DE454754C

DE454754C - Verfahren zur Herstellung von profilierten Rohren aus zylindrischen Rohren durch Walzen

Info

Publication number: DE454754C
Application number: DEB130082D
Authority: DE
Original assignee: WILHELM BERGMANN DR ING
Current assignee: WILHELM BERGMANN DR ING
Priority date: 1927-03-04
Filing date: 1927-03-04
Publication date: 1928-01-17

Description

Es ist bekannt, zylindrische Rohre zwischen profilierten Walzen umzuformen, indem entweder ein ortsfest drehbar gelagertes Rohr auf seinem äußeren Umfang durch die Walzen nur radial bearbeitet wird oder gleichzeitig eine Längsverschiebung des Rohres eintritt. Im ersteren Falle erhält das Rohr bei entsprechendem Profil der Walzen parallele Wellen, während im letzteren Fall das Rohr eine schraubenförmige Windung erhält. Bei diesem Verfahren ergeben sich eine Reihe von Schwierigkeiten; denn zunächst müssen wenigstens einzelne der Walzen zur Erzielung des Vorschubes radial verschiebbar gelagert sein, andererseits hängt die Länge des umzuformenden Rohres von der Länge der Walzen ab, so daß die Herstellung recht langer Rohre mit Rücksicht auf die Festigkeit der Walzen schwierig ist. Ferner tritt durch den nur radial wirkenden Walzdruck leicht an den zu verengenden Stellen des Rohres eine unbeabsichtigte Faltenbildung ein.

Die vorliegende Erfindung vermeidet die \Orgenannten Nachteile und erzielt ein einwandfreies Kugelstabrohr in der Weise, daß ortsfest drehbar gelagerte Walzen verwendet werden, auf deren Umfang das gewünschte Profil zunehmend in Schraubengangform enthalten ist. Das an einem Ende zwischen die Walzen \*on verhältnismäßig kurzer Länge achsial geschobene zylindrische Rohr wird von den ersten Profilschraubengängen der Walzen gering umgeformt, gleichzeitig infolge der Schraubengänge achsial zwischen den Walzen geführt und immer tiefer greifenden Profilen der Walzen zugeführt, so daß der vordere Rohrteil in fertig ausgewalztem Zustand die Walze verläßt, während die vorderen Enden der Walzen noch unbearbeitete Teile des langen zylindrischen Rohres erfassen, so daß also bei verhältnismäßig kurzen Walzenlängen unbegrenzt lange zylindrische Rohre verarbeitet werden können. Um die Faltenbildung beim Einziehen der Hälse zu vermeiden, ist es zweckmäßig, die Schraubengänge auf den Walzen in zunehmender Steigerung anzuordnen, so daß das bei der Einschnürung der Halzstücke überflüssig gewordene Rohmaterial zu ihrer Verlängerung verwendet wird.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens schematisch in Abb. 1 in Seitenansicht und in Abb. 2 im Querschnitt dargestellt.

Die Walzen 1, 2, 3 sind in Lagern 4 ortsfest drehbar angeordnet, wobei die Walzen durch Zahnräder o. dgl. derart miteinander gekuppelt sind, daß sie sich zwangläufig drehen. Auf den Walzen ist das Profil schraubengangförmig in zunehmender Vertiefung ausgebildet, so daß, wie Abb. 1 zeigt, das zwisehen die Walzen geschobene Rohr 5 zunächst gering profiliert wird und bei der Weiterförderung durch die Schraubengänge selbst Teilen des Walzprofils zugeführt wird, die das Profil in zunehmend vollständigerem Maße enthalten, so daß die Umformung des

zylindrischen Rohres 5 bis zu der zu erzielenden Fertigform allmählich erfolgt. Um eine Zunahme der Wandstärke bzw. auch eine Faltenbildung beim Einziehen der Hälse 6 zu verhindern, wird die Steigung der profilierten Schraubengänge nach Maßgabe der Einschnürung allmählich vergrößert, so daß mit der Einschnürung gleichzeitig eine Streckung der Halsteile verbunden ist. Falls gewünscht, kann dabei der letzte Schraubengang die äußere Form der Kugel 7 derart beeinflussen, daß durch Einsätze in den Walzen o. dgl. auf der Kugelfläche zwei sich gegenüberliegende ebene Flächen oder sonstige Profiländerungen (Firmenstempel, Zahlen o·. dgl.) eindrücken lassen, so daß hierfür ein besonderer Arbeitsvorgang entfällt. Die Umformung des Rohres wird naturgemäß um so schwieriger, je größer seine Wandstärke ist. Um in diesem Falle die Dehnung und Zerrung der Materialfaser noch wirksamer zu gestalten, wird man es vorziehen, in das Rohr einen Dorn einzulegen, der eine Überschreitung der Einschnürung des Rohres verhindert und der zweckmäßig, um das Herausziehen zu verhindern, leicht konisch genommen wird.

Für die Erfindung ist es nebensächlich, wieviel Walzen angeordnet werden und auch in welchem Sinne dieselben zueinander laufen. Selbstverständlich müssen die sich drehenden Walzen in ihrem Profil derart zusammenstimmen, daß das zwischen denselben eingeführte Rohr auf ein und demselben Umfang die Kugelform und auf anderem die Halsform von allen Walzen erhält.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von profilierten Rohren aus zylindrischen Rohren durch Walzen, die das Rohr auf seinem äußeren Umfang bearbeiten, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil auf den Walzen schraubengangförmig angeordnet ist und die Walzen derart ortsfest drehbar miteinander gekuppelt sind, daß das zwischen dieselben gebrachte umzuformende zylindrische Rohr von allen Walzen an der gleichen Stelle von gleichem Profil bearbeitet wird.

2. Verfahren zur Herstellung von profilierten Rohren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das Profil auf den Walzen in allmählich zunehmender Tiefe verläuft. _

3. Verfahren zur Herstellung von profilierten Rohren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilschraubengänge auf den Walzen in zunehmender Steigung verlaufen.

4. Verfahren zur Herstellung von profilierten Rohren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der letzte Schraubengang, hinter dem das Rohr die Walzen verläßt, eine von dem bis dahin durchgeführten Profil abweichende Form besitzt.

5. Verfahren zur Herstellung von profilierten Rohren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in das umzuformende Rohr ein Dorn, gegebenenfalls leicht konischer Form, eingelegt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.