DE451908C - Einrichtung zur Erzeugung von geraden harmonischen und quasiharmonischen (bruchzaehlien) Wellen mittels statischer Frequenzwandler - Google Patents
Einrichtung zur Erzeugung von geraden harmonischen und quasiharmonischen (bruchzaehlien) Wellen mittels statischer FrequenzwandlerInfo
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Classifications
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- H03B19/03—Generation of oscillations by non-regenerative frequency multiplication or division of a signal from a separate source using non-linear inductance
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Description
451ÖÖ8
Man hat bisher allgemein angenommen, daß eine gesättigte Eisendrossel ohne überlagerten
Gleichstrom nur imstande ist, ungerade vielfache Harmonische zu erzeugen (vgl. beispielsweise
JoIy, Patent 264 250, Seite 2,
Zeilen 85 bis go).
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, mit dem es möglich ist, bei der bekannten Frequenzvervielfachung
in einer Stufe mit Hilfe von gesättigten Eisendrosseln, auch ohne Überlagerung von Gleichstrom, sowohl gerade
wie auch bruchzählige Oberwellen von der Grundwelle der die Anlage speisenden
Maschine zu erhalten, und zwar von großer Leistung und mit gutem Wirkungsgrad.
Nehmen wir z. B. die in Abb. 1 dargestellte bekannte Schaltung für Frequenzvervielfachung.
Hier bedeuten: g die die Anlage speisende Maschine, L bzw. C mit betreffenden
Indices Induktanzen bzw. Kapazitäten, d die gesättigte Eisendrossel, Lk die Κορρ-lungsspule,
A die Antenne.
Mit dieser Schaltung konnte man bisher nur ungerade Harmonische erzeugen. Es hat sich
aber gezeigt, daß bei bestimmten Abmessungen der Abstimmittel L und C bzw. Ohmscher
Widerstände und bei bestimmten Kopplungsgraden der einzelnen Kreise günstige Bedingungen für Selbsterregung von geraden
und bruchzähligen Harmonischen entstehen, wobei die durch Selbsterregung mehr begünstigte
Oberwelle die anderen Oberwellen und sogar die ungeraden wesentlich verdrängt. Die richtige Einstellung der Abstimmmittel
wird am leichtesten auf experimentellem Wege durch allmähliche Änderung dieser Mittel (z. B. durch Regelung der Selbstinduktion
der einzelnen Kreise) getroffen.
Die Erklärung für das Zustandekommen des gewünschten Effektes ist die folgende.
Sowohl beim Arbeiten wie beim Anlassen ist die Anlage hinsichtlich ihres magnetischen
Zustandes nie streng mathematisch symmetrisch in bezug auf die positive und negative
Welle der Spannung oder des Stromes, mögen diese Unsymmetrien auch unmerklich klein sein. So kann bereits die Energiequelle
— der Generator o. dgl. — Spuren von Unsymmetrie enthalten. Ebenso besitzt die
Drossel genau genommen immer Spuren von Remanenz, z. B. als Folge des vorangehenden
magnetischen Zustandes, jedenfalls kann man diese Remanenz zu jeder Zeit durch einen
Stromstoß erzeugen (wovon später bei der Besprechung der Anlaßmethode noch die Rede sein wird). Die Eisendrossel verhält
sich also so, als ob eine kleine Vormagnetisierung durch einen kleinen überlagerten
Gleichstrom erzeugt wäre. Somit besitzt das Feld der Drossel immer — wenn auch sehr
kleine — Asymmetrien, d. h. die positive Schwankung der Feldwelle ist nicht ganz
kongruent mit der negativen Schwankung, und das besagt— ins Analytische übersetzt —,
daß gerade harmonische Oberwellen, wenn auch nur im Keime, vorhanden sind. Auch können in ähnlicher Weise Spuren der Oberwellen
von anderen als ganzen vielfachen Frequenzen vorhanden sein, wenn z. B. mehrere aufeinanderfolgende Ummagnetisierungszyklen
untereinander ungleich und erst ganze Gruppen von Zyklen einander gleich sind. Dann kann als Periode die Dauer einer
jeden derartigen Zyklusgruppe aufgefaßt werden, und die höheren vielfachen Harmoni-•sehen
dieser Periode erscheinen als Oberwellen von bruchzähliger Frequenzordnung in bezug auf die Grundwelle der Quelle. Diese
Oberwellen erscheinen also als Harmonische einer Grundwelle, welche länger ist als die
Grundwelle der Maschine und vielleicht in der ganzen Anlage gar nicht oder nur in Spuren
vorhanden ist. Man kann die erwähnten Oberwellen bruchzähliger Frequenzordnung einschließlich ihrer längeren Grundwelle
zweckmäßigerweise als »Quasiharmonische« bezeichnen.
Die im Keime immer vorhandenen geraden harmonischen und quasiharmonischen Oberwellen
sind aber bei gewöhnlichen Verhältnissen zu klein, unstabil und können keine meßbaren dauernden Energieschwingungen
erzeugen. Nun werden sie gemäß der Erfindung durch die Selbsterregung verstärkt, indem
sie in entsprechend abgestimmte Bahnen eingeleitet werden. So wird z. B. die Welle
4facher Frequenz zur Entwicklung gebracht, wenn man die Kapazität und Induktanz ihres
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Sergius Reiter, Mendel Osnos in Berlin, Leo Kasarnowski in Berlin-Halensee.
45IdOS
Stromkreises derart einstellt, daß für die betreffende Frequenz der resultierende Widerstand
dieses Kreises einen im wesentlichen kapazitiven Charakter hat, so daß der Strom
dieser Frequenz seiner EMK voreilt, sein Feld und also die EMK verstärkt, sich auf diese
Weise auf eine beträchtliche Höhe hinaufschaukelt und die anderen Wellen zurückdrängt.
In ähnlicher Weise kann man auch
ίο die Wellen anderer (z. B. öfacher, 8facher
usw.) Frequenz erzeugen. Auch ist es gelungen, z. B. die ißfache, I7fache, ioiache
Oberwelle einer Grundwelle von 90 km zu erzeugen, während die Grundwelle der Maschine
nur 30 km betrug.
Somit werden nach der Erfindung die Oberwellen von gerader und bruchzähliger Frequenzordnung
nicht, wie sonst bei der Erzeugung von Oberwellen üblich, von vornherein durch die von außen zugeführte Klemmenspannung
und durch die dadurch bedingte bestimmte Feldverteilung aufgezwungen, sondern durch Selbsterregung erzeugt.
Zur Erhaltung der gewünschten Welle wird die Antenne ·—· bei der Schaltung nach
Abb. ι — auf die gewünschte Frequenz mittels Verlängerungsspule L4 abgestimmt,
und zugleich stellt man sowohl den Kopplungsgrad wie die Abstimmittel L3, C3 so
ein, daß die Meßinstrumente die maximale Leistung bei der Reinheit der Antennen welle
anzeigen. Auch das System L2, C2 kann, wenn
nötig, nachgeregelt werden.
Das Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 unterscheidet sich von dem vorigen nur dadurch,
daß hier der Nutzkreis, statt induktiv, direkt mit der Eisendrossel d gekoppelt ist.
Der Anschluß der beiden Kreise III und IV kann an denselben oder, wie punktiert angedeutet,
an verschiedenen Klemmen der Drossel d (einspuliger Transformator) erfolgen.
Man kann auch statt der Drossel einen zweispuligen Transformator mit einem passenden
Übersetzungsverhältnis verwenden.
Bietet die Antenne an sich eine zur Ausbildung der gewünschten Harmonischen
passende Kapazität, so kann man bei der Schaltung nach Abb. 2 den Kondensator C3
fortlassen und die Einstellung auf die gewünschte Welle hauptsächlich durch den Variometer
L3 bewerkstelligen.
Zum Tasten bzw. Telephonieren kann man irgendeine bekannte Verstimmungsmethode
benutzen. So kann man einen Teil oder eine ganze im Nutzkreis oder in einem anderen
Kreis liegende Induktanz oder Kapazität kurzschließen bzw. wieder einschalten, oder
eine bekannte mit Gleichstrom regelbare Verstimmungsdrossel benutzen. Ferner kann
man, da, wie die Versuche zeigten, die Verstimmung auch durch Änderung des Ohmschen
Widerstandes eintreten kann, diesen durch das Schließen und Öffnen von einer Kurzschlußtaste t (Abb. 2) ein- und ausschalten.
Schließlich kann man die gewünschte Verstimmung auch durch eine zusätzliche Gleichstromerregung
der Eisendrossel d bewirken, wobei das Verschwinden der betreffenden Wellen durch das Einschalten des Gleichstromes
bewirkt wird.
Man kann die Gleichstromerregung auch zum Anlassen der Anlage benutzen. Dazu genügt
eine momentane Schließung und Öffnung des Gleichstromkreises; durch den kurzen Stromstoß beim Verschwinden des Gleichstromes
wird die Anlage zum Ansprechen gebracht. Damit in diesem Falle in der Gleichstromwicklung
keine großen Spannungen induziert werden, ist es zweckmäßig, die Wechselstromwicklung der Drossel in zwei
Hälften Z1 und Z2 auf zwei gleiche Eisenkörper
zu verteilen, die in bezug auf die Gleichstromwicklung differential gewickelt sind. Abb. 3 bzw. 3a zeigen eine derartige
Schaltung für den Fall der Reihenschaltung bzw. Parallelschaltung der beiden Wechselstromwicklungen
Z1 und Z2 der Drossel. Im Falle der Abb. 3 empfiehlt sich, parallel zur
Gleichstromwicklung g und Batterie e einen Kondensator C zu schalten, um die nach der
Schließung und auch unmittelbar bei der Öffnung der Taste t sich bildenden Ausgleichströme
aufzunehmen. Anstatt des Kondensators kann man auch eine besondere in sich geschlossene, gleichsinnig in der Gleichstromwicklung
angebrachte Kurzschlußwicklung verwenden.
Bei der Parallelschaltung nach Abb. 3a kann dieser Ausgleichkondensator C auch
fortgelassen werden, da die beiden Wicklungen Z1 und Z2 dann einen Kurzschlußkreis
für die erwähnten Ausgleichströme bilden.
Die günstigste körperliche Anordnung der Gleichstromwicklung g ist in Abb. 4 dargestellt,
wobei O1 und d„ die beiden Eisenkörper
der Eisendrossel bedeuten. Die Wechselstromwicklung ist hier der Übersichtlichkeit
halber nicht zur Darstellung gebracht und kann sowohl nach Abb. 3 wie auch nach Abb. 3a geschaltet werden. Die Wicklung Z1
wird so solenoidartig auf den Eisenkern dt
und die Wicklung Z2 in gleicher Weise auf den Kern d2 gewickelt. Die Gleichstromwicklung
g ist so angebracht, daß jede Windung n5
die beiden Kerne umfaßt. Der Wicklungssinn bzw. die Verbindung der beiden Wechselstromwicklungen
ist so getroffen, daß die von ihnen in den zugehörigen Kernen erzeugten Wechselflüsse in bezug auf die mit ihnen verkettete
Gleichstromwicklung entgegengesetzt gerichtet sind.
Will man eine besondere Gleichstromwicklung sparen, so kann man die bei Frequenzverdopplern
bekannte »Rhombusschaltung« verwenden. Eine derartige Schaltung zeigt Abb. 5. Hier sind die Wicklungen Z1 und Z1'
auf dem einen und die Wicklungen Z2 und Z2'
auf dem anderen Eisenkörper angebracht. Die Wechselstromklemmen sind Jk1, h2, die
Gleichstromklemmen I1,12.
Es ist noch zu bemerken, daß die oben an Hand der Abb. 3 bis 5 beschriebene Tast-
und Anlaßmethode nicht nur .bei der Erzeugung der geraden und quasiharmonischen,
sondern auch bei der Erzeugung der ungeraden harmonischen Oberwellen verwendbar ist.
Zum Anspringen des Stromes genügt es, daß entweder nach der Einschaltung des Generators
an die Anlage die Taste j kurz angetippt und losgelassen wird, oder daß umgekehrt
nach dem erfolgten Antippen und Loslassen der Taste j die Einschaltung des
Generators erfolgt.
Statt mit Gleichstrom kann man die Tast- bzw. Anlaßwicklung g auch mit einem niederfrequenten
Strom speisen.
Claims (14)
1. Einrichtung zur Erzeugung von geraden harmonischen und quasiharmonischen
(bruchzähligen) Wellen mittels statischer Frequenzwandler, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstimmittel bzw. Kopplungsgrade bzw. Ohmschen Widerstände so eingestellt sind, daß auch ohne überlagerten
Gleichstrom Selbsterregung für die geraden oder bruchzähligen Harmonischen eintritt.
2. . Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstimmmittel
so eingestellt sind, daß die die Drossel durchfließenden Ströme gewünschter Frequenz eine kapazitive Komponente
enthalten und somit ihr Feld verstärken.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Tasten
die Nutzwelle in an sich bekannter Weise durch Öffnung oder Schließung eines Kurzschlusses an einer Induktanz oder
Kapazität verstimmt und wiederhergestellt wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Tasten
durch Öffnung und Schließung des Kurzschlusses an einem Ohmschen Widerstand, zweckmäßigerweise im Antennenkreise
oder dem Zwischenkreise (III, Ab. 1), geschieht.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nutzwellen
durch eine überlagerte Gleichstromerregung der Drossel verstimmt werden.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, 6g dadurch gekennzeichnet, daß die Inbetriebsetzung
der Anlage durch Betätigung der Taste des Gleichstromkreises der Drossel erfolgt.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlage nach
der Schließung des Hauptschalters der Dynamos durch das Antippen der Taste
(f) der Eisendrossel in Betrieb gesetzt wird.
8. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlage nach
dem Antippen der Taste (f) der Eiseudrossel durch die Schließung des Hauptschalters
der Anlage in Betrieb gesetzt wird.
9. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselstromwicklung
der Eisendrossel aus zwei parallel oder in Serie liegenden, in bezug auf die Tast- bzw. Anlaßwicklung (g)
differential geschalteten, auf zwei Eisenkörpern angebrachten Teilen (Z1 und Z2)
besteht.
10. Einrichtung nach Anspruch 6 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Windungen
der Tast- bzw. Anlaßwicklung mit beiden Eisenkörpern zugleich verkettet sind.
11. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 9 und folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tast- bzw. Anlaßwicklung durch einen Kondensator überbrückt ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 9 und 10, gekennzeichnet durch eine gleichsinnig
mit der Tast- bzw. Anlaßwicklung angebrachte Kurzschlußwicklung.
13. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 9 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tast- bzw. Anlaßwicklungen nach Art der Rhombusschaltung angeordnet sind.
14. Einrichtung nach Anspruch 6 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tast- bzw. Anlaß wicklung (g) anstatt mit Gleichstrom mit niederfrequentem
Wechselstrom gespeist wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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| DE451908C true DE451908C (de) | 1927-11-07 |
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