-
Maschine zum Schleifen, insbesondere Feinschleifen, der Wälzflächen
von Rollkörpern. Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Schleifen, insbesondere
Feinschleifen, der Wälzflächen von Rollkörpern oder der einander gegenüberliegenden
parallelen ebenen Stirnflächen von Meßklötzen, Kugellagerringen und anderen Werkstücken,
bei der ein umlaufender Mitnahmekäfig o. dgl. zum Schleifvorschub der Werkstücke
zwischen nicht umlaufenden Schleif-oder Führungsbacken benutzt wird.
-
Bei den bekannten Schleifmaschinen dieserArt verbleiben die Werkstücke
während des Arbeitsganges im wesentlichen zwischen den beiden Schleifbacken, so
daß es zur Entnahme eines Werkstückes zwecks Nachmessens notwendig ist, die Maschine
stillzusetzen und die obere Schleifbacke von den Werkstücken abzuheben. Bei abgehobener
Schleifbacke muß dann ein Werkstück aus dem Mitnahmekäfig herausgenommen, gereinigt,
nachgemessen und wieder eingesetzt werden, bevor die Schleifmaschine wieder in Betrieb
gesetzt werden kann.
-
Bei der Arbeit mit der bekannten Schleifmaschine der vorliegenden
Art ist daher die durch das Nachmessen eines Werkstückes in Anspruch genommene Zeit
im Verhältnis zu der Schleifarbeitszeit sehr groß und beträgt beispielsweise zwei
Minuten bei einer jeweiligen Arbeitsoperation von drei Minuten. Die Schleifmaschine
muß dementsprechend nach jeden drei Minuten zwei Minuten stillgesetzt werden, was
sehr unerwünscht ist, denn wenn man die Schleifmaschine während der für das Nachmessen
eines Werkstückes erforderlichen Zeit weiterarbeiten lassen würde, so würden die
in dem Käfig verbliebenen Werkstücke während der Meßzeit so stark abgeschliffen
werden, daß das gemessene Werkstück nicht mehr mit den anderen Werkstücken übereinstimmen
würde und infolgedessen auch nicht mehr gut mit denselben weiterbearbeitet werden
könnte.
-
Der durch eine Weiterausbildung der bekannten Schleifmaschinen entsprechend
der Erfindung zu erzielende Zweck ist daher der, die Entnahme und das Nachmessen
eines Werkstückes während der Weiterarbeit der Maschine zu ermöglichen. Dies wird
entsprechend der Erfindung dadurch erreicht, daß die Werkstücke aus dem Bereich
der Schleifbacken durch den sie führenden Käfig vollständig herausgeführt werden
und die Schleifmaschine auf dem
außerhalb der Schleifbacken sich
erstreckenden Weg der Werkstücke mit einer Einrichtung versehen ist, die die Entnahme
einzelner Werkstücke während des Betriebes der Schleifmaschine gestattet.
-
Die Ausbildung der Schleifmaschine entsprechend der Erfindung kann
im. einzelnen in verschiedener Weise erfolgen. So kann der Mitnahmekäfig von einem
um zwei Scheiben herumgeführten endlosen Transportband gebildet werden, das nur
teilweise zwischen den Schleifbacken läuft.
-
Bei der Verwendung eines Transportbandes als :Vfitnahmekäfig ist die
Anzahl der gleichzeitig abzuschleifenden Werkstücke so groß, daß die Abnahme sämtlicher
Werkstücke während der Zeit des Nachmessens des einen aus dem Transportband entnommenen
Werkstückes so gering wird, daß das nachgemessene Werkstück ohne Schwierigkeiten
wieder in das Trans -portband eingefügt und mit den übrigen Werkstücken weiterbearbeitet
werden kann.
-
Die Ausbildung der Schleifmaschine mit einem Transportband als Mitnahmekäfig
kann auch derart getroffen werden, daß beide Scheiben des Transportbandes zwischen
Schleifbackenpaaren liegen, von denen die unteren und oberen Schleifbacken miteinander
gekoppelt sind und so gleiche Bewegungen ausführen.
-
Schließlich kann aber auch bei einer Schleifmaschine entsprechend
der Erfindung der Mitnahmekäfig wieder von einer zwischen den zwei Schleifbacken
angeordneten Transportscheibe gebildet werden, die aber dann einen größeren Durchmesser
als die Breite der Schleifbacken besitzt, so daß die Transportscheibe alsdann seitlich
genügend weit über die Schleifbacken hinwegragt, um an diesen Stellen eine Entnahme
der Werkstücke zwecks Nachmessens zuzulassen.
-
Auf der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele von Schleifmaschinen
entsprechend der Erfindung dargestellt.
-
Abb. i zeigt den Aufbau einer Schleifmaschine entsprechend der Erfindung
in Seitenansicht, Abb. 2 im Grundriß, während die Abb. 3 und 4 im Grundriß und Schnitt
eine Einzelheit zeigen.
-
Die Abb. 5 und 6 zeigen im Grundriß und Schnitt nach VI-VI der Abb.5
eine abgeänderte Ausführungsform, und die Abb. 7 und 8 zeigen im Grundriß und Schnitt
eine weitere Ausführungsform.
-
Abb. g und io zeigen ebenfalls eine abgeänderte Ausführungsform der
Schleifmaschine. Bei der in den Abb. i und 2 dargestellten Schleifmaschine ist das
Gestell derselben mit i und die Hauptantriebswelle mit 2 bezeichnet. Von dem Gestell
i der Maschine werden die beiden in Richtung des Pfeiles 15 verschiebbar angeordneten
Schleifbacken 3 und 4 getragen, deren Entfernung voneinander einstellbar ist und
die gegebenenfalls durch Federn aufeinandergepreßt werden können. Zur Hinundherverschiebung
der Schleifbacken 3 und 4 in Richtung ades Pfeiles 15 kann irgendein geeigneter
Antriebsmechanismus Verwendung finden.
-
Zwischen den Schleifbacken 3 und 4 liegt eine Transportscheibe 17,
die ihren Antrieb durch die Welle 6' erhält, die in irgendeiner geeigneten Art und
Weise von der Hauptantriebswelle 2 aus angetrieben wird. Von dem Gestell i der Maschine
wird eine zweite Scheibe 18 drehbar getragen, die in genau gleicher Weise wie die
Scheibe 17 ausgebildet ist. Um die Scheiben 17 und 18 herum ist ein Band ig mit
seitlichen Ansätzen 2o geführt, die mit dem Band ig derart einseitig verbunden sind,
daß sie bei der Herumführung um eine Scheibe entsprechend den Abb. 2 und 3 etwas
auseinanderklappenkönnen, aber im übrigen ein geschlossenes Transportband bilden,
das mit Aussparungen 5' zur Aufnahme der zu schleifenden Werkstücke 16 versehen
ist. Die zu schleifenden Werkstücke können Rollen, Kugeln oder auch Meßklötze bzw.
Kugellagerringe oder Rollenlagerringe sein, deren einander gegenüberliegende parallele
Stirnflächen abzuschleifen sind. Damit die Werkstücke 16 aus dem Transportband ig,
2o, soweit sich dieses außerhalb der Schleifbacken 3 und 4 befindet, nicht herausfallen
können, ist unterhalb des freien Teiles des Transportbandes ig, 2o eine Tischfläche
21 vorgesehen. Bei dem Betriebe der Maschine werden die Werkstücke durch das Transportband
ig, 2o zwischen den Schleifbacken 3 und 4 in einer halbkreisförmigen Bahn um die
Achse 6' der Scheibe 17 herumgeführt, während gleichzeitig die Schleifbacken 3 und
4 Hinundherbewegungen in Richtung des Pfeiles 15 ausführen, was zur Folge hat, daß
die Werkstücke während ihrer Herumführung zwischen den Schleifbacken Teileigendrehungen
um ihre Achsen ausführen und so abgeschliffen werden. Um nun aus der Maschine während
des Laufens der Maschine ein Werk,5tück 16 entnehmen zu können, ist an irgendeiner
geeigneten Stelle des Tisches 21 z. B. eine Klappe 22 vorgesehen. Wird diese Klappe
22 geöffnet, so fällt dann ein an diese Stelle gelangendes Werkstück durch die Klappenöffnung
hindurch und wird in geeigneter Weise aufgefangen, worauf die Klappe 22 wieder geschlossen
wird. Dieses Werkstück wird dann gereinigt und nachgemessen, und zeigt sich hierbei,
daß die Werkstücke noch nicht in genügendem Maße abgeschliffen sind, so wird das
gemessene Werkstück in ein oberhalb der Entnahmestelle angeordnetes Magazin 23 hineingelegt,
aus dem es dann selbsttätig wieder in das Transportband ig, 2o eingeführt wird,
sobald die betreffende leere Aufnahmeöffnung des
Transportbandes
ig, 2o an dem Magazin vorbeigeht.
-
Die Entnahme- und Wiederzuführungseinrichtung des zu messenden Werkstückes
kann aber selbstverständlich auch in irgendeiner anderen Art und Weise ausgebildet
sein, indem es für die Erfindung nur wesentlich ist, daß die Entnahme eines Werkstückes
außerhalb der Schleifbacken 3 und 4 erfolgen kann.
-
Die in den Abb.5 und 6 dargestellte abgeänderte Ausführungsform der
:Maschine unterscheidet sich von der eben beschriebenen dadurch, daß sie zwei Paar
Schleifbacken 3 und 4. bzw. 3' und 4' besitzt, zwischen denen die Scheiben 17 und
18, um die das Transportband ig, 2o herumgeführt ist, angeordnet sind. Die Schleifbacken
3 und die Schleifbacken 4 können je in einer gemeinsamen Aufnahme- bzw. Tragplatte
24 und 25 angeordnet sein, welche Aufnahme- bzw. Tragplatten 24 und 25 mit den Schleifbacken
3, 3' bzw.4, 4' wieder in einer senkrechten Ebene zur Drehachse 6' der Transportscheibe
17 hin und her bewegt werden. Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ist angenommen,
daß die Hinundherbewegung der Schleifbackenpaare in Richtung des Pfeiles 26, also
in senkrechter Richtung zur Hauptbewegungsrichtung-- des Transportbandes ig, 20,
erfolgt, doch könnten die Schleifbacken auch in senkrechter Richtung zu dem Pfeile
26 hin und her bewegt werden. Die obere Abdeckplatte 24 besitzt an der Stelle 27
eine Aussparung, so daß an dieser Stelle während des Laufens der Maschine ein Werkstück
16 aus dem Transportband ig, 2o entnommen und nachgemessen werden. kann. Bei dem
in den Abb. 5 und 6 gezeichneten Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß die Werkstücke
von Kugellagerringen gebildet werden, doch können die Werkstricke z. B. auch von
Rollen, Kugeln, Meßklötzen usw. gebildet werden.
-
Die in den Abb. 7 und 8 gezeichnete Ausbildung der Maschine unterscheidet
sich von der eben beschriebenen dadurch, daß zwischen den Schleifbackenpaaren 3,
4 bzw. 3', 4.' eine dritte Scheibe 28 von größerem Durchmesser als die Breite der
Schleifbacken angeordnet ist, an der die beiden Trums des Transportbandes ig, 20
vorbeigehen, und die so das Transportband zwingt, einen Teil seines Weges außerhalb
der Schleifbackenpaare bzw. deren Tragplatten 24, 25 zurückzulegen, so daß das nachzumessende
Werkstück z. B. an den Stellen 29 oder 30 entnommen werden kann, ohne .daß die Maschine
stillgesetzt zu werden braucht. Die Hinundherverschiebung der Schleifbackenpaare
erfolgt bei einer Maschine nach den Abb. 7 und 8 zweckmäßig wieder in Richtung des
Pfeiles 15.
-
In den Abb. g und io ist schließlich eine Schleifmaschine dargestellt,
die wieder nur ein Paar Schleifbacken 3 und 4 besitzt, die in Richtung des Pfeiles
15 hin und her bewegt werden. Zwischen den Schleifbacken 3 und 4 ist ein von einer
Transportscheibe 34 gebildeter Mitnahmekäfig angeordnet, der um seine Achse 6" umläuft
und der einen so großen Durchmesser besitzt, daß er seitlich genügend weit über
die Schleifbacken 3 und 4 heraustritt, um eine Entnahme von Werkstücken an den Stellen
32 und 33 zwecks Nachmessens zuzulassen.