-
Schlagzeugsicherung für mechanische Webstühle mit Schützenwechsel.
Um den Bruch des Schlägers oder anderer Schlagteile für mechanische Webstühle mit
Schützenwechsel bei unrichtigem Stande der Schützenkästen oder dem Eintritt anderer
Hemmungen irgendwelcher Art zu verhüten, kennt man bereits eine ganze Reihe von
Einrichtungen, die aber sämtlich verwickelt und deshalb in der Bauart teuer, zum
Teil auch nicht durchaus zuverlässig sind.
-
Von Schlagzeugsicherungen, deren Schlagteile an irgendeiner Stelle
durch Federn kraftschlüssig miteinander gekuppelt sind, wobei sich
diese
Kupplung beim Auftreten außergewöhnlicher Widerstände löst, waren zwei Hauptarten
(Patentschrift 31 4oo) bekannt, nämlich: a) solche, bei denen der Schlagstockdrehbolzen
mittels Federn zwischen den Schenkeln einer als Schlagstockstelleisen dienenden
Schere durch Klemmung festgehalten wurde, und b) solche, bei denen das Schlagstockstelleisen
nur mit einer einfachen, starren Schlitzführung versehen war, in deren äußerem Ende
der Schlagstockdrehbolzen bei normalem Gang durch einen über eine Rolle geführten
Kettenzug gehalten wurde.
-
Die Erfindung betrifft die Verbesserung der Schlagzeugsicherung nach
der letzten Art, indem das Festhalten des Schlagstockdrehbolzens am Ende der starren
Schlitzführung im Schlagstockstelleisen mit Hilfe der bekannten Rückzugfeder in
Verbindung mit einer neuen Anordnung zur ruhigen und sicheren Lagerung des Drehbolzens
an dieser Stelle während des normalen Ganges erfolgt.
-
Diese neue Anordnung besteht darin, daß der Drehbolzen am Ende der
Gleitbahn, d. h. der Ausweichbahn bei Hemmung, aus dieser durch Eingleiten in eine
unterhalb dieser Bahn liegende Rast o. dgl. herausgenommen wird, so daß die Seitenwand
dieser Rast oder Ausbiegung bis zu einem gewissen Grad die bei der Lagerung des
Schlagstockes auf dessen Drehbolzen in Richtung des Führungsschlitzes wirkende Kraft
aufnimmt.
-
Durch diese Anordnung wird es bei zuverlässiger Wirkungsweise möglich,
die sogen. Schlagstockrückzugfeder gleichzeitig als Kupplungsfeder zu benutzen und
gegenüber den bekannten Schlagzeugsicherungen eine wesentlich einfachere Bauart
zu erreichen.
-
In Abb. x ist die Neuerung in Vorderansicht so dargestellt, wie sie
sich bei normalem Betriebe darbietet.
-
Abb. 2 zeigt die Lage der Teile beim Auftreten eines Hemmnisses.
-
Am äußeren Ende der durch Patentschrift 31 40o bekannt gewordenen
Gleitbahn G im Schlägerstelleisen Sch befindet sich eine vertiefte Rast v, die in
bezug auf ihre Form dem in ihnen ruhenden Schlägerdrehbolzen b angepaßt ist.
-
Spitz- oder rechtwinklig zum Schläger St ist am Schlägerschuh s in
bekannter Weise der kurze Hebelarm lt angegossen, an dem die Kette K angreift.
An ihre Stelle kann auch ein Riemen, ein Stahlband o. dgl. treten.
-
Die Kette K führt über die schräg unterhalb der Rast v am Schlägerstelleisen
Sch drehbar angebrachte Rolle R und wird durch die Schlagstockrückzugfeder
F gespannt gehalten.
-
Durch diese Anordnung wird erreicht, daß der Schläger St einesteils
nach erfolgtem Schlag auswärts in die schlagbereite Stellung zurückgeschwungen und
anderenteils nach unten gezogen wird. Der Schlägerdrehbolzen b wird dadurch fest
in die Rast v der Gleitbahn G gedrückt und somit seine normale Arbeitsstellung gesichert
(Abb. z).
-
Kann jedoch der Schläger St z. B. infolge ungenauen Standes der Schützenkästen
den Schützen nicht abschlagen, so gleitet der Schlä-@gerdrehbolzen b unter dem Einflusse
des erhöhten Schlagriemenzuges auf den Schläger St zunächst aus der Rast v und weiterhin
auf der Gleitbahn G, so das untere Schlägerende nach der Webstuhlmitte zu führend,
wodurch ein Brechen des Schlägers St oder anderer Schlagteile vermieden wird (Abb.
2,). ,
Sobald der Zug des Schlagriemens nachläßt, bewegt sich das untere Schlägerende
unter dem Einflusse der Feder F auf der Gleitbahn G zurück. Der Schlägerdrehbolzen
b schnappt in die Rast v ein; der Schläger St ist zu neuer Tätigkeit bereit.
-
Der Vorteil der beschriebenen Einrichtung liegt neben ihrer Einfachheit,
in ihrem geringen Gewicht und in der durch die gegenseitige Lage von b, h
und R gegebenen Möglichkeit, mit einer einzigen Feder von geringer Zugkraft für
Schlägerkupplung und Schlägerrückzug auszukommen. Dazu tritt der Vorzug des selbsttätigen
Wiedereinkuppelns.