DE4446734A1 - Schienenpaar für längsverstellbare Fahrzeugsitze - Google Patents
Schienenpaar für längsverstellbare FahrzeugsitzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schienenpaar für längsverstellbare Fahrzeugsitze,
insbesondere Kraftfahrzeugsitze, das die Merkmale des Oberbegriffs des An
spruches 1 aufweist.
Bei den bekannten Schienenpaaren dieser Art (DE 31 43 431 C2) bildet die
Oberschiene zusammen mit der Unterschiene einen im Querschnitt zumindest
annähernd rechteckförmigen Hohlkasten. Innerhalb dieses Rechteckes liegen
die beiden Umklammerungsbereiche, die sich an die in den Schenkelendberei
chen vorgesehenen Längszonen anschließen, zwischen denen die Füh
rungsmittel angeordnet sind, welche als Wälzkörper oder Gleitkörper ausge
bildet sind und den Kraftaufwand für eine Verstellbewegung reduzieren sollen.
Da die unvermeidlichen Fertigungstoleranzen eine hohe Vorspannkraft inner
halb der Sitzschiene erforderlich machen, erfahren nicht nur die Führungsele
mente eine hohe Belastung. Auch die für eine Längsverstellung erforderliche
Kraft kann dadurch einen störenden Wert erreichen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Schienenpaar
für längsverstellbare Fahrzeugsitze zu schaffen, das keine besonders geringen
Fertigungstoleranzen erfordert und dennoch eine leichtgängige Führung der
Oberschiene und der Unterschiene ermöglicht. Diese Aufgabe löst ein Schie
nenpaar mit den Merkmalen des Anspruches 1.
Dank der erfindungsgemäßen Anordnung der Oberschiene relativ zur Unter
schiene sowie deren L-artiger Profilform können Fertigungstoleranzen sehr gut
ausgeglichen werden, wodurch die erforderliche Vorspannkraft drastisch redu
ziert werden kann gegenüber den bekannten Ausführungsformen. Dies führt
zum einen zu einer wesentlich geringeren Belastung der Führungselemente und
zum anderen zu einer bemerkenswerten Leichtgängigkeit der Oberschiene in
der Unterschiene trotz Spielfreiheit, so daß eine Sitzlängsverstellung mit gerin
ger Kraft ausgeführt werden kann. Weitere Vorteile sind die Verringerung der
Torsionsempfindlichkeit des Schienenpaares und die weitgehende Unabhängig
keit von den Toleranzen der Fahrzeugbodengruppe bzw. der Befestigungs
punkte der Bodengruppe, was ebenfalls die leichte Verschiebbarkeit der Ober
schiene fördert. Schließlich ist auch noch von Vorteil, daß das erfindungsgemä
ße Schienenpaar eine Absenkung des Hüftpunktes gegenüber den bekannten
Schienenpaaren ermöglicht, weil der die Sitzstruktur tragende Teil der Ober
schiene eine tiefstmögliche Lage einnimmt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die zusätzlichen Führungselemen
te weicher, also leichter elastisch verformbar, und größer als die übrigen Füh
rungselemente, wodurch die Voraussetzungen für den Toleranzausgleich noch
günstiger sind.
Die beiden Schenkel des Schienenpaares können einen Winkel von etwa 90°
oder, beispielsweise aus Platzgründen, auch einen kleineren Winkel einschlie
ßen.
Besonders vorteilhaft ist eine Einbaulage des Schienenpaares derart, daß von
seinen beiden Schenkeln der eine liegend und der andere stehend angeordnet
ist. Die Auflagefläche für die Sitzstruktur ist dabei vorzugsweise an demjenigen
Schenkel der Oberschiene vorgesehen, der unmittelbar über dem die Unterseite
des Schienenpaares bildenden Schenkel der Unterschiene liegt. Reicht ein
geringer Zwischenraum zwischen diesen beiden Schenkeln nicht aus, weil
beispielsweise Platz für den Kopf von Verbindungsschrauben erforderlich ist,
kann der Mittelabschnitt des liegenden Schenkels der Unterschiene auch vom
liegenden Schenkel der Oberschiene weg parallel versetzt sein.
Im Hinblick auf eine gute gegenseitige Abstützung von Oberschiene und
Unterschiene über die Führungselemente sind bei einer bevorzugten Ausfüh
rungsform die Längszonenpaare, die vorzugsweise je ein Paar von rinnenförmi
gen Führungsbahnen bilden, sowohl im Bereich des freien Endes des einen
Schenkels beider Schienen als auch im Bereich des freien Endes des anderen
Schenkels vorgesehen, wobei die Längsmittelebene des einen Paares und
diejenige des anderen Paares in einer einzigen oder in zwei zueinander par
allelen Ebenen liegen.
Die Umklammerungsbereiche, welche dazu dienen, bei Krafteinwirkungen auf
das Schienenpaar im Sinne einer Trennung der Oberschiene von der Unter
schiene, die über dem normalerweise auftretenden Maße liegen und nicht mehr
von den Längszonenpaaren aufgenommen werden können, wirksam zu werden
und eine Trennung der Oberschiene von der Unterschiene auch bei Überlast,
beispielsweise im Crash-Fall, zu verhindern, können sowohl hinsichtlich ihrer
konstruktiven Gestaltung als auch hinsichtlich ihrer Positionierung in weitem
Maße an die Erfordernisse angepaßt werden. Beispielsweise kann der Um
klammerungsbereich durch die eine Längszone eines Längszonenpaares und
eine sich an die andere Längszone dieses Paares anschließende Randzone
gebildet sein. Vorteilhaft ist ferner ein sich an beide Längszonen eines Paares
anschließender Umklammerungsbereich. Der Umklammerungsbereich kann
aber auch im Abstand von einem Längszonenpaar, beispielsweise zwischen
einem solchen und dem Übergangsbereich, vorgesehen sein.
Die Umklammerungsbereiche können, brauchen aber nicht innerhalb des von
der Unterschiene eingeschlossenen Winkelbereiches zu liegen. Beispielsweise
kann von wenigstens zwei Umklammerungsbereichen der eine innerhalb und
der andere außerhalb des genannten Winkelbereiches liegen, wobei der au
ßerhalb liegende Umklammerungsbereich zweckmäßigerweise am oberen Ende
des stehenden Schenkels vorgesehen ist. Dieser Umklammerungsbereich er
schwert dann nicht die Verbindung der Sitzstruktur mit der Oberschiene.
Für die Umklammerung der Oberschiene durch die Unterschiene im Bereich
des freien Endes der liegenden Schenkel genügt vielfach ein einfaches Über
greifen des Schenkelendes der Oberschiene durch das hakenförmig ausgebilde
te Ende des Schenkels der Unterschiene. Der andere Umklammerungsbereich
ist dann vorzugsweise so ausgebildet, daß er sich gegen das Schenkelende hin
an das Längszonen paar anschließt oder zwischen diesem und dem Übergangs
bereich liegt und einen nach unten offenen Haken aufweist, der von oben her
übergriffen wird und in dessen Maul von unten her eingegriffen wird. Ein
solcher Umklammerungsbereich kann sehr hohe Kräfte übertragen.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung schematisch
dargestellten Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Stirnansicht des ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 2 eine Stirnansicht des zweiten Ausführungsbeispiels,
Fig. 3 eine Stirnansicht des dritten Ausführungsbeispiels.
Ein Schienenpaar für einen längsverstellbaren Kraftfahrzeugsitz besteht aus einer
mit der Fahrzeugstruktur zu verbindenden Unterschiene 1, einer mit der Struk
tur des Sitzes zu verbindenden Oberschiene 2, Führungselementen 3 und
zusätzlichen Führungselementen 4. Sowohl die Unterschiene 1 als auch die
Oberschiene 2 sind Abschnitte zweier Winkelprofilschienen aus Stahl. Sie
können aber auch aus einem anderen geeigneten Material, beispielsweise einer
Aluminiumlegierung, bestehen. Die Führungselemente 3 sind Stahlkugeln,
während die zusätzlichen Führungselemente 4 aus einem Material bestehen,
das eine deutlich höhere Elastizität hat als Stahl, beispielsweise Kunststoff. Statt
der Kugeln könnten auch andere Wälzkörper oder aber Gleitkörper verwendet
werden.
Wie Fig. 1 zeigt, weist die Unterschiene 1 ein L-artiges Profil mit einem
geradlinigen, liegenden Schenkel 5 und einem ebenfalls geradlinigen, stehen
den Schenkel 6 auf. Ein sie verbindender Übergangsbereich 7 ist ausgerundet
und bildet eine rinnenförmige Laufbahn 7′ für die zusätzlichen Führungsele
mente 4. Das freie Ende des liegenden Schenkels 5 ist um mehrmals 90° nach
oben unter Bildung einer rinnenförmigen Laufbahn 5′ für die Führungselemente
3, im Anschluß hieran gegen den stehenden Schenkel 6 hin und dann wieder
gegen den liegenden Schenkel 5 hin abgebogen, wodurch dieser Endabschnitt
ein Hakenprofil definiert.
Unmittelbar über dem liegenden Schenkel 5 der Unterschiene 1 und parallel
zu diesem, jedoch mit geringem Zwischenraum, liegt der liegende Schenkel 8
der Oberschiene 2, der größtenteils einen geradlinigen Verlauf hat. Sein freier
Endabschnitt greift in den vom Endabschnitt des liegenden Schenkels 5 gebilde
ten Haken ein, und zwar derart, daß er in geringem Abstand unterhalb des zum
stehenden Schenkel 6 und zum liegenden Schenkel 5 hin verlaufenden End
bereiches liegt und eine rinnenförmige Lauffläche 8′ für die Führungselemente
3 bildet. Die Längsmittelebene 15 dieser Lauffläche 8′ als auch der vom liegen
den Schenkel 5 gebildeten Lauffläche 5′ schließt mit der durch die beiden
liegenden Schenkel 5 und 8 definierten Horizontalfläche eine Winkel von etwa
45° ein, wobei die Längsmittelebene 15 gegen das Ende des stehenden Schen
kels 6 der Unterschiene 1 geneigt ist.
Wie die Unterschiene 1 weist auch die Oberschiene 2 einen stehenden Schen
kel 9 auf. Der Übergangsbereich 10 zwischen dem liegenden Schenkel 8 und
dem stehenden Schenkel 9 der Oberschiene 2 ist in den von diesen beiden
Schenkeln begrenzten Winkelbereich hinein verformt unter Bildung einer
rinnenförmigen Laufbahn 10′ für die Führungselemente 4. Diese Laufbahn ist
auf die vom Übergangsbereich 7 gebildete Laufbahn ausgerichtet, und zwar
derart, daß die Längsmittelebene beider Laufbahnen 7′, 10′ einen Winkel von
etwa 45° mit der durch die liegenden Schenkel 6 und 8 definierten horizonta
len Ebene einschließen. Diese Längsmittelebene bildet also etwa die Winkel
halbierende des von den stehenden Schenkeln 6 und 9 einerseits sowie den
liegenden Schenkeln 5 und 8 andererseits eingeschlossenen Winkels.
Der stehende Schenkel 9 der Oberschiene 2 liegt in geringem Abstand neben
der Innenseite des stehenden Schenkels 6 der Unterschiene 1. Im Bereich
seines freien Endes ist der stehende Schenkel 6 der Unterschiene 1 unter
Bildung einer rinnenförmigen Laufbahn 11 für die Führungselemente 3 nach
innen, bei der in Fig. 1 gewählten Blickrichtung also nach rechts, gebogen.
Hieran schließt sich eine Faltung nach außen an, von der aus ein geradliniger
Abschnitt 6′ schräg nach außen und unten verläuft. Auf diesen Abschnitt 6′
folgt über eine ausgerundete Zone ein nach unten sich erstreckender Endab
schnitt 6′′, dessen Abstand von der Außenseite des stehenden Schenkels 6
etwas größer ist als die Materialstärke der Oberschiene 2.
Der stehende Schenkel 9 der Oberschiene 2 verläuft im Anschluß an den
Übergangsbereich 10 parallel zum stehenden Schenkel 6. Der Abstand zu
letzterem ist gering. Dann bildet der stehende Schenkel 9 durch eine Abbie
gung um etwa 90° weg vom stehenden Schenkel 6 und eine zum stehenden
Schenkel 6 hin schräg nach oben offene Rinne eine Laufbahn 12 für die Füh
rungselemente 3. Die Längsmittelebene der Laufbahnen 11 und 12 ist um etwa
45° gegenüber den stehenden Schenkeln 6 und 9 geneigt und verläuft dadurch
nahezu parallel zu der Längsmittelebene 15 der Laufbahnen 5′, 8′, welche von
den Endabschnitten der liegenden Schenkel 5 und 8 gebildet werden.
Im Anschluß an den die Laufbahn 12 bildenden Bereich ist der stehende Schen
kel 9 der Oberschiene 2 über das obere Ende des stehenden Schenkels 6 der
Unterschiene 1 hinweg geführt und verläuft dann in relativ geringem Abstand
oberhalb des Abschnittes 6′ parallel zu diesem sowie neben und parallel zu
dem Endabschnitt 6′′ des stehenden Schenkels 6 der Unterschiene 1. Der
neben diesem Endabschnitt 6′′ verlaufende Endabschnitt des stehenden Schen
kels 9 der Oberschiene 2 bildet ein nach oben offenes U, in welches von oben
her der Endabschnitt 6′′ eingreift. Andererseits greift der Endabschnitt 9′ des
stehenden Schenkels 9 in den Zwischenraum zwischen dem stehenden Schen
kel 6 und dessen Endabschnitt 6′′ ein. Der so gebildete, obere Um
klammerungsbereich 13 vermag deshalb sehr hohe Kräfte aufzunehmen und zu
übertragen, weshalb auch bei Überbelastungen, wie sie im Crashfall auftreten
können, nicht zu befürchten ist, daß die Oberschiene 2 von der Unterschiene 1
getrennt wird, zumal auch der von den Endabschnitten der beiden liegenden
Schenkel 5 und 8 gebildete zweite Umklammerungsbereich 14 einen Teil der
Kräfte aufzunehmen vermag.
Die Schenkel 5 und 6 der Unterschiene 1 sind gegen die Schenkel 8 bzw. 9
der Oberschiene 2 leicht vorgespannt, wodurch auch im unbelasteten Zustand
des Schienenpaares die Führungselemente 3 und 4 spielfrei an ihren Führungs
bahnen anliegen.
Die erfindungsgemäße Form sowohl der Unterschiene 1 als auch der Ober
schiene 2 vermag unvermeidliche Fertigungstoleranzen sehr gut auszugleichen.
Die Vorspannkraft kann deshalb sehr gering gehalten werden. Außerdem
verteilt sich die zu übertragende Belastung gleichmäßig auf die Führungsele
mente 3 und die zusätzlichen Führungselemente 4, was deren Belastung redu
ziert, die schon dadurch verringert ist, daß durch die zusätzlichen Führungs
elemente 4 die für die Kraftübertragung vorhandene Anzahl von Führungsele
menten erhöht ist. Alle diese Maßnahmen tragen dazu bei, daß sich die Ober
schiene 2 mit sehr geringer Kraft in der Unterschiene 1 verschieben läßt, auch
wenn jegliches Spiel durch die Vorspannung beseitigt ist.
Vorteilhafte Eigenschaften des erfindungsgemäßen Schienenpaares, zu denen
der geringe Raumbedarf und das tiefe Niveau des Sitzes gehören, der von der
Oberschiene 2 getragen wird, ergeben sich auch aus dem relativ großen Ab
stand zwischen den beiden Umklammerungsbereichen 13 und 14 im Vergleich
zu deren Abmessung in Richtung ihres Abstandes voneinander. Weiterhin führt
die erfindungsgemäße Ausbildung des Schienenpaares zu einer Reduktion von
dessen Torsionsempfindlichkeit, wodurch ebenfalls sichergestellt ist, daß die
Oberschiene 2 nicht nur im nicht eingebauten Zustand, sondern auch nach der
Montage des Sitzes mit geringer Kraft in der Unterschiene 1 verschoben werden
kann. Dies ist auch dann sehr vorteilhaft, wenn mit einer Freischwenkung der
Rückenlehne eine Sitzlängsverschiebung verbunden ist. Wesentliche Vorteile
ergeben sich auch daraus, daß das Sitzschienenpaar wegen seiner Winkelprofil
form zur einen Seite hin offen ist. Das Sitzschienenpaar eignet sich dadurch
besonders für eine Längseinstellung mittels eines Elektroantriebes und für die
Verwendung einer Antriebs- und/oder Verriegelungsstange, welche in Sitzquer
richtung vom einen zum anderen Sitzschienenpaar geführt werden muß, da
eine solche Stange nicht die Schienen durchdringen muß, wodurch in diesen
auch kein zu einer Schwächung führender Längsschlitz benötigt wird.
Die vorstehend genannten Vorteile weist auch das in Fig. 2 dargestellte zweite
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schienenpaares auf, das im folgen
den nur insoweit erläutert ist, als es sich von dem in Fig. 1 dargestellten ersten
Ausführungsbeispiel unterscheidet.
Ein erster Unterschied besteht darin, daß der stehende Schenkel des Schienen
paares, der durch die stehenden Schenkel 106 und 109 der Unterschiene 101
bzw. der Oberschiene 102 gebildet wird, gegenüber dem aus deren liegendem
Schenkel 105 bzw. 108 gebildeten anderen Schenkel einen Winkel einschließt,
der kleiner als 90° ist und im Ausführungsbeispiel etwa 70° beträgt. Infolge
dieser Neigung des stehenden Schenkels nach innen verläuft bei dem gewähl
ten Neigungswinkel der sich an die Laufbahn 112 anschließende Abschnitt
109′′ des Schenkels 109 etwa lotrecht zum liegenden Schenkel 108. Ferner
wird durch die Neigung des stehenden Schenkels der seitliche Überstand a des
oberen Umklammerungsbereiches 113 gegenüber dem Überstand bei dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 verringert.
Die zusätzlichen Führungselemente 104 haben einen deutlich größeren Durch
messer als die übrigen Führungselemente 103, was allerdings auch bei anderen
Ausführungsbeispielen einschließlich desjenigen gemäß Fig. 1 der Fall sein
kann. Dies gilt auch für das Merkmal, daß die zusätzlichen Führungselemente
104 als Gleitkörper ausgebildet sind und im Ausführungsbeispiel aus einem
zylindrischen Stab bestehen, der mit einer Ummantelung aus einem Kunststoff
mit guten Gleiteigenschaften und einer ausreichenden Elastizität besteht.
Ferner unterscheidet sich das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 von demjeni
gen gemäß Fig. 1 dadurch, daß der liegende Schenkel 105 der Unterschiene
101 in dem zwischen dem Übergangsbereich 107 und der Laufbahn 105′
liegenden Mittelabschnitt infolge von zwei sich an den Übergangsbereich 107
bzw. die Laufbahn 105′ anschließender doppelter Abkröpfungen vom liegen
den Schenkel 108 der Oberschiene 102 weg parallel verlagert ist. Durch den
vergrößerten Abstand zwischen den liegenden Schenkeln 105 und 108 ist
zwischen ihnen Platz beispielsweise für den Kopf von Verbindungsschrauben,
mittels deren der liegende Schenkel 105 der Unterschiene 101 mit dem Fahr
zeugboden verbunden wird. Selbstverständlich kann eine solche Abstandsver
größerung auch bei anderen Ausführungsbeispielen, also auch bei dem Aus
führungsbeispiel gemäß Fig. 1, vorgesehen werden. Ferner ist in Fig. 2 durch
strichpunktierte Linien angedeutet, daß bei diesem Ausführungsbeispiel auch
auf einen vergrößerten Abstand zwischen den liegenden Schenkeln 105 und
108 verzichtet werden kann.
Schließlich unterscheidet sich das zweite Ausführungsbeispiel von dem ersten
Ausführungsbeispiel dadurch, daß die Längsmittelebene beider Führungsbahn
paare für die Führungselemente 103 in einer gemeinsamen Ebene liegen,
welche durch die Linie 116 in Fig. 2 dargestellt ist. In Richtung der Linie 116
wird deshalb die Vorspannkraft der Unterschiene 101 über die Führungsele
mente 103 auf die Oberschiene 102 übertragen.
Wegen weiterer Einzelheiten wird auf die Ausführungen zum ersten Ausfüh
rungsbeispiel Bezug genommen, da insoweit keine Unterschiede zwischen
beiden Ausführungsbeispielen vorhanden sind.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Schienenpaares weist dessen Unterschiene 201 wie diejenige des ersten Aus
führungsbeispiels einen geradlinigen, liegenden Schenkel 205 und einen zu
diesem im rechten Winkel verlaufenden, ebenfalls geradlinigen stehenden
Schenkel 206 auf, welcher über den eine rinnenförmige Laufbahn 207′ für die
zusätzlichen Führungselemente 204 bildenden Übergangsbereich 207 mit dem
liegenden Schenkel 205 verbunden ist. Das freie Ende des liegenden Schenkels
205 ist unter Bildung einer rinnenförmigen Laufbahn 205′ für einen Teil der
Führungselemente 203 um 90° nach oben abgebogen. Der Endabschnitt dieses
nach oben abgebogenen Abschnittes ist nach innen und unten unter Bildung
eines im Abstand oberhalb der Führungselemente 203 angeordneten, nach
unten offenen Hakens gebogen.
In geringem Abstand über dem liegenden Schenkel 205 liegt der ebenfalls
geradlinige, liegende Schenkel 208 der Oberschiene 202. Der freie End
abschnitt dieses liegenden Schenkels 208 bildet wie bei dem Ausführungsbei
spiel gemäß Fig. 1 eine rinnenförmige Lauffläche 208′ für die Führungselemente
203 und ist dann nach oben für den Eingriff in den vom Endabschnitt des
liegenden Schenkels 205 der Unterschiene 201 gebildeten Haken abgebogen.
Im Anschluß an das die beiden rinnenförmigen Laufbahnen 205′ und 207′
bildenden Längszonenpaare ist somit ein Umklammerungsbereich 214 vorgese
hen, der im Falle einer Überlast wirksam wird.
Der freie Endabschnitt des stehenden Schenkels 206 der Unterschiene 201 ist
unter Bildung einer rinnenförmigen Laufbahn 211 für die im Bereich des obe
ren Endes des stehenden Schenkels des Schienenpaares angeordneten Füh
rungselemente 203 rechtwinklig nach innen und dann im Abstand von den
Führungselementen 203 nach unten abgebogen. In den Zwischenraum zwi
schen diesem nach unten abgebogenen Ende und den benachbarten Führungs
elementen 203 greift das nach oben weisende Ende des stehenden Schenkels
209 der Oberschiene ein, so daß auch hier im Anschluß an das die rinnenför
migen Führungsbahnen bildende Längszonenpaar ein Umklammerungsbereich
213 vorhanden ist, der allerdings nicht so hoch belastbar ist wie der Umklam
merungsbereich 214. Die vom freien Endabschnitt des stehenden Schenkels
209 gebildete rinnenförmige Laufbahn 212 definiert eine um 45° gegenüber
den beiden Schenkeln 205 und 206 der Unterschiene 201 geneigte Längsmit
telebene 215, die auch die Längsmittelebene der beiden rinnenförmigen Lauf
bahnen 205′ und 208′ bildet.
Ein dritter, hochbelastbarer Umklammerungsbereich 217 ist, wie Fig. 3 zeigt,
im Mittelabschnitt des stehenden Schenkels des Schienenpaares, also oberhalb
der beiden Übergangsbereiche 207 und 210 der Unterschiene 201 bzw. der
Oberschiene 202 und unterhalb des Längszonenpaares angeordnet, das im
Bereich des freien Endes des stehenden Schenkels des Schienenpaares zwi
schen sich die Führungselemente 203 aufnimmt.
Um Platz für den Umklammerungsbereich 217 zu haben, ist der stehende
Schenkel 209 der Oberschiene 202 mit zwei doppelten Abkröpfungen verse
hen, die eine zum stehenden Schenkel 206 hin offene, im Querschnitt recht
eckförmige Längsnut 218 begrenzen. Diese Längsnut 218 nimmt zwei sich in
ihrer Längsrichtung erstreckende Umklammerungselemente 219 und 220 auf,
von denen ersteres an den der Längsnut 218 gegenüberliegenden Abschnitt des
stehenden Schenkels 206 der Unterschiene 201 an geformt oder dort festgelegt
ist und einen Haken mit nach unten offenem Maul bildet. Das andere Um
klammerungselement 220 hat die Form einer Winkelschiene, die im Bereich
ihres einen Schenkels an den die untere Flanke der Längsnut 218 bildenden
Abschnitt des Schenkels 209 der Oberschiene angeformt oder dort festgelegt ist.
Der andere, nach oben weisende Schenkel greift von unten her in das Maul
ein, das das Umklammerungselement 219 bildet. Daher ist der Um
klammerungsbereich 217 sowohl in Richtung des stehenden Schenkels des
Schienenpaares als auch in Richtung von dessen liegendem Schenkel hoch
belastbar.
Bei dem dritten Ausführungsbeispiel haben die die zusätzlichen Führungsele
mente 204 bildenden Kugeln den gleichen Durchmesser wie die die Führungs
elemente 203 bildenden Kugeln. Die elastische Nachgiebigkeit der zusätzlichen
Führungselemente ist aber wie bei den anderen Ausführungsbeispielen wesent
lich größer als diejenige der Führungselemente 203. Selbstverständlich könnten
die Führungselemente 203 und die zusätzlichen Führungselemente 204 auch
unterschiedliche Größe haben und durch Wälzkörper anderer Form oder durch
Gleitkörper ersetzt sein.
Sofern erforderlich, könnte ein prinzipiell wie der Umklammerungsbereich 217
ausgebildeter Umklammerungsbereich statt am stehenden Schenkel oder zusätz
lich zu diesem am liegenden Schenkel vorgesehen sein. Ferner wäre es selbst
verständlich möglich, die Längsnut am Schenkel der Unterschiene vorzusehen.
Claims (12)
1. Schienenpaar für längsverstellbare Fahrzeugsitze, insbesondere Kraftfahr
zeugsitze, bestehend aus einer mit der Fahrzeugstruktur zu verbindenden
Unterschiene und einer in dieser längsverschiebbar geführten, mit der
Sitzstruktur zu verbindenden Oberschiene, die über Paare von einander
gegenüberliegenden Längszonen der Oberschiene bzw. der Unterschiene
unter Zwischenlage von Führungselementen auf der Unterschiene abge
stützt und formschlüssig gegen ein Entfernen in Schienenquerrichtung von
der Unterschiene durch die Paare von Längszonen sowie wenigstens
einen Umklammerungsbereich gesichert ist, wobei beide Schienen ein
Winkelprofil mit zwei Schenkeln aufweisen, an deren Enden die Um
klammerungsbereiche vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Bildung eines L-artigen Querschnittsprofils des Schienenpaares
- a) die Schenkel (8, 9; 108, 109; 208, 209) der Oberschiene (2; 102; 202) neben den entsprechenden Schenkeln (5, 6; 105, 106; 205, 206) der Unterschiene (1; 101; 201) liegen und
- b) zwischen dem Übergangsbereich (7; 107; 207) vom einen zum anderen Schenkel (5, 6; 105, 106; 205, 206) der Unterschiene (1; 101; 201) einerseits sowie dem Übergangsbereich (10; 210) vom einen zum anderen Schenkel (8, 9; 108, 109; 208, 209) der Ober schiene (2; 102; 202) zusätzliche Führungselemente (4; 104; 204) angeordnet sind.
2. Schienenpaar nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzli
chen Führungselemente (4; 104; 204) weicher sind als die übrigen Füh
rungselemente (3; 103; 203).
3. Schienenpaar nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzli
chen Führungselemente (4; 104; 204) aus Kunststoff und die übrigen Füh
rungselemente (3; 103; 203) aus Stahl bestehen.
4. Schienenpaar nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß seine beiden Schenkel einen Winkel von etwa 90° oder weniger
einschließen.
5. Schienenpaar nach einem der Ansprüche 1 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß der die Anlagefläche für die Sitzstruktur bildende Schenkel (8;
208) der Oberschiene (2; 202) unmittelbar über dem die Unterseite des
Schienenpaares bildenden Schenkel (5; 205) der Unterschiene (1; 201)
angeordnet ist.
6. Schienenpaar nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß der zwischen dem Übergangsbereich (107) der Unterschiene
(101) und deren Führungsbahn (105′) im Bereich des freien Schenkelen
des liegende Mittelabschnitt infolge je einer sich an den Übergangsbe
reich (107) bzw. an die Führungsbahn (105′) anschließenden doppelten
Abkröpfung von dem entsprechenden Schenkel (108) weg parallel versetzt
ist.
7. Schienenpaar nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß sowohl im Bereich des freien Endes ihres einen Schenkels (5, 8;
105,108; 205, 208) als auch ihres anderen Schenkels (6, 9; 106, 109;
206, 209) die Führungselemente (3; 103; 203) zwischen je einem Paar
von rinnenförmigen, durch die Längszonen gebildeten Führungsbahnen
(5′, 8′; 11, 12; 205′, 208′, 211, 212) liegen und daß die Längsmittelebene
(15; 116; 215) des einen Paares (5′, 8′; 205′, 208′) und diejenige des
anderen Paares (11, 12; 211, 212) in einer einzigen oder in zwei zuein
ander parallelen Ebenen liegen.
8. Schienenpaar nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens eines der Paare von Längszonen einen Umklamme
rungsbereich (14; 213) bildet oder der Umklammerungsbereich (13; 214)
sich an dieses Paar anschließt.
9. Schienenpaar nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß an den Enden der Schenkel je einer der Umklammerungsberei
che (13, 14; 113; 213, 214) vorgesehen ist.
10. Schienenpaar nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens einer (217) der Umklammerungsbereiche (213, 214,
217) zwischen dem Übergangsbereich (207, 210) vom einen zum anderen
Schenkel und dem Ende des einen Schenkels vorgesehen ist.
11. Schienenpaar nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens einer (13; 113) der Umklammerungsbereiche (13, 14;
113) außerhalb des von der Unterschiene (1; 101) eingeschlossenen
Winkelbereichs liegt.
12. Schienenpaar nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der teil
weise eine Seitenwand bildende Schenkel (6; 106) der Unterschiene (1;
101) im Bereich seines freien Endabschnittes nach außen und unten unter
Bildung eines nach unten offenen Hakens abgebogen ist und daß dieser
Haken von oben her von dem freien Endabschnitt des einen Schenkels (9;
109) der Oberschiene (2; 102) übergriffen wird, der außerdem zur Bil
dung eines der Umklammerungsbereiche in das von dem Haken gebildete
Maul eingreift.
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DE19944446734 DE4446734C2 (de) | 1994-12-24 | 1994-12-24 | Schienenpaar für längsverstellbare Fahrzeugsitze |
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FR9515356A FR2728518B1 (fr) | 1994-12-24 | 1995-12-22 | Paire de barres de guidage de sieges de vehicule reglable longitudinalement |
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