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Luftschiff mit mehreren Gaszellen. Die Priorität der Anmeldung des
Mitanmelders Schöttel in den Vereinigten Staaten von Amerika vom 17. Juli
1925 ist in Anspruch genommen. Die Erfindung bezieht sich auf Luftschiffe
mit mehreren Gaszellen und betrifft insbesondere die Anordnung und Ausbildung der
Zellen.
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Es wird dem bekannten Zweck gedient, das Luftschiff mit verschiedenen
Gasarten zu füllen, wobei z. B. ein größerer Teil der Zellen ein nicht brennbares
Gas (Helium) enthalten kann, während: in anderen Zellen ein, brennbares Gas aufgenommen
wird. Das brennbare Gas kann in diesem Falle zum Manövrieren, des Schiffes Verwendung
finden. Die Zellen lassen sich so zueinander anordnen, daß um das brennbare Gas
herum ein: nicht brennbarer Schutzgasmantel besteht. Das brennbare Gas kann unter
Umständen auch als Brennstoff für die Luftschiffmotoren dienen.
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Es ist bereits bekannt geworden, ein nicht brennbares Gas zum Schutze
des brennbaren Manövriergases zu verwenden, indem das nicht brennbare Gas die das
brennbare Gas enthaltenden Zellen umgibt. Die bisher vorgeschlagenen Ausbildungen
solcher Zellenanordnungen sind aber in vieler Hinsicht unvorteilhaft, und es können
sich leicht Schwierigkeiten beim Einbau der Manövrierventile und der Zu- und Ableitungen
ergeben. Die Leitungen mußten bisher durch die Wände der umgebenden Gaszellen geführt
werden, wobei besondere Befestigungsmittel nötig werden, so däß die Gefahr besteht,
daß die Zellenwände leicht undicht oder beschädigt werden. Ferner besteht der Nachteil,
daß das Manövrieren der Ventile der eingeschlossenen Gasbehälter erschwert ist.
Wenn infolge Be- _ schädigung aus den inneren Zellen das brennbare Gas in die äußeren
Zellen eintritt und darin nach oben steigt, so ist damit auch die Sicherheit gegen
Explosionsgefahr vermindert. Bei dem bekannten Ineinanderbau der Gaszellen -.derart,
daß die eine Zelle die andere vollständig umgibt, ist -es auch sehr schwierig, etwaige
Beschädigungen des Innengasbehälters zu entdecken. Man ist daher über das Vorhandensein
einer etwaigen Gefahr meist im unklaren.
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Mit der Erfindung werden alle die angeführten Nachteile vermieden.
Ein erfindungsgemäß ausgeführtes Luftschiff, z. B. Starrl@ftschiff, besitzt eine
größere Anzahl von im wesentlichen zylindrischen Hauptgaszellen, die
in
der Längsrichtung des Schiffes hint.ereinandergereiht 'sind, zwischen welchen kleinere
Nebenzellen so angeordnet sind, daß sie von den Stirnwänden der Hauptzellen umschlossen
werden.
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Die Zeichnung läßt eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
erkennen.
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Abb. i zeigt schematisch ein Luftschiff im Längsschnitt.
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Abb. 2 ist ein. Querschnitt nach Linie II-II (Abb. i).
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Die im wesentlichen zylindrisch gestalteten Hauptgaszellen sind mit
io bezeichnet. Sie werden in bekannter Weise innerhalb des von der Hülle i i umgebenen
Luftschiffes' angeordnet.
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Zwischen ,den Hauptgaszellen io sind zus;ätzliclhe Nebenze.Llen 13
vorgesehen, und zwar vorteilhaft so, daß sie von den Stirnwänden der aneinandergrenzenden
Hauptzellen umschlossen werden. Über die Stirnwände der Hauptzellen erstrecken sich
Netzwerke 1.2, welche in geeigneter Weise im Luftschiff befestigt werden, und zwar
an der Hülle i i oder, wenn es sich um :ein Starrluftschiff handelt, an dem Gerippe.
Das Netzwerk 12 dient auch dem Zwecke des Einschließens der Nebenzellen 13 und beschränkt
deren Ausdehnung. Weiter ist durch das Netzwerk das Halten der Nebenzellen 13 in
ihrer richtigen Lage mit Rücksicht auf die Hauptzellen i o mögäch.
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Die Nebenzellen 13, welche verhältnismäßig klein ausgeführt sind,
können je nach ,der eigentlichen Ausbildung des Luftschiffes entweder mit .einem
billigen Auftriebsgas oder mit einem Gas gefüllt werden, welches als Brennstoff
für Luftschiffmotoren dient. Für den Fall der FüRung der Behälter mit Motorenbrenngas
ist eine Leitung 14 vorgesehen, welche mit dem in der Zeichnung nicht dargestellten
Motor in Verbindung steht. Die Leitung 14 kann auch zum Füllen des Behälters 13
verwendet werden, oder es läßt sich eine .getrennte Fülleitung vorsehen. In der
Abb. i .der Zeichnung sind zwei solche Nebenzellen gefüllt dargestellt, während
eine dritte in fast entleertem Zustand zu erkennen ist.
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An ;geeigneter Stelle, z. B. am Boden jeder Nebenzelle 13, ist ein
Überdruckventil 15 von üblicher Konstruktion eingebaut, von welchem aus eine Leitung
16 uni :die Nebenzelle herum durch den Oberteil des Luftschiffes in die freie Luft
führt. Dieses Ventil kann als Manövrierventil. ausgebildet werden. Die zu den Behältern
13 gehörigen Zu- und Ableitungen sowie die Ventile sollen nur zwischen den Hauptgaszellen
io angeordnet sein und vollkommen außerhalb derselben hegen.
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Die Nebenzellen 13 können z. B. mit Motorenbrenngas ;gefüllt sein,
wie Methan, gewöhnlich Grubengas genannt, welches, obgleich @es beträchtliche Auftriebskraft
besitzt, schwerer ist als Helium. Durch das leichtere Helium wird das Methan in
der Zelle 13 abwärts gedrückt, bis ,es deren untersten Punkt erreicht und :dann
durch das Rohr 16, welches mit dem Ventil 15 in. Verbindung steht, entweicht. Es
ist deshalb unwahrscheinlich, .daß sich zwischen den Zellenwänden unerwünschte Gastaschen
bilden, die zu Explosionen führen könnten.
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Das Gas in der Zelle 13 kann entweder nur zu Navigationszwecken oder
als Motorenbetriebsgas gebraucht werden. In dem letzten Falle kann. an flüssigem
Brennstoff, z. B. Benzin, gespart und gleichzeitig ein größerer freier Auftrieb
infolge des ständigen Benzinverbrauchs vermiedene werden. Die Ballastwassergewinnung
kann deshalb in solchem Falle auf ein Minimum beschränkt oder sogar --ganz überflüssig
werden.