DE459938C - Suchgeschirr fuer Hunde - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Suchgeschirr für Hunde. Besonders Polizei- und Jagdhunde brauchen zum Suchen ein Geschirr, mit dem man sie an eine lange Leine nehmen kann. Es sind bereits Suchgeschirre für Hunde bekannt, die nur allein für diesen Zweck zu verwenden sind; es ist jedoch unbequem, ein solches Geschirr dauernd mitzufahren, weil es sich wegen seiner Form schlecht unterbringen läßt, und weil das Tier selbst schnell ermüdet, wenn ein festes Geschirr ohne Grund längere Zeit angelegt bleibt. Wenn aber ein solches Geschirr seinen Zweck erfüllen soll, muß es jederzeit zur Hand sein.

Die Erfindung will diese Nachteile dadurch vermeiden, daß das Geschirr aus zwei Schlingen besteht, die von einem einzigen Riemen gebildet werden, an dem zur Verbindung der Schlingen dienende kurze Riemchen schwenk-

ao bar befestigt sind, deren freie Enden mit Schlaufen oder Knöpfen versehen sind, mittels derer sie entweder quer oder parallel zum Hauptriemen an diesem festgelegt werden können, so daß das Suchgeschirr in eine Führerleine mit Halsband umgewandelt werden kann.

Es ist bereits bekannt, an Stelle eines Halsbandes einen in zwei Schlingen gelegten Riemen zu verwenden. Dieser Riemen ist als Suchgeschirr nicht zu gebrauchen, weil die für diesen Zweck unerläßlichen Verbindungsriemchen fehlen. Auch ist dieser Riemen nur als Halsband, nicht aber zur Umwandlung in eine Führerleine mit Halsband geeignet.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 den Riemen in entfaltetem Zustand als Dressurleine, von der Seite gesehen, Abb. 2 den Riemen in zusammengelegtem Zustand als kurze Führerleine, ferner in schaubildlicher Darstellung: Abb. 3 den Riemen im ersten Stadium der Umwandlung zum Suchgeschirr, von oben gesehen, Abb. 4 eine der Abb. 3 entsprechende Darstellung des Riemens im zweiten Stadium der Umwandlung, Abb. 5 das fertige Suchgeschirr, von der Seite gesehen, und Abb. 6 eine Einzelheit, von vorn gesehen.

Der Riemen A ist an einem Ende mit einem in einem Ring δ¹ sitzenden Karabinerhaken b o. dgl. versehen. In der Nähe dieses Endes ist auf dem Riemen A ein kurzes Riemenstück c mit seinen Enden so aufgenäht, daß sein mittlerer Teil mit dem Riemen A einen Schlitz c¹ bildet, durch den das andere Ende des Riemens A in der Querrichtung durchgezogen werden kann. Statt durch ein besonders aufgenähtes Riemenstück kann der Schlitz c¹ auch (wie auf der Zeichnung dargestellt) durch das zurückgeschlagene und vernähte Ende c des Riemens A gebildet werden. An diesem Ende des Riemens A ist ferner noch ein nach oben und unten gerichteter Doppelknopf d, d¹ und eine Schlaufe e befestigt. In kurzer Entfernung von diesem Ende ist

am Riemen A ein kurzes Riemchen f mit seinem einen Ende durch ein Niet f¹ drehbar befestigt. Am anderen Ende dieses Riemchens f sitzt ein Knopf g, mit dem es bei der in Abb. ι bis 3 dargestellten Stellung der Teile an dem Riemen A so angeknöpft ist, daß es an dem Riemen A flach anliegt. In einiger Entfernung von dem Riemchen f ist ein zweites ebensolches Riemchen h in der gleichen Weise mittels eines Nietes h¹ befestigt und mit seinem Knopf k angeknöpft. Zwischen den beiden Riemchen f und h sitzt ein flacher Ring m lose auf dem Riemen A. Der Ring m (s. auch Abb. 6) besitzt einen kurzen, nach innen ragenden Zapfen m¹, dessen Länge der Dicke des Riemens entspricht und mit dem er auf dem Riemen A in eines der zu diesem Zweck vorgesehenen Löcher eingesetzt werden kann, so daß er auf dem Riemen unverschiebbar festliegt, sobald die unter dem Zapfen befindliche freie Lücke durch einen zweiten Riemen bzw. einen anderen Teil des Riemens A ausgefüllt ist. Ungefähr in der Mitte des Riemens A sitzt an ihm ein Knopf η und eine Schlaufe 0. An dem Riemen A sind außerdem noch an geeigneten Stellen einige Schlitze oder Löcher für die Knöpfe d und g sowie für den Zapfen des Ringes m vorgesehen. Das freie Ende des Riemens A ist mit p bezeichnet. Die Handhabung des Riemens geschieht nun folgendermaßen: In Abb. 1 ist der Riemen A als lange Führerleine gedacht; sein freies Ende j> ist durch die Schlaufe 0 gesteckt und an dem Knopf η angeknöpft, so daß eine Schleife χ gebildet wird, die mit der Hand erfaßt oder um die Schulter gehängt werden kann. Soll nun der Riemen A aus dem in Abb. ι dargestellten Zustand z. B. in eine kurze Führerleine nach Abb. 2 umgewandelt werden, so wird zunächst das freie Ende p losgeknöpft und dann durch den Ring m und durch die Schlaufe e gezogen; dann wird es durch den Ring δ¹ des Karabinerhakens 5 gesteckt und an den Knopf d angeknöpft. Die hierbei mit χ bezeichnete Schleife dient wieder als Handgriff und die bei y gebildete Schleife als Halsband für den Hund. Diese Halsbandschleife y wird nun dem Tiere um den Hals gelegt und durch Ziehen an der Schleife χ so weit zugezogen, bis-das Halsband richtig anliegt; in diesem Augenblick hat der mit ν bezeichnete Strang für den Hund die richtige gegenseitige Lage zu dem mit w bezeichneten anderen Strang des Riemens, und der Strang υ kann daher jetzt, auch mit seinem vor dem Knopf d¹ gerade befindlichen Knopfloch an diesen Knopf angeknöpft werden. Will man das Tier nun fester fassen oder würgen, so genügt es, an dem Strang ν zu ziehen; da der Strang υ sich frei durch den Ring m bewegen kann, wird hierbei die Schleife y verkleinert und der Hund gewürgt. Will man dagegen den Hund ganz freigeben, so braucht man nur an dem Strang w zu ziehen, an dem der Ring m durch seinen Zapfen m¹ unverschiebbar festsitzt; durch einen auf den Strang w ausgeübten Zug wird daher der Ring m mitgezogen und somit auch die durch ihn abgeschlossene Schleife y vergrößert, so daß der Hund seinen Kopf aus dem Halsband herausziehen kann. Um ihn dann wieder anzuleinen, genügt es, ihm die Schlinge y um den Hals zu legen und an der Schleife χ zu ziehen; die Schlinge y stellt sich dabei automatisch wieder auf die richtige Halsweite für das Tier ein. Ein einfacher Zug an der Handgriffschleife χ hat keine Veränderung der Halsbandweite y zur Folge, weil der an dem Knopf d¹ angeknöpfte Strang ν infolge dieses Zuges seine Lage zu dem Strang w nicht ändert.

Man erkennt ohne weiteres, daß aus der Führerleine nach Abb. 2 wieder der lange Dressurriemen nach Abb. 1 hergestellt werden kann, indem man umgekehrt das Ende p von den Knöpfen d und d¹ losknöpft und aus den Ringen δ¹, β und m herauszieht und zwecks Bildung der langen .Handschleife χ das Ende φ des Riemens nach erfolgtem Durchziehen durch die Schlaufe 0 wieder an dem Knopf η anknöpft.

Soll nun der in Abb. 1 dargestellte lange Riemen in ein Suchgeschirr (Abb. 5) umgewandelt werden, so wird zunächst das freie Ende φ des Riemens A losgeknöpft und von der Seite her durch den am anderen Ende befindlichen Schlitz c¹ gezogen, bis das Riemchen h in die Nähe des Schlitzes c¹ gelangt (s. Abb. 3). Hierauf werden die Knöpfe g und k der Riemchen f und h von dem Riemen A gelöst und diese Riemchen in ihre in Abb. 3 punktiert dargestellte Lage geschwenkt. Nun wird die soeben gebildete Schleife y dem Tiere um die Vorbrust gelegt, und zwar so, daß das Ende δ des Riemens dem Tiere auf den Schultern sitzt; hierauf wird das freie Ende φ des Riemens dem Tiere um die Unterbrust dicht hinter den Vorderläufen herumgelegt und zu dem anderen Ende des Riemens A zurückgeführt, wo es ebenfalls durch den Schlitz c¹ durchgezogen wird (Abb. 4). Dann wird das freie Ende p auf die Halsschleife y zurückgeschlagen, durch die auf dieser vorgesehene Schlaufe 0 gezogen und am Knopf η angeknöpft. Zuletzt werden die Knöpfe g und k der Riemchen f und h an die zu diesem Zweck in der zuletzt gebildeten Brustschleife t vorgesehenen Knopflöcher angeknöpft. Jetzt kann man den Hund an einer an dem Karabinerhaken zu befestigenden langen Suchleine gehen lassen. Die Riemchen f und h haben den Zweck, zu verhüten, daß die Brustschleife t bei der Sucharbeit nach hinten rutscht und dadurch das Tier bei der Arbeit hindert.

Dadurch, daß das freie Ende -p des Riemens nach Bildung der Brustschleife t auf die Halsschleife y zurückgeschlagen und auf dieser befestigt wird, wird erreicht, daß eine Verschiebung des zwischen den Knöpfen g und η liegenden mittleren Teiles des Riemens A in dem Schlitz c¹ verhindert wird, so daß die Weite beider Schleifen t und y dauernd unverändert bleibt.

ίο Zu der Ausrüstung gehört noch ein mit Stacheln versehenes Stahlband, das ebenfalls mit Knöpfen versehen ist, mittels derer es zu Dressurzwecken bei der Schulung in die Halsschleife y (Abb. 2 oder 5) eingeknöpft werden kann.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Suchgeschirr für Hunde, dessen zwei Schlingen von einem einzigen Riemen gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, daß an ihm zur Verbindung der Schlingen dienende kurze Riemchen schwenkbar befestigt sind, deren freie Enden mit Schlaufen oder Knöpfen versehen sind, mittels derer sie entweder quer oder parallel zum Hauptriemen an diesem festgelegt werden können, so daß das Suchgeschirr in eine Führerleine mit Halsband umgewandelt werden kann.

   Hierzu .1 Blatt Zeichnungen.