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Verfahren zum Präparieren von Fischhälften. Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Präparieren von Fischhälften und bezweckt ein für Unterrichtszwecke
u. dgl. geeignetes Fischpräparat, das Fische veranschaulicht, herzustellen, wobei
jedoch nur die eine Hälfte des Fisches das Unterrichtspräparat darstellt. Letzteres
wird nämlich ein als Relief hervortretendes Bild eines Fisches darstellen, dao,
auf Pappe festgeklebt, lackiert und passend eingerahmt, für Unterrichtszwecke geeignet
ist. Das Verfahren nach der Erfindung ist das folgende: Der rohe Fisch wird in eine
Formalinlösung, aus d. bis 8 Gewichtsteilen Formalin in 9o bis 92 Gewichtsteilen
Wasser bestehend, niedergelegt. In dieser Lösung bleibt der Fisch je nach seiner
Größe und Art während eines Zeitraumes von i bis 5 mal 2:1. Stunden liegen, was
sich erfahrungsgemäß als zweckmäßig erwiesen hat. Es hat sich ferner aus der Erfahrung
ergeben, daß
das Fleisch des Fisches dadurch gehärtet wird und imstande
ist, einer ziemlich erheblichen mechanischen Einwirkung zu widerstehen, indem das
Fleisch des Fisches keine bleibenden Formveränderungen annimmt, selbst wenn es einem
bedeutenden Druck oder einem Zusammenschnüren an einer einzelnen Stelle ausgesetzt
wird.
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Nachdem der Fisch gehärtet ist, wird derselbe mittels eines mit der
Hand geführten Messers durch einen Längsschnitt von der Schnauze bis zum Schwanz
in zwei Hälften geteilt, jedoch derart, daß Rückenflosse, Schwanzflosse, Steißflosse
sowie Bauch- und Brustflosse der zu präparierenden Hälfte mitfolgen. Von letzterwähnter
Hälfte wird die Haut in der Weise entfernt, daß man mittels eines mit der Hand geführten
scharfen Messers die Haut vom Fischkörper lockert, indem man die Messerspitze vorsichtig
zwischen letzterwähnte Teile einführt. Das Auge des Fisches maß bei der Entfernung
der Haut mit dem Körper folgen.
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Die zur weiteren Ausführung des Verfahrens dienenden Gerätschaften
sind auf der Zeichnung veranschaulicht, und zwar zeigen Abb. i einen hohen viereckigen
Rahmen, Abb. a eine hölzerne Platte, die ein wenig größer ist als dieser Rahmen,
Abb. 3 und 4. zwei Stücke ziemlich schwerer Pappe, die i cm länger und breiter sind
als dieser Rahmen, Abb. 5 eine Fischhälfte, Abb. 6 einen ausgeschnittenen Pappteil
und Abb. 7 eine in vergrößertem Maßstab veranschaulichte Anordnung von Einzelheiten
im senkrechten Schnitt.
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Auf das eine Pappstück a wird die ge= reinigte Fischhälfte b mit der
gewölbten Seite nach oben gelegt. Mittels eines Bleistiftes o. dgl., der mit der
Hand um die Fischhälfte b herumgeführt wird, wird letztere auf der Pappe a durch
eine in sich zurücklaufende Bleistiftlinie o. dgl. abgezeichnet, wonach die Fischhälfte
b wieder mit der Hand entfernt wird. Der so umstrichene kleinere Pappteil c wird
nunmehr in folgender Weise von der Pappe a ausgeschnitten.. Ein mit der Hand geführtes
@ Messer wird in einer nach: innenschrägen Stellung über die Bleistiftlinie des
Pappteiles gehalten und folgt genau dieser Linie, derart, daß der Pappteil c mit
einer etwas schrägen Kante a ausgeschnitten wird.
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Auf diesen ausgeschnittenen Pappteil c und auf die kleinste Seitenfläche
wird danach die Fischhälfte b derart gelegt, daß ihre flache Seite dem Pappteil
c zugekehrt ist, wonach man mit den Händen einen dünnen Faden k um den Pappteil
c und um die Fischhälfte b wickelt und ihn dann zusammenknotet. Dieser Faden vermag
dann die beiden Teile genau und fest gegeneinander zu halten, ohne dabei in die
gehärtete Fischhälfte einzuschneiden.
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Die Fischhälfte b und der angebundene Pappteil c werden auf der Pappunterlage
c angebracht. Hierbei wird der ausgeschnittene Pappteil c auf die Unterlage e aufgelegt.
Der nach dem Ausschneiden verbliebene Umrandungsteil der Pappe a wird mit der Hand
vorsichtig über die Fischhälfte b und den Pappteil c derart gelegt, daß letzerer
wieder den Ausschnitt in der Pappe a ausfüllt.
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Die in der angegebenen Art entfernte Haut wird in bekannter Weise
gegen Fäulnis präpariert, und zwar mittels einer dünnen Schicht dei .zum Präparieren
von Vogel- und Tierhäuten allgemein verwendeten käuflichen Arsenikpasta, deren Konsistenz
die eines dünnen Breies ist. Die derart präparierte Haut wird über die Fischhälfte
b gelegt, welche an den Pappteil c im Ausschnitt der Pappe a festgebunden ist.
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Die auf der Haut sitzenden Rücken- und Steißflossen sowie die Schwanzflosse
werden aasgespreizt, was mit den Fingern und mittels einer mit denselben geführten
Pinzette geschehen kann; um die aasgespreizten Flossen in ihrer natürlichen Lage
zu halten, verwendet man erfahrungsgemäß dünne Pappstücke, die mittels einer Schere
oder eines Messers nach der Form der Flossen gebildet und mittels Reißzwecken befestigt
werden. Das Ausspreizen der übrigen Flossen geschieht mittels eines dünnen, zusammengebogenen
Kartonstückes, das ein wenig größer ist als die aasgespreizte Flosse, und das derart
um die Flosse gelegt wird, daß die umgebogene Stelle dem Kopfe des Fisches zugekehrt
ist. Mittels des mit dem Daumen und Zeigefinger, .der linden Hand nach Art einer
Pinzette ergriffenen Kartons wird der vorderste, stärkste Flossenstrahl gefaßt und
festgehalten, wonach die übrige Flosse mit einer Pinzette aasgespreizt, der Karton
nachgedrückt wird und die entgegengesetzten freien Enden der Zusammenbiegung mit
umgebogenem Federdraht zusammengeklemmt werden, wodurch die Flosse in aasgespreizter
Stellung gehalten wird.
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Der Holzrahmen f wird mit der Hand über die mit der Haut bedeckte
Fischälfte b gestülpt und an die Pappe a angedrückt. Während man nun mit der einen
Hand eine Handvoll eines geeigneten elastischen Stoffes z. B. Werg o. dgl., in das
Innere des Rahmens f einführt, derart, daß das Werg einen schwachen Druck gegen
die Haut ausübt, wird eine Platte g mit der zweiten Hand derart über den Rahmen
f gelegt, daß die Platte g gegen den oberen Rand h des Rahmens anliegt.
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Während die Hände sowohl um den Rahmen f als die Platte g und die
beiden Pappstücke a und e greifen, wird das Ganze mit
den Händen
derart herumgedreht, daß die Platte g nach unten zu liegen kommt und das Ganze auf
derselben ruht. Die Pappe e, welche nun zu oberst liegt, wird mit der Hand entfernt,
so daß die Pappe a und der Pappteil c sichtbar werden. Die Pappe a läßt sich nun
an den jetzt nach oben gekehrten Rand j des Holzrahmens f befestigen. Dies kann
zweckmäßig dadurch geschehen, daß man mit den Fingern Reißzwecken durch die Pappe
a und in den Rand j des Holzrahmens f drückt, wonach das soeben entfernte
Pappstück e wieder auf seinen früheren Platz auf der Pappe a gelegt wird. Während
die Hände dann wieder um letztere, den Rahmen f und die Platte g greifen, wird das
Ganze in die frühere Stellung zurückgedreht, in welcher die Platte g zu oberst liegt.
Während dieser Hinundlierdrehungen hat das Werg mit der Platte g zusammen einen
elastischen Druck gegen dieniit der Haut bedeckte Fischhälfte b ausgeübt, damit
die letztere hierbei ihre Lage nicht ändert.
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Mit den Händen wird nun der elastische Stoff, das Werg, entfernt,
nachdem man die Platte g aufgehoben hat; das Innere des Rahinens f wird dann nach
und nach mit einem feinkörnigen Stoff gefüllt, welcher in folgender Weise als eine
Art Formmasse dienen soll. Die Formmasse, die zweckmäßig aus Sägemehl bestehen kann,
wird vorsichtig und mittels eines mit der Hand geführten Löffels um die mit der
Haut bedeckte Fischhälfte b herabgedrückt, und man fährt damit fort, bis der Rahmen
mit Sägemehl ganz gefüllt ist. Hierbei muß man genau darauf achten, daß Bauch- und
Brustflosse ihre natürliche Lage der Haut gegenüber einnehmen; man erreicht dieses
leicht dadurch, daß man diese Teile mittels einer Pinzette aufrichtet.
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Der mit Formmasse so gefüllte Rahmen f wird nun wieder mit der Platte
g bedeckt, indem letztere mit der Hand auf den nach oben gekehrten Rand la des Rahmens
f gelegt und befestigt wird. Dies geschieht am leichtesten dadurch, daß man z. B.
mit einer Schere kurze Stücke eines Luftschlauches eines Motorfahrrades abschneidet,
welche starke Kautschukringe bilden, die man jedoch mit den Fingern leicht ausdehnen
und uni die Platte, den Rahmen und die Pappe a
anbringen kann.
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Die so mittels der Kautschukringe zusamniengehaltene Anordnung nebst
dem vorstehend erwähnten Pappstück e wird mit den Händen umgedreht, so daß sie auf
der Platte g ruht, das lose liegende Pappstück e wird mit der Hand entfernt, wonach
das Pappstück a nach oben gekehrt ist und bloßliegt. Es muß nun die Fischhälfte
aus der in der Formmasse sitzenden Haut aufgehoben werden, welch letztere von der
Formmasse, dem Sägemehl, in ihrer natürlichen Stellung gehalten wird. Dies kann
in folgender Weise geschehen: Mit der Spitze eines mit der Hand geführten Messers
wird der kleine Pappteil c, an welchen die Fischhälfte b festgebunden ist, dadurch
gehoben, daß die Messerspitze in dem schrägen Spalt der Ausschnittkurve herumgeführt
wird, während man gleichzeitig mit der Hand das Messer hochhebt. Die Fischhälfte
b wird dann infolge ihrer Verbindung durch den Faden mit dem Pappteil c in die Höhe
gehen, während die Haut in ihrer natürlichen Lage in der Formmasse zurückbleibt.
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Die in der Fo.rrnmasse sitzende Haut, welche einen negativen Abdruck
bildet, wird als Ersatz für* das natürliche Fischauge mit einem Glasauge versehen
und dadurch ausgegossen, daß man z. B. in Wasser ausgerührten Gips in die Vertiefung
gießt, so daß dieselbe ganz mit Gips gefüllt ist. Wenn derselbe gehärtet ist, wird
die Formmasse entfernt, indem man mit der Hand und z. B. mittels eines Löffels und
einer Bürste die Masse'vorsichtig entfernt. Wenn schließlich das aus der Haut, Glasauge
und Gips bestehende Präparat ganz trocken ist, wird es auf ein Pappstück geleimt,
lackiert; es ist dann als Unterrichtsmittel fertig verwendbar.