DE450312C

DE450312C - Verfahren zur Herstellung kinematographischer Aufnahmen aus raeumlich oder zeitlich getrennt aufgenommenen Teilszenen zu einem Bild

Info

Publication number: DE450312C
Application number: DEK96525D
Authority: DE
Inventors: Eugen Schuefftan
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1925-10-29
Filing date: 1925-10-29
Publication date: 1927-10-06

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 6. OKTOBER 1927

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVr 450312 KLASSE 57a GRUPPE

Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: /5. September ig2'j.

Willy Köhler in Berlin*).

Verfahren zur Herstellung kinematographischer Aufnahmen aus räumlich oder zeitlich getrennt aufgenommenen Teilszenen zu einem Bild.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Oktober 1925 ah.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung kinematographischer Aufnahmen aus räumlich oder zeitlich getrennt aufgenommenen Teilszenen zu einem Bild. Bisher hat man nur einzelne Szenen zu einem Bild vereinigen können, wenn sie so weit von der Kamera entfernt standen, daß beide Objekte mit einer Objektivstellung noch genügend scharf gezeichnet wurden. Infolge dieser Einstellung konnte in dem Falle, in dem an

*) Von dem Patentsitcher ist als der Erfinder angegeben worden:

Engen Schaff tan in Berlin - Wilmersdorf.

Stelle des einen Objektes ein vorhandenes Diapositiv oder ein bewegtes Bild verwendet werden sollte, nur in der Weise verfahren werden, daß das Bild aufweinen Schirm projiziert wurde, und zwar entweder von der Vorder- oder Rückseite aus. Nur in diesem Falle war es möglich, das Bild vom Apparat so weit entfernt anzuordnen, daß es genügend scharf gezeichnet wurde.

ίο Bei der Vergrößerung mittels Projektionsapparates entstehen jedoch erhebliche Lichtverluste, d. h. das projizierte Bild verliert an Aktmität. Andererseits ist es schwer möglich, einen Projektionsschirm mit so fein gekörnter Oberfläche zu erzeugen, daß das projizierte Bild keine Störungen durch die Körnung erleidet. Es sei auch noch darauf hingewiesen, daß jede Bildübertragung, besonders wenn sie mit einer Maßstabveränderung verbunden ist, wie dies bei der Projektion stets der Fall ist. eine Verschlechterung der Bildschärfe und einen Verlust der feinen Zwischentöne zur Folge hat.

Um alle diese Mängel zu vermeiden, wird gemäß der Erfindung die Aufnahme oder das Zusammenbringen beider Szenen in der Weise vorgenommen, daß die auf einem Film aufgenommene Szene oder Szenen unmittelbar von dem fortgeschalteten Bildband mittels des Aufnahmefilms in der Kamera aufgenommen werden.

Es können also ein aufgestelltes Modellobjekt und ein vorhandenes Filmbild oder auch zwei vorhandene Filmbilder zu einem Bild vereinigt werden.

Zur Erzielung entsprechender Maßstäbe und zum Ausgleich der verschiedenen Einstellebenen können Linsen oder Linsenkombinationen oder ein zur Maßstabveränderung geeigneter Spiegel, z. B. Hohlspiegel, derart verwendet werden, daß sie ein bildmäßig und maßstäblich zusammenpassendes Bild ergeben. Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsformen der Erfindung schematisch durch Abb. ι bis 3 dargestellt.

Gemäß Abb. 1 wird mittels der Kamera 1 eine Szene 2 als Durchsicht durch einen ausgekratzten Spiegel 3 aufgenommen. Als Ergänzungsszene ist ein feststehendes oder bewegtes Bildband 4 vor einem Beleuchtungsapparat 5 angeordnet, und eine Linse 6 oder Linsenkombination, bei der z. B. eine Linse in der Einstellebene der anderen Linse liegt, oder ein Spiegel bringt das Bild auf einen solchen Maßstab, daß es mit dem Bild der Szene 2 bildmäßig zusammenpaßt. In den Strahlengang zu den Objekten 2 und 4 können Masken 7 und 8 eingeschaltet werden. Die Masken können einzeln oder gemeinsam veränderlich und beweglich gemacht werden. In dem Falle, in dem der Spiegel 3 als halbdurchlässiger Spiegel ausgebildet ist, müssen diese Masken angewendet werden.

Bei Abb. 2 ist an Stelle des aufgebauten Szenenteiles 2 ebenfalls ein dem Band 4 entsprechendes Bildband 9 angeordnet. Im übrigen bleibt die Anordnung die gleiche wie gemäß Abb. 1.

Nach Abb. 3 ist nur die Anordnung der Objekte 2 und 4 derart abgeändert, daß Objekt 4 als Durchsicht zum Spiegel 3 angewendet wird, während Objekt 2 als Spiegelung aufgenommen wird.

Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß man in die Durchsicht oder Spiegelung mehrere Filme in entsprechender Kombination nebeneinander anordnen kann. Ebenso kann man noch weitere Teilszenen unter Anwendung weiterer Spiegel mit den übrigen Szenenteilen vereinigen.

Claims

Patentansprüche:

ι . Verfahren zur Herstellung kinematographischer Aufnahmen aus räumlich oder zeitlich getrennt aufgenommenen Teilszenen zu einem Bild, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere bereits aufgenommene Bildreihen unmittelbar von einem kinematographisch fortgeschalteten go Bildband mittels der Kamera wieder aufgenommen werden.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Kamera und aufzunehmendem Bildband eine Linse oder Linsenkombination oder ein zur Maßstabveränderung geeigneter Spiegel,

z. B. Hohlspiegel, eingeschaltet ist, um das von dem vorhandenen Bildband auf den 10c Aufnahmefilm entworfene Bild auf den gewünschten Maßstab zu bringen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Strahlengang zu den einzelnen Szenenteilen Masken eingeschaltet sind, die einzeln oder gemeinsam veränderlich und beweglich sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.