DE4444180A1 - Temperiervorrichtung für Infusionslösungen - Google Patents
Temperiervorrichtung für InfusionslösungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Temperiervorrichtung für Infusionslösungen ge
mäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Infusionslösungen werden zumeist in Flaschen oder Beuteln an einem Gestell
in einer Position oberhalb des Patienten aufgehängt, so daß die Lösung über
Schläuche durch Schwerkraft in den Körper des Patienten gelangen kann. Es
sind verschiedene Vorrichtungen bekannt, die die Infusionslösungen im Be
reich der Flaschen oder Beutel auf einer vorgegebenen Temperatur halten.
Dies ist jedoch verhältnismäßig aufwendig und im übrigen nur von begrenz
tem Nutzen, da die Temperatur der Lösungen insbesondere bei langsamer
Verabreichung im Infusionsschlauch auf dem Wege zum Patienten entspre
chend stark abkühlen kann.
In vielen Fällen, etwa bei längeren Operationen, bei älteren Patienten oder
auch bei länger andauernder Verabreichung führt die übliche Praxis zu einer
erheblichen Unterkühlung des Patienten, die vor allem von körperlich ge
schwächten Patienten nur langsam wieder ausgeglichen werden kann. Diese
starke Abkühlung wird nur nicht nur als subjektiv unangenehm empfunden,
sondern sie führt nach Operationen auch zu einer verlängerten "Aufwachpha
se" in der Intensivstation, so daß der entsprechende Platz in der Intensivsta
tion unnötig lange blockiert wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die es gestattet, die Tempe
ratur von Infusionslösungen bis zum Eintreffen beim Patienten so weit wie
möglich auf einer vorgegebenen Temperatur zu halten.
Diese Aufgabe wird bei einer Temperiervorrichtung der obigen Art gelöst
durch einen die Form eines geschlitzten Schlauches aufweisenden, die Auf
nahme eines Infusionsschlauches gestattenden Temperiermantel.
Der geschlitzte Schlauch soll so ausgebildet sein, daß er den Infusions
schlauch vollständig umschließt andererseits aber ein leichtes Eindrücken
und Herausziehen des Infusionsschlauches von und zur Seite ermöglicht.
Der Temperiermantel ist vorzugsweise aus Gründen wirtschaftlicher Herstel
lung ein Abschnitt eines Endlosprofils, das beispielsweise ein Extrusionspro
fil aus Kunststoff sein kann.
Je nach Anwendungszweck kann der Temperiermantel darauf ausgerichtet
sein, die Temperatur zu halten oder auch aktiv zu regeln. Das Halten der Ein
trittstemperatur reicht aus, wenn im Bereich des Infusionslösungs-Behälters
eine Temperierregelung stattfindet. In diesem Falle sollte der Temperier
mantel aus einem möglichst gut wärmeisolierenden und ggfs. auch wärme
speichernden Material bestehen.
Andererseits kann es erforderlich sein, sofern eine Temperierregelung im
Bereich des Lösungsbehälters nicht stattfindet oder die Fließgeschwindigkeit
extrem niedrig ist, daß auch im Bereich des Temperiermantels eine aktive
Temperierregelung stattfindet. In diesem Falle besteht der Temperiermantel
zweckmäßigerweise aus einem ganz oder teilweise wärmeleitenden Material,
in das beispielsweise ein Metallpulver eingebettet sein kann, und es ist ein
Heizdraht in den Temperiermantel integriert. Neben einer aktiven Tempe
rierung durch einen Heizdraht kommt auch die Umwälzung eines Tempe
rierfluids in Betracht, das ein geeignetes Kanalsystem im Inneren des Tem
periermantels erfordert.
Weiterhin können Temperatursensoren in den Temperiermantel eingebettet
sein, damit die Temperatur in geeigneter Weise geregelt werden kann. Zu
mindest sollte sich ein Temperatursensor am Einlaß und am Auslaß des Tem
periermantels befinden.
Der Temperiermantel kann zugleich zur Steuerung des Durchflusses der Infu
sionslösung herangezogen werden, dem beispielsweise durch Aufpumpen ei
ner Druckkammer im Temperlermantel der Infusionsschlauch abgedrückt
wird.
Sofern der Temperiermantel ein Abschnitt aus einem Endlosmaterial ist,
kann er obere und/oder untere Kopfstücke aufweisen, die die Befestigung ge
statten.
Der Temperiermantel kann im Gegensatz zu zahlreichen in der Medizin ver
wendeten Produkten wiederholt verwendet werden, so daß er nicht zusätz
lich zur Vergrößerung der anfallenden Abfallmenge beiträgt.
Als Material kommen verschiedene, ausreichend weiche Gummis und Kunst
stoffe, beispielsweise Moosgummi in Betracht.
Zur Temperierung kann ggfs. auch ein Heizdraht lose in das Innere des Tem
periermantels eingelegt werden.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand
der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer erfindungsge
mäßen Infusionsvorrichtung mit Infusionsgestell, Infu
sionsbehälter und Infusionsschlauch;
Fig. 2 zeigt schematisch den oberen Endbereich einer Aus
führungsform eines erfindungsgemäßen Temperier
mantels;
Fig. 3 ist eine entsprechende Darstellung einer anderen Aus
führungsform des Temperiermantels;
Fig. 4 bis 9 zeigen verschiedene Querschnitte eines erfindungsge
mäßen Temperiermantels;
Fig. 1 zeigt einen Infusionsbehälter 10, der über einen Haken 12 an einem
Infusionsgestell 14 aufgehängt ist. Von dem Infusionsbehälter 10 aus läuft die
Infusionslösung unter Schwerkrafteinfluß durch einen Tropfenzähler 16 in
einen Infusionsschlauch 18.
Am Infusionsgestell 14 hängt unterhalb des Infusionsbehälters 10 ein Tem
periermantel 20 in der Form eines mit einem Längsschlitz 22 versehenen
Schlauchprofils. Der Temperiermantel 20 ist an seinem oberen Ende in ei
nem Kopfstück 24 gehalten, das über einen Haken 26 am Infusionsgestell 14
aufgehängt ist.
Zum Einlegen in den Temperiermantel 20 wird der Infusionsschlauch 18 ge
gen den Längsschlitz 22 gedrückt, bis er in das Innere des Temperierman
tels eintritt.
Am unteren Ende des Temperiermantels 20 tritt der Infusionsschlauch 18
aus dem Temperiermantel aus. Der Temperiermantel 20 kann nach unten
durch ein Endstück 28 abgeschlossen sein.
Der Temperiermantel 20 kann einerseits zum Warmhalten der Infusionslö
sung, andererseits aber auch als aktiver Temperaturregler eingesetzt werden.
Im letzteren Falle ist ein Steuergerät 30 vorgesehen, von dem aus Heizdrähte
32 über das Kopfstück 24 in den Temperiermantel 20 hineingeführt sind. Die
Heizdrähte 32 können in geeigneter Weise in den Temperiermantel einge
bettet werden, wie später näher erläutert werden soll. Im oberen und unte
ren Endbereich des Temperiermantels 20 sind Temperaturfühler 34, 36 ein
gebettet, die eine Rückkopplungsregelung der Heiztemperatur ermöglichen.
In den Temperiermantel kann ein Durchflußregler für die Infusionslösung in
den Infusionsschlauch 18 integriert sein. Ein derartiger Durchflußregler
kann beispielsweise durch eine mechanische Klemmeinrichtung gebildet
sein, die ein Abquetschen des Infusionsschlauches gestattet. Alternativ
kommt auch eine aufblasbare Luftkammer in Betracht, die in aufgeblasenem
Zustand den Infusionsschlauch zusammendrückt.
Fig. 2 und 3 zeigen in etwas größerer Darstellung Ausführungsformen des
oberen Endbereichs des Infusionsschlauchs mit dem Kopfstück 24.
Ein in Fig. 2 gezeigter Temperiermantel ist mit 38 bezeichnet. Er weist ei
nen Längsschlitz 40 auf, der am oberen Ende durch ein Loch 42 erweitert
ist, das das Einfädeln des in Fig. 2 nicht gezeigten Temperiermantels er
leichtert. Ein in Fig. 3 gezeigter Temperiermantel 44 besteht aus Endlosma
terial und ist beispielsweise durch Extrusion hergestellt. Er weist einen
durchlaufenden Längsschlitz 46 auf.
Fig. 4 bis 9 zeigen verschiedene Querschnittsprofile von Temperiermänteln,
wie sie in Fig. 1 bis 3 gezeigt sind. Das Profil gemäß Fig. 4 ist im Querschnitt
ringförmig. Es bildet einen Schlitz 48, der durch übereinandergreifende, zu
gespitzte Lippen 50, 52 der beiderseitigen Schlitzränder weitgehend ge
schlossen gehalten wird.
Ein in Fig. 5 gezeigtes Profil ist ähnlich ausgebildet, weist jedoch zusätzlich
zwei eingebettete Heizleiter 54, 56 auf. Diese Heizleiter 54, 56 sind auch bei
dem Profil gemäß Fig. 6 vorgesehen, das jedoch insgesamt weitgehend im
Querschnitt quadratisch ausgebildet ist, jedoch einen im Querschnitt kreis
förmigen inneren Hohlraum aufweist.
Bei dem Profil gemäß Fig. 7 ist ein in Längsrichtung mitlaufender Kanal 58
vorgesehen, der das Einziehen eines Heizleiters gestattet.
Ein Profil gemäß Fig. 8 weist zwei in Längsrichtung mitlaufende Kanäle 60, 62
auf, die zum Umwälzen eines Temperierfluids mittels einer nicht gezeigten
Umwälz- und Temperiereinrichtung vorgesehen sind.
Eine besonders einfache Heizeinrichtung zeigt Fig. 9. Hier ist ein Heizleiter
64 vorgesehen.
Bei den zuvor beschriebenen Querschnittsprofilen des Temperiermantels ist
in der Regel vorgesehen, daß deren Elastizität zum selbsttätigen Schließen
nach dem Einführen des Infusionsschlauches ausreicht. Daneben können zum
Schließen, aber auch zum Öffnen, Federklammern aus härteren Materialien,
insbesondere Metall oder Kunststoff mit den Temperiermantel-Profilen ver
bunden sein.
Sofern die Temperiereinrichtung beheizt ist, kann mit Hilfe des Steuergeräts
und der Temperaturfühler eine genaue Temperaturregelung vorgenommen
werden, die es ermöglicht, die gewünschte Temperatur auch bei sehr gerin
gen Durchflußmengen der Infusionslösung einzuhalten.
Claims (8)
1. Temperiervorrichtung für Infusionslösungen, gekennzeichnet durch einen
die Form eines geschlitzten Schlauches aufweisenden, die Aufnahme eines
Infusionsschlauches (18) gestattenden Temperiermantel (20, 38, 44).
2. Temperiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Temperiermantel (20, 38, 44) gebildet ist durch den Abschnitt eines End
losprofils.
3. Temperiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Temperiermantel (20, 38, 44) aus wärmeisolierendem Material be
steht.
4. Temperiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Temperiermantel (20, 38, 44) aus wärmespeicherndem Material be
steht.
5. Temperiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Temperiermantel (20, 38, 44) aus wärmeleitendem Material besteht.
6. Temperiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in den Temperiermantel (20, 38, 44) Heizdrähte
(54, 56) eingefügt sind.
7. Temperiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß in den Temperiermantel (20, 38, 44) Fluidkanäle (60, 62)
zum Umwälzen eines Heizfluids vorgesehen sind.
8. Temperiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in den Temperiermantel (20, 38, 44) Temperatur
fühler (34, 36) eingelassen sind.
Priority Applications (1)
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