DE4443177A1 - Aktivatormischungen für anorganische Perverbindungen - Google Patents
Aktivatormischungen für anorganische PerverbindungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Mischungen aus be
stimmten langkettige Peroxocarbonsäuren abspaltenden Verbindungen mit kurz
kettige Peroxocarbonsäuren abspaltenden Verbindungen als Aktivatoren für
anorganische Peroxide und Wasch-, Reinigungs- und Desinfektionsmittel, die
derartige Aktivatoren enthalten.
Anorganische Perverbindungen, insbesondere Wasserstoffperoxid und feste
Perverbindungen, die sich in Wasser unter Freisetzung von Wasserstoffper
oxid lösen, wie Natriumperborat und Natriumcarbonat-Perhydrat, werden seit
langem als Oxidationsmittel zu Desinfektions- und Bleichzwecken verwendet.
Die Oxidationswirkung dieser Substanzen hängt in verdünnten Lösungen stark
von der Temperatur ab; so erzielt man beispielsweise mit H₂O₂ oder Per
borat in alkalischen Bleichflotten erst bei Temperaturen oberhalb von etwa
80°C eine ausreichend schnelle Bleiche verschmutzter Textilien. Bei nie
drigeren Temperaturen kann die Oxidationswirkung der anorganischen Per
sauerstoffverbindungen durch Zusatz sogenannter Aktivatoren verbessert
werden, für die zahlreiche Vorschläge, vor allem aus den Stoffklassen der
N- oder O-Acylverbindungen, beispielsweise mehrfach acylierte Alkylendi
amine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin, acylierte Glykolurile, ins
besondere Tetraacetylglykoluril, N-acylierte Hydantoine, Hydrazide, Tri
azole, Hydrotriazine, Urazole, Diketopiperazine, Sulfurylamide und Cyanu
rate, außerdem Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid,
Carbonsäureester, insbesondere Natrium-nonanoyl-phenylsulfonat, Natrium
isononanoyl-phenylsulfonat und acylierte Zuckerderivate, wie Pentaacetyl
glukose, in der Literatur bekannt geworden sind. Durch Zusatz dieser Sub
stanzen kann die Bleichwirkung wäßriger Peroxidflotten so weit gesteigert
werden, daß bereits bei Temperaturen um 60°C im wesentlichen die gleichen
Wirkungen wie mit der Peroxidflotte allein bei 95°C eintreten. In der
europäischen Patentanmeldung EP 0 257 700 werden Kombinationen aus der
artigen Bleichaktivatoren beschrieben, die Mischungen aus Peroxocarbon
säuren mit C₁- bis C₄-Alkylresten oder Phenylresten und C₆- bis C₂₀-Alkyl-
oder Arylresten freisetzen können.
Im Bemühen um energiesparende Wasch- und Bleichverfahren gewinnen in den
letzten Jahren Anwendungstemperaturen deutlich unterhalb 60°C, insbeson
dere unterhalb 45°C bis herunter zur Kaltwassertemperatur an Bedeutung.
Bei diesen niedrigen Temperaturen läßt die Wirkung der bisher bekannten
Aktivatorverbindungen in der Regel deutlich nach. Es hat deshalb nicht an
Bestrebungen gefehlt, für diesen Temperaturbereich wirksamere Aktivatoren
zu entwickeln, ohne daß bis heute ein überzeugender Erfolg zu verzeichnen
gewesen wäre. Auch die vorliegende Erfindung hat die Verbesserung der Oxi
dations- und Bleichwirkung anorganischer Perverbindung bei niedrigen Tem
peraturen unterhalb von 80°C, insbesondere im Temperaturbereich von ca.
15 bis 45°C, zum Ziel.
Es wurde nun gefunden, daß bei Verwendung von Kombinationen aus bestimmten
langkettige Peroxocarbonsäuren abspaltenden Verbindungen mit kurzkettige
Peroxocarbonsäuren abspaltenden Verbindungen als Aktivatoren insbesondere
in diesem Temperaturbereich eine außerordentliche Steigerung der Oxida
tions- und Bleichwirkung anorganischer Persauerstoffverbindungen in Oxida
tions-, Bleich- und Waschflotten erreicht wird, welche die Aktivatorwir
kung der einzelnen Substanzen wie auch diejenige bekannter Aktivator
mischungen in unvorhergesehener Weise übertrifft. Es handelt sich bei den
langkettige Peroxocarbonsäuren abspaltenden Verbindungen um Stoffe, die
aus den Verbindungen nach Formel (I),
(R¹-CO-)nX (I)
in der R für einen Alkyl-, Alkenyl- oder Cycloalkylrest mit 5 bis 17 C-
Atomen, n für eine Zahl von 1 bis 4 und X für eine stickstoffhaltige Ab
gangsgruppe mit direkter Bindung zwischen Stickstoff und der Acylgruppe
R¹-CO steht, sowie deren Gemischen ausgewählt werden. Bevorzugt sind die
Verbindungen nach Formel (I) mit R¹ = C₆- bis C₁₁-Alkyl und deren Gemische,
wobei die Alkylreste linear oder verzweigtkettig sein können. Unter den
Verbindungen der Formel (I) mit linearen Alkylresten sind solche mit 7 bis
9 C-Atomen besonders bevorzugt. Bevorzugte Abgangsgruppen X sind solche,
in denen der Stickstoff neben der abzuspaltenden Acylgruppe R¹-CO- min
destens eine weitere Acylgruppe trägt. Beispiele für solche Verbindungen
gemäß Formel (I) sind die Triacylierungsprodukte von Ammoniak und die Di
acylierungsprodukte von primären Aminogruppen, wie diejenigen von Ethylen
diamin. Falls es sich bei der genannten mindestens einen weiteren Acyl
gruppe nicht ebenfalls um einen Acylrest R¹-CO- handelt, ist bevorzugt,
wenn sie eine dermaßen abgestufte Perhydrolyseaktivität aufweist, daß sich
unter den Anwendungsbedingungen im wesentlichen nur aus der Gruppe R¹-CO-
die entsprechende Peroxocarbonsäure bildet. Dies kann dadurch erreicht
werden, daß in der Verbindung gemäß Formel (I) der die Gruppe R¹-CO- tra
gende Stickstoff außerdem Teil einer cyclischen Imidstruktur ist. Letzt
genannte Verbindungen können als Acylimide bezeichnet werden, wobei sich
der Namensteil "Acyl" auf die Gruppe R¹-CO- bezieht. Der Imidteil solcher
Acylimide besteht vorzugsweise aus einer Succinimid-, Maleinimid- oder
Phthalimid-Gruppe, welche gegebenenfalls C₁- bis C₄-Alkyl-, Hydroxyl-,
COOH- und/oder SO₃H- Substituenten tragen kann, wobei letztgenannte Sub
stituentengruppen auch in Form ihrer Salze vorliegen können. Unter den
Acylimiden ist N-Nonanoylsuccinimid besonders bevorzugt.
Die in erfindungsgemäßen Kombinationen zu verwendenden Verbindungen gemäß
Formel (I) können durch N-Acylierung mit reaktiven R¹-CO-Derivaten, bei
spielsweise Säurechloriden, der entsprechenden unsubstituierten Verbin
dungen HnX nach bekannten Verfahren hergestellt werden.
Als Verbindungen, die im erfindungsgemäßen Sinne kurzkettige Peroxocarbon
säuren abspalten, sind solche brauchbar, die unter Perhydrolysebedingungen
gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure und/oder Peroxocarbonsäuren
mit 1 bis 4 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen ergeben. Geeignet sind
die eingangs zitierten üblichen Bleichaktivatoren, die O- und/oder N-Acyl
gruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls substituierte
Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine,
insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Glykolurile, ins
besondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), acylierte Triazinderivate, insbe
sondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT), acylierte
mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykoldiacetat und
2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran sowie acetyliertes Sorbit und Mannit, und
acylierte Zuckerderivate, insbesondere Pentaacetylglukose (PAG), Penta
acetylfruktose, Tetraacetylxylose und Octaacetyllactose sowie acetylier
tes, gegebenenfalls N-alkyliertes Glucamin und Gluconolacton.
Vorzugsweise enthält die Kombination aus langkettige Peroxocarbonsäuren
abspaltender Verbindung und kurzkettige Peroxocarbonsäuren abspaltender
Verbindung diese in Molverhältnissen im Bereich von 1 : 1 bis 1 : 50, insbe
sondere von 1 : 2 bis 1 : 20 und bevorzugt von 1 : 3 bis 1 : 10, wobei sich das
genannte Molverhältnis jeweils auf die Anzahl der aus einem Molekül der
entsprechenden Verbindung freisetzbarer Peroxocarbonsäure bezieht. Diese
Anzahl ist so zu ermitteln, daß man die zu testende Verbindung in einer
Konzentration von 250 mg/l und Natriumperborat-Monohydrat in einer Konzen
tration von 1,4 g/l in Wasser bei pH 10 30 Minuten bei 60°C der Perhydro
lyse unterwirft und die gebildete Percarbonsäure bestimmt. So beträgt bei
spielsweise in einer Mischung aus 1 Mol N-Dodecanoylphthalimid und 1 Mol
TAED das Molverhältnis 1 : 2, da aus 1 Mol Tetraacylethylendiamin 2 Mol Per
oxocarbonsäure freigesetzt werden.
Auch der Einsatz von Verbindungen, welche sowohl langkettige Peroxocarbon
säuren als auch kurzkettige Peroxocarbonsäuren, jeweils wie oben definiert,
abspalten und welche die Merkmale der Verbindungen gemäß Formel (I) auf
weisen, ist möglich.
Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung Wasch-, Reinigungs- und Des
infektionsmittel, die eine oben beschriebene Aktivatorkombination enthal
ten und ein Verfahren zur Aktivierung anorganischer Persauerstoffverbin
dungen unter Einsatz einer derartigen Aktivatorkombination.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können die genannten Kombinationen als
Aktivatoren überall dort eingesetzt werden, wo es auf eine besondere Stei
gerung der Oxidationswirkung anorganischer Persauerstoffverbindungen bei
niedrigen Temperaturen ankommt, beispielsweise bei der Bleiche von Texti
lien, Haaren oder harten Oberflächen, bei der Oxidation organischer oder
anorganischer Zwischenprodukte und bei der Desinfektion.
Die erfindungsgemäße Verwendung besteht darin, Bedingungen zu schaffen,
unter denen Wasserstoffperoxid und die erfindungsgemäße Kombination mitei
nander reagieren können, mit dem Ziel, stärker oxidierend wirkende Folge
produkte zu erhalten. Solche Bedingungen liegen insbesondere dann vor,
wenn beide Reaktionspartner in wäßriger Lösung aufeinander treffen. Dies
kann durch separate Zugabe der Persauerstoffverbindung und der Aktivato
ren, welche separat oder in Form der erfindungsgemäßen Kombination vorlie
gen können, zu einer gegebenenfalls wasch- oder reinigungsmittelhaltigen
Lösung geschehen. Besonders vorteilhaft wird das erfindungsgemäße Verfah
ren jedoch unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Wasch-, Reinigungs-
oder Desinfektionsmittels, das die Aktivatorkombination und gegebenenfalls
ein peroxidisches Oxidationsmittel enthält, durchgeführt. Die Persauer
stoffverbindung kann auch separat, in Substanz oder als vorzugsweise wäß
rige Lösung oder Suspension, zur Lösung zugegeben werden, wenn ein per
oxidfreies Mittel verwendet wird.
Je nach Verwendungszweck können die Bedingungen weit variiert werden. So
kommen neben rein wäßrigen Lösungen auch Mischungen aus Wasser und geeig
neten organischen Lösungsmitteln als Reaktionsmedium in Frage. Die Ein
satzmengen an Persauerstoffverbindungen werden im allgemeinen so gewählt,
daß in den Lösungen zwischen 10 ppm und 10% Aktivsauerstoff, vorzugsweise
zwischen 50 und 5000 ppm Aktivsauerstoff vorhanden sind. Auch die verwen
dete Menge an Aktivator hängt vom Anwendungszweck ab. Je nach gewünschtem
Aktivierungsgrad werden 0,03 Mol bis 1 Mol, vorzugsweise 0,1 Mol bis
0,5 Mol Aktivator pro Mol anorganischer Persauerstoffverbindung verwendet,
doch können in besonderen Fällen diese Grenzen auch über- oder unterschrit
ten werden.
Ein erfindungsgemäßes Wasch-, Reinigungs- oder Desinfektionsmittel enthält
vorzugsweise 0,2 Gew.-% bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 Gew.-% bis
20 Gew.-% der erfindungsgemäßen Aktivatorkombination. Die Aktivatoren
können, einzeln oder zusammen, in im Prinzip bekannter Weise an Träger
stoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein.
Die erfindungsgemäßen Wasch-, Reinigungs- und Desinfektionsmittel, die als
pulverförmige Feststoffe, homogene Lösungen oder Suspensionen vorliegen
können, können außer der erfindungsgemäßen Aktivatorkombination im Prinzip
alle bekannten und in derartigen Mitteln üblichen Inhaltsstoffe enthalten.
Die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel können insbesondere Buil
dersubstanzen, oberflächenaktive Tenside, anorganische Persauerstoffver
bindungen, wassermischbare organische Lösungsmittel, Enzyme, Sequestrie
rungsmittel, Elektrolyte, pH-Regulatoren und weitere Hilfsstoffe, wie
optische Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibitoren,
Schaumregulatoren, zusätzliche Peroxid-Aktivatoren, Farb- und Duftstoffe,
enthalten.
Ein erfindungsgemäßes Reinigungsmittel für harte Oberflächen kann darüber
hinaus abrasiv wirkende Bestandteile, insbesondere aus der Gruppe umfas
send Quarzmehle, Holzmehle, Kunststoffmehle, Kreiden und Mikroglaskugeln
sowie deren Gemische, enthalten. Abrasivstoffe sind in den erfindungsge
mäßen Reinigungsmitteln vorzugsweise nicht über 20 Gew.-%, besonders be
vorzugt von 1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, enthalten.
Ein erfindungsgemäßes Desinfektionsmittel kann zur Verstärkung der Desin
fektionswirkung gegenüber speziellen Keimen zusätzlich zu den bisher ge
nannten Inhaltsstoffen übliche antimikrobielle Wirkstoffe enthalten. Der
artige antimikrobielle Zusatzstoffe sind in den erfindungsgemäßen Desin
fektionsmitteln vorzugsweise nicht über 10 Gew.-%, besonders bevorzugt von
0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, enthalten.
Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten ein oder mehrere Tenside, wobei
insbesondere anionische Tenside, nichtionische Tenside und deren Gemische
in Frage kommen. Geeignete nichtionische Tenside sind insbesondere Alkyl
glykoside und Ethoxylierungs- und/oder Propoxylierungsprodukte von Alkyl
glykosiden oder linearen oder verzweigten Alkoholen mit mit jeweils 12 bis
18 C-Atomen im Alkylteil und 3 bis 20, vorzugsweise 4 bis 10 Alkylether
gruppen. Weiterhin sind entsprechende Ethoxylierungs- und/oder Propoxylie
rungsprodukte von N-Alkyl-aminen, vicinalen Diolen und Fettsäureamiden,
die hinsichtlich des Alkylteils den genannten langkettigen Alkoholderiva
ten entsprechen, sowie von Alkylphenolen mit 5 bis 12 C-Atomem im Alkyl
rest brauchbar.
Geeignete anionische Tenside sind insbesondere Seifen und solche, die Sul
fat- oder Sulfonat-Gruppen mit bevorzugt Alkaliionen als Kationen enthal
ten. Verwendbare Seifen sind bevorzugt die Alkalisalze der gesättigten
oder ungesättigten Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen. Derartige Fettsäuren
können auch in nicht vollständig neutralisierter Form eingesetzt werden.
Zu den brauchbaren Tensiden des Sulfat-Typs gehören die Salze der Schwe
felsäurehalbester von Fettalkoholen mit 12 bis 18 C-Atomen und die Sulfa
tierungsprodukte der genannten nichtionischen Tenside mit niedrigem Ethoxy
lierungsgrad. Zu den verwendbaren Tensiden vom Sulfonat-Typ gehören lineare
Alkylbenzolsulfonate mit 9 bis 14 C-Atomen im Alkylteil, Alkansulfonate
mit 12 bis 18 C-Atomen, sowie Olefinsulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen, die
bei der Umsetzung entsprechender Monoolefine mit Schwefeltrioxid entstehen,
sowie alpha-Sulfofettsäureester, die bei der Sulfonierung von Fettsäureme
thyl- oder -ethylestern entstehen.
Derartige Tenside sind in den erfindungsgemäßen Reinigungs- oder Waschmit
teln in Mengenanteilen von vorzugsweise 5 Gew.-% bis 50 Gew.-%, insbeson
dere von 8 Gew.-% bis 30 Gew.-%, enthalten, während die erfindungsgemäßen
Desinfektionsmittel vorzugsweise 0,1 Gew.-% bis 20 Gew.-%, insbesondere
0,2 Gew.-% bis 5 Gew.-% Tenside, enthalten.
Als geeignete Persauerstoffverbindungen kommen insbesondere Wasserstoff
peroxid und unter den Reinigungsbedingungen Wasserstoffperoxid abgebende
anorganische Salze, wie Perborat, Percarbonat und/oder Persilikat, in Be
tracht. Sofern feste Perverbindungen eingesetzt werden sollen, können
diese in Form von Pulvern oder Granulaten verwendet werden, die auch in im
Prinzip bekannter Weise umhüllt sein können. Die Persauerstoffverbindungen
können als solche oder in Form diese enthaltender Mittel, die prinzipiell
alle üblichen Wasch-, Reinigungs- oder Desinfektionsmittelbetandteile ent
halten können, zu der Reinigungslauge zugegeben werden. Besonders bevor
zugt wird Alkalipercarbonat oder Wasserstoffperoxid in Form wäßriger Lö
sungen, die 3 Gew.-% bis 10 Gew.-% Wasserstoffperoxid enthalten, einge
setzt. Falls ein erfindungsgemäßes Wasch- oder Reinigungsmittel Persauer
stoffverbindungen enthält, sind diese in Mengen von vorzugsweise nicht
über 50 Gew.-%, insbesondere von 5 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorhanden, wäh
rend in den erfindungsgemäßen Desinfektionsmitteln vorzugsweise von
0,5 Gew.-% bis 40 Gew.-%, insbesondere von 5 Gew.-% bis 20 Gew.-%, an Per
sauerstoffverbindungen enthalten sind.
Ein erfindungsgemäßes Mittel enthält vorzugsweise wasserlöslichen und/oder
wasserunlöslichen, organischen und/oder anorganischen Builder. Zu den was
serlöslichen organischen Buildersubstanzen gehören Aminopolycarbonsäuren,
insbesondere Nitrilotriessigsäure und Ethylendiamintetraessigsäure, Poly
phosphonsäuren, insbesondere Aminotri-(methylenphosphonsäure), Ethylendi
amintetra-(methylenphosphonsäure) und 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure,
und Polycarbonsäuren, insbesondere Citronensäure und Zuckersäuren, sowie
polymere (Poly-)carbonsäuren, insbesondere die durch Oxidation von Poly
sacchariden zugänglichen Polycarboxylate der internationalen Patentanmel
dung WO 93/16110, polymere Acrylsäuren, Methacrylsäuren, Maleinsäuren und
Mischpolymere aus diesen, die auch geringe Anteile polymerisierbarer Sub
stanzen ohne Carbonsäurefunktionalität einpolymerisiert enthalten können.
Die relative Molekülmasse der Homopolymeren ungesättiger Carbonsäuren liegt
im allgemeinen zwischen 5000 und 200000, die der Copolymeren zwischen 2000
und 200000, vorzugsweise 50000 bis 120000, bezogen auf freie Säure. Ein
besonders bevorzugtes Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer weist eine relative
Molekülmasse von 50000 bis 100000 auf. Geeignete, wenn auch weniger be
vorzugte Verbindungen dieser Klasse sind Copolymere der Acrylsäure oder
Methacrylsäure mit Vinylethern, wie Vinylmethylethern, Vinylester, Ethy
len, Propylen und Styrol, in denen der Anteil der Säure mindestens 50
Gew.-% beträgt. Als wasserlösliche organische Buildersubstanzen können
auch Terpolymere eingesetzt werden, die als Monomere zwei Carbonsäuren
und/oder deren Salze sowie als drittes Monomer Vinylalkohol und/ oder ein
Vinylalkohol-Derivat oder ein Kohlenhydrat enthalten. Das erste saure Mo
nomer beziehungsweise dessen Salz leitet sich von einer monoethylenisch
ungesättigten C₃-C₈-Carbonsäure und vorzugsweise von einer C₃-C₄-Monocar
bonsäure, insbesondere von (Meth-)acrylsäure ab. Das zweite saure Monomer
beziehungsweise dessen Salz kann ein Derivat einer C₄-C₈-Dicarbonsäure,
vorzugsweise einer C₄-C₈-Dicarbonsäure sein, wobei Maleinsäure besonders
bevorzugt ist. Die dritte monomere Einheit wird in diesem Fall von Vinyl
alkohol und/oder vorzugsweise einem veresterten Vinylalkohol gebildet.
Insbesondere sind Vinylalkohol-Derivate bevorzugt, welche einen Ester aus
kurzkettigen Carbonsäuren, beispielsweise von C₁-C₄-Carbonsäuren, mit
Vinylalkohol darstellen. Bevorzugte Terpolymere enthalten dabei 60 Gew.-%
bis 95 Gew.-%, insbesondere 70 Gew.-% bis 90 Gew.-% (Meth)acrylsäure bzw.
(Meth)acrylat, besonders bevorzugt Acrylsäure bzw. Acrylat, und Malein
säure bzw. Maleat sowie 5 Gew.-% bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 10 Gew.-% bis
30 Gew.-% Vinylalkohol und/oder Vinylacetat. Ganz besonders bevorzugt sind
dabei Terpolymere, in denen das Gewichtsverhältnis von (Meth)acrylsäure
beziehungsweise (Meth)acrylat zu Maleinsäure beziehungsweise Maleat zwi
schen 1 : 1 und 4 : 1, vorzugsweise zwischen 2 : 1 und 3 : 1 und insbesondere 2 : 1
und 2,5 : 1 liegt. Dabei sind sowohl die Mengen als auch die Gewichtsver
hältnisse auf die Säuren bezogen. Das zweite saure Monomer beziehungsweise
dessen Salz kann auch ein Derivat einer Allylsulfonsäure sein, die in
2-Stellung mit einem Alkylrest, vorzugsweise mit einem C₁-C₄-Alkylrest,
oder einem aromatischen Rest, der sich vorzugsweise von Benzol oder Ben
zol-Derivaten ableitet, substituiert ist. Bevorzugte Terpolymere enthalten
dabei 40 Gew.-% bis 60 Gew.-%, insbesondere 45 bis 55 Gew.-% (Meth)acryl
säure beziehungsweise (Meth)acrylat, besonders bevorzugt Acrylsäure be
ziehungsweise Acrylat, 10 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 15 Gew.-% bis
25 Gew.-% Methallylsulfonsäure bzw. Methallylsulfonat und als drittes Mo
nomer 15 Gew.-% bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 20 Gew.-% bis 40 Gew.-% eines
Kohlenhydrats. Dieses Kohlenhydrat kann dabei beispielsweise ein Mono-,
Di-, Oligo- oder Polysaccharid sein, wobei Mono-, Di- oder Oligosaccharide
bevorzugt sind, besonders bevorzugt ist Saccharose. Durch den Einsatz des
dritten Monomers werden vermutlich Sollbruchstellen in dem Polymer einge
baut, die für die gute biologische Abbaubarkeit des Polymers verantwort
lich sind. Diese Terpolymere lassen sich insbesondere nach Verfahren her
stellen, die in der deutschen Patentschrift DE 42 21 381 und der deutschen
Patentanmeldung DE 43 00 772 beschrieben sind, und weisen im allgemeinen
eine relative Molekülmasse zwischen 1000 und 200000, vorzugsweise zwischen
200 und 50000 und insbesondere zwischen 3000 und 10000 auf. Sie können,
insbesondere zur Herstellung flüssiger Mittel, in Form wäßriger Lösungen,
vorzugsweise in Form 30- bis 50-gewichtsprozentiger wäßriger Lösungen ein
gesetzt werden. Alle genannten Säuren werden in der Regel in Form ihrer
wasserlöslichen Salze, insbesondere ihre Alkalisalze, eingesetzt.
Derartige organische Buildersubstanzen können gewünschtenfalls in Mengen
bis zu 40 Gew.-%, insbesondere bis zu 25 Gew.-% und vorzugsweise von
1 Gew.-% bis 8 Gew.-% enthalten sein. Mengen nahe der genannten Obergrenze
werden vorzugsweise in pastenförmigen oder flüssigen, insbesondere wasser
haltigen, erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzt.
Als wasserlösliche anorganische Buildermaterialien kommen insbesondere Po
lyphosphate, vorzugsweise Natriumtripolyphosphat, in Betracht. Als wasser
unlösliche, wasserdispergierbare anorganische Buildermaterialien werden
insbesondere kristalline oder amorphe Alkalialumosilikate, in Mengen von
bis zu 50 Gew.-%, vorzugsweise nicht über 40 Gew.-% und in flüssigen Mit
teln insbesondere von 1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, eingesetzt. Unter diesen sind
die kristallinen Natriumalumosilikate in Waschmittelqualität, insbesondere
Zeolith A, P und gegebenenfalls X, bevorzugt. Mengen nahe der genannten
Obergrenze werden vorzugsweise in festen, teilchenförmigen Mitteln einge
setzt. Geeignete Alumosilikate weisen insbesondere keine Teilchen mit ei
ner Korngröße über 30 µm auf und bestehen vorzugsweise zu wenigstens
80 Gew.-% aus Teilchen mit einer Größe unter 10 µm. Ihr Calciumbindever
mögen, das nach den Angaben der deutschen Patentschrift DE 24 12 837 be
stimmt werden kann, liegt in der Regel im Bereich von 100 bis 200 mg CaO
pro Gramm.
Geeignete Substitute beziehungsweise Teilsubstitute für das genannte Alu
mosilikat sind kristalline Alkalisilikate, die allein oder im Gemisch mit
amorphen Silikaten vorliegen können. Die in den erfindungsgemäßen Mitteln
als Gerüststoffe brauchbaren Alkalisilikate weisen vorzugsweise ein mola
res Verhältnis von Alkalioxid zu SiO₂ unter 0,95, insbesondere von 1 : 1,1
bis 1 : 12 auf und können amorph oder kristallin vorliegen. Bevorzugte Alka
lisilikate sind die Natriumsilikate, insbesondere die amorphen Natriumsi
likate, mit einem molaren Verhältnis Na₂O : SiO₂ von 1 : 2 bis 1 : 2,8. Derar
tige amorphe Alkalisilikate sind beispielsweise unter dem Namen Portil®
im Handel erhältlich. Solche mit einem molaren Verhältnis Na₂O : SiO₂ von
1 : 1,9 bis 1 : 2,8 können nach dem Verfahren der europäischen Patentanmeldung
EP 0 425 427 hergestellt werden. Sie werden im Rahmen der Herstellung er
findungsgemäßer Mittel bevorzugt als Feststoff und nicht in Form einer Lö
sung zugegeben. Als kristalline Silikate, die allein oder im Gemisch mit
amorphen Silikaten vorliegen können, werden vorzugsweise kristalline
Schichtsilikate der allgemeinen Formel Na₂SixO2x+1·yH₂O eingesetzt, in der
x, das sogenannte Modul, eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis
20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Kristalline Schichtsi
likate, die unter diese allgemeine Formel fallen, werden beispielsweise in
der europäischen Patentanmeldung EP 0 164 514 beschrieben. Bevorzugte kri
stalline Schichtsilikate sind solche, bei denen x in der genannten allge
meinen Formel die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl β- als
auch δ-Natriumdisilikate (Na₂Si₂O₅·yH₂O) bevorzugt, wobei β-Natriumdisili
kat beispielsweise nach dem Verfahren erhalten werden kann, das in der in
ternationalen Patentanmeldung WO 91/08171 beschrieben ist. δ-Natriumsili
kate mit einem Modul zwischen 1,9 und 3,2 können gemäß den japanischen Pa
tentanmeldungen JP 04/238 809 oder JP 04/260 610 hergestellt werden. Auch
aus amorphen Alkalisilikaten hergestellte, praktisch wasserfreie kristal
line Alkalisilikate der obengenannten allgemeinen Formel, in der x eine
Zahl von 1,9 bis 2,1 bedeutet, herstellbar wie in den europäischen Patent
anmeldungen EP 0 548 599, EP 0 502 325 und EP 0 452 428 beschrieben, kön
nen in erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzt werden. In einer weiteren be
vorzugten Ausführungsform erfindungsgemäßer Mittel wird ein kristallines
Natriumschichtsilikat mit einem Modul von 2 bis 3 eingesetzt, wie es nach
dem Verfahren der europäischen Patentanmeldung EP 0 436 835 aus Sand und
Soda hergestellt werden kann. Kristalline Natriumsilikate mit einem Modul
im Bereich von 1,9 bis 3,5, wie sie nach den Verfahren der europäischen
Patentschriften EP 0 164 552 und/oder EP 0 293 753 erhältlich sind, werden
in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfindungsgemäßer Mittel
eingesetzt. Falls als zusätzliche Buildersubstanz auch Alkalialumosilikat,
insbesondere Zeolith, vorhanden ist, beträgt das Gewichtsverhältnis Alumo
silikat zu Silikat, jeweils bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanzen, vor
zugsweise 4 : 1 bis 10 : 1. In Mitteln, die sowohl amorphe als auch kristalli
ne Alkalisilikate enthalten, beträgt das Gewichtsverhältnis von amorphem
Alkalisilikat zu kristallinem Alkalisilikat vorzugsweise 1 : 2 bis 2 : 1 und
insbesondere 1 : 1 bis 2 : 1.
Buildersubstanzen sind in den erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungs
mitteln vorzugsweise in Mengen bis zu 60 Gew.-%, insbesondere von 5 Gew.-%
bis 40 Gew.-%, enthalten, während die erfindungsgemäßen Desinfektionsmit
tel vorzugsweise frei von den lediglich die Komponenten der Wasserhärte
komplexierenden Buildersubstanzen sind und bevorzugt nicht über 20 Gew.-%,
insbesondere von 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, an schwermetallkomplexierenden
Stoffen, vorzugsweise aus der Gruppe umfassend Aminopolycarbonsäuren, Ami
nopolyphosphonsäuren und Hydroxypolyphosphonsäuren und deren wasserlösli
che Salze sowie deren Gemische, enthalten.
Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Cutinasen,
Amylasen, Pullulanasen, Cellulasen, Oxidasen und Peroxidasen sowie deren
Gemische in Frage. Besonders geeignet sind aus Pilzen oder Bakterien, wie
Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis, Streptomyces griseus, Humicola
lanuginosa, Humicola insolens Pseudomonas pseudoalcaligenes oder Pseudomo
nas cepacia gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Die gegebenenfalls verwen
deten Enzyme können, wie zum Beispiel in den internationalen Patentanmel
dungen WO 92/11347 oder WO 94/23005 beschrieben, an Trägerstoffen adsor
biert und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige
Inaktivierung zu schützen. Sie sind in den erfindungsgemäßen Wasch-, Rei
nigungs- und Desinfektionsmitteln vorzugsweise nicht über 2 Gew.-%, insbe
sondere von 0,2 Gew.-% bis 0,7 Gew.-%, enthalten.
Zu den in den erfindungsgemäßen Mitteln, insbesondere wenn sie in flüssi
ger oder pastöser Form vorliegen, verwendbaren organischen Lösungsmitteln
gehören Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen, insbesondere Methanol, Ethanol,
Isopropanol und tert.-Butanol, Diole mit 2 bis 4 C-Atomen, insbesondere
Ethylenglykol und Propylenglykol, sowie deren Gemische und die aus den
genannten Verbindungsklassen ableitbaren Ether. Derartige wassermischbare
Lösungsmittel sind in den erfindungsgemäßen Wasch-, Reinigungs- und Des
infektionsmitteln vorzugsweise nicht über 30 Gew.-%, insbesondere von
6 Gew.-% bis 20 Gew.-%, vorhanden.
Zur Einstellung eines gewünschten, sich durch die Mischung der übrigen
Komponenten nicht von selbst ergebenden pH-Werts können die erfindungsge
mäßen Mittel system- und umweltverträgliche Säuren, insbesondere Zitronen
säure, Essigsäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Milchsäure, Glykolsäure, Bern
steinsäure, Glutarsäure und/oder Adipinsäure, aber auch Mineralsäuren,
insbesondere Schwefelsäure, oder Basen, insbesondere Ammonium- oder Alka
lihydroxide, enthalten. Derartige pH-Regulatoren sind in den erfindungsge
mäßen Mitteln vorzugsweise nicht über 20 Gew.-%, insbesondere von
1,2 Gew.-% bis 17 Gew.-%, enthalten.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen festen Mittel bietet keine Schwierig
keiten und kann in im Prinzip bekannter Weise, zum Beispiel durch Sprüh
trocknen oder Granulation, erfolgen, wobei Persauerstoffverbindung und
Aktivatorkombination gegebenenfalls später getrennt zugesetzt werden. Er
findungsgemäße Wasch-, Reinigungs- oder Desinfektionsmittel in Form
wäßriger oder sonstige übliche Lösungsmittel enthaltender Lösungen werden
besonders vorteilhaft durch einfaches Mischen der Inhaltsstoffe, die in
Substanz oder als Lösung in einen automatischen Mischer gegeben werden
können, hergestellt.
Gemäß Beispiel 1 der deutschen Patentanmeldung P 44 30 071.9 aus Nonansäu
rechlorid und Succinimid hergestelltes N-Nonanoylsuccinimid (NOSI),
N,N,N′,N′-Tetraacetylethylendiamin (TAED) und Natrium-n-Nonanoylbenzolsul
fonat (n-NOBS) sowie die angegebenen Mischungen wurden bei 30°C und pH 10
auf ihre Bleichwirkung untersucht. Dazu wurden 100 ml einer Waschlauge,
enthaltend in 5 l (Rest destilliertes Wasser) 2,5 g Natriumalkylbenzolsul
fonat, 2 g Fettalkylethoxylat, 10 g Natriumtripolyphosphat, 1,5 g Natrium
silikat, 7,5 g Natriumsulfat, 1,75 g CaCl₂-Dihydrat, 0,48 g MgCl₂-Hexahy
drat, 12,5 g Natriumdiphosphat-Dekahydrat und 20 ml Isopropanol, mit 2 ml
Rotwein, 138 mg Natriumperborat-Monohydrat und der in der nachfolgenden
Tabelle angegebenen Menge an Aktivator versetzt und 30 Minuten bei der ge
nannten Temperatur gehalten. In der nachfolgenden Tabelle ist ebenfalls
die unter diesen Bedingungen bestimmte Entfärbungsleistung, ausgedrückt in
Prozent des Wertes für die lediglich mit Rotwein versetzte Waschlauge, wo
bei als Nullwert der Wert der reinen Waschlauge gilt, angegeben. Man er
kennt, daß die erfindungsgemäße Kombination (Aktivator 5) eine Entfärbungs
leistung aufweist, die weit über derjenigen der Einzelsubstanzen liegt und
auch diejenige ähnlicher, nicht erfindungsgemäßer Kombinationen aus TAED
und n-NOBS (Aktivator 4) signifikant übersteigt.
Claims (26)
1. Verwendung von Kombinationen aus langkettige Peroxocarbonsäuren ab
spaltenden Verbindungen, ausgewählt aus den Verbindungen nach Formel
(I),
(R¹-CO-)nX (I)in der R für einen Alkyl-, Alkenyl- oder Cycloalkylrest mit 5 bis 17
C-Atomen, n für eine Zahl von 1 bis 4 und X für eine stickstoffhaltige
Abgangsgruppe mit direkter Bindung zwischen Stickstoff und der Acyl
gruppe R¹-CO steht, sowie deren Gemischen, mit kurzkettige Peroxo
carbonsäuren, ausgewählt aus gegebenenfalls substituierter Perbenzoe
säure und/oder Peroxocarbonsäuren mit 1 bis 4 C-Atomen, abspaltenden
Verbindungen als Aktivatoren für anorganische Persauerstoffverbin
dungen in Oxidations-, Wasch-, Reinigungs- oder Desinfektionslösungen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivie
rung in überwiegend wäßriger Lösung erfolgt.
3. Verwendung nach Anspruch 2 zur Aktivierung eines peroxidischen Bleich
mittels während der Wäsche von Textilien.
4. Verwendung nach Anspruch 2 zur Aktivierung eines Peroxids bei der Rei
nigung und/oder Desinfektion fester Oberflächen.
5. Verwendung einer Aktivatorkombination gemäß Anspruch 1 zur Herstellung
von Wasch-, Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die langkettige Peroxocarbonsäure abspaltende Verbindung aus denen
der Formel (I), in der R¹ einen C₆- bis C₁₁-Alkylrest, insbesondere
einen linearen Alkylrest mit 7 bis 9 C-Atomen bedeutet, ausgewählt
wird.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die langkettige Peroxocarbonsäure abspaltende Verbindung aus denen
der Formel (I), in welcher der Stickstoff der Abgangsgruppe X neben
der abzuspaltenden Acylgruppe R¹-CO- mindestens eine weitere Acylgrup
pe trägt, ausgewählt wird.
8. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verbin
dung gemäß Formel (I) der die Gruppe R¹-CO- tragende Stickstoff außer
dem Teil einer cyclischen Imidstruktur ist.
9. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Imidteil
des Acylimids gemäß Formel (I) aus einer Succinimid-, Maleinimid- oder
Phthalimid-Gruppe, welche gegebenenfalls C₁- bis C₄-Alkyl-, Hydroxyl-,
COOH- und/oder SO₃H- Substituenten tragen kann, wobei letztgenannte
Substituentengruppen auch in Form ihrer Salze vorliegen können, be
steht.
10. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung
gemäß Formel (I) N-Nonanoylsuccinimid ist.
11. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kombination aus langkettige Peroxocarbonsäuren abspaltender
Verbindung und kurzkettige Peroxocarbonsäuren abspaltender Verbindung
diese in Molverhältnissen im Bereich von 1 : 1 bis 1 : 50, insbesondere
von 1 : 2 bis 1 : 20 und vorzugsweise von 1 : 3 bis 1 : 10 enthält.
12. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die kurzkettige Peroxocarbonsäuren abspaltende Verbindung ausge
wählt wird aus der Gruppe umfassend mehrfach acylierte Alkylendiamine,
insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Glykolurile,
insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), acylierte Triazinderivate,
insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT),
acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykol
diacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran sowie acetyliertes Sorbit
und Mannit, und acylierte Zuckerderivate, insbesondere Pentaacetylglu
kose (PAG), Pentaacetylfruktose, Tetraacetylxylose und Octaacetyllac
tose sowie acetyliertes, gegebenenfalls N-alkyliertes Glucamin und
Gluconolacton.
13. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das zu aktivierende Peroxid aus der Gruppe umfassend Wasserstoff
peroxid, Perborat und Percarbonat sowie deren Gemische ausgewählt wird.
14. Tensidhaltiges Wasch-, Reinigungs- oder Desinfektionsmittel, enthal
tend eine Kombination aus langkettige Peroxocarbonsäure abspaltender
Verbindung, ausgewählt aus den Verbindungen nach Formel (I),
(R¹-CO-)nX (I)in der R für einen Alkyl-, Alkenyl- oder Cycloalkylrest mit 5 bis 17
C-Atomen, n für eine Zahl von 1 bis 4 und X für eine stickstoffhaltige
Abgangsgruppe mit direkter Bindung zwischen Stickstoff und der Acyl
gruppe R¹-CO steht, sowie deren Gemischen, mit kurzkettige Peroxocar
bonsäure, ausgewählt aus gegebenenfalls substituierter Perbenzoesäure
und/oder Peroxocarbonsäuren mit 1 bis 4 C-Atomen, abspaltender Ver
bindung.
15. Mittel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die langkettige
Peroxocarbonsäure abspaltende Verbindung aus denen der Formel (I), in
der R¹ einen C₆- bis C₁₁-Alkylrest, insbesondere einen linearen Alkyl
rest mit 7 bis 9 C-Atomen bedeutet, ausgewählt wird.
16. Mittel nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die lang
kettige Peroxocarbonsäure abspaltende Verbindung aus denen der Formel
(I), in welcher der Stickstoff der Abgangsgruppe X neben der abzuspal
tenden Acylgruppe R¹-CO- mindestens eine weitere Acylgruppe trägt,
ausgewählt wird.
17. Mittel nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verbindung
gemäß Formel (I) der die Gruppe R¹-CO- tragende Stickstoff außerdem
Teil einer cyclischen Imidstruktur ist.
18. Mittel nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Imidteil des
Acylimids gemäß Formel (I) aus einer Succinimid-, Maleinimid- oder
Phthalimid-Gruppe, welche gegebenenfalls C₁- bis C₄-Alkyl-, Hydroxyl-,
COOH- und/oder SO₃H- Substituenten tragen kann, wobei letztgenannte
Substituentengruppen auch in Form ihrer Salze vorliegen können, be
steht.
19. Mittel nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung
gemäß Formel (I) N-Nonanoylsuccinimid ist.
20. Mittel nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kombination aus langkettige Peroxocarbonsäuren abspaltender Ver
bindung und kurzkettige Peroxocarbonsäuren abspaltender Verbindung
diese in Molverhältnissen im Bereich von 1 : 1 bis 1 : 50, insbesondere
von 1 : 2 bis 1 : 20 und vorzugsweise von 1 : 3 bis 1 : 10 enthält.
21. Waschmittel nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeich
net, daß es
0,2-30 Gew.-%, insbesondere 1-20 Gew.-% der Aktivatorkombination,
5-50 Gew.-%, insbesondere 8-30 Gew.-% anionisches und/oder nicht ionisches Tensid,
bis zu 60 Gew.-%, insbesondere 5-40 Gew.-% Buildersubstanz,
bis zu 2 Gew.-%, insbesondere 0,2-0,7 Gew.-%, Enzym,
bis zu 30 Gew.-%, insbesondere 6-20 Gew.-%, organisches Lösungsmittel aus der Gruppe umfassend Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen, Diole mit 2 bis 4 C-Atomen sowie deren Gemische und die aus diesen Verbindungsklassen ableitbaren Ether,
bis zu 20 Gew.-%, insbesondere 1,2-17 Gew.-% pH-Regulator, enthält.
0,2-30 Gew.-%, insbesondere 1-20 Gew.-% der Aktivatorkombination,
5-50 Gew.-%, insbesondere 8-30 Gew.-% anionisches und/oder nicht ionisches Tensid,
bis zu 60 Gew.-%, insbesondere 5-40 Gew.-% Buildersubstanz,
bis zu 2 Gew.-%, insbesondere 0,2-0,7 Gew.-%, Enzym,
bis zu 30 Gew.-%, insbesondere 6-20 Gew.-%, organisches Lösungsmittel aus der Gruppe umfassend Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen, Diole mit 2 bis 4 C-Atomen sowie deren Gemische und die aus diesen Verbindungsklassen ableitbaren Ether,
bis zu 20 Gew.-%, insbesondere 1,2-17 Gew.-% pH-Regulator, enthält.
22. Waschmittel nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätz
lich zu den genannten Bestandteilen nicht über 50 Gew.-%, insbesondere
von 5 Gew.-% bis 30 Gew.-% Persauerstoffverbindung, ausgewählt aus der
Gruppe umfassend Wasserstoffperoxid, Perborat und Percarbonat sowie
deren Gemische, enthält.
23. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß es
0,2-30 Gew.-%, insbesondere 1-20 Gew.-% der Aktivatorkombination,
5-50 Gew.-%, insbesondere 8-30 Gew.-% anionisches und/oder nicht ionisches Tensid,
bis zu 60 Gew.-%, insbesondere 5-40 Gew.-% Buildersubstanz,
bis zu 2 Gew.-%, insbesondere 0,2-0,7 Gew.-%, Enzym,
bis zu 30 Gew.-%, insbesondere 6-20 Gew.-%, organisches Lösungsmit tel aus der Gruppe umfassend Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen, Diole mit 2 bis 4 C-Atomen sowie deren Gemische und die aus diesen Verbindungs klassen ableitbaren Ether,
bis zu 20 Gew.-%, insbesondere 1,2-17 Gew.-% pH-Regulator,
bis zu 20 Gew.-%, insbesondere 1-10 Gew.-% Abrasivstoff aus der Gruppe umfassend Quarzmehle, Holzmehle, Kunststoffmehle, Kreiden und Mikroglaskugeln sowie deren Gemische,
enthält.
0,2-30 Gew.-%, insbesondere 1-20 Gew.-% der Aktivatorkombination,
5-50 Gew.-%, insbesondere 8-30 Gew.-% anionisches und/oder nicht ionisches Tensid,
bis zu 60 Gew.-%, insbesondere 5-40 Gew.-% Buildersubstanz,
bis zu 2 Gew.-%, insbesondere 0,2-0,7 Gew.-%, Enzym,
bis zu 30 Gew.-%, insbesondere 6-20 Gew.-%, organisches Lösungsmit tel aus der Gruppe umfassend Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen, Diole mit 2 bis 4 C-Atomen sowie deren Gemische und die aus diesen Verbindungs klassen ableitbaren Ether,
bis zu 20 Gew.-%, insbesondere 1,2-17 Gew.-% pH-Regulator,
bis zu 20 Gew.-%, insbesondere 1-10 Gew.-% Abrasivstoff aus der Gruppe umfassend Quarzmehle, Holzmehle, Kunststoffmehle, Kreiden und Mikroglaskugeln sowie deren Gemische,
enthält.
24. Reinigungsmittel nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß es zu
sätzlich nicht über 50 Gew.-%, vorzugsweise von 5 Gew.-% bis 30 Gew.-%
Persauerstoffverbindung, ausgewählt aus der Gruppe umfassend Wasser
stoffperoxid, Perborat und Percarbonat sowie deren Gemische, enthält.
25. Desinfektionsmittel nach einem der Ansprüche 14 bis 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß es
0,2-30 Gew.-%, insbesondere 1-20 Gew.-% der Aktivatorkombination,
0,5-40 Gew.-%, insbesondere 5-20 Gew.-% Persauerstoffverbindung, ausgewählt aus der Gruppe umfassend Wasserstoffperoxid, Perborat und Percarbonat sowie deren Gemische,
0,1-20 Gew.-%, insbesondere 0,2-5 Gew.-% anionisches und/oder nichtionisches Tensid,
bis zu 20 Gew.-%, insbesondere 0,1-5 Gew.-% Komplexbildner aus der Gruppe umfassend Aminopolycarbonsäuren, Aminopolyphosphonsäuren und Hydroxypolyphosphonsäuren sowie deren Gemische,
bis zu 2 Gew.-%, insbesondere 0,2-0,7 Gew.-%, Enzym,
bis zu 30 Gew.-%, insbesondere 6-20 Gew.-%, organisches Lösungsmit tel aus der Gruppe umfassend Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen, Diole mit 2 bis 4 C-Atomen sowie deren Gemische und die aus diesen Verbindungs klassen ableitbaren Ether,
bis zu 20 Gew.-%, insbesondere 1,2-17 Gew.-% pH-Regulator,
bis zu 10 Gew.-%, insbesondere 0,1-5 Gew.-%, zusätzlichen antimikro biellen Wirkstoff,
enthält.
0,2-30 Gew.-%, insbesondere 1-20 Gew.-% der Aktivatorkombination,
0,5-40 Gew.-%, insbesondere 5-20 Gew.-% Persauerstoffverbindung, ausgewählt aus der Gruppe umfassend Wasserstoffperoxid, Perborat und Percarbonat sowie deren Gemische,
0,1-20 Gew.-%, insbesondere 0,2-5 Gew.-% anionisches und/oder nichtionisches Tensid,
bis zu 20 Gew.-%, insbesondere 0,1-5 Gew.-% Komplexbildner aus der Gruppe umfassend Aminopolycarbonsäuren, Aminopolyphosphonsäuren und Hydroxypolyphosphonsäuren sowie deren Gemische,
bis zu 2 Gew.-%, insbesondere 0,2-0,7 Gew.-%, Enzym,
bis zu 30 Gew.-%, insbesondere 6-20 Gew.-%, organisches Lösungsmit tel aus der Gruppe umfassend Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen, Diole mit 2 bis 4 C-Atomen sowie deren Gemische und die aus diesen Verbindungs klassen ableitbaren Ether,
bis zu 20 Gew.-%, insbesondere 1,2-17 Gew.-% pH-Regulator,
bis zu 10 Gew.-%, insbesondere 0,1-5 Gew.-%, zusätzlichen antimikro biellen Wirkstoff,
enthält.
26. Verfahren zur Aktivierung anorganischer Persauerstoffverbindungen in
im wesentlichen wäßrigen Oxidations-, Wasch-, Reinigungs- oder Desin
fektionslösungen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Lösung eine lang
kettige Peroxocarbonsäure abspaltende Verbindung, ausgewählt aus den
Verbindungen nach Formel (I),
(R¹-CO-)nX (I)in der R für einen Alkyl-, Alkenyl- oder Cycloalkylrest mit 5 bis 17
C-Atomen, n für eine Zahl von 1 bis 4 und X für eine stickstoffhaltige
Abgangsgruppe mit direkter Bindung zwischen Stickstoff und der Acyl
gruppe R¹-CO steht, sowie deren Gemischen, und eine kurzkettige Per
oxocarbonsäure, ausgewählt aus gegebenenfalls substituierter Perben
zoesäure und/oder Peroxocarbonsäuren mit 1 bis 4 C-Atomen, abspaltende
Verbindung zugegeben wird.
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DE19944443177 DE4443177A1 (de) | 1994-12-05 | 1994-12-05 | Aktivatormischungen für anorganische Perverbindungen |
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