DE4444130A1 - Haut-Distraktor - Google Patents
Haut-DistraktorInfo
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- A61B—DIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
- A61B17/00—Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets
- A61B17/02—Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets for holding wounds open; Tractors
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Description
Die Erfindung betrifft einen Haut-Distraktor gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Haut-Distraktoren dieser Gattung dienen dazu, bei großflä
chigen Wunden die Haut der Wundränder zusammenzuziehen. Das
Zusammenziehen der Wundränder kann innerhalb einer kurzen
Zeit von etwa 15 bis 30 Minuten erfolgen, um die Wunde
vernähen zu können (US-PS 4 896 680). Dabei wird die Haut im
Bereich der Wundränder unter Ausnutzung ihrer viskoelasti
schen Eigenschaften gedehnt. Werden die Wundränder dagegen
langsam über einen Zeitraum von einigen Tagen oder Wochen
zusammengezogen, so kann die Wunde unter Gewebsneubildung
der Haut verschlossen werden, ohne daß die Haut bis zur
viskoelastischen Dehnung beansprucht wird.
Aus der US-PS 5 263 971 ist ein Haut-Distraktor der eingangs
genannten Gattung bekannt. Dieser Distraktor weist zwei
Backen mit jeweils zwei Haken auf, die in die Haut einge
stochen und durch eine in die Haut einsteckbare Quernadel in
der Haut verankert werden. Die Backen sitzen jeweils auf
einer Querschiene. Die beiden Querschienen verlaufen pa
rallel zueinander und sind in ihrem gegenseitigen Abstand
parallel zueinander verstellbar, so daß die Backen gegen
einander bewegt werden können, um die Wundränder, in welchen
die Backen mittels der Haken verankert sind, gegeneinander
zu ziehen. Zur Parallelverschiebung der Querschienen sind
diese einerseits gleitend auf einer Führungsstange geführt
und sitzen andererseits auf einer zu dieser Führungsstange
parallelen Gewindespindel, mittels derer auch die Verstell
bewegung bewirkt wird.
Bei diesem bekannten Haut-Distraktor sind die Backen zwang
läufig rechtwinklig zur Verstellrichtung angeordnet und
geführt. Die die Haken in der Haut verankernden Nadeln
müssen daher exakt senkrecht zur Verstellrichtung in die
Haut eingesetzt werden, um ungleichmäßige Zugspannungen in
der Haut zu vermeiden. Eine Anpassung der Backen und ihrer
Verankerung in der Haut an den Verlauf der Wundränder ist
nicht möglich. Der Distraktor ist ein aufwendiges Instru
ment, daß schwierig zu reinigen und zu sterilisieren ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu
beseitigen und einen Haut-Distraktor zur Verfügung zu stel
len, der vorteilhafter einsetzbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die in den
Patentansprüchen angegebenen Merkmale.
Bei dem erfindungsgemäßen Haut-Distraktor sind die Haken zur
Verankerung der Backen in der Haut an einem Teil angebracht,
das auswechselbar an der Backe angeordnet ist. Die Haken,
die in die Haut des Patienten eingestochen werden und die
eine hohe Sterilität erfordern, können auf diese Weise als
Einmal-Teile hergestellt werden, die jeweils nach der Be
nutzung weggeworfen werden. Der übrige aufwendige Distraktor
kann gereinigt, desinfiziert und mehrfach verwendet werden.
Vorzugsweise werden die Haken in ein Kunststoffteil einge
spritzt, so daß das nur einmal benutzbare Teil äußerst
kostengünstig hergestellt werden kann. Das Auswechseln und
Wegwerfen der Teile mit den Haken nach der Verwendung hat
weiter den Vorteil, daß die Gefahr einer Verletzung und
Infektion des Personals durch die extrem scharfen und spit
zen Haken bei der Reinigung, Desinfektion und Lagerung des
Distraktors ausgeschlossen ist.
Die Anordnung der Haken in gesonderten, an den Backen des
Distraktors angeordneten Teilen hat weiter den Vorteil, daß
die Haken von dem Distraktor getrennt in die Haut des Pa
tienten eingestochen werden können. Das wegen der Nachgie
bigkeit der Haut schwierige Einstechen der Haken wird da
durch wesentlich erleichtert. Nach dem Einstechen der Haken
werden die Teile mit den Haken an den Backen befestigt. Die
Befestigung kann beispielsweise mittels einer Schwalben
schwanzführung erfolgen. Andere Befestigungsmöglichkeiten
stehen dem Fachmann zur Verfügung.
Das Kunststoffteil mit den Haken kann eine über die ganze
Breite der Backen durchgehende Leiste sein, in welche die
Haken in einer Reihe nebeneinander eingespritzt sind. Da
durch wird das Befestigen an den Backen und das Auswechseln
vereinfacht. Es können jedoch auch jeweils nur ein einziger
Haken oder einige wenige Haken in ein gemeinsames Kunst
stoffteil gespritzt sein. Dadurch wird das Einstechen der
Haken in die Haut erleichtert. Nach dem Einstechen werden
die die Haken haltenden einzelnen Teile nacheinander an den
Backen befestigt, z. B. in eine Schwalbenschwanz-Führung
eingeschoben, um die Reihe von Haken zu bilden. Auf diese
Weise kann auch eine große Zahl von Haken problemlos in
einer Reihe an einer Backe angebracht werden, ohne daß das
Einstechen der Haken in die Wundränder Schwierigkeiten
macht. Die Breite der einzelnen jeweils einen Haken aufneh
menden Teile legt dabei den Abstand der Haken in der Reihe
fest.
Erfindungsgemäß können die Backen auf zwei in Verstellrich
tung verlaufende parallelen Führungsstangen mittels Füh
rungsbuchsen geführt sein, wobei die Führungsbuchsen um eine
vertikale, zu der Ebene der Verstellbewegung senkrechte
Achse drehbar in den Backen gelagert sind. Die Führungs
stangen können dabei in den Führungsbuchsen gleitend geführt
sein, wobei die Stellmittel zur Abstandverstellung gesondert
vorgesehen sind. Es können auch eine oder beide Führungs
stangen als Gewindespindel ausgebildet sein, wobei die
entsprechenden Führungsbuchsen als Gewindebuchsen ausgebil
det sind. Die als Gewindespindel ausgebildete Führungsstange
dient dabei gleichzeitig als Stellmittel zur Abstandsver
stellung.
Weiter können bei dem erfindungsgemäßen Haut-Distraktor die
zwei Backen an zwei Armen angeordnet sein, die in der Ebene
der Verstellrichtung gegeneinander verschwenkbar miteinander
verbunden sind. Dadurch ergibt sich eine besonders einfache
Gestaltung des Distraktors, die die Herstellungskosten
reduziert und die Handhabung vereinfacht.
Besonders einfach ist diese Ausführung, wenn die Backen in
der Verstellebene unverdrehbar an den Armen befestigt sind.
Die gegenseitige Verstellung der Backen erfolgt dadurch zwar
auf einer Kreisbogenbahn, dies ist jedoch dann unerheblich,
wenn der Verstellweg, d. h. die Breite der Wunde nicht zu
groß ist und wenn die hänge der Arme, d. h. der Radius des
Kreisbogens nicht zu klein ist.
Um eine Gewebsneubildung bei der Distraktion der Haut zu
ermöglichen, werden die Backen des Distraktors nur langsam
in kleinen Schritten mit großem zeitlichem Abstand gegen
einander bewegt. Dabei kann erfindungsgemäß eine Sonde
verwendet werden, die den Zustand der Haut in dem Dehnungs
bereich auf der von der Wunde abgewandten Seite der Backen
ermittelt. Dies kann beispielsweise eine die Hautdurchblu
tung oder den Sauerstoffpartialdruck bestimmende Sonde sein.
Die Stellmittel zur Verstellung des Backenabstandes werden
entsprechend den von der Sonde ermittelten Werten betätigt.
Dadurch wird einerseits vermieden, daß die Haut zu stark
gedehnt und dadurch geschädigt wird, andererseits kann das
Nachstellen des Backenabstandes zum frühestmöglichen Zeit
punkt erfolgen, so daß ein optimaler Gewebsgewinn und damit
eine möglichst kurze Heilungszeit erzielt werden.
Werden die Stellmittel motorisch angetrieben, so ist ein
automatisches Nachstellen entsprechend den mit der Sonde
ermittelten Werten möglich.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Haut-Distraktors,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Haut-Distraktor der Fig.
1,
Fig. 3 eine Ansicht gemäß der Schnittlinie III-III in
Fig. 2,
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine zweite Ausführung des
Haut-Distraktors,
Fig. 5 einen Schnitt gemäß der Linie V-V in Fig. 4,
Fig. 6 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführung des
Haut-Distraktors und
Fig. 7 schematisch eine Steuerung zum automatischen
Nachstellen des Haut-Distraktors.
In den Fig. 1 bis 3 ist ein erstes Ausführungsbeispiel
des Haut-Distraktors gezeigt.
Der Distraktor weist zwei spiegelsymmetrisch ausgebildete
Backen 10 auf. Die Backen 10 sind an ihrer Unterseite in
Form einer Kufe 12 ausgebildet, mit welcher sie auf der Haut
des Patienten aufsitzen. An den einander zugewandten Stirn
seiten der Kufen 12 ist eine Leiste 14 angeordnet, die sich
über die ganze Breite der Backen 10 erstreckt. Die Leiste 14
ist mittels einer Schwalbenschwanzführung 16 an der Stirn
seite der Kufe 12 auswechselbar befestigt. Hierzu kann die
Leiste 14 von der Seite in die Schwalbenschwanzführung 16
der Kufe 12 eingeschoben bzw. herausgezogen werden. Die
Leiste 14 besteht aus Kunststoff. Vorzugsweise ist eine
Rastung vorgesehen, die die Leiste 14 in der eingeschobenen
Stellung hält. Hierzu kann beispielsweise die Leiste 14 eine
kleine Erhebung aufweisen, die in eine Vertiefung der Stirn
fläche der Kufe 12 elastisch einrastet.
In die Leiste 14 sind Haken 18 aus Metall eingegossen. Es
sind mehrere Haken 18 in einer Reihe nebeneinander in glei
chem Abstand über die gesamte Breite der Leiste 14 in diese
eingesetzt. Die Haken 18 ragen von der unteren Schmalkante
der Leiste 14 nach unten über die untere Gleitfläche der
Kufe 12 hinaus und sind mit ihrer scharfen Spitze von der
Stirnseite der Leiste 14 weggebogen, so daß die Spitzen der
Haken 18 der beiden Backen 10 gegeneinander gerichtet sind.
Die Haken 18 werden mit ihren scharfen Spitzen im Bereich
der Wundränder in die Cutis eingestochen und verankern die
Backen 10 in den Wundrändern.
Anstelle einer über die gesamte Breite der Backe 10 durch
gehenden Leiste 14 kann diese auch in einzelne Teile unter
teilt sein, die jeweils nur einen Haken 18 oder ganz wenige
Haken 18 aufnehmen. Die Haken 18 können dadurch einzeln in
die Wundränder eingestochen werden und die Teile werden
nacheinander in die Schwalbenschwanz-Führung 16 eingeführt.
An den beiden Schmalseiten der Backen 10 sind auf deren
Oberseite jeweils Führungsbuchsen 20 angeordnet, deren Achse
horizontal, d. h. parallel zur unteren Gleitfläche der Kufen
12 verläuft. Die Führungsbuchsen 20 weisen einen senkrecht
zu ihrer Achse angeordneten Lagerzapfen 22 auf, der senk
recht zur Ebene der Gleitfläche der Kufen 12 von oben dreh
bar in einer Bohrung der Backen 10 sitzt. Die Führungs
buchsen 20 sind somit um die Achse des Lagerzapfens 22, d. h.
um eine zu der Gleitfläche der Kufe 12 senkrechte Achse
drehbar in den Backen 10 gelagert. Rändelschrauben 24, die
in die Seitenflächen der Backen 10 eingesetzt sind, greifen
in einen Einstich der Lagerzapfen 22, um diese axial in den
Backen 10 zu halten und bei Bedarf in ihrer jeweiligen
Drehstellung festzuklemmen.
Die zwei Backen 10 sitzen mit jeder ihrer Führungsbuchsen 20
jeweils auf einer Führungsstange 26. Die beiden Backen 10
sind auf diesen Führungsstangen 26 durch die Führungsbuchsen
20 gleitend geführt gegeneinander verschiebbar, wobei die
drehbare Lagerung der Führungsbuchsen 20 in den Backen 10
ermöglicht, daß die Backen 10 auch eine von 90° abweichende
Schrägstellung gegenüber den Führungsstangen 26 einnehmen
können. Die Leisten 14 mit den Haken 18 der beiden Backen 10
können auf diese Weise nicht nur parallel zueinander an
geordnet sein, sondern auch in einem Winkel zueinander
stehen. Dies ermöglicht die Anpassung der Lage der Haken 18
an den jeweiligen Verlauf der Wundränder.
Die Köpfe 28 von in die Enden der Führungsstange 26 koaxial
eingedrehten Schrauben ermöglichen das Einführen der Füh
rungsstangen 26 in die Führungsbuchsen 20 und halten diese
unverlierbar auf den Führungsstangen 26.
Mittig auf der Oberseite der Backen 10 ist jeweils eine
Gewindebuchse 30 angeordnet, deren Achse ebenfalls horizon
tal, d. h. parallel zur Gleitebene der Kufe 12 verläuft. Die
Gewindebuchsen 30 sitzen mit rechtwinklig zu ihrer Achse
angeordneten Lagerzapfen 32 in zur Gleitebene der Kufen 12
senkrecht angeordneten Lagerbohrungen der Oberseite der
Backen 10. Die Gewindebuchsen 30 sind somit in der gleichen
Weise wie die Führungsbuchsen 20 um eine vertikale, zur
Ebene der Gleitfläche der Kufe 12 senkrechte Achse schwenk
bar in den Backen 10 gelagert. Eine in die hintere Stirn
fläche der Backe 10 eingedrehte Schraube 34 greift in einen
Einstich des Lagerzapfens 32, um diesen axial unverlierbar
in der Backe 10 zu halten. Die Gewindebuchsen 30 der beiden
Backen 10 werden von einer gemeinsamen Gewindespindel 36
durchsetzt, die zu den Führungsstangen 26 parallel verläuft.
Die Gewindespindel 36 ist mittig in zwei gegenläufige Gewin
deabschnitte unterteilt, so daß die Gewindebuchse 30 der
einen Backe 10 mit der Gewindespindel 36 ein Rechtsgewinde
bildet, während die Gewindebuchse 30 der anderen Backe 10
mit der Gewindespindel 36 ein Linksgewinde bildet. Bei einer
Drehung der Gewindespindel 36 wandern die beiden Backen 10
somit aufeinander zu oder voneinander weg.
Bei der Verwendung des Haut-Distraktors werden zunächst die
Lagerzapfen 22 der Führungsbuchsen 20 gelöst, so daß sich
die Führungsbuchsen 20 und die Gewindebuchsen 30 auf ihren
jeweiligen Lagerzapfen 22 bzw. 32 drehen können. Die Backen
10 werden mit den Haken 18 in den Wundrändern verankert,
wobei die Drehbarkeit der Lagerzapfen 22 und 32 eine Aus
richtung der Backen 10 entsprechend dem Verlauf der Wundrän
der ermöglicht. Sobald die Backen mit den Haken 18 plaziert
und verankert sind, werden die Lagerzapfen 22 mittels der
Rändelschrauben 24 festgeklemmt, so daß die Backen 10 in
ihrer jeweiligen Winkelstellung bezüglich der Führungsstan
gen 26 festgelegt sind. Nun können die Backen 10 mittels der
Gewindespindel 36 auf den Führungsstangen 26 gleitend gegen
einander bewegt werden, um die Wundränder zusammenzuziehen,
wobei die Backen 10 mit ihren Haken 18 die dem Verlauf der
Wundränder angepaßte Stellung beibehalten.
Nach dem Schließen der Wundränder wird der Distraktor ent
fernt. Die Leisten 14 mit den Haken 18 werden von den Backen
10 getrennt und entsorgt. Der übrige Distraktor wird gerei
nigt und sterilisiert. Erst bei einem erneuten Einsatz
werden neue Leisten 14 mit Haken 18 in die Backen 10 einge
setzt.
In den Fig. 4 und 5 ist eine weitere Ausführung des
Haut-Distraktors dargestellt.
In Übereinstimmung mit dem ersten Ausführungsbeispiel ist an
den mit einer Kufe 12 ausgebildeten Backen 10 mittels einer
Schwalbenschwanz-Führung 16 eine Leiste 14 mit Haken 18
angebracht. Insoweit wird auf die vorangehende Beschreibung
verwiesen.
Jede der beiden Backen 10 ist jeweils an dem freien Ende
eines Armes 38 angebracht. Die beiden Arme 38 sind durch ein
Gelenk 40 so schwenkbar miteinander verbunden, daß die
Backen 10 in der Ebene der Gleitfläche der Kufen 12 gegen
einander verschwenkbar sind.
Die Arme 38 sind an den Backen 10 jeweils mittels eines
Gelenkes 42 so angelenkt, daß sie um eine in der Bewegungs
richtung der Backen 10 verlaufende Achse gegenüber den
Backen 10 verschwenkbar sind. Im Ausführungsbeispiel der
Fig. 4 sind die Arme 38 über das Gelenk 40 hinaus zu einem
Scherengriff 44 mit Fingerösen 46 verlängert. Der Scheren
griff 44 ist mit einer Rastung ausgebildet, wozu an einer
Branche des Scherengriffes 44 eine Zahnstange angebracht
ist, die federnd in einen Rastzahn der anderen Branche
eingreift und mittels eines Griffes 50 aus der Rastung
herausgehoben werden kann.
Der Distraktor in dieser Ausführung wird in der in Fig. 4
gezeigten Stellung an den Wundrändern angesetzt, wozu die
Leisten 14 mit ihren Haken 18 in der Haut verankert werden.
Mittels des Scherengriffes 44 werden die Backen 10 gegen
einander bewegt, um die Wundränder zusammenzuziehen. Das
Zusammenziehen kann dabei schrittweise in der Teilung der
Zahnstange 48 erfolgen. Die Rastung der Zahnstange 48 hält
dabei die Arme 38 mit den Backen 10 gegen die Zugspannung
der Haut.
Wenn die Wundränder genügend zusammengezogen sind und sich
berühren, können die Wundränder miteinander vernäht werden.
Hierzu kann im Bedarfsfalle der Scherengriff 44 mit den
Armen 38 aus der in Fig. 4 gezeigten zur Gleitfläche der
Kufen 12 parallelen Ebene hochgeschwenkt werden in eine
Stellung, in welcher die Arme 38 und der Scherengriff 44
senkrecht zur Gleitebene der Kufen 12 stehen. Der Scheren
griff 44 mit den Armen 38 ist in dieser Stellung nicht mehr
störend im Wege, so daß die Wundränder beiderseits der
Backen 10 zugänglich sind und von beiden Seiten bis an die
Backen 10 hin vernäht werden können.
In Fig. 6 ist eine weitere Ausführung des Haut-Distraktors
gezeigt. Diese stimmt in wesentlichen Teilen mit dem Ausfüh
rungsbeispiel der Fig. 4 überein, so daß insoweit auf die
Beschreibung der Fig. 4 und 5 verwiesen wird.
Im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel der Fig. 4 greifen bei
dem Ausführungsbeispiel der Fig. 6 die Stellmittel zum
Verstellen des Abstandes der Backen 10 an den Armen 38 an.
Hierzu ist in dem einen Arm 38 eine Gewindestange 52 mit
ihrem einen Ende um einen Gelenkpunkt 54 schwenkbar gela
gert. Die Gewindestange 52 ist dabei in der Ebene der
Schwenkbewegung der Arme 38 schwenkbar. Die Gewindestange 52
durchsetzt frei ein Langloch 56 des anderen Armes 38, so daß
die Gewindestange 52 die gegenseitige Schwenkbewegung der
Arme 38 nicht behindert. Auf das durch das Langloch 56
hindurchragende freie Ende der Gewindestange 52 ist ein
Stellbolzen 58 mit einer koaxialen Gewindebohrung 60 aufge
schraubt. Der Stellbolzen 58 stützt sich mit seinem auf die
Gewindestange 52 aufgeschraubten Ende außen an dem Arm 38
ab. Der Stellbolzen 58 kann mittels eines Rändelknopfes 62
verdreht und damit auf der Gewindestange 52 verschoben
werden.
Der Haut-Distraktor der Fig. 6 wird in gleicher Weise, wie
dies bei Fig. 4 beschrieben ist, in die Wundränder einge
setzt. Durch Verdrehen des Stellbolzens 58 werden die Arme
38 gegeneinander verschwenkt und die in den Wundrändern
verankerten Backen 10 aufeinander zubewegt. Der Stellbolzen
58 stützt dabei die Arme 38 gegen die Spannung der Haut der
Wundränder ab.
Soll die Wunde mittels des Haut-Distraktors durch Gewebsneu
bildung an den Wundrändern verschlossen werden, so werden
die Backen des Distraktors nur in solchen Schritten und in
solchem zeitlichem Abstand gegeneinander bewegt, daß die
Gewebsneubildung dieser Bewegung der Wundränder folgen kann.
Die Verstellung der Backen kann dabei manuell durch Verstel
len des Gewindes (in den Ausführungsbeispielen der Fig. 1
bis 3 und Fig. 6) bzw. durch Schließen des Scherengriffes
(im Ausführungsbeispiel der Fig. 4) nach empirischen Werten
erfolgen. Um das Verfahren zuverlässiger und weniger von der
Erfahrung abhängig zu machen, kann die Gewebsneubildung
mittels eines geeigneten Sensors überwacht werden. Ein
solcher Sensor kann beispielsweise die Durchblutung des
Gewebes oder die Sauerstoffversorgung bzw. den Sauerstoff
partialdruck in dem Gewebe in dem Bereich ermitteln, der
durch den Haut-Distraktor gedehnt wird. Die Verstellung der
Backen erfolgt dann in solchen Schritten, daß die für eine
Überdehnung der Haut charakteristischen Werte nicht über
schritten werden.
Auch hier kann das Nachstellen des Distraktors manuell
entsprechend den über den Sensor ermittelten Werten erfol
gen.
Die Überwachung der Hautdehnung ermöglicht auch ein automa
tisches Nachstellen des Haut-Ditraktors, sofern ein motori
scher Antrieb des Distraktors vorgesehen ist. Für einen
solchen motorischen Antrieb eignen sich insbesondere die
Ausführungen mit Gewinde-Stellmitteln, z. B. gemäß den Fig. 1
bis 3 und Fig. 6.
In Fig. 7 ist schematisch eine Anordnung zur automatischen
Verstellung des Haut-Distraktors in einer solchen Ausführung
dargestellt.
Die Backen 10 des Distraktors werden über Gewinde-Stellmit
tel, z. B. eine Gewindespindel 36 gemäß der Ausführung der
Fig. 1 bis 3 oder einen Stellbolzen 58 gemäß der Ausfüh
rung der Fig. 6 verstellt. Ein Sensor 64 mißt den Zustand
des Hautgewebes in dem gedehnten Bereich, d. h. auf der von
der Wunde abgewandten Seite der Backen 10. Der Sensor 64
mißt beispielsweise den Sauerstoffpartialdruck im Gewebe
oder die Durchblutung des Gewebes über optische Mittel. Die
Meßwerte des Sensors 64 werden in einem Meßwertewandler 66
in digitale Werte umgewandelt, die einem Rechner 68 zuge
führt werden. Der Rechner 68 steuert über eine Steuerung 70,
einen Motor 72, der über ein Getriebe 74 die Gewinde-Stell
mittel 36/58 des Distraktors betätigt. Die Rückmeldung der
Verstellung der Backen 10 zu dem Rechner 68 erfolgt über
einen an die Gewinde-Stellmittel angekoppelten Encoder 76
oder ein den Abstand der Backen 10 bestimmendes Weglängen
meßsystem 78. Gegebenenfalls kann auch zusätzlich zu der
Messung der Gewebe-Beschaffenheit mittels des Sensors 64
oder anstatt dieser Messung eine Kraftmeßeinrichtung 80
vorgesehen sein, die die auf die Backen 10 einwirkende
Zugkraft der gedehnten Haut bestimmt und dem Rechner 68 als
Ist-Wert zuführt.
Bezugszeichenliste
10 Backen
12 Kufe
14 Leiste
16 Schwalbenschwanz-Führung
18 Haken
20 Führungsbuchsen
22 Lagerzapfen von 20
24 Rändelschrauben (für 22)
26 Führungsstange
28 Schraubenköpfe
30 Gewindebuchse
32 Lagerzapfen (von 30)
34 Schrauben
36 Gewindespindel
38 Arme
39 Gelenk (von 38)
42 Gelenk (von 10)
44 Scherengriff
46 Fingerösen
48 Zahnstange
50 Griff (von 48)
52 Gewindestange
54 Gelenkpunkt
56 Langloch
58 Stellbolzen
60 Gewindebohrung
62 Rändelknopf
64 Sensor
66 Meßwertwandler
68 Rechner
70 Steuerung
72 Motor
74 Getriebe
76 Encoder
78 Weglängenmessung
79 Kraftmessung
12 Kufe
14 Leiste
16 Schwalbenschwanz-Führung
18 Haken
20 Führungsbuchsen
22 Lagerzapfen von 20
24 Rändelschrauben (für 22)
26 Führungsstange
28 Schraubenköpfe
30 Gewindebuchse
32 Lagerzapfen (von 30)
34 Schrauben
36 Gewindespindel
38 Arme
39 Gelenk (von 38)
42 Gelenk (von 10)
44 Scherengriff
46 Fingerösen
48 Zahnstange
50 Griff (von 48)
52 Gewindestange
54 Gelenkpunkt
56 Langloch
58 Stellbolzen
60 Gewindebohrung
62 Rändelknopf
64 Sensor
66 Meßwertwandler
68 Rechner
70 Steuerung
72 Motor
74 Getriebe
76 Encoder
78 Weglängenmessung
79 Kraftmessung
Claims (19)
1. Haut-Distraktor, mit wenigstens einem Paar von Backen,
mit Stellmitteln zum Verstellen des gegenseitigen Ab
standes der Backen und mit an den Backen angeordneten,
in die Haut einstechbaren Haken, wobei an jeder Backe
jeweils mindestens zwei Haken in einer quer zur Ver
stellrichtung der Backen verlaufenden Reihe angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Haken (18) an
Teilen (14) angebracht sind, die auswechselbar an der
Backe (10) angeordnet sind.
2. Haut-Distraktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche Haken (18) einer Backe (10) an einer
gemeinsamen Leiste (14) angebracht sind.
3. Haut-Distraktor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teile bzw. die Leiste (14) mittels einer quer
zur Verstellrichtung der Backe (10) verlaufenden Schwal
benschwanz-Führung (16) an der Backe (10) befestigbar
sind.
4. Haut-Distraktor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Teile (14) aus Kunststoff
bestehen und die Haken (18) in diese Teile (14) einge
gossen sind.
5. Haut-Distraktor mit wenigstens einem Paar von Backen,
mit Stellmitteln zum Verstellen des gegenseitigen Ab
stands der Backen und mit an den Backen angeordneten, in
die Haut einstechbaren Haken, wobei an jeder Backe
jeweils mindestens zwei Haken in einer quer zur Ver
stellrichtung der Backen verlaufenden Reihe angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Backen (10) eines
Paares auf zwei in Verstellrichtung verlaufenden Füh
rungsstangen (26, 36) mittels Führungsbuchsen (20, 30)
geführt sind und daß die Führungsbuchsen (20, 30) um
eine zu der von den Reihen der Haken (18) der beiden
Backen (10) aufgespannten Ebene senkrechte Achse drehbar
in den Backen (10) gelagert sind.
6. Haut-Distraktor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stellmittel wenigstens eine Gewindespindel (36)
aufweisen, die in Gewindebuchsen (30) der Backen (10)
eingreift′.
7. Haut-Distraktor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Gewindespindel (36) mindestens
eine der Führungsstangen bildet.
8. Haut-Distraktor nach einem der Ansprüche 5 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß im Bereich der beiden Queren
den der Backen (10) jeweils eine Führungsbuchse (20)
angeordnet ist, in welcher eine Führungsstange (26)
gleitend geführt ist, und daß mittig an den Backen (10)
eine Gewindebuchse (30) angeordnet ist, in welche eine
Gewindespindel (36) als Stellmittel eingreift.
9. Haut-Distraktor nach einem der Ansprüche 5 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß wenigstens eine als Stellmit
tel dienende Gewindespindel (36) mit gegenläufigen
Gewinden in Gewindebuchsen (30) der beiden Backen (10)
eingreift.
10. Haut-Distraktor nach einem der Ansprüche 5 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Backen (10) aus in Quer
richtung modulartig aneinander fügbaren Teilbacken
zusammensetzbar sind.
11. Haut-Distraktor, mit wenigstens einem Paar von Backen
mit Stellmitteln zum Verstellen des gegenseitigen Ab
stands der Backen und mit an den Backen angeordneten, in
die Haut einstechbaren Haken, wobei an jeder Backe
jeweils mindestens zwei Haken in einer quer zur Ver
stellrichtung der Backen verlaufenden Reihe angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Backen (10)
an zwei Armen (38) angebracht sind, die in der von den
Reihen der Haken (18) aufgespannten Ebene gegeneinander
verschwenkbar miteinander verbunden sind.
12. Haut-Distraktor nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Arme (38) an den Backen (10) um eine in
Verstellrichtung verlaufende Achse schwenkbar angelenkt
sind.
13. Haut-Distraktor nach Anspruch 11 oder 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Arme (38) mittels eines Scheren
griffes (44) gegeneinander verschwenkbar sind.
14. Haut-Distraktor nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß der Scherengriff (44) eine Rastung (48) auf
weist.
15. Haut-Distraktor nach Anspruch 11 oder 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stellmittel (52, 58) an den Armen
(38) angreifen.
16. Haut-Distraktor nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß die Stellmittel (52, 58) ein Stellgewinde
aufweisen.
17. Haut-Distraktor nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß an einem Arm (38) eine Gewindestange (52)
angelenkt ist, die den anderen Arm (38) durchsetzt, und
daß auf das freie Ende der Gewindestange (52) ein diesen
anderen Arm (38) abstützender Stellbolzen (58) auf
schraubbar ist.
18. Haut-Distraktor, mit wenigstens einem Paar von Backen,
mit Stellmitteln zum Verstellen des gegenseitigen Ab
stands der Backen und mit an den Backen angeordneten, in
die Haut einstechbaren Haken, wobei an jeder Backe
jeweils mindestens zwei Haken in einer quer zur Ver
stellrichtung der Backen verlaufenden Reihe angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Sensor
(64) vorgesehen ist, der die Gewebe-Beschaffenheit
und/oder die Zugkraft der gedehnten Haut bestimmt, und
daß die Stellmittel (36; 44; 58) entsprechend den durch
den Sensor (64) ermittelten Werten betätigt werden.
19. Haut-Distraktor nach Anspruch 18, dadurch gekennzeich
net, daß ein Motor (72) die Stellmittel (36; 58) ent
sprechend den durch den Sensor (64) ermittelten Werten
gesteuert antreibt.
Priority Applications (7)
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CNB951967339A CN1149958C (zh) | 1994-12-12 | 1995-12-11 | 皮肤牵引器 |
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EP95941578A EP0797406B1 (de) | 1994-12-12 | 1995-12-11 | Haut-distraktor |
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