DE4445139A1 - Verfahren zur Herstellung von schlagzäh modifizierten Polystyrol-Formmassen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von schlagzäh modifizierten Polystyrol-FormmassenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von schlag
zäh modifizierten Polystyrol- (Polyvinylaromat-)Formmassen durch
kontinuierliche anionische Polymerisation von Styrolmonomeren in
Gegenwart eines Kautschuks in einer einzigen Reaktionszone.
Es ist das technisch übliche Verfahren, schlagzäh modifizierte
Polystyrol-Formmassen durch radikalische Polymerisation von
Styrol in Gegenwart des zur Modifizierung eingesetzten Kautschuks
in mehrstufigen Anlagen, d. h. einer Folge von Rührkesseln und/
oder Turmreaktoren herzustellen (DE-A-17 70 392; DE-A-40 46 718;
US-Patente 2 727 884; 3 903 202), damit die sog. Phaseninversion
unter kontrollierten Bedingungen ablaufen kann. Die Phasen
inversion findet statt, wenn der Umsatz der Reaktionsmischung die
Konzentration des Kautschuks in der Lösung überschreitet. Um eine
hohe Kautschukeffizienz zu erzielen, ist man bestrebt, den kaut
schukhaltigen Monomerzulauf einem Reaktionsgemisch zuzuführen,
dessen Umsatz unterhalb des Phaseninversionspunktes liegt. Erst
im zweiten und ggf. weiteren Schritten, d. h. Reaktionszonen wird
der Umsatz weiter gesteigert. Hierin liegt ein wesentlicher Grund
für die Herstellung von schlagzähen Formmassen in Polymerisati
onskaskaden.
Die radikalische Polymerisation hat den Nachteil, daß flüchtige
Bestandteile (Restmonomer und niedermolekulare Oligomere) trotz
teilweise aufwendiger Entgasungsprozesse in den Formmassen zu
rückbleiben und wegen des Geruchs und physiologischer Bedenken
zur Beanstandung führen bzw. den Erweichungspunkt absenken.
Es ist ebenfalls bekannt, Styrol anionisch mittels Initiatoren
vom Lithium-Alkyl-Typ zu polymerisieren (EP 176 611; US-P 3 035 033).
Dieses Verfahren wird aber technisch als zu aufwendig nicht
zur Herstellung von Styrol-Homopolymeren eingesetzt. Nach diesem
Verfahren kann man außerdem nur unmodifiziertes Polystyrol erhal
ten. Die herstellbaren Formmassen wären auch zu spröde und für
eine Reihe von Anwendungen ungeeignet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es deshalb, ein Verfahren
zu finden, mit dem man zähmodifizierte thermoplastische Form
massen herstellen kann, die praktisch frei von Restmonomeren und
niedermolekularen, insbesondere cyclischen Oligomeren (Dimere und
Trimere vom Typ des Phenyltetralins) sind.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man in einem Verfahren der
eingangs genannten Art die Polymerisation oberhalb des Phasenin
versionspunktes vornimmt, indem man kontinuierlich eine kaut
schukhaltige Styrol-Lösung einem Reaktionsgemisch zuführt, dessen
Polymergehalt oberhalb des Phaseninversionspunkts liegt und als
Kautschuk einen Styrol-Butadien-Blockkautschuk oder eine Mischung
eines Styrol-Butadien-Blockkautschuks mit einem Polybutadien-Kau
tschuk einsetzt, dessen bzw. deren Styrolgehalt, bezogen auf die
Gesamtmenge des eingesetzten Kautschuks bzw. der eingesetzten
Kautschukmischung, zwischen 10 und 90 Gew.-% liegt.
Die Blockcopolymerisate selbst enthalten 5 bis 95, vorzugsweise
15 bis 85 Gew.-% Einheiten des Diens und entsprechend 95 bis 5,
vorzugsweise 85 bis 15 Gew.-% Styrol.
Was unter Phaseninversion und Phaseninversionspunkt zu verstehen
ist, ist ausführlich in der Fachliteratur beschrieben (vgl. z. B.
G.E. Molau u. H. Keskula; J. Polym. Sci. A-1, 1595 (1966) oder
Angew. Makromol. Chemie 58/59, 175 (1977)). Selbstverständlich
findet Phaseninversion auch bei der anionischen Polymerisation
statt, soweit die Zusammensetzung des Reaktionsgemisches aus
Styrolmonomer, Kautschuk und Styrolpolymer den Verhältnissen bei
der radikalischen Polymerisation entspricht.
Als Blockkautschuke eignen sich Styrol-Butadien-Blockkautschuke,
die Blöcke bzw. Blockfolgen des Aufbaus (S-B)n aufweisen, wobei n
für eine ganze Zahl von 1 oder mehr, bevorzugt 1 bis 10, und S
für einen Styrolpolymerblock bzw. allgemein, einen Polymerblock
einer vinylaromatischen Verbindung und B für einen
Poly(buta)dienblock steht und lineare Blockcopolymere des Typs S-
B-S und B-S-B.
Anstelle von Styrol können auch alpha-Methylstyrol, p-Methylsty
rol, t-Butylstyrol oder 1,1-Diphenylethylen bzw. Blöcke aus
Mischungen der genannten Monomeren dienen.
Als Komponente B eignen sich Polymere insbesondere von Butadien,
ferner 2,3-Dimethylbutadien, Isopren, Piperylen oder Hexadien-1,3
sowie deren Mischungen.
Die Übergänge zwischen den Blöcken können sowohl scharf getrennt
wie verschmiert sein. Das Gesamt-Molekulargewicht der Block
copolymeren kann im Bereich von 50 000 bis 500 000, vorzugsweise
zwischen 100 000 und 350 000 liegen, gemessen mittels Gelpermea
tions-Chromatografie (GPC) als Wert Mp (Peakmaximum) unter Verwen
dung von Eichstandards auf Polystyrolbasis. Ganz besonders geei
gnet sind auch Blockcopolymerisate geeignet, die Blöcke aus sta
tistisch ("randomized") verteilten Styrol- und Butadien-Einheiten
enthalten, wobei solche (S/B)-Blöcke sowohl zusätzlich zu wie an
stelle von S- wie von B-Blöcken der vorstehend genannten Art tre
ten können. Mit dieser Art von Blockcopolymeren lassen sich
schlagzähe und zugleich transparente Formmassen herstellen.
Sofern man auf Transluzenz oder Transparenz verzichtet, kann man
anstelle der reinen Blockcopolymeren auch Mischungen aus Polydie
nen und Blockcopolymeren einsetzen, vorausgesetzt, daß das Poly
dien aus demselben Monomerbaustein aufgebaut ist wie der Weich
komponentenblock im Blockcopolymeren. Entsprechend sollte die
Hartkomponente des Blockcopolymeren mit demselben Monomerbaustein
polymerisiert sein wie die Matrix der Formmasse.
Zur Herstellung von witterungsbeständigen und schlagzäh modifi
zierten Polymeren ist es zweckmäßig, die aliphatischen C=C-Dop
pelbindungen zu hydrieren. Dies kann nach bekannten Methoden ge
schehen, wie es z. B. in der Europäischen Patentschrift 475 461
und den US-Patentschriften 4 656 230 oder 4 629 767 beschrieben
ist.
Für die erfindungsgemäßen Polymermassen werden die Block
kautschuke oder die Mischungen aus Polydienen und Blockkautschu
ken in einer solchen Menge eingesetzt, daß der Dienanteil im End
produkt im Bereich von 2 bis 50, vorzugsweise von 4 bis 35 Gew.-%
liegt.
Die genannten Blockkautschuke oder Mischungen aus Polydienen und
Blockkautschuken liegen in der thermoplastischen Formmasse dis
pers verteilt in Form kleiner Partikel (mittlerer Durchmesser 0,1
bis 15 µm) vor, während die die kohärente Phase (die Matrix) aus
Styrolpolymeren aufgebaut ist.
Als Styrolpolymere für die Matrix eignen sich alle anionisch po
lymerisierbaren aromatischen Vinylverbindungen. Als Beispiele
seien genannt Styrol, alpha-Methylstyrol, Vinyltoluol, Vinylxy
lol, t-Butylstyrol, Vinylnaphthalin und 1,1-Diphenylethylen sowie
deren Mischungen.
Die genannten Monomeren werden zweckmäßig in einem Lösungsmittel
umgesetzt, das wie allgemein bekannt, nicht mit dem zur Auslösung
der Polymerisation üblicherweise verwendeten metallorganischen
Initiator reagieren darf.
Generell eignen sich daher sowohl aliphatische als auch aromati
sche Kohlenwasserstoffe. Geeignete Lösungsmittel sind beispiels
weise Cyclohexan, Methylcyclohexan, Benzol, Toluol, Ethylbenzol
oder Xylol.
Die Polymerisation wird mittels metallorganischer Verbindungen
initiiert, wie bei einer nach anionischem Mechanismus ablaufenden
Polymerisation üblich. Bevorzugt werden Verbindungen der Alkali
metalle, insbesondere des Lithiums. Beispiele für Initiatoren
sind Methyllithium, Ethyllithium, Propyllithium, n-Butyllithium,
sek.-Butyllithium und tert.-Butyllithium. Die metallorganische
Verbindung wird in der Regel als Lösung in einem Kohlenwasser
stoff zugesetzt. Die Dosierung richtet sich nach dem angestrebten
Molekulargewicht des Polymeren, liegt aber in der Regel im Be
reich von 0,002 bis 5 Mol-Gew.-%, wenn man sie auf die Monomeren
bezieht.
Um ein konstantes Molekulargewicht der Matrix zu erzeugen, ist es
zweckmäßig, nach dem Lösen des Kautschuks die Lösung mit Butyl
lithium unter Verwendung eines Indikators wie z. B. 1,1-Diphenyl
ethylen auszutitrieren, d. h. Spuren von Wasser o.a. zu entfernen,
bevor die eigentliche Umsetzung beginnt.
Zur Erzielung höherer Polymerisationsgeschwindigkeit können ge
ringe Mengen polarer, aprotischer Lösungsmittel als Cosolvens zu
gesetzt werden. Geeignet sind beispielsweise Diethylether, Diiso
propylether, Diethylenglykoldimethylether, Diethylenglykoldi
butylether oder insbesondere Tetrahydrofuran. Das polare Co
solvens wird dem unpolaren Lösungsmittel bei dieser Verfahrens
variante in der Regel in einer geringen Menge von ca. 0,5 bis 5
Vol-% zugesetzt. Besonders bevorzugt ist Tetrahydrofuran (THF) in
einer Menge von 0,1 bis 0,3 Vol-%.
Die Polymerisationstemperatur kann zwischen 0 und 130°C liegen.
Bevorzugt sind Temperaturen von 50 bis 90°C. Zweckmäßig wird unter
isothermen Bedingungen, d. h. im wesentlichen bei konstanter
Temperatur polymerisiert.
Charakteristisch für das erfindungsgemäße Polymerisationsverfah
ren ist es, daß keine Phaseninversion stattfindet, da der Fest
stoffgehalt im Reaktor immer oberhalb des Phaseninversionspunktes
liegt. Die zulaufende Kautschuklösung wird vielmehr sofort nach
Eintritt in den Reaktor in der kohärenten Phase des Matrixpolyme
ren verteilt.
Dementsprechend muß der Umsatz des Monomeren, welches die Hart
matrix aufbaut, als Faustregel mindestens 3 Gew.-% größer sein
als die Kautschukkonzentration im Monomerzulauf. Vorzugsweise
werden während der kontinuierlichen Polymerisation Feststoff
gehalte von mehr als 40 Gew.-% eingestellt.
Als Polymerisationsreaktor eignen sich Rührkessel mit Anker- oder
Kreuzbalkenrührer, wobei die Polymerisationswärme über außenlie
gende Wärmetauscher oder durch Siedekühlung entfernt wird. Geei
gnet sind aber auch sog. Schleifenreaktoren, die als Rohrbündel
reaktoren oder sog. statische Mischer (Rohrstrecken mit Einbauten
aus Blechstreifengeweben o. ä.) ausgebildet sein können.
Die aus dem Reaktor austretende Polymerlösung wird zweckmäßig
ebenfalls über einen statischen Mischer geführt, der einerseits
als kurze Verweilzeitzone dient, um Spuren von restlichen Monome
ren abreagieren zu lassen und der andererseits dazu dient, wenn
unmittelbar vorher eine einschlägig wirksame Verbindung zugesetzt
wurde, die lebenden Kettenenden abzubrechen und ggf. Hilfsmittel
wie Gleitmittel, Antistatika Antioxidantien, UV-Stabilisatoren,
Flammschutzmittel, Füllstoffe etc. beizumischen oder auch, um z. B.
Peroxide einzumischen, die bei einer nachfolgenden Erhitzung
(wie sie in der nachgeschalteten Entgasungszone auftritt) eine
Vernetzung der Kautschukpartikel bewirken.
Als Mittel zur Terminierung der Kettenenden dienen protonenaktive
Substanzen wie Carbonsäuren, Alkohole, Phenole, Thioverbindungen,
Sulfon- oder Phosphonsäuren, Mineralsäuren und insbesondere Was
ser und Kohlendioxid.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich daraus,
daß man Produkte mit Restmonomergehalten von weniger als 30 ppm
erhält und daß diese thermoplastischen Formmassen keine Oligo
meren (Dimere und Trimere vom Typ der Phenyltetralinderivate)
enthalten. Die Möglichkeit, zähmodifizierte Thermoplaste in nur
einer einzigen Reaktionszone herzustellen, bietet zudem wirt
schaftliche Vorteile.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Formmassen
können mit den bekannten Verfahren der Thermoplastverarbeitung
bearbeitet werden, also z. B. durch Extrudieren, Spritzgießen, Ka
landrieren, Hohlkörperblasen, Pressen oder Sintern; besonders be
vorzugt werden aus dem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren her
gestellten Formmassen Formteile durch Spritzgießen hergestellt.
Die Formmassen können auch zur Abmischung mit anderen verträgli
chen Polymeren verwendet werden. Beispielsweise eignen sich be
sonders die nach diesem Verfahren hergestellten schlagzähen Poly
styrolformmassen zur Abmischung mit Polyphenylenether sowie zur
Herstellung von flammgeschützten Produkten, wobei als Flamm
schutzmittel sowohl die üblichen Halogen- wie Phosphor
verbindungen sowie Phosphazene oder Triazene (z. B. Melamin) geei
gnet sind.
Die in den folgenden Beispielen eingesetzten Lösungsmittel wurden
über Aluminiumoxid getrocknet. Die eingesetzten Monomeren wurden
i. V., das verwendete 1,1-Diphenylethylen wurde über n-Butylli
thium destilliert.
Ein Styrol-Butadien-Zweiblockkautschuk mit einem Molekulargewicht
Mn von 180 000 wurde in Cyclohexan gelöst, so daß eine 20-%ige
Lösung erhalten wurde. Die Verunreinigungen wurden mit einer
1-%igen Lösung von sec.-Butyllithium in Cyclohexan und mit
1,1-Diphenylethylen als Indikator bis zur bleibenden Rotfärbung
austitriert.
Stündlich wurde eine Lösung von 2,8 l Styrol und 1,75 l der
Kautschuklösung in 1 l Cyclohexan sowie 110 ml einer 1 gew.-%igen
Lösung von sec. Butyllithium in Cyclohexan kontinuierlich einem
10 l-Reaktor zugeführt und bei 80°C polymerisiert. Der Umsatz be
trug 99,5 Gew.-%. Die Polymerlösung wurde kontinuierlich aus dem
Reaktor ausgetragen und über einen statischen Mischer, in dem man
der Polymerlösung eine wäßrige Kohlensäurelösung im Überschuß
(bezogen auf den eingesetzten Initiator) zusetzte, einem Entga
sungsextruder zugeführt, auf dem die Polymerlösung bei 220°C ent
gast wurde.
Ein Blockkautschuk vom Typ S-(S/B)-S mit einem Molekulargewicht
von Mn = 142 000 und einem Butadiengehalt von 45 Gew.-% wurde in
Cyclohexan gelöst und die Verunreinigungen mit n-Butyllithium
austitriert. Die Konzentration der Lösung betrug 25 Gew.-%. (Mit
(S/B) wird - vgl. oben - ein statistisch aufgebauter Mittelblock
bezeichnet).
Stündlich wurden 5,3 l Styrol, 3,6 l Kautschuklösung, 1,0 l
Cyclohexan und 180 ml sec. Buthyllithiumlösung in Cyclohexan kon
tinuierlich in einen 10-l-Reaktor gepumpt und bei 88°C polymeri
siert. Der Feststoffgehalt betrug 55,9 Gew.-%.
Der aus dem Reaktor austretende Polymerstrom wurde im statischen
Mischer wie in Beispiel 1 mit einem Gemisch von CO₂ und Wasser
versetzt und auf einem Extruder bei 240°C unter Zusatz von 2
Gew.-% Paraffinöl, bezogen auf die zu erwartende Menge an Polyme
risat, entgast.
Ein Dreiblockkautschuk vom Typ S/DPE-B-S/DPE mit zwei außenlie
genden, statistisch aufgebauten Blöcken aus Styrol und
1,1-Diphenylethylen (DPE-Gehalt im S/DPE-Block = 30 Gew.-%) einem
mittleren Polybutadienblock (Polybutadiengehalt = 35 Gew.-%) und
einem Molekulargewicht Mn = 230 000 wurde in Methylcyclohexan ge
löst. Die 15 Gew.-%ige Lösung wurde durch Titration mit sec.-
Butyllithium von Verunreinigungen befreit.
120 Teile der obigen Kautschuklösung, 70 Teile Styrol und 30
Teile 1,1-Diphenylethylen wurden gemischt und mit einer Ge
schwindigkeit von 4 l/h in den 10-l-Reaktor gepumpt. Getrennt
hiervon wurden 75 ml/h einer 1 gew.-%igen Lösung von sec.-Butyl
lithium in Cyclohexan zudosiert. Die Polymerisationstemperatur
wurde auf 75°C gehalten. Die Aufarbeitung erfolgte wie in Beispiel
1 angegeben.
Der Kautschuk aus Beispiel 1 wurde wie folgt hydriert.
10 l der 20 Gew.-%igen Kautschuklösung in Cyclohexan wurden mit 1 g
Nickelacetylacetonat und 2 g Triethylaluminium versetzt und bei
90°C in einem Autoklaven unter einem Wasserstoffdruck von 20 bar
hydriert. Der Kautschuk wurde in Methanol gefällt und scharf ge
trocknet.
Der hydrierte Kautschuk wurde 10 gew.-%ig in Methylcyclohexan ge
löst. Nach Titration der Verunreinigungen wurden 100 Teile der
Lösung mit 90 Teilen Styrol versetzt. Diese Mischung wurde mit
einer Geschwindigkeit von 5 l/h in den Reaktor gepumpt und unter
Zuführung von 80 ml/h 1 gew.-%iger sec. Butyllithiumlösung bei
90°C polymerisiert. Der Abbruch der lebenden Kettenenden wurde wie
in Beispiel 1 beschrieben mit Isopropanol durchgeführt.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von schlagzäh modifizierten Poly
styrol-Formmassen durch kontinuierliche anionische Polymeri
sation von Styrolmonomeren in Gegenwart eines Kautschuks in
einer Reaktionszone, dadurch gekennzeichnet, daß man die Po
lymerisation oberhalb des Phaseninversionspunktes vornimmt,
indem man kontinuierlich eine kautschukhaltige Styrol-Lösung
einem Reaktionsgemisch zuführt, dessen Polymergehalt oberhalb
des Phaseninversionspunkts liegt und als Kautschuk einen Sty
rol-Butadien-Blockkautschuk oder eine Mischung eines Styrol-
Butadien-Blockkautschuks mit einem Polybutadien-Kautschuk
einsetzt, deren Styrolgehalt bezogen auf die Gesamtmenge des
eingesetzten Kautschuks bzw. der eingesetzten Kautschukmi
schung, zwischen 10 und 90 Gew.-% liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Styrol-Gehalt des Blockcopolymeren, bezogen auf die gesamte
Kautschukmenge größer als 8 Gew.-% ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Blockcopolymere Styrol-Butadien-Blockkautschuke verwendet
werden, die Blöcke bzw. Blockfolgen des Aufbaus (S-B)n auf
weisen, wobei n für eine ganze Zahl von 1 oder mehr und wobei
S und B für einen aus Styrol, einem Derivat des Styrols oder
1,1-Diphenylethylen bzw. einem Dien aufgebauten Block steht
oder lineare Blockcopolymere des Typs S-B-S oder B-S-B.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Blockcopolymeren anstelle oder zusätzlich zu mindestens einem
Block B oder S mindestens einen Block (S/B) enthalten, der
aus statistisch verteilten Einheiten des Styrolmonomeren und
eines Dienmonomeren besteht.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reaktionszone aus einem Rührkessel besteht.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reaktionszone aus einem Rührkessel besteht, dem ein stati
scher Mischer nachgeschaltet ist.
7. Schlagzäh modifizierte Polystyrol-Formmasse auf der Grundlage
eines Styrolpolymeren mit darin teilchenförmig dispergiertem
Kautschuk, wie sie nach dem Verfahren des Anspruchs 1 erhal
ten wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Restgehalt an Mono
meren kleiner als 30 ppm ist und die Formmasse keine cycli
schen Oligomeren (Dimere und Trimere vom Typ des Phenyltetra
lins) enthält.
8. Formmasse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
als Kautschuk eingesetzten Blockcopolymeren und Polydiene hy
driert sind.
9. Formmasse nach Anspruch 7, enthaltend einen Polyphenylen
ether.
10. Verwendung einer thermoplastischen Formmasse nach einem der
Ansprüche 7 bis 9 zur Herstellung von Folien, Platten und
Formkörpern.
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8130 | Withdrawal |