DE4443837A1 - Vorrichtung zum Entleeren von Müllgroßbehältern - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Entleeren von Müllgroßbehältern für Wertstoffe und Ab­ fälle, insbesondere Hausmüll, durch eine am Sammelfahr­ zeug angeordnete Schwenkvorrichtung zur Erfassung und zum Kippen des Behälters, wobei der Behälter über einen Kamm mit Gegenlager bzw. eine Nase an der Schwenkvor­ richtung in der Vertikalen positionierbar ist und über Haltearme gehalten wird.

Derartige Anordnungen sind bekannt und werden als Seitenlader ausgebildet, um speziell für den Ein-Mann- Betrieb eingesetzt zu werden. Hierzu können dann am Straßenrand abgestellte Behälter selbsttätig erfaßt werden und es wird eine Gefährdung des Ladepersonals durch den fließenden Verkehr ausgeschlossen. Der Mangel der bekannten Ausbildungen besteht darin, daß die Lade­ position relativ genau durch das Sammelfahrzeug ange­ fahren werden muß und auch die Positionierung der Be­ hälter zur Entleerung zum Fahrbahnrand einzuhalten ist. Es wird deshalb die Aufnahme des Behälters oftmals durch eine zweite Bedienungsperson korrigiert.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Aus­ bildung zu verbessern und eine einfache Vorrichtung zu schaffen, die eine Aufnahme der zu entleerenden Behäl­ ter über einen relativ großen Bereich ermöglicht und eine definierte Zuordnung zum Fahrzeug gewährleistet. Darüber hinaus sollen auch Behälter unterschiedlicher Größe aufgenommen werden.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß da­ durch, daß seitliche Haltearme im Abstand unter Bildung einer Aufnahme größer als der Behälter angeordnet sind sowie wenigstens ein Haltearm etwa parallel über An­ triebselemente verstellbar ist und die Haltearme zur Erfassung und Festlegung aus einer Transportposition in eine Aufnahmeposition seitlich des Behälters ver­ schwenkbar sind und daß die Haltearme verstellbare äußere Zusatzarme zur Begrenzung der Aufnahme in der Tiefe und Erfassung des aufgenommenen Behälters für die Entleerung aufweist.

Hierdurch wird der zu entleerende Behälter durch die Halte- und Zusatzarme unabhängig von seiner Abstell­ position in einem gewissen Bereich und der Zuordnung der Vorrichtung zum Behälter, zwangsgeführt in eine vorgegebene Aufnahmeposition zur Entleerung gebraucht.

Eine einfache Ausbildung wird dadurch erreicht, daß die Verstellung der Haltearme und Zusatzarme über steuer­ bare Hydraulikzylinder erfolgt.

Zur Vereinfachung ist vorgesehen, daß die Haltearme und Zusatzarme proportional miteinander über die Hydraulik­ zylinder verstellbar sind und das überschüssige Druck­ medium der Hydraulikzylinder für die Haltearme als Steuermedium für die Hydraulikzylinder der Zusatzarme einsetzbar ist.

Alternativ zur hydraulischen Ansteuerung von Halte- und Zusatzarmen ist vorgesehen, daß die Verstellung der Haltearme über gesteuerte Hydraulikzylinder durchführ­ bar ist und die Stellbewegung der Zusatzarme über ver­ bundene mechanische Steuerelemente und Federglieder proportional steuerbar sind.

Um einen Einsatz bei abweichender Behälter formen wird vorgeschlagen, daß die Haltearme schwenkbar angeordnete Andrückelemente zur Anpassung an die Behälterkontur aufweisen.

Ferner ist vorgesehen, daß die Zusatzarme elastische Andrückelemente aufweisen und im Endbereich Andrück­ rollen angeordnet sind.

Um eine automatische Ablaufsteuerung zu schaffen ist vorgesehen, daß die Behältererfassung durch die Halte­ arme und Zusatzarme über zugeordnete Sensoren überwach­ bar ist und Folgesteuerungen betätigbar sind.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfin­ dung schematisch dargestellt. Es zeigen

Fig. 1 einen prinzipiellen Bewegungsablauf der Vorrichtung beim Erfassen eines Behälters,

Fig. 2 eine Perspektivdarstellung einer Vorrichtung mit hydraulischer Ansteuerung,

Fig. 3 eine alternative Ausbildung gemäß Fig. 2 mit hydraulischer Ansteuerung für die Haltearme und mechanische Steuerelemente und Feder­ glieder für die Zusatzarme,

Fig. 4 eine Aufnahme als Kamm zur Vertikalzuordnung und

Fig. 5 eine alternative Aufnahme als Nase gemäß Fig. 4.

Bei der gezeigten Anordnung ist lediglich die Konsole 1 eines Fahrzeuges einer Vorrichtung dargestellt, die über entsprechende Stellelemente verschwenkbar angeord­ net ist und als Seitenlader ausgebildet ist. Die Konsole 1 besteht aus zwei seitlichen Grundhalterungen 2, 3, die über Teleskopelemente 4 und einem Hydraulikzy­ linder 5 in ihrer Breite verstellbar angeordnet sind. In diesem Fall ist lediglich die Grundhalterung 3 ver­ änderlich und die Grundhalterung 2 ortsfest ausgebil­ det. Es können aber selbstverständlich auch beide Grundhalterungen 2, 3 verstellbar sein.

Die Grundhalterungen 2, 3 nehmen rechtwinklig zuge­ ordnete Haltearme 12 zur Bildung eines Aufnahmebe­ reiches 13 für einen Behälter 6 auf, wobei die um eine Achse 7 über nicht näher dargestellte Stellzylinder verschwenkbar sind und in der Ausgangsstellung eine von der Darstellung abweichende Vertikallage einnehmen. Die dem Aufnahmebereich 13 zugewandten Seiten der Haltearme 12 besitzen schwenkbar angeordnete Andrückelemente 8.

Am Ende der Haltearme 12 sind Zusatzarme 9 angelenkt, die gegenüber den Haltearmen 4 aus einer gestreckten Lage in eine Winkellage zur Begrenzung des Aufnahmebe­ reiches 13 verstellbar sind. Diese Zusatzarme 9 tragen elastische Andrückelemente 10 und besitzen im Endbe­ reich Andrückrollen 11.

Die Verstellung der Zusatzarme 9 erfolgt gemäß Fig. 2 proportional zu den Haltearmen 4 durch zusätzliche Hydraulikzylinder 14 und gemäß Fig. 3 mechanisch über Federelemente 15 und Seilzüge 16,17 die über eine Scherenanordnung 18 bei Verstellung der Haltearme 12 über den Hydraulikzylinder 5 entsprechend proportional verstellbar sind.

Zur Entleerung von Behältern 6 wird das Fahrzeug mit seiner Aufnahmevorrichtung in den Bereich des am Straßenrand positionierten Behälters 6 gebracht, wobei die Grundhalterungen 2, 3 der Konsole 1 den größten Ab­ stand besitzen und die Haltearme 12 in Verlängerung mit den Zusatzarm 9 eine vertikale Transportposition ein­ nehmen. Anschließend werden die Haltearme 12 in eine Horizontallage als Aufnahmeposition seitlich des Be­ hälters 6 verschwenkt, so daß dieser sich in dem ge­ bildeten Aufnahmebereich 13 befindet. Durch das Ver­ stellen eines Haltearmes 12 über den Hydraulikzylinder 5 und proportional der Zusatzarme 9 über die Hydraulik­ zylinder 14 wird der in der im Aufnahmebereich 13 be­ findliche Behälter 6 positioniert und durch Haltearme 12 und Zusatzarme 9 erfaßt. Beim Schwenken der Konsole 1 zum Entleeren rutscht der Behälter 6 gegen einen An­ schlag 19 oder wird von einer Kammanordnung 20 gehalten und somit in seiner Vertikalachse dem Fahrzeug für die Entleerung zugeordnet.

Nach dem Verschwenken der Konsole 1 und der durchge­ führten Entleerung des Behälters, wird in umgekehrter Weise der Behälter 6 wieder abgesetzt und die Haltearme 12 in die Vertikallage in die Transportposition ge­ stellt. Somit kann das Fahrzeug zur Aufnahme des nächsten Behälters 6 verfahren werden.

Claims (7)

1. Vorrichtung zum Entleeren von Müllgroßbehältern für Wertstoffe und Abfälle, insbesondere Hausmüll, durch eine am Sammelfahrzeug angeordnete Schwenk­ vorrichtung zur Erfassung und zum Kippen des Be­ hälters, wobei der Behälter über einen Kamm mit Gegenlager bzw. eine Nase an der Schwenkvorrichtung in der Vertikalen positionierbar ist und über Haltearme gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß seitliche Haltearme (12) im Abstand unter Bildung einer Aufnahme (13) größer als der Behälter (6) angeordnet sind sowie wenigstens ein Haltearm (12) etwa parallel über Antriebselemente (5) ver­ stellbar ist und die Haltearme (12) zur Erfassung und Festlegung aus einer Transportposition in eine Aufnahmeposition seitlich des Behälters (6) ver­ schwenkbar sind und daß die Haltearme (12) ver­ stellbare äußere Zusatzarme (9) zur Begrenzung der Aufnahme (13) in der Tiefe und Erfassung des aufge­ nommenen Behälters (6) für die Entleerung aufweist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Verstellung der Haltearme (12) und Zusatzarme (9) über steuerbare Hydraulikzylinder (5, 14) erfolgt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Haltearme (12) und Zusatzarme (9) proportional miteinander über die Hydraulikzylinder (5, 14) verstellbar sind und das überschüssige Druckmedium der Hydraulikzylinder (5) für die Haltearme (12) als Steuermedium für die Hydraulik­ zylinder (14) der Zusatzarme (9) einsetzbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Verstellung der Haltearme (12) über gesteuerte Hydraulikzylinder (5) durchführbar ist und die Stellbewegung der Zusatzarme (9) über ver­ bundene mechanische Steuerelemente (16, 17, 18) und Federglieder (15) proportional steuerbar sind.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß die Haltearme (12) schwenkbar angeordnete Andrückelemente (8) zur An­ passung an die Behälterkontur aufweisen.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­ durch gekennzeichnet, daß die Zusatzarme (9) elastische Andrückelemente (10) aufweisen und im Endbereich Andrückrollen (11) angeordnet sind.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, daß die Behältererfassung durch die Haltearme (12) und Zusatzarme (9) über zugeordnete Sensoren überwachbar ist und Folge­ steuerungen betätigbar sind.