DE446002C

DE446002C - Anordnung zur UEbertragung elektrischer Wellen auf oder von Kraftleitungen

Info

Publication number: DE446002C
Application number: DEH85100D
Authority: DE
Original assignee: Dr Erich F Huth GmbH
Current assignee: Dr Erich F Huth GmbH
Priority date: 1921-04-14
Filing date: 1921-04-14
Publication date: 1927-06-20

Description

Bei Drahtwellenanlagen an Hochspannungsleitungen dienen zur Kopplung des Hochfrequenzgerätes mit der Kraftleitung Antennen oder Kondensatoren oder Spulen. Die Sicherheitsmaßnahmen gegen Hochspannung, die für die Leitungsanlage gelten, finden auch auf diese Kopplungselemente Anwendung, d. h. die Antennendrähte müssen in einem je nach der Betriebsspannung bemessenen Mindestabstand von den Kraftleitungen gezogen sein, und die Durchschlagsfestigkeit der Kondensatoren, gleichviel welcher Form, oder die Isolation der Spulen muß der Betriebsspannung genügen. Diese Sicherheitsmaßnahmen seien im folgenden Maßnahmen erster Art genannt. Tritt trotzdem aus irgendwelchem Anlaß die Betriebsspannung in den hochfrequenzführenden Stromkreis über, so sind Maßnahmen zweiter Art bekannt, mit dem Zwecke, die Spannung unschädlich zu machen und das Bedienungspersonal vor Gefährdung zu schützen. Sie bestehen z. B. in der Erdung des Hochfrequenzstromkreises oder in solchen Maßnahmen, z. B. Schmelzkontakte, Funkenstrecken o. dgl., die auch an Anlagen mit niederfrequentem oder Gleichstrom getroffen sind, welche in unmittelbarer Nähe der Kraftleitung errichtet sind oder die Kraftleitung als Stromleiter benutzen (Telephon- oder Signalanlagen). Der Sicherheitsgrad der Maßnahmen zweiter Art ist für die Bedienung aber wesentlich herabgemindert, sobald einmal

die Betriebsspannung übergetreten ist, d. h. die Maßnahmen erster Art wirkungslos geworden sind.

Der Zweck dieser Erfindung ist der, bei Hochfrequenzanlagen eine weitere Sicherheit einzuschalten von mindestens gleicher Größenordnung, wie diejenige der Maßnahmen erster Art. Sie besteht- darin, daß die die Hochfrequenz an die Kraftleitung abgebende

ίο (Sende-) oder von ihr abnehmende (Empfangs-) Antenne mit dem erzeugenden (Sende-) oder die abgenommene Energie ■ weiterverarbeitende (Empfangs-) Kreis magnetisch oder kapazitiv gekoppelt ist, und zwar magnetisch so, daß der Spulenabstand, oder kapazitiv so, daß der Kapazitätsflächenabstand mindestens so groß ist, wie er in den übrigen Teiler^ der Kraftanlage mit Rücksicht auf die Betriebsund Überspannungen gewählt oder vorge-

ao schrieben ist.

Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung, wobei angenommen ist, daß die Kopplung mit der Starkstromleitung durch Antennen erfolgt.

In Abb. ι ist A der Teil, der mit den Antennenzuleitungen I, 2 direkt verbunden ist, B der räumlich und konstruktiv vollständig getrennte andere Teil, welcher den eigentlichen Empfänger mit Verstärkungsapparat, Schwebungssendern usw. enthält. 3 ist das Kopplungsorgan im Teil A, 4 das Kopplungsorgan im Teil B. Im Beispiele der Abb. 1 sind diese beiden Apparateteile übereinander angeordnet.

In Abb. 2 sind diese beiden Apparateteile zu beiden Seiten einer Wand oder Mauer S angeordnet.

Abb. i.

Der Apparat A karin nach den Vorschriften für Hochspannungsapparate ausgeführt und montiert werden. Es können in den hochspannungsseitig liegenden Apparaten noch weitergehende Sicherungen, beispielsweise Schmelzsicherungen, Automaten usw., angeordnet werden, ebenso kann die Antenne an geeigneten Punkten geerdet werden. Wesentlich ist, daß der Abstand zwischen A und B dem sonst in der Kraftanlage gewählten oder vorgeschriebenen Abstand entspricht, was insbesondere bei hoher Betriebsspannung und demgemäß großen Abstand natürlich besondere Maßnahmen oder Schaltungen im Hochfrequenzsystem verlangt.

Claims

Patentanspruch :

Anordnung zur Übertragung elektrischer Wellen auf oder von Kraftleitungen, dadurch gekennzeichnet, daß die die Hochfrequenz an die oder von der Kraftleitung übertragende Antenne mit dem erzeugenden oder empfangenden Schwingungskreis magnetisch oder kapazitiv so lose gekoppelt ist, daß der Abstand der beiden Spulen bzw. der beiden Kapazitätsflächen mindestens gleich demjenigen Abstand ist, der mit Rücksicht auf die Betriebsspannung an anderen Stellen der Kraftleitungsanlage zwischen spannungführenden und geerdeten Teilen gewahrt ist, so daß er den für die übrigen Teile der Kraftleitungsanlage geltenden Vorschriften bzw. Maßnahmen entspricht, welche hinsichtlich Mindestentfernung zwischen spannungführenden und anderen Teilen der Anlage getroffen sind.

Abb. 2.