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Vorliegende
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur automatischen Anpassung
dynamischer Anfahrgänge
an programmierte statische Anfahrgänge bei automatischen Schaltsystemen
von Getrieben in Kraftfahrzeugen von der im Oberbegriff zu Anspruch
1 angegebenen Art sowie auf eine für die Durchführung des
Verfahrens vorgesehene Anordnung von der im Oberbegriff zu Anspruch
6 angegebene Art.
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Dynamische
Anfahrgänge
bezeichnen die niedrigsten Fahrgänge,
die die Automatikwahl-Logik beim
Herunterschalten aus höheren
Gängen
einlegen kann. Der statische Anfahrgang bezeichnet den niedrigsten
Fahrgang, der niedriger ist als der dynamische Anfahrgang, und den
die Automatikwahl-Logik einlegen kann, nachdem das Fahrzeug zum
Stillstand gekommen ist oder nachdem der Fahrer den Kraftfluß zwischen
Motor und Getriebe durch Betätigen
der Kupplung unterbrochen hat.
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Heutzutage
sind viele schwere Fahrzeuge, wie Lastkraftwagen und Omnibusse,
mit mehrstufigen Getrieben ausgerüstet, die voll- oder halbautomatisch
indirekt über
eine Schaltwählvorrichtung
und ein Steuergerät
geschaltet werden. Die Getriebe haben vielfach 10–12 Gänge, von
denen die niedrigsten Gänge
nur bei sehr schwierigen Anfahrverhältnissen mit hohem Fahrzeuggewicht
und/oder an steilen Bergstrecken benutzt werden müssen.
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Für das Anfahren
des Fahrzeugs wählt
die Automatikwahl-Logik einen vorprogrammierten Anfahrgang. Dieser
Anfahrgang ist in einem nicht-flüchtigen
Speicher im Steuergerät
gespeichert und kann vom Bediener durch einen Umprogrammiervorgang geändert werden.
Der Bediener kann auf Wunsch durch eine manuelle Wahl über ein
Bedienungsorgan und vorzugsweise den Schalthebel vorübergehend einen
anderen Anfahrgang benutzen. Als vorprogrammierter Anfahrgang wird
zweckmäßigerweise ein
Gang festgelegt, der voll ausreicht, um das Fahrzeug mit Zuladung
in Gang zu setzen, sofern das Anfahren nicht bergauf erfolgen soll.
Der vorprogrammierte Anfahrgang wird vom Fahrer entsprechend dem jeweiligen
Fahrzeuggewicht umprogrammiert, zum Beispiel für einen Zugwagen mit beladenem
Anhänger
oder für
einen Zugwagen ohne Anhänger.
Ein Problem vor allem bei automatischen Schaltsystemen für mechanische
Schrittgetriebe besteht darin, daß die programmierten Anfahrgänge meistens
unnötig
hoch übersetzt
sind, sobald das Fahrzeug in Gang gesetzt ist, d.h. nicht mehr stillsteht.
Als programmierte Anfahrgänge
werden bewußt
Gänge mit hoher Übersetzung
gewählt,
um die Kupplung und den übrigen
Antriebsstrang zu schonen, wenn ein Fahrzeug mit vielleicht 40–50 Tonnen
Gesamtgewicht aus dem Stand in Gang gesetzt werden soll. Wenn in
einem mechanischen Schrittgetriebe ein automatisches Herunterschalten
auf den programmierten Anfahrgang mit hoher Übersetzung erfolgt, sobald
das Fahrzeug die Geschwindigkeit verlangsamt, findet eine Anzahl
unnötiger
Herunterschaltvorgänge auf
Gänge statt,
deren Übersetzungsverhältnisse keinen
Zweck erfüllen,
solange sich das Fahrzeug in einer dynamischen Bewegung in Vorwärtsrichtung befindet.
Dieser Verlauf ist vergleichbar mit dem normalen Fahrverhalten eines
Fahrers, wenn er sich einer Kreuzung nähert und daher die Geschwindigkeit des
Fahrzeugs schrittweise auf einige km/h sinken läßt. Solange das Fahrzeug jedenfalls
noch rollt, ist in den meisten Fällen
kein Herunterschalten auf den niedrigsten Gang erforderlich, sondern
es kann aus dem zweitniedrigsten bei Getrieben mit 4–5 Gängen oder
einem höheren
Gang bei Getrieben mit mehr Gängen
wieder beschleunigt werden.
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Aus
der
DE 43 20 700 A1 ist
ein automatisches Getriebe mit programmierbaren Schaltpunkten bekannt.
Mittels eines Sensors wird ein Betriebsparameter erfasst und ein
Parametersignal erzeugt. Eine Speichervorrichtung weist einen Kundenschaltpunktplan
zum Speichern von Daten auf, die ein Getriebeübersetzungsverhältnis mit
dem Parametersignal kombinieren. Es ist ferner eine Programmiervorrichtung
vorgesehen, die es gestattet, den Kundenschaltpunktplan während des
Fahrzeugbetriebs umzuprogrammieren.
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Zweck der
Erfindung
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Vorliegende
Erfindung erfüllt
den Zweck, eine automatische Anpassung eines höheren dynamischen Anfahrgangs
an einen niedrigeren programmierten statischen Anfahrgang zu erhalten,
wobei der dynamische Anfahrgang der niedrigste Gang ist, der bei
automatischem Herunterschalten aus einem höheren Gang erhalten wird, solange
der Fahrer nicht den Kraftfluß zwischen
Motor und Getriebe durch Betätigen
der Kupplung unterbrochen hat. Wahlweise ist der dynamische Anfahrgang
der niedrigste von der Automatikwahl-Logik eingelegte Gang beim
Herunterschalten aus höheren
Gängen,
solange das Schaltsystem detektiert, daß das Fahrzeug mit einer bestimmten,
vorgegebenen Mindestgeschwindigkeit rollt.
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Der
programmierte statische Anfahrgang ist der niedrigste Gang der automatisch
eingelegt wird oder werden kann, nachdem der Fahrer den Kraftfluß zwischen
Motor und Getriebe durch Betätigen
der Kupplung unterbrochen hat oder das Schaltsystem den völligen Stillstand
des Fahrzeugs detektiert hat.
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Diesen
Zweck erfüllt
die Erfindung verfahrensbezogen durch die im Kennzeichen von Anspruch
1 und anordnungsbezogen durch die im Kennzeichen von Anspruch 6
angegebenen Merkmale.
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Die
Erfindung bewirkt eine automatische Anpassung des niedrigsten dynamischen
Anfahrgangs an den vom Fahrer programmierten statischen Anfahrgang,
wobei dieser statische Anfahrgang dem jeweiligen Fahrzeuggewicht
angepaßt
werden kann und auch der dynamische Anfahrgang automatisch ebenfalls
dem Gewicht des Fahrzeugs angepaßt wird.
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Die
Automatikwahl-Logik wird dadurch nicht auf niedrigere Gänge als
den dynamischen Anfahrgang herunterschalten, solange der Fahrer
nicht den Kraftfluß zwischen
Motor und Getriebe durch Betätigen
der Kupplung unterbrochen hat oder wenn das Schaltsystem den völligen Stillstand
des Fahrzeugs detektiert. Der Fahrer kann dann das Fahrzeug abbremsen,
während
das Schaltsystem auf höchstens den
niedrigsten dynamischen Anfahrgang herunterschaltet, bis die Motordrehzahl,
eventuell bis in die Nähe
der Festbremsdrehzahl des Motors, bei eingelegtem dynamischem Anfahrgang
gesunken ist, wonach wieder eine Beschleunigung durch Gasgeben und
ausgehend vom dynamischen Anfahrgang ein Heraufschalten stattfindet.
Solange das Fahrzeug noch mit einer bestimmten Geschwindigkeit rollt,
ist der dynamische Anfahrgang, der um eine bestimmte Anzahl Schritt,
1–3 Schritte, über dem
statischen Anfahrgang liegt, ist meistens voll ausreichend für, um das
Fahrzeug wieder auf Geschwindigkeit zu bringen. Wenn bis herunter
auf den statischen Anfahrgang heruntergeschaltet wird, führt ein
Gasgeben sofort zu Heraufschaltvorgängen mit sehr kurzen Einlegezeiten
bei den nächstliegenden
niedrigeren Gängen.
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Die
Erfindung erfüllt
somit den Zweck, ruhigere Schaltvorgänge und einen höheren Schaltkomfort
zu ergeben, indem unnötige
Herunterschaltvorgänge
aufgrund einer Verlangsamung des Fahrzeugs vermieden werden.
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Weitere,
die Erfindung kennzeichnende Merkmale gehen aus nachstehender Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels
hervor. Die Beschreibung nimmt Bezug auf die folgenden Figuren.
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Verzeichnis
der Figuren
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1 zeigt
in schematischer Darstellung ein Antriebssystem für ein Kraftfahrzeug
mit einer Schaltwählvorrichtung.
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2 zeigt
in schematischer Darstellung den signalübertragenden Teil der Schaltwählvorrichtung.
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3 zeigt
ein Ablaufschema eines Verfahrens zur Wahl und Speicherung eines
programmierten Anfahrgangs.
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4 zeigt
ein Ablaufschema eines Verfahrens zur Wahl eines Anfahrgangs durch
das Steuergerät.
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5 zeigt
ein Schaltdiagramm für
ein schwereres Fahrzeug, wobei C.RPM die Gelenkwellendrehzahl und
E.RPM die Motordrehzahl bezeichnen sowie die Herauf- und Herunterschaltpunkte
für die
Gänge G1–G9 in einem
12-Schritt-Getriebe schematisch dargestellt sind.
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Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels
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Wie
aus 1 hervorgeht, wird ein an einen Kraftfahrzeug-Antriebsmotor 1 angekuppeltes
Getriebe 2 indirekt über
eine Schaltwählvorrichtung 3 und
ein an diese angeschlossenes Steuergerät 4 geschaltet. Zwischen
Motor und Getriebe ist auf konventionelle Weise eine Kupplung 18 angeordnet,
die über
ein Kupplungspedal 19 betätigt wird. Das Steuergerät 4 erfaßt den Zustand
der Kupplung über
einen wahlweise an der Kupplung oder am Kupplungspedal angeordneten
Geber 19'.
Servogeräte 20 bewirken
das Ein- und Auslegen der Gänge
durch. Das Steuergerät 4 enthält eine
Speichereinheit 5 mit einem nicht-flüchtigen Speicher 6,
in dem ein gewünschter
Anfahrgang gespeichert werden kann. Darüber hinaus ist ein flüchtiger,
sprich löschbarer, Speicher
vorhanden, in dem ein für
das Steuergerät aktueller
vorübergehender
Anfahrgang und ebenso der im jeweiligen Augenblick tatsächlich eingelegte Gang
gespeichert werden kann. Unter Anfahrgang ist der Gang zu verstehen,
der beim Ingangsetzen des Fahrzeugs aus dem Stillstand zu benutzen
ist. Beim Getriebe 2 handelt es sich im Prinzip um ein
Schaltgetriebe, das mit einer Anzahl ausgestattet ist, die in Abhängigkeit
von Signalen vom Steuergerät
das Ein- und Auslegen der Gänge
bewirken. Die Schaltwählvorrichtung 3 kann
zwischen den Stellungen M, A, N, R verstellt werden.
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Das
Steuergerät 4 kann
mit Hilfe verschiedener Geber mit Information über die zutreffenden Fahrverhältnisse
gespeist werden und anhand dieser Information entscheiden, welcher
Gang benutzt werden soll. Ein erster Geber 7 kann Information über den
momentanen Belastungszustand des Motors liefern. Ein weiterer Geber 8 kann
dem Steuergerät 4 Information über den
eingelegten Gang und andere Parameter wie Fahrpedalstellung und
Fahrzeuggeschwindigkeit zuleiten. Über eine Ganganzeige 9 erhält der Fahrer
Information teils über
den gegenwärtig
eingelegten Gang und teils über
den kommenden, d.h. vom Schaltwählsystem
als nächsten
für Einlegen vorgesehenen
Gang. In bestimmten Fällen
kann auch ein zum Einlegen empfohlener Gang angezeigt werden.
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Die
Schaltwählvorrichtung 3 ist
mit einem Bedienungsorgan 10 in Form eines Bedienhebels ausgerüstet, mit
der Bediener dem Steuergerät 4 die erforderliche
Information über
seine gewünschte Wahl
der Schaltart gibt. Wie aus 1 hervorgeht, hat
beim Ausführungsbeispiel
die Schaltwählvorrichtung 3 die
vier Stellungen M, A, N, R mit folgenden Funktionen: N bedeutet
Neutralstellung, d.h. kein Gang eingelegt; A bedeutet automatisch
ablaufende Schaltvorgänge;
M bedeutet manuelles Schalten durch den Bediener; R bedeutet Rückwärtsgang.
Der Bediener kann somit durch Bewegen des Bedienhebels 10 in
einer ersten Ebene 11 in den zwei entgegegengesetzten und
hier in Längsrichtung
des Fahrzeugs liegenden Richtungen 111, 112 eine
der Stellungen M, A, N, R wählen,
wobei der Bedienhebel 10 dann in dieser Stellung verbleibt,
bis er vom Bediener erneut verstellt wird.
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Der
Bedienhebel 10 ist darüber
hinaus auch beweglich zwischen zwei Schaltstellungen in einer zweiten,
zur ersten Ebene 11 rechtwinkligen Ebene 12, die
in diesem Fall quer zur Längsrichtung
des Fahrzeugs liegt. Durch Bewegen des Bedienhebels 10 in
dieser zweiten Ebene 12 wird ein Schalten des Ganges bewirkt.
Auf diese Weise wird ein schrittweises Heraufschalten bei Hebelbewegung
in der einen Richtung und ein schrittweises Herunterschalten bei Hebelbewegung
in der anderen Richtung erhalten. Der Bedienhebel 10 hat
in der Ebene 12 Federkraftbeeinflussung, die in zur Mittelstellung
hin drückt.
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Die
konstruktive Gestaltung der Schaltwählvorrichtung ist zweckmäßigerweise
von der in
SE 462 246 angegebenen
und außerdem
in beiliegender
2 schematisch dargestellten
Ausführung.
Somit umfaßt
der Bedienhebel
10 das elektrische Kontaktorgan
13,
das mit dem in der Schaltwählvorrichtung
3 ebenfalls
eingebauten elektrischen Kontaktorgan
14 und den daran
angeschlossenen Signalleitungen
15 zusammenwirkt und Signale
an das Steuergerät
4 übertragen
kann, wodurch letzteres Information über die gegenwärtige der
Funktionstellungen M, A, N, R erhält. Darüber hinaus ist ein am Bedienhebel
10 angeordnetes
Betätigungsteil
16 mit
einem ähnlichen Kontaktorgan
17 versehen
und kann dadurch Signale über
die Schaltstellung des Bedienhebels
10 an das Steuergerät
4 übertragen.
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Desweiteren
können
gemäß der Erfindung über diese
Mittel 13–17 in
Form von Kontaktorganen und Signalleitungen auch Signale an den
nicht-flüchtigen
Speicher 6 übertragen
werden, in dem ein statischer Anfahrgang gespeichert werden kann.
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In 3 und 4 sind
zwei Ablaufschemata dargestellt, die nachstehend näher erläutert werden.
Der Begriff programmierter statischer Anfahrgang, im weiteren PSS
genannt, bezeichnet einen Gang, der im nicht-flüchtigen Speicher 6 des Steuergeräts 4 gespeichert
wird. Der Begriff momentaner Anfahrgang, im weiteren MS genannt,
bezeichnet den Gang, der vom Steuergerät 4 im einzelnen Fall
benutzt wird, aber nicht mit PSS identisch sein muß. Als gewählter Gang,
im weiteren SG genannt, wird der vom Bediener oder vom Steuergerät zuletzt gewählte Gang
bezeichnet.
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3 zeigt
schematisch den Verfahrensablauf bei Wahl und Speicherung eines
gewünschten PSS.
Als Startvoraussetzung gemäß dem Schema wird
angenommen, daß das
Fahrzeug stillsteht und der Bediener einen neuen PSS wählen will.
Weiter muß der
Bedienhebel 10 eine andere Stellung als die Stellung M
für manuelles
Schalten haben. Stillstand des Fahrzeugs kann in diesem Fall auch
eine Geschwindigkeit unter einem bestimmten vorgewählten Wert
bezeichnen.
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In
einem ersten Schritt 31 verstellt der Bediener den Bedienhebel 10 in
die Funktionsstellung M für
manuelles Schalten (SEL M = Stellung M wählen), und in einem zweiten
Schritt 32 wird überprüft, ob die Stellung
M (M POS = Stellung M) erhalten worden ist. Nun wird in einem Schritt 33 der
gewünschte
Gang dadurch gewählt,
daß mit
dem Bedienhebel 10 in der Querrichtung 12 Tastbewegungen
(SEL G1 = Gangwahl G1)
durchgeführt
werden. Danach wird der Hebel 10 in einem Schritt 34 über die
Automatik-Stellung A zurück
in die Neutralstellung N gebracht (A POS → N POS = Stellung N über Stellung
A). In einem Schritt 35 wird geprüft, ob die Stellung A eingenommen
oder übergangen
worden ist (A POS = Stellung A). In einem Schritt 36 wird
kontrolliert, ob seit dem Einnehmen der Stellung A eine neue Gangwahl stattgefunden
hat (SEL G not SEL G1 = Gangwahl G ungleich Gangwahl
G1). In dieser Stellung wird außerdem kontrolliert,
ob die Bewegung des Bedienhebels 10 auf dem Weg zur Neutralstellung
N unterbrochen oder der Bedienhebel in eine andere Funktionsstellung
geführt
worden ist (POS not N = Stellung nicht N), was im vorliegenden Beispiel
zurück
in die manuelle Stellung M bedeuten würde. Sollte einer dieser Vorgänge eingetroffen
sein, wird die Programmierfolge abgebrochen, und der Bediener muß von Anfang
an beginnen (RET = zurück).
In einem Schritt 37 wird kontrolliert, ob die Neutralstellung
N eingenommen ist und in einem Schritt 38, ob das Fahrzeug noch
immer stillsteht (V = 0 = Geschwindigkeit 0). Sollte sich das Fahrzeug
nach Schritt 32 bewegt haben, wird der Programmiervorgang
abgebrochen (RET = zurück).
Danach wird in einem Schritt 39 der gewählte Gang (G1)
als programmierter statischer Anfahrgang (PSS) im Speicher 5 des
Steuergeräts 4 gespeichert.
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Die
vom Bediener auszuführende
Programmierfolge umfaßt
somit die Verstellung des Bedienhebels 10 in die manuelle
Stellung M, in dieser Stellung die Wahl des gewünschten Ganges und danach die
Verstellung des Bedienhebels 10 direkt in Neutralstellung
N, wodurch der Gang als PSS gespeichert wird.
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In
der Absicht, die Belastung des nicht-flüchtigen Speichers zu vermindern,
kann die Speicherung des PSS zuerst in einem flüchtigen Speicher erfolgen,
wo der Gang gespeichert bleibt, bis die Spannung in Verbindung mit
dem Stillsetzen des Motors abgeschaltet wird, wonach der PSS automatisch
in den nicht-flüchtigen
Speicher 6 verlagert wird. Dies führt mit sich, daß ein PSS
niemals im nicht-flüchtigen
Speicher gespeichert wird, wenn eine Wahl des PSS ohne Abschalten
der Spannung stattfindet. Der Bediener wird dennoch immer die Speicherung
als dauerhaft auffassen, bis eine Umprogrammierung erfolgt. Dieses
Verfahren ist in sich von anderen Anwendungsbereichen her bekannt.
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Dadurch,
daß bei
der oben beschriebenen Programmierfolge der Bedienhebel 10 zwangsläufig in
den zwei Richtungen 111, 112 hin- und herbewegt werden
muß, vermindert
sich die Gefahr einer unbeabsichtigten Umprogrammierung des PSS.
Wenn statt dessen der Gang in ein und der gleichen Funktionsstellung
M, A, N, R gewählt
und gespeichert würde,
würde dies
zwar eine kürzere
Programmierfolge ergeben, aber gleichzeitig die Gefahr einer unbeabsichtigten
Umprogrammierung des PSS erhöhen.
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In
der Absicht, genannte Gefahr noch weiter zu vermindern, gilt gemäß dem Beispiel
die Bedingung, daß das
Fahrzeug stillsteht, bevor eine Speicherung des PSS stattfinden
kann. Als zusätzliche Bedingung
kann in einer weiterentwickelten Ausführungsform der Erfindung festgelegt
werden, daß sich der
Bedienhebel 10 in der Neutralstellung N befinden muß, bevor
die Programmierfolge eingeleitet werden kann.
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4 zeigt
anhand eines Ablaufschemas, welchen Gang das Steuergerät 4 als
Anfahrgang wählt,
wenn der Fahrer das Fahrzeug ingangsetzen will. Als Startvoraussetzung
gilt auch in diesem Fall, daß das
Fahrzeug stillsteht.
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In
einem ersten Schritt 41 wird der PSS vom Steuergerät 4 als
MS gesetzt. Gemäß der Erfindung wird
auch ein dynamischer Anfahrgang, im weiteren DSG genannt, als PSS
+ X gesetzt, wobei X einen vorgegebenen Versatzwert bezeichnet.
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Der
Versatzwert richtet sich nach der Gesamtanzahl Gänge und der Abstufung deren Übersetzungsverhältnisse.
Wenn mehr als 8–10
Gänge und
zweckmäßigerweise
12 Gänge
mit den in 5 gezeigten Übersetzungen benutzt werden,
wird der Versatzwert X zweckmäßigerweise
auf zwei Gangschritte festgelegt. Wenn PSS der 3. Gang ist, wird DSG
somit der 5. Gang.
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In
einem zweiten Schritt 42 wird der Bedienhebel 10 in
die gewünschte
Funktionsstellung, in diesem Fall die Automatik-Stellung A oder
die manuelle Stellung M, gebracht. In einem Schritt 43 wird überprüft, ob der
Bedienhebel 10 die Stellung M, A eingenommen hat.
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Wenn
der Bediener danach vorübergehend als
momentanen Anfahrgang (MS) einen anderen als den programmierten
statischen Anfahrgang (PSS) benutzen will, wählt er in einem Schritt 44 den
gewünschten
Gang auf gleiche Weise wie oben beschrieben, d.h. durch Betätigung des
Bedienhebels 10 in Querrichtung. Wenn der Bediener den
programmierten statischen Anfahrgang (PSS) benutzen will, entfällt die
Umprogrammierung gemäß Schritt 44.
In einem Schritt 45 wird als Anfahrgang (MS) der in Schritt 44 gewählte Gang
gesetzt, wenn eine manuelle Wahl stattgefunden hat, andernfalls
wird der programmierte statische Anfahrgang (PSS) als Anfahrgang
beibehalten. In einem Schritt 46 wird kontrolliert, ob
sich der Bedienhebel in der Neutralstellung N befunden hat, und
wenn dies der Fall war, kehrt der Ablauf in die Ausgangslage zurück. In einem
Schritt 47 wird kontrolliert, ob das Fahrzeug stillsteht, und wenn
dies der Fall ist, besteht die Möglichkeit
zu einer neuen Wahl des Anfahrgangs gemäß Schritt 44. Durch
Auskuppeln des Getriebes 2 wird der Anfahrgang, entweder
PSS oder ein manuell gewählter
MS, eingelegt, und der Fahrer kann im Anfahrgang anfahren, sobald
er das Kupplungspedal losgelassen hat.
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In
den weiteren Schritten in 4 wird erläutert, welcher
Gang als Anfahrgang benutzt wird, nachdem das Fahrzeug bei Schritt 47 inganggesetzt worden
ist und somit den Zustand des Stillstands verlassen hat.
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In
den beiden Schritten 48 und 49 wird kontrolliert,
ob der Anfahrgang (MS) identisch mit dem programmierten Anfahrgang
(PSS) ist. Wenn dies bei Schritt 49 zutrifft, d.h. daß MS nicht
größer als
PSS (= Schritt 48) bzw. daß MS nicht kleiner als PSS
(= Schritt 49) ist, wird dieser Anfahrgang beibehalten, und
der Ablauf kehrt zu Schritt 46 zurück.
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Wenn
der Anfahrgang (MS) bei Schritt 48 höher ist als der programmierte
statische Anfahrgang (PSS), wird in einem Schritt 50 kontrolliert,
ob seit dem Ablaufbeginn ein Schaltvorgang stattgefunden hat. Hat
ein Schaltvorgang stattgefunden, wird in einem Schritt 51 als
Anfahrgang (MS) erneut der programmierte statische Anfahrgang (PSS)
gesetzt, andernfalls wird der Anfahrgang beibehalten, und der Ablauf
kehrt zu Schritt 46 zurück.
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Wenn
der Anfahrgang (MS) bei Schritt 49 niedriger ist als der
programmierte statische Anfahrgang (PSS), wird in Schritt 52 kontrolliert,
ob seit dem Ablaufbeginn ein Schaltvorgang stattgefunden hat. War
ein höherer
Gang eingelegt worden, kehrt der Ablauf zurück zu Schritt 45,
und der neue Gang wird als Anfahrgang gesetzt. Wenn kein Schaltvorgang stattgefunden
hat oder ein niedrigerer Gang eingelegt worden ist, wird der Anfahrgang
beibehalten, und der Ablauf kehrt zu Schritt 46 zurück.
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Diese
Zyklen können
danach stattfinden, entweder bis das Fahrzeug in Schritt 47 stillsteht,
wonach ein neuer Anfahrgang vom Bediener gewählt werden kann, oder bis der
Bedienhebel 10 in Schritt 46 in Neutralstellung
N gebracht wird, wobei der Ablauf zur Ausgangsstellung zurückkehrt.
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Aus
vorstehender Beschreibung geht somit hervor, daß der Bediener auf Wunsch einen
vorübergehenden
Anfahrgang wählen
kann, indem er beim Start den Bedienhebel 10 in die gewünschte Stellung A,
M bringt und dort den gewünschten
Gang wählt. Der
programmierte Anfahrgang bleibt im Speicher 5 gespeichert
und kann bei einem anderen Start wieder benutzt werden.
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Weiterhin
geht aus der Beschreibung hervor, daß wenn der Bediener einen vorübergehenden
Anfahrgang (MS) wählt,
der niedriger ist als der programmierte statische Anfahrgang (PSS),
wird dieser vorübergehende
Gang als Anfahrgang beibehalten, bis ein Heraufschalten stattfindet.
Daraufhin wird der neue Gang als Anfahrgang gesetzt, bis er identisch mit
dem programmierten Anfahrgang ist. Danach wird erneut der programmierte
statische Anfahrgang als Anfahrgang gesetzt. Wenn der Bediener statt dessen
einen vorübergehenden
Anfahrgang wählt, der
höher ist
als der programmierte statische Anfahrgang (PSS), wird dieser vorübergehende
Gang als niedrigster Anfahrgang beibehalten, bis das Steuergerät ein Heraufschalten
von diesem Gang aus steuert, wonach der programmierte statische
Anfahrgang erneut als Anfahrgang gesetzt wird.
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Auf
diese Weise kann der Fahrer z.B. den 5. Gang als vorübergehenden
Anfahrgang, während
als programmierte statische Anfahrgang z.B. der 2. Gang gesetzt
ist, und der dadurch bedingte dynamische Anfahrgang wird, bei einem
Versatzwert von 2 Schaltschritten, der 4. Gang. Wenn das Fahrzeug dann
im 5. Gang angefahren wird, kann kein Herunterschalten aus diesem
Gang erfolgen, solange er nicht ausgelegt worden ist. Sobald das
Steuergerät vom
5. Gang auf den 6. oder 7. Gang heraufschaltet, werden der programmierte
statische Anfahrgang und der dynamische Anfahrgang als niedrigste
Anfahrgänge
bei statischen bzw. dynamischen Anfahrverhältnissen erhalten. Ein etwaiges,
durch die automatische Gangwahl gesteuertes Herunterschalten aus höheren Gängen als
dem 5. Gang erfolgt maximal bis herunter auf den 4. Gang, solange
der Fahrer nicht den Kraftfluß zwischen
Motor und Getriebe durch Auskuppeln unterbrochen hat oder wahlweise
solange sich das Fahrzeug in Bewegung befindet, und maximal bis
herunter auf den 2. Gang, wenn der Fahrer den Kraftfluß zwischen
Motor und Getriebe durch Auskuppeln unterbrochen hat oder wahlweise
das Fahrzeug zum Stillstand kommt.
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Wenn
der Fahrer statt dessen den 2. Gang als vorübergehenden Anfahrgang wählt, während als programmierter
statischer Anfahrgang z.B. der 4. Gang gesetzt ist und der dadurch
bedingte dynamische Anfahrgang bei einem Versatzwert von 2 Schaltschritten,
der 6. Gang ist, werden nur von der automatischen Gangwahl veranlaßte Heraufschaltvorgänge freigege ben,
bis der eingelegte Gang höher
ist als der programmierte statische Anfahrgang, und wenn sich das
Fahrzeug in Bewegung befindet, sind nur von der automatischen Gangwahl
veranlaßte
Heraufschaltvorgänge
freigegeben, bis der eingelegte Gang höher ist als der dynamische
Anfahrgang ist. Mit dem 4. Gang als PSS und dem 6. Gang als DSG
sind somit nur Herunterschaltvorgänge aus Gängen über dem 6. Gang freigegeben,
wie sich das Fahrzeug in einer Vorwärtsbewegung befindet oder der
Fahrer nicht den Kraftfluß zwischen
Motor und Getriebe durch Auskuppeln unterbrochen hat, während von
der automatischen Gangwahl veranlaßte Herunterschaltvorgänge auf
den 4. Gang freigegeben sind, wenn das Fahrzeug zum Stillstand kommt oder
der Fahrer den Kraftfluß zwischen
Motor und Getriebe durch Auskuppeln unterbrochen hat.
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Das
Steuergerät
sollte außerdem
so programmiert sein, daß ein
Anfahrgang nur innerhalb eines vorgegebenen Intervalls gewählt werden
kann. Somit sind z.B. die programmierbaren statischen Anfahrgänge auf
die 5 oder 6 niedrigsten Gänge
zu begrenzen, wenn die in 5 gezeigte
Anzahl Gänge mit
den angegebenen Übersetzungsverhältnissen benutzt
wird. Der programmierte statische Anfahrgang (PSS) wird auf einen
vorgegebenen höchsten Gang
begrenzt, der zumindest in der unteren Hälfte der Gesamtanzahl liegt.
Hierdurch kann das Steuergerät 4 eine
fehlerhafte Wahl eines übermäßig hohen Gangs
ignorieren, oder es kann als Anfahrgang ein geeigneter vorgewählte Gang
oder der höchste
vorgegebene zulässige
statische Anfahrgang gesetzt werden. Der höchste zulässige statische Anfahrgang kann
dann zweckmäßigerweise
ein Übersetzungsverhältnis haben,
das ausreicht, um einen leeren Zugwagen ohne Anhänger aus dem Stillstand auf ebener
Fahrbahn anzufahren, ohne daß die
Kupplung oder der Antriebsstrang dabei übermäßigem Verschleiß oder hoher
Beanspruchung ausgesetzt werden.
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Das
vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel
darf keine einschränkende
Wirkung auf den Erfindungsgedanken haben, da die Erfindung durch eine
Anzahl alternativer Ausführungsformen
ausgeführt
werden kann. Der Fahrer kann in jeder Situation manuell einen anderen
als den von der Automatikwahl gewählten Gang wählen, und
dies gilt auch für DSG
und PSS. Zum Beispiel durch Tastbewegungen des Schalthebels in Querrichtung
usw. kann das Steuergerät
zur Wahl niedrigerer oder höherer
Gänge veranlaßt werden,
als die Automatikwahl entsprechend den jeweiligen Fahrverhältnissen
wählt.
Wenn der Fahrer jedoch eine Fahrtechnik wählt, bei der er die Gangwahl
völlig
der Automatikwahl überläßt und den
Schalthebel nicht betätigt,
werden DSG und PSS die niedrigsten Gänge sein, die eingelegt werden können, solange
der Fahrer nicht den Kraftfluß zwischen
Motor und Getriebe durch Auskuppeln unterbricht oder das Fahrzeug
nicht zum Stillstand gekommen ist bzw. solange der Fahrer den Kraftfluß zwischen
Motor und Getriebe durch Auskuppeln unterbrochen hat oder das Fahrzeug
zum Stillstand gekommen ist.
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- 1
- Antriebsmotor
- 2
- Getriebe
- 3
- Schaltwählvorrichtung
- 4
- Steuergerät
- 5
- Speichereinheit
- 6
- Nicht-flüchtiger
Speicher
- 7
- Geber
- 8
- Geber
- 9
- Ganganzeige
- 10
- Bedienungsorgan
- 11
- Betätigungsebene
- 12
- Betätigungsebene
- 13
- Kontaktorgan
- 14
- Kontaktorgan
- 15
- Signalleitungen
- 16
- Betätigungsteil
- 17
- Kontaktorgan
- 19
- Kupplungspedal
- 19'
- Geber
- 20
- Servogerät
- 111
- Betätigungsrichtung
- 112
- Betätigungsrichtung