeit der Atmungsbeutel voneinander. geregelt werden. Um
dabei die angeschlossenen Atmungsbeutel vor der Berührung mit-schädlichen Bestandteilen
der Außenluft zu schützen, sind in den Öffnungen der .äußeren Behälterwand Absorptionsfilter
eingebaut.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung dargestellt.
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Der Sauerstoff strömt aus der Flasche a nach Öffnen des Flaschenventils
b durch die Leitung c zum Druckminderventil d, von dort durch - die Leitung e zur
Strahldüse f, anderseits durch die Leitung g zur Sauerstoffzusatzvorrichtungh. Der
aus der Strahldüse f strömende Sauerstoff saugt die hinter der Düse in der Leitung
i stehende Atmungsluft an und bläst das Gemisch durch die Einatmungsleitung h zurr
Teil in den Atmungsbeutel l und zum Teil durch das Einatmungsventil »t und das Mundstück
n zur Lunge.
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Die durch die Lunge ausgeatmete kohlensäurehaltige Luft strömt durch
das Ausatmungsventil o und die Ausatmungsleiturläp zum Teil in den Atmungsbeutel
g und zum Teil in die Luftreinigungspatrone Y. In dieser wird die Kohlensäure gebunden;
die gereinigte Luft strömt weiter in die Leitung! und wird sowohl von der Strahldüse
f als auch durch die Lunge angesaugt. Ein Teil der ungereinigten Ausatmungsluft
wird durch das Spülventils abgeblasen.
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Die Sauerstoffzusatzvorrichtuungh, welche in dem an die Einätmungslelhung
h angeschlossenen Atmungsbeutell eingebaut ist, wirkt in bekannter Weise derart,
da@ß der Beutell bei Entleerung zusammenschrumpft und bei dieser Belvegung einen
Hebel umstellt, der das Ventil h öffnet, so daß, aus der Leitung g frischer Sauerstoff
zuströmt.
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Als weiteres Hilfsmittel ist die Strahldüsenumgehungsleitung t vorgesehen,
welche die
Sauerstoffflasche a mit der Einatmungsleitung h verbindet. In dieser
Leitung ist das von Hand zu tätigende Ventil u vorgesehen, durch das bei Störungen
fehlender Sauerstoff in die Leitung k eingelassen werden kann.
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Die beiden Atmungsbeutell und g sind in einem starren Behälter v untergekracht,
der sie allseitig vollständig umschließt. Dieser Behälter v schützt die Atmungsbeutel
vor der unmittelbaren Berührung mit der Außenluft. Gleichzeitig werden dadurch die
Atmungsbeutel in eine gegenseitige Abhängigkeit in bezug auf ihre Wandungsbewegung
gebracht.
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Wird durch die Atmung oder durch @die Sauerstoffzuführungseinrichtungen
eine Druck-oder Saugwirkung im Atmungskreislauf hervorgerufen, die eine Ausdehnung
oder Zusammenziehung der Atmungsbeutel bewirken, so wird die Wandungsbewegung des
einen Beutels die entgegengesetzte Raumveränderung beim anderen Beutel verursachen.
Wenn also z. B. bei heftigen Ausatmungsstößen der an die Ausatmungsleitung p angeschlossene
Afimungsbeute1 g eine schnelle und große Ausdehnung erhält, so wird die ihn umgebende
Luft den anderen an die Einatmungsleitung k angeschlossenen Atmungsbeutell zusammendrücken,
so daß dessen Inhalt an reiner Atmungsluft der Lunge für die Einatmung zur Verfügung
gestellt wird.
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Ebenso wird sich auch. jede durch Saugwirkung entstehende Zusammenziehung
eines Beutels im umgekehrten Sinne auf den anderen Beutel übertragen. Wenn also
der Einatmungsbeutel durch starke Einatmung zusammenschrumpft, so wird der Ausatmungsbeutel
sich ausdehnen und Ausatmungsluft ansaugen, also die Ausatmung erleichtern. Desgleichen
wird auch sowohl durch die Injektorwirkung der Strahldüse i als auch durch die Einatmung
die Luft aus der Reinigungspatrone Y und aus dem Ausatmungsbeutel g angesaugt. Wenn
sich dabei dieser Beutel q zusammenzieht, wird sich der Einatmungsbeutel l ausdehnen
und sich mit reiner Atmungsluft füllen.
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Um die Abhängigkeit der Atmungsbeutel voneinander regeln zu können,
sind in der äußeren Behälterwandung eine oder riehrere einstellbare Öffnungen w
vorgesehen, welche die Luft in dem Behälter mit der Außenluft verbinden. Diese Öffnungen
werden durch einen Schieber x o. dgl. in entsprechender Weite offen gehalten. Dehnt
sich ein Beutel aus, so wird die ihn in dem Behälter um;-gebende Luft zum Teil durch
die Öffnung entweichen und auch einen Überdruck auf die Innenluft des Behälters
ausüben, der -die ,Wandulng des andern Atmungsbeutels zusammendrückt. Umgekehrt
wird der durch Zusammenschrumpfein eines Atmungsbeutels entstehende Unterdruck nicht
in vollem Umfange den anderen Atmungsbeutel ausdehnen, sondern sich durch die Behälteröffnung
durch Ansaugung von Außenluft ausgleichen. Durch die verstellbaren öfI-nungen kann
also die Abhängigkeit der Beutel voneinander in jeder gewünschten Weise ausgeglichen
werden.
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Da es möglich ist, daß die Atmungsbeutel infolge ihrer ständigen Wandungsbewegung
undicht werden oder durch Berührung mit schädlichem Bestandteilen der Außenluft
angegriffenoder porös werden, empfiehlt @es sich, in die öffnungen w des Außenbehälters
v Absorptionsfilter y einzubauen, welche die ge-. fährlichein Bestandteile festhalten.
Bei
Anordnung der Sauerstoffzusatzvorrichtung h in dem an die Einatmungslzitung
h
angeschlossenen Atmungsbeutell ergibt sich eine vorteilhafte Betätigung
dieser Vorrichtung dadurch, daß diese sowohl bei der Zusammenschrumpfung infolge
Einatmung als auch infolge der Abhängigkeit durch die Ausdehnung des andern Beutels
bei der Ausatmung gesteuert wird.