DE4443778A1 - Doppelmembranpumpe - Google Patents
DoppelmembranpumpeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine doppelt wirkende Mem
branpumpe (Doppelmembranpumpe) nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Aus der DE 32 06 242 ist eine Doppelmembranpumpe bekannt
geworden mit einem zentrisch in einem Gehäuse gelagerten
Kolben mit an jedem seiner freien Enden befestigten, je
einen Verdrängungsraum beaufschlagten Pumpenmembran. Die
Verdrängungsräume sind mit dem Saugstutzen einerseits und
dem Druckstutzen andererseits über Rückschlagventile ver
bunden. Ferner ist eine Einrichtung vorgesehen zur wech
selweisen Beaufschlagung der auf der zu den Verdrängungs
räumen gegenüberliegenden Seite der Membranen angeordneten
Druckkammern für das Antriebsmedium. Bei wechselweiser
Beaufschlagung mit Druckluft werden die Membranen gleich
sinnig bewegt, wobei die Druckluft eine Membran in Rich
tung Produktraum bewegt und das Fördermedium in den Druck
stutzen verdrängt; die andere Membran führt einen Ansaug
hub aus. Das Fördermedium wird mithin durch Druckluft
verdrängt und damit gefördert.
Derartige Pumpen haben etliche Vorteile. Sie sind trocken
laufsicher und selbstansaugend. Auch eine kurzzeitige
Überbelastung ist unkritisch. Es sind keine Wellenabdich
tungen erforderlich und keine rotierenden Teile im Produkt
strom. Darüber hinaus ist die Pumpe feststoffunempfindlich.
Verunreinigungen und Feststoffe können im Produktstrom
mitgefördert werden. Im übrigen ist die Verdrängerförde
rung bei einer derartigen Pumpe auch für scherempfindliche
Medien einsetzbar. Nachteilig ist hingegen, daß vor allen
Dingen bei höheren Pumpendrücken, zum Beispiel bis zu 6
bar, wegen der Kompressibilität der ruft eine erhebliche
Kompressorleistung zur Verfügung gestellt werden muß. Bei
höheren Drücken sind daher derartige Membranpumpen nicht
mehr wirtschaftlich einsetzbar.
Aus der Firmenschrift "Membranpumpen Typ Wiking M" der
Firma Abel GmbH & Co. Pumpen und Maschinenbau ist bekannt
geworden, die Membran mechanisch anzutreiben. Eine Kolben
stange ist mit einem Kreuzkopf verbunden, der seinerseits
an eine Pleuelstange angelenkt ist. Der mechanische Auf
wand ist bei einer derartigen Pumpe jedoch erheblich.
Außerdem erzeugt eine Einfachmembranpumpe eine stärkere
Pulsation und fördert bei gleicher Drehzahl des Antriebs
nur 50% des Volumens wie eine Doppelmembranpumpe.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Doppelmem
branpumpe zu schaffen, die einfach aufgebaut und betriebs
sicher arbeitet und die trotz höherer Pumpendrücke mit
einem hohen Wirkungsgrad betrieben werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Doppelmembranpumpe ist mit mechanisch
angetriebenen Membranen versehen. Für die Übertragung der
Drehbewegung in die oszillierende der Membranen sieht die
Erfindung einen Führungsrahmen vor, an den an gegenüber
liegenden Seiten die mit den Membranen verbundenen Kolben
stangen verbunden sind. Im Führungsrahmen ist ein Kulis
senstein gelagert und mittels einer Linearführung geführt.
Der Kulissenstein lagert seinerseits den Zapfen einer Kur
belwelle, die mit dem Antriebsmotor verbunden ist. Für die
lineare Führung werden vorzugsweise Rundstäbe verwendet.
Der Kurbelzapfen ist vorzugsweise mittel eines Wälzlagers
im Kulissenstein gelagert. Der Kulissenstein macht zwangs
läufig die kreisende Bewegung des Kurbelzapfens mit,
bleibt jedoch aufgrund der Zwangsführung im Führungsrahmen
in der gleichen Lage orientiert, wodurch er sich oszillie
rend entlang den Führungen bewegt. Die Führungen erhalten
dadurch eine oszillierende Bewegung in Richtung der zwangs
geführten Kolbenstangen. Auf diese Weise wird eine rei
bungsarme, gleichwohl mechanisch einfache Übertragung der
Drehbewegung des Antriebsmotors auf die linear verstell
baren Kolbenstangen erhalten. Der Kulissenstein wird vor
zugsweise mittels Kunststoffgleitlagern geführt, ebenso
wie die Kolbenstange in entsprechenden Führungsbohrungen
des Gehäuses.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung haben die Membranen
etwa die Form einer Kugelkappe. Diese Form stellt sicher,
daß während des Membranhubes keine Falten in der Membran
entstehen, welche sonst leicht nach einer gewissen Be
triebszeit zu Schäden führen können.
Mit der Erfindung ist eine Doppelmembranpumpe geschaffen,
die auch bei höheren Gegendrücken aufgrund der mechani
schen Zwangsführung mit einem hohen Wirkungsgrad arbeitet.
Sie kann mit annähernd konstanter Kennlinie gefahren wer
den, vergleichbar den Kolbenpumpen, wobei eine gewisse
Einschränkung durch die Elastizität der Membranen gemacht
werden muß. Die erfindungsgemäße Pumpe kann mithin eine
vorgegebene Fördermenge bei einem vorgegebenen Druck för
dern. Sie baut klein und kann geräuscharm betrieben werden.
Das Gehäuse der Pumpe kann aus vielen Materialien beste
hen, beispielsweise Aluminium, Grauguß oder Edelstahl, je
nach den Einsatzverhältnissen. Es kann auch ein Kunst
stoffgehäuse verwendet werden, beispielsweise aus Polypro
pylen, Polytetrafluorethylen, Polyvinylidenfluorid oder
dergleichen. Um die Membranen gegen abrasive und gegen
aggressive Medien zu schützen, kann eine Beschichtung mit
PTFE-Folie vorgenommen werden. Eine derartige Membran ist
jedoch aus dem G 84 32 2045 bekanntgeworden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch eine Doppelmembranpumpe
nach der Erfindung
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Darstellung nach Fig.
1 entlang der Linie 2-2.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Doppelmembranpumpe
weist einen ersten Gehäuseabschnitt 10 auf, der kastenar
tig ist und einen zu einer Seite abgehenden rohrartigen
Ansatz 12 aufweist. Abschnitt 10 und Ansatz 12 sind ein
teilig geformt, beispielsweise aus Aluminiumguß, Grauguß,
Edelstahl oder dergleichen. Mit dem Gehäuseabschnitt 10
sind Flansche 14, 16 geformt, die über schwachkugelige
Wandabschnitte 18, 20 mit den Stirnseiten des Gehäuseab
schnitts 10 verbunden sind. Den Flanschen 14, 16 sind
kreisförmige Membrangehäuseabschnitte 22 bzw. 24 zugeord
net, die mit den Flanschen 14, 16 verschraubt sind. Zwi
schen diesen Teilen sind Membranen 26 bzw. 28 eingespannt,
die am Umfang einen O-ringförmigen Querschnitt aufweisen,
wie bei 30 bzw. 32 dargestellt. Sie sitzen in entsprechen
den Ringnuten von Flansch 14, 16 bzw. Gehäuseabschnitt 22,
24, so daß die Membranen 26, 28 sicher gehalten sind.
Die Membranen 26, 28 sind aus einem geeigneten Elastomer
und können zum Verdrängungsraum 34 bzw. 36 hin mit PTFE
beschichtet sein. Außerdem sind sie durch Gewebeeinlagen
verstärkt. Die Membranen 26, 28 haben annähernd Kugelkap
penform. Sie werfen daher bei ihrem Hub keine Falten auf.
Wie schon erwähnt, unterteilen die Membranen 26, 28 den
Innenraum der Membrangehäuseabschnitte 22, 24 in einen
Verdrängungsraum 34, 36 und einen Ausgleichsraum 38 bzw.
40. Die Verdrängungsräume 34, 36 sind über entsprechende
Leitungsabschnitte 42, 44 und Kugelrückschlagventile 46,
48 mit einem Saugstutzen 50 verbunden. Sie sind außerdem
über Kugelrückschlagventile 52, 54 und Leitungsabschnitte
56, 58 mit einem Druckstutzen 60 verbunden. Die Ausgleichs
räume 38, 40 sind über eine Verbindungsleitung 62 mitein
ander verbunden.
Im Gehäuseabschnitt 10 ist ein annähernd rechteckiger Füh
rungsrahmen 64 angeordnet, an dem an gegenüberliegenden
Enden Kolbenstangen 66, 68 angebracht sind. Die Kolben
stangen erstrecken sich durch Gleitlager 70, 72 des Ge
häuseabschnitts 10, die mit Kunststoffbuchsen 74, 75 aus
gekleidet sind. An den Enden sind die Kolbenstangen 66, 68
mit der Membran 26 bzw. 28 verbunden. Zu diesem Zweck ist
ein mit der Kolbenstange 66, 68 verschraubter Teller 76
bzw. 78 in den mittleren Abschnitt der Membran 26, 28 ein
vulkanisiert. Ferner sitzt eine Scheibe 80 bzw. 82, die am
Umfang gerundet ist, zwischen einem Absatz der Kolben
stange 66, 68 und dem Membranabschnitt, wodurch der be
treffende Membranabschnitt sicher eingespannt ist.
Im Führungsrahmen 64 sind parallel beabstandet zwei Rund
stäbe 84, 86 befestigt. Sie bestehen aus einem geeigneten
Material, das stangenweise gefertigt und erhältlich ist.
Die Führungsstäbe 84, 86 erstrecken sich durch Führungs
bohrungen eines Kulissensteins 88. Die Führungsbohrungen
sind mit Kunststoffbuchsen 90 bzw. 92 ausgekleidet.
Wie aus Fig. 2 zu erkennen, ist mittels Wälzlagern 91, 93
eine Kurbelwelle 94 im Ansatz 12 drehbar gelagert. Die
Kurbelwelle 94 steht über eine Kupplung 96 mit einer Ab
triebswelle 98 eines nicht näher dargestellten Elektromo
tors 100 in Antriebsverbindung. Ein Zapfen 102 der Kurbel
welle 94 ist mittels eines Wälzlagers 104 in einer mitti
gen Durchbohrung des Kulissensteins 88 gelagert.
Der besseren Zugänglichkeit wegen ist der Gehäuseabschnitt
10 an der Stirnseite der Kurbelwelle 94 durch eine Platte
106 abgeschlossen, die entfernt werden kann.
Wird die Kurbelwelle 94 angetrieben, wird der Kulissen
stein 98 zwangsläufig mitgenommen. Er führt eine kreisende
Bewegung aus, bleibt jedoch durch die Zwangsführung auf
den Führungsstäben 84, 86 in der Lage orientiert. Der Füh
rungsrahmen 84 ist seinerseits durch die Kolbenstangen 66,
68 zwangsgeführt. Dadurch wird die Drehbewegung der Kurbel
welle 94 in eine osizillierende Bewegung der Kolbenstangen
66, 68 umgewandelt. Der Hub der Kolbenstangen 66, 68 und
damit der Membranen 26, 28 ist durch die Länge des Kurbel
arms bestimmt. Soll der Hub verändert werden, ist eine
andere Kurbelwelle 94 einzusetzen.
Am Ende des Saughubs in Fig. 1 links hat der Verdrängungs
raum 34 maximales Volumen. Die Membran 26 liegt annähernd
am Gehäuseabschnitt 18 an, berührt ihn indessen nicht.
Eine Berührung muß nach Möglichkeit vermieden werden, da
sie zur Beschädigung der Membran führen kann. Die Membran
28 hingegen hat den Totpunkt ihres Druckhubes erreicht.
Mit einem geeigneten Sensor, z. B. einem Druckaufnehmer,
kann die dem Verdrängungsraum 34, 36 abgewandte Seite der
Membranen 26, 28 überwacht werden, um ein Loch oder einen
Bruch der Membranen rechtzeitig festzustellen. Ein derar
tiger Druckaufnehmer kann an die Verbindungsleitung 62 an
geschlossen sein.
Claims (9)
1. Doppelmembranpumpe, bei der die im Verdrängungsraum an
geordneten flexiblen Membranen mit einer Kolbenstange
verbunden und mechanisch gekoppelt sind, wobei die Ver
drängungsräume mit dem Saugstutzen einerseits und dem
Druckstutzen andererseits über Rückschlagventile ver
bunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß jede Membran
(26, 28) mit einer Kolbenstange (66, 68) verbunden ist,
die koaxial verlaufend an gegenüberliegenden Seiten an
einem Führungsrahmen (64) angebracht sind, der minde
stens eine lineare Führung (84, 86) aufweist für einen
Kulissenstein (88), der seinerseits drehbar den Lager
zapfen (102) einer Kurbelwelle (94) lagert.
2. Doppelmembranpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die lineare Führung von Rundstäben (84, 86)
gebildet ist und der Kulissenstein (88) entsprechende
Führungsbohrungen (90, 92) aufweist.
3. Doppelmembranpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Führungsbohrungen im Kulissen
stein (88) mit Kunststoffbuchsen (90, 92) ausgekleidet
sind.
4. Doppelmembranpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstangen (66, 68)
in Kunststoffgleitbuchsen (74) des Gehäuses (10) glei
tend und dichtend gelagert sind.
5. Doppelmembranpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerrahmen (64) in
einem geschlossenen Gehäuseabschnitt (10) angeordnet
ist, der einen seitlichen Ansatz (14) aufweist, in dem
Lager (90, 92) für die Kurbelwelle (94) angeordnet
sind.
6. Doppelmembranpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Membranen (26, 28) in
etwa als Kugelkappen vorgeformt sind.
7. Doppelmembranpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß ein mit der Kolbenstange
(66, 68) verbundener Teller (76, 78) in die Membranen
(26, 28) einvulkanisiert ist und die Membranen (26, 28)
zwischen dem Teller (76, 78) und einer auf der Kolben
stange (66, 68) angeordnete Scheibe (80, 82) festgelegt
ist.
8. Doppelmembranpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die dem Verdrängungsraum
(34, 36) abgewandte Seite der Membranen (26, 28) über
eine Verbindungsleitung (62) verbunden sind.
9. Doppelmembranpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die dem Verdrängungsraum
(34, 36) abgewandte Seite der Membranen über einen
Druckaufnehmer oder einen sonstigen Detektor überwacht
wird.
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