<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Die sogenannte Sprungwellenprüfnung der Wicklungen von elektrischen Maschinen und Trans- formatoren hat den Zweck, festzustellen ob die Isolation einer Wicklung, besonders ihrer Eingangswindungen, den Beanspruchungen gewachsen ist, welche im Betrieb bei Schaltvorgängen und besonders
EMI1.2
zu erzeugen, welche ebenso wie diese natürlichen Sprungwellen im wesentlichen nur die Isolation zwischen den Windungen bzw. Spulen beanspruchen, ohne dass gleichzeitig irgendwelche Überspannungen gegen Erde auftreten und es ist ausserdem notwendig, dass diese Sprungwellen nach Form und Grösse möglichst genau zu berechnen sind undass ihre Form und ihr Verlauf möglichst der gleiche ist, wie bei den betriebsmässig auftretenden Sprungwellen.
Dies soll nach der Erfindung dadurch erreicht werden, dass der eine Pol der zu prüfenden Wicklung unmittelbar oder mittelbar mit der Erde verbunden wird, während zwischen den andern Pol und die Erde eine Funkenstrecke geschaltet wird. Die Verbindung mit der Erde kann durch Widerstände, Drosselspulen, Kondensatoren oder Kombinationen solcher gebildet werden, allgemein also durch irgend einen Scheinwiderstand, der unter Umständen auch Null sein kann. Die Verbindung des zu prüfenden Poles mit der Funkenstreeke kann anstatt unmittelbar oder durch Leitungen ohne nennenswerte Erdkapazität auch durch kürzere oder längere Kabelstücke hergestellt werden.
Die notwendige Prüfspannung kann entweder dadurch erzeugt werden, dass die zu prüfende Maschine oder der zu prüfende Transformator von der Niederspannungsseite aus erregt wird, oder durch einen besonderen Prüftransformator, der zwischen den Prüfgegenstand und die Erde entweder in Reihe oder parallel zu dem die Erdverbindung herstellenden Scheinwiderstand oder zu einem Teil desselben geschaltet werden kann.
Die Fig. 1 zeigt beispielsweise eine nach der Erfindung ausgeführte Schaltung zur Vornahme der
EMI1.3
b c d sind die drei Phasen der Sekundärwicklung. Zwischen den freien Pol der Phase b und die Erde e ist die Funkenstrecke f geschaltet, während der freie Pol der Phase d über den Widerstand g mit der Erde verbunden ist. Es ist angenommen, dass die Primärwicklung des Transformators (Niederspannungswick- lung) mit Wechselstrom gespeist wird und dass dadurch in dem zu prüfenden Transformator selbst die notwendige Prüfspannung induziert wird.
So lange an der Funkenstrecke f keine Funken übergehen, ist die Spannung gegen Erde an der zu prüfenden Wicklung b gleich der verketteten Spannung des zu prüfenden Transformators. Bei einem
EMI1.4
der Funkenstrecke f in Fig. 1 liegenden Isolators.
Um sich diesem betriebsmässigen Vorgang noch weiter anzunähern, kann der Seheinwiderstand, der die Erdverbindung der Phase d herstellt, ein Kondensator sein, dessen Kapazität der Erdkapazität einer von hier ausgehenden Leitung entspricht oder es kann, wenn es sich um einen Transformator mit betriebsmässig geerdetem Nullpunkt handelt, an Stelle des freien Poles der Wieidung der Nullpunkt unmittelbar oder über einen Scheinwiderstand an Erde gelegt sein. Durch diese Erdung'eines Poles oder
EMI1.5
<Desc/Clms Page number 2>
Ein anderes Schaltungsbeispiel zeigt die Fig. 2. Hier wird die Prüfspannung durch einen besonderen Prüftransformator A erzeugt, der dem Widerstand g parallel geschaltet ist.
Die Schaltung ist die gleiche, wie in Fig. l, auch die Bezeichnungen sind die gleichen.
Wenn bei Mehrphasenwicklungen ein Pol am Erde gelegt und ein Pol an die Funkenstrecke angeschlossen wird, so bleiben noch ein oder mehrere Pole frei, an welchen unter Umständen Überspannungen gegen Erde entstehen können. Um auch diese Möglichkeit von Überspannungen gegen Erde zu vermeiden. können erfindungsgemäss die nicht zu prüfenden Wieklungsphasen parallel geschaltet und gemeinsam unmittelbar mit der Erde verbunden werden. Die Fig. 3 zeigt ein Beispiel einer solchen Schaltung six stimmt im übrigen, auch in den Bezeichnungen, mit der Fig. 1 überein.
Die Forderung der genauen Berechenbarkeit der auftretenden Sprungwellen schliesst in dass auch die Zahl der pro Sekunde auftretenden Funkenübersehäge bekannt sein muss. Am einfachsten orgt man dafür, dass in jeder Halbperiode der Prüfspannug ein neuer Überschlag mit voller Spannung eintritt.
Dies kann erfindungsgemäss dadurch erreicht werden, dass die Funkenstrecke mit Druckluft angeblasen wird. Die Leitfähigkeit der ionisierten Gasstrecke zwischen den Elektroden der Funkenstrecke wird dadurch bei jedem Nulldurchgang des Stromes so rasch vermindert, dass in der nächsten Halbperiode der
Priifspannung erst in der Nähe des Scheitelwertes wieder ein Überschlag eintritt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Sprungwellenprüfung von elektrischen Maschinen und Transformatoren, da- durch gekennzeichnet, dass der eine Pol der zu prüfenden Wicklung unmittelbar oder mittelbar mit der
Erde verbunden wird, während zwischen den andern Pol und die Erde eine Funkenstreeke geschaltet wird.