DE4445572C2 - Spulenkörper für eine Wicklung aus Profilmaterial und Verfahren zur Herstellung einer solchen Wicklung - Google Patents
Spulenkörper für eine Wicklung aus Profilmaterial und Verfahren zur Herstellung einer solchen WicklungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Spulenkörper nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solcher Spulenkörper ist
bekannt, beispielsweise aus der Druckschrift US-A-3 116 033.
Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstel
lung einer Wicklung aus Profilmaterial mit rechteckigem
Querschnitt auf einem solchen Spulenkörper.
Gemäß der erwähnten Druckschrift sind die Seitenwan
gen mit einer lockeren und leicht verformbaren Schicht be
deckt, die während des Wickelvorgangs einen Wulst bildet,
der verhindert, daß die Außenkante des aufzuwickelnden Pro
filmaterials in den Spalt zwischen der Seitenwange und dem
bereits vorhandenen Wickel "abstürzt".
Manche Profilmaterialien, die z. B. in der Verdrah
tungstechnik verwendet werden und beispielsweise aus einem
geschmeidigen Material wie z. B. Messing bestehen, werden in
Form einer Wicklung auf einer Spule geliefert. Diese Profil
materialien, die einen quadratischen oder ähnlichen Quer
schnitt besitzen, müssen sehr genaue Abmessungen aufweisen,
z. B. 0,6.0,6 mm mit einer Genauigkeit von 3 µm. Das Pro
filmaterial enthält Kanten, die ganz genau erhalten bleiben
müssen, beispielsweise mit einem Radius von 0,05 mm. Eine
lose Windung in einer unachtsam hergestellten Wicklung
reicht aus, um die Kanten zu beschädigen. Es ist daher be
kannt, daß der Vertrieb auf einem Spulenkörper eine Wicklung
erfordert, in der das Profilmaterial flach auf stets einer
Seite seines Querschnitts aufliegend Schicht für Schicht
aufgewickelt ist, wobei die nebeneinanderliegenden Windungen
einer Schicht praktisch ohne Zwischenraum Seite an Seite
liegen sollen. An den axialen Enden der Wicklungsschicht
beginnt das Profilmaterial, das die letzte Windung einer
Schicht beendet, durch eine progressive und kontrollierte
Überlappung die erste Windung der nächstfolgenden Schicht zu
bilden, wobei diese Überlappung für aufeinanderfolgende
Schichten in einer von Schicht zu Schicht verschobenen Win
kelstellung erfolgt, wie dies ebenfalls bekannt ist.
Die Herstellung einer solchen Wicklung erfordert na
turgemäß einen Träger in Form eines Spulenkörpers mit einem
zylindrischen Körper oder Kern, auf den die erste Schicht
der Wicklung aufgebracht wird, sowie mit Seitenwangen, die
als kreisförmige Scheiben an den Enden des Kerns liegen und
die Seitenflächen der Wicklung abstützen.
In einer bekannten Technik wird der Spulenkörper auf
grund der Anforderungen an die Abmessungen der Wicklungen
des Profilmaterials aus einem spanend bearbeiteten Metall
teil hergestellt. Der Spulenkörper ist daher teuer. Es gibt
auch weniger teure Spulenkörper aus Gießwerkstoff, die aber
im allgemeinen nur für Drähte mit kreisförmigem Querschnitt
oder für irgendwelche anderen Produkte geeignet sind, bei
denen das besondere Problem der Wicklungen von Profilmateri
al nicht auftritt.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen preiswerten
Spulenkörper aufzuzeigen, bei dem dafür gesorgt ist, daß
sich die einzelnen Windungen einer Schicht unabhängig von
der Wickelspannung sauber aneinanderlegen, so daß in jeder
Wickelschicht eine gleiche definierte Anzahl von Windungen
vorhanden ist. Diese Aufgabe wird durch den Spulenkörper
gemäß dem Kennzeichen des Anspruch 1 gelöst. Bezüglich von
Merkmalen bevorzugter Ausführungsformen dieses Spulenkörpers
sowie des Verfahrens zum Wickeln einer Spule mit diesem Spu
lenkörper wird auf die weiteren Ansprüche verwiesen.
So können der Spulenkörper und insbesondere dessen
Seitenwangen aus einem Material mit einer geringeren Form
stabilität hergestellt sein, als aufgrund der Abmessungser
fordernisse der Wicklung nötig wäre. Man kann so für die
Wicklung von Profilmaterial preiswerte Spulenkörper verwenden,
wie sie im Handel erhältlich sind.
Die Erfindung wird nun anhand eines nicht beschrän
kend zu verstehenden Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Figuren näher erläutert.
Fig. 1 zeigt im Schnitt eine Hälfte einer Wicklung
auf einem Spulenkörper gemäß der vorliegenden Erfindung, bei
dem das Profilmaterial einen quadratischen Querschnitt be
sitzt.
Fig. 2 zeigt eine ähnliche Ansicht wie Fig. 1, bei
der die Mittel sichtbar sind, die während der Herstellung
der Wicklung auf dem Spulenkörper gemäß Fig. 1 verwendet
werden.
Fig. 3 zeigt eine Ansicht der Formschablone, die in
dem Spulenkörper gemäß Fig. 1 verwendet wird.
In Fig. 1 erkennt man einen Spulenkörper 1 mit einem
zylindrischen Kern 2 einer Achse A-A'. Auf diesen zylindrischen
Kern 2 ist die erste Wicklungsschicht 3 eines Profil
materials aus Messingdraht 4 aufgebracht. Der Spulenkörper
enthält weiter Wangen 5 und 6 mit kreisförmigem Umfang an
den Enden des Kerns 2. Die Wicklung enthält mehrere überein
anderliegende Schichten, die je aus einer Anzahl von anein
anderliegenden Windungen des Profilmaterials bestehen, das
in diesem Beispiel einen quadratischen Querschnitt besitzt
und mit stets derselben Seite seines Querschnitts auf der
Unterlage aufliegt. Die beiden Seiten der Wicklung sind eben
und senkrecht zur Achse A-A' und müssen dies bleiben.
Der Abstand zwischen den Wangen 5, 6 des Spulenkör
pers 1 ist größer als die Länge der Wicklung 3. Zwischen die
Wicklung und jede Wange ist mindestens eine Unterlage 7 ei
ner solchen Dicke und einer solchen Konsistenz eingefügt,
daß die Seiten der Wicklung abgestützt werden und die Wick
lung ihre Integrität unter normalen Betriebsbedingungen auf
grund des Zusammenwirkens der Unterlagen 7 und der Wangen 5
und 6 beibehält.
So können der Spulenkörper und insbesondere seine
Wangen aus einem Material einer geringeren Formstabilität
hergestellt sein, als für die Formerfordernisse notwendig
wäre, denen die Wicklung unterliegt. Man kann insbesondere
für die Wicklung von Profilmaterial preiswerte im Handel
befindliche Spulenkörper verwenden. Die Unterlagen ihrer
seits sind auch preiswert.
Wenn die Wangen aus einem elastisch verformbaren Mate
rial bestehen, dann sind die Unterlagen aus einem starren
Material und ihre Dicke ist so gewählt, daß sie nicht nur je
den freien Raum zwischen der Wicklung und der Wange füllen,
sondern die Wange elastisch nach außen drücken, damit die
Wange einen Druck auf die Unterlage und auf die entsprechen
de Seite der Wicklung ausübt und so die Unterlage an die Sei
tenfläche der Wicklung unter normalen Verwendungsbedingungen
dieses Produkts andrückt. In einer Variante bestehen die Unterlagen
aus einem verformbaren Material, das den Raum zwi
schen der Wicklung und der Wange füllen kann und denselben
Andruckeffekt unter Berücksichtigung der Dimensionsvariationen
der Wangen der Spulenkörper erzielt.
Die Erfindung hat auch ein Verfahren zur Herstellung
einer Wicklung auf einem Spulenkörper wie in Fig. 1 gezeigt
zum Gegenstand, wobei dieses Verfahren anhand eines Beispiels
gemäß Fig. 2 erläutert wird.
Es enthält folgende Verfahrensschritte:
- - Der Spulenkörper 1 wird in eine Wickelformschablone 8 eingesetzt, die Anlageflächen 9 und 10 für die Herstellung der Wicklung bereitstellt. Diese Anlageflächen berücksichtigen in ihrer Form die Forderungen an die Form der endgültigen Wicklung;
- - Herstellung der Wicklung gemäß einer bekannten Tech nik unter Verwendung eines Spulenkörpers mit sehr genauen Abmessungen;
- - Einfügung von Unterlagen in die ausgesparten Berei che der Formschablone (dieser Verfahrensschritt wird weiter unten in Verbindung mit Fig. 3 näher beschrieben);
- - Entfernung der Formschablone 8, wobei die Wicklung 3 weiter allein an den Unterlagen 7 anliegt.
Vorzugsweise enthält die Formschablone 8 ausgesparte
Bereiche, in die die Unterlagen 7 eingefügt werden sollen.
Vorzugsweise füllen entfernbare Teile der Formschablone 8
ursprünglich diese ausgesparten Bereiche und werden später aus
der Formschablone entfernt, um die Einfügung der Unterlagen zu
ermöglichen.
Dies ist in Fig. 3 zu sehen, die den Spulenkörper 1
im Schnitt vor der Herstellung der Wicklung, aber nach Anbrin
gen der Formschablone 8 zeigt. Man erkennt den Kern 2, der
auch hohl sein kann, und die Stützfläche 10 der Formschablone
8, die ausgesparte Bereiche 11 und volle Bereiche 12 aufweist.
Die ausgesparten Bereiche 11 können ursprünglich von entfern
baren Teilen besetzt sein, so daß die Anlagefläche während der
Herstellung der Wicklung eben ist, aber dies ist nicht unbe
dingt erforderlich. Nach der Herstellung der Wicklung werden
die entfernbaren Teile herausgezogen, um die ausgesparten
Bereiche 11 freizugeben. In letztere werden dann die Unter
lagen 7 eingesetzt, wenn die Wicklung fertig ist.
In Fig. 3 erkennt man, daß die Unterlagen die Form
eines Winkelsektors besitzen, aber natürlich sind auch andere
Formen möglich.
Im Rahmen der Erfindung kann, wie dargestellt, die
Formschablone auch aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein,
wobei die Unterteilung auch entlang der Winkelsektoren der
Unterlagen erfolgen kann. Die Teile werden dann durch eine
gemeinsame, ringförmige Klammer zusammengefügt.
Vorzugsweise kann man vor dem Einsetzen der Unterlagen
einen Verfahrensschritt, bei dem die Wangen axial nach außen
gedrückt werden, was das Einfügen der Unterlagen erleichtert,
und einen späteren Verfahrensschritt vorsehen, in dem der
Druck auf die Wangen aufgehoben wird, so daß die Elastizität
der Wangen für die Erzeugung einer Kompression der Wicklung
zwischen den Unterlagen ausgenutzt wird. Natürlich kann man
auch alternativ Unterlagen vorsehen, deren Dicke von innen
nach außen in der Spule zunimmt.
Claims (7)
1. Spulenkörper (1) für eine Wicklung (3) aus Profilmaterial
(4) mit rechteckigem Querschnitt, mit einem zylindrischen Kern
(2), auf den die erste Wickelschicht aufgebracht wird, sowie
mit Seitenwangen (5, 6), die an den Enden des Kerns (2)
angeordnet sind und parallel zur Grenze des Wicklungsbereichs
verlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen
den Seitenwangen (5, 6) des Spulenkörpers (2) größer als die
Länge der Wicklung (3) ist und daß der Spulenkörper (2)
zwischen der Wicklung (3) und jeder Seitenwange (5, 6) minde
stens eine einschiebbare Unterlage (7) einer solchen Dicke und
einer solchen Konsistenz aufweist, daß die Wicklung (3) auf
dem Spulenkörper (1) durch Zusammenwirkung der Unterlagen (7)
und der Seitenwangen (5, 6) gehalten wird.
2. Spulenkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Unterlagen (7), die zwischen der Wicklung (3) und jeder
Seitenwange (5, 6) angebracht sind, nur je einen Teil der
Seitenfläche zwischen der Wicklung (3) und der Wange (5, 6)
besetzen.
3. Spulenkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Unterlagen (7) aus einem starren Material sind,
wenn die Seitenwangen (5, 6) aus einem elastisch verformbaren
Material gebildet werden.
4. Spulenkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Unterlagen (7) aus einem verformbaren Material
sind, das den Raum zwischen der Wicklung (3) und der
Seitenwange (5, 6) unter Berücksichtigung der
Formveränderungen der Seitenwangen (5, 6) des Spulenkörpers
(1) ausfüllt.
5. Verfahren zur Herstellung einer Wicklung aus Profilmaterial
auf einem Spulenkörper mit einem zylindrischen Kern und an den
Enden des Kerns angeordneten Seitenwangen, gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
- - eine Wickelformschablone wird am Spulenkörper angebracht, die Stützflächen für die Herstellung der Wicklung bietet, die Anlageflächen der endgültigen Wicklung entsprechen,
- - die Wicklung wird hergestellt,
- - Unterlagen werden in ausgesparte Bereiche der Wickelformschablone eingesetzt,
- - die Wickelformschablone wird entfernt, worauf die Wicklung nur noch an den Unterlagen anliegt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
entfernbare Teile die ausgesparten Bereiche der
Wickelformschablone zuerst füllen und dann aus der
Wickelformschablone vor der Einfügung der Unterlagen entfernt
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenwangen zur Erleichterung der Einfügung der
Unterlagen axial vorgespannt werden und bei Aufhebung der
Vorspannung der Seitenwangen die Elastizität der Seitenwangen
ausgenutzt wird, um die Wicklung zwischen den Unterlagen zu
komprimieren.
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