DE4442465A1 - Verfahren zum Herstellen eines Fahrzeugrades im Fließdrückverfahren - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Fahrzeugrades im FließdrückverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
eines Fahrzeugrades im Fließdrückverfahren.
Ein typisches und übliches Verfahren zum Herstellen eines
Fahrzeugrades im Fließdrückverfahren schließt folgende Verfah
rensschritte ein. Ein Radrohling bzw. das noch ungeformte Rad
material wird einem Halte- oder Spanndorn zugeordnet und über
die Arbeitsfläche des Dornes hinweg ausgebreitet, wobei dieses
Ausbreiten des Rohmaterials über die Arbeitsfläche des Dornes
mittels einer Drückkraft bewirkt wird, die von einem Drück
werkzeug aufgebracht wird. Auf diese Weise wird das Ausgangs
material in eine gewollte Form gebracht.
Wird jedoch bei dem vorgenannten üblichen Verfahren nur die
Dehnfähigkeit des Radmaterials genutzt, so besteht die Gefahr,
daß insbesondere bei zu rascher Umformung des Materials in ei
ne komplizierte Endform zu große Kräfte auftreten, die die Be
anspruchbarkeit des Materials übersteigen und dieses zerstö
ren.
Daraus abgeleitet ist es ein Hauptziel der Erfindung, ein Ver
fahren zum Fließdrücken eines Fahrzeugrades aufzuzeigen, das
das vorgenannte Problem nicht auftreten läßt.
Entsprechend einem Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung
wird zum Erreichen dieses Zieles ein Verfahren zum Fließdrüc
ken eines Fahrzeugrades vorgeschlagen, bei dem das Ausgangsma
terial für ein Fahrzeugrad während des Verfahrens erwärmt wird
und das folgende Verfahrensschritte einschließt:
Verwendung eines Ausgangsmaterials, das als einem Hauptbe standteil Aluminium und als weitere Bestandteile 3 bis 6 Gew.-% Si und 0,2 bis 0,5 Gew.-% Mg aufweist und
Erwärmen des Materials auf eine Temperatur im Bereich von 230° bis 400°C.
Verwendung eines Ausgangsmaterials, das als einem Hauptbe standteil Aluminium und als weitere Bestandteile 3 bis 6 Gew.-% Si und 0,2 bis 0,5 Gew.-% Mg aufweist und
Erwärmen des Materials auf eine Temperatur im Bereich von 230° bis 400°C.
Wenn das Material für ein Fahrzeugrad, dessen Verformbarkeit
gesteigert wurde, einem Fließdrückverfahren unterworfen wird,
kann das Material für das Fahrzeugrad ohne Schwierigkeiten
entlang einem Spann- bzw. Formdorn ausgebreitet werden und es
werden dabei keine schädlichen Kräfte auf das Material einwir
ken, selbst wenn das Radmaterial rasch in eine komplizierte
Kontur umgeformt wird. Das Radmaterial ist nicht der Gefahr
ausgesetzt, defekt zu werden. Darüber hinaus wird, wie es in
Fig. 2 und 3 gezeigt ist, die Verformbarkeit gefördert, weil
dem Material ein hohes Maß an "Reckbarkeit" vermittelt worden
ist.
Vorzugsweise wird der Teil des Ausgangsmaterials für das Fahr
zeugrad, der zur Bildung der Felgenbetten bestimmt ist, einem
Dorn zugeordnet derart, daß die Umfangskante des Felgen
materials höher als der höchste konvexe Teil der Arbeitsfläche
des Dorns radial nach außen vorspringt. Dank dieser Ausbildung
kommt das Felgenmaterial, wenn es entlang der Arbeitsfläche
des Dorns verformt wird, in innigen Kontakt mit der Arbeits
fläche. Als Folge hiervon kann das Felgenmaterial ohne Schwie
rigkeiten dem Fließdrückverfahren unterzogen werden.
Falls der zur Bildung des Felgenbettes des Rades bestimmte
Teil des Ausgangsmaterials bzw. Rohlings bereits eine Dicke im
Bereich der Umfangskante hat, die größer ist als die Dicke im
restlichen und Radscheibenbereich, so wird das Ausbreiten des
Felgenbettmaterials über die konvexe Arbeitsfläche des Dornes
erleichtert. Hierdurch kann in einfacher Weise eine vorbe
stimmte Wanddicke im radial nach außen ansteigenden Bereich
erreicht werden.
Eine etwas verdrehte Umfangswand wird vorzugsweise auf einer
Außenwandfläche gebildet, die generell ein Verbindungsab
schnitt zwischen einem Scheibenteil und dem zur Bildung des
Felgenbettes bestimmten Materialteil des Radausgangsmaterials
ist. Hierdurch kann der Verbindungsabschnitt zwischen Schei
benteil und Felgenbett-Teil mit geringer Wandstärke ausgeführt
werden und der Verbindungsabschnitt ist während des Verformens
vor dem Verrotten geschützt. Es kann dadurch eine physikali
sche Festigkeit eines auf diese Weise im Fließdrückverfahren
hergestellten Fahrzeugrades auf hohem Niveau erreicht werden.
Das Material für die Bildung des Felgenbettes wird dem Dorn
vorzugsweise derart zugeordnet, daß zwischen diesem Material
und der Arbeitsfläche des Dorns zunächst ein Freiraum bleibt,
der zum Umfangsende des Felgenbettmaterials hin schrittweise
größer wird. Hierdurch kann, wenn das Felgenbettmaterial ent
lang der Arbeitsfläche des Dornes ausgebreitet wird, dieses
Felgenbettmaterial in enge Berührung mit der Arbeitsfläche ge
bracht werden. Hierdurch wird es erleichtert, das Felgenbett
material, d. h. das Material, das zur Bildung des Felgenbettes
eingesetzt wird, in eine gewollte und vorbestimmte Endform zu
bringen.
Der zwischen dem Felgenbettmaterial und der Arbeitsoberfläche
des Dornes gebildete Winkel soll vorzugsweise im Bereich von
5° bis 30° liegen. Hierdurch kann das Fließdrückverformen des
Felgenbettmaterials bis zur gewollten Endform des Felgenbettes
in weniger zeitlich aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten
durchgeführt werden.
Ferner erfolgt die Ausbreitung des Felgenbettmaterialanteiles
des Radmaterials schrittweise zu seinem Umfangsende hin und
der Ausbreitungswinkel wird zum Umfangsende hin schrittweise
verändert. Hierdurch kann das Felgenbettmaterial, wenn es ent
lang der Arbeitsfläche des Dorries vorgeschoben bzw. gezogen
wird, in unmittelbaren Kontakt mit der Arbeitsfläche des Dor
nes gebracht werden, die ihrerseits stufenweise ausgebildet
wird. Hieraus ergibt sich eine Erleichterung bei der Umformung
des Felgenbettmaterials in eine vorbestimmte Endform, wenn
diese stufenweise ausgebildet ist, um eine stufenweise Aus
breitung des Felgenbettmaterials zu bewirken.
Falls der Ausbreitungswinkel zum freien Umfangsende des Fel
genbettmaterials hin stufenweise vergrößert wird, so begün
stigt das die Arbeitseffizienz. Nochmals erhöht wird die Ar
beitseffizienz, wenn der Ausbreitungswinkel des Felgenbettmate
rials größer ist als der Ausbreitungswinkel der Arbeitsoberflä
che des Dornes.
Der Erfinder der vorliegenden Erfindung hat seine Aufmerksam
keit u. a. auch auf folgendes gerichtet. Es ist in den gelten
den Richtlinien (E.T.R.T.O.) festgelegt, daß, wenn eine Kon
turanschlußpunkte einschließende horizontale Linie in Richtung
der Längung eines Materials als Bezugslinie für die Felgen
bettretention auf Tiefziehfelgen dient, eine Sicherheitslinie
H einen vorbestimmten Verlauf in einem vorgegebenen Abstand
unterhalb der Referenz- bzw. Bezugslinie haben muß. Ist bei
spielsweise, wie es in Fig. 10 dargestellt ist, die Referenz
linie durch L repräsentiert, so muß die Sicherheitslinie H ei
nen Kurvenverlauf 8R in einem Bereich von 0,9 mm oberhalb der
Referenzlinie L haben und zwar unabhängig von der Längenbemes
sung der Form der Felgenbettretention bei Tiefbettfelgen. Von
dieser Feststellung ausgehend hat der Erfinder ein Verfahren
für die Festlegung des freien bzw. ziehenden Endes in eine Po
sition entwickelt, in der es dem ziehenden Ende nicht gestat
tet werden kann, den Dorn zu berühren, so daß die Felgenbett
weite im Bedarfsfall geändert werden können, indem die Endpo
sition für das ziehende Ende des Felgenmaterials exakt festge
legt wird. Demzufolge genügt bei Anwendung dieses Fließdrück
verfahrens ein Dorn für die Formung unterschiedlicher Radfel
gen mit unterschiedlichen Felgenbettweiten. Es können so die
Herstellungskosten bei Fahrzeugrädern reduziert werden.
Falls zur Materialaufnahme auf der Oberfläche des Dorns eine
Umfangsnut vorgesehen ist und diese in der Weise ausgebildet
ist, daß ihre Weite veränderbar ist, so sollte diese Verände
rung der Weite in Abstimmung mit dem in ihr festzulegenden Ma
terial erfolgen, so daß insbesondere Nutweite und Material
breite zusammenpassen. Es ist deswegen nicht notwendig, für
die Fertigung von Fahrzeugrädern mit unterschiedlichen breiten
Felgenbetten verschiedene Vorrichtungen vorrätig zu halten,
sondern eine Vorrichtung kann durch Verändern der Weite der
Umfangsnut für Fahrzeugräder mit unterschiedlichen breiten
Felgenbetten eingesetzt werden. Die Herstellung von Fahrzeug
rädern im Fließdrückverfahren kann effizienter und kostengün
stiger erfolgen.
Die Vorrichtung kann in der Weise weiter ausgestattet werden,
daß der Spanndorn eines Tiefziehwerkzeuges in Durchmesserrich
tung in einen äußeren und in einen inneren Teil geteilt wird
und ein Hilfswerkzeug ausbaubar zwischen äußerem und innerem
Teil eingespannt ist und daß dabei äußerer Teil, innerer Teil
und Hilfswerkzeug durch stufenförmige Ausbildung der einander
zugeordneten Berührungsflächen relativ zueinander auszurichten
sind. Das Hilfswerkzeug weist eine Arbeitsfläche auf, die sich
in der Arbeitsfläche des Spanndornes, d. h. in den Arbeitsflä
chen von innerem und äußerem Dornteil fortsetzt. Es können
Hilfswerkzeuge verschiedener Breiten vorrätig gehalten werden
und zwischen den beiden Dornteilen einbaubar sein, so daß un
ter Verwendung desselben inneren und äußeren Formteiles und
verschieden breiter Hilfswerkzeuge Felgenbetten unterschied
licher Weite gefertigt werden können, wodurch wiederum die Ar
beitseffizienz erhöht und die Fertigungskosten verringert wer
den können.
In weiterer Ausgestaltung wird ein Verfahren zum Herstellen
von Fahrzeugrädern im Fließdrückverfahren vorgeschlagen, bei
dem das zu verformende Material zur Verarbeitung unter erhöh
ter Temperatur erwärmt wird. Das zu verformende Material wird
während der Durchführung des Fließdrückverfahrens auf erhöhter
Temperatur gehalten. Es können aber auch Verfahrensschritte
aufeinanderfolgen, gemäß denen das für die Formung des Rades
vorgesehene Material zunächst erwärmt, dann bzw. dabei er
weicht wird, anschließend im wieder erkalteten Zustand ver
formt und schließlich einem Alterungsprozeß unterworfen wird.
Bei dieser Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden Materialspannungen abgebaut, die sich während des
Fließdrückens bei erhöhter Temperatur ausgebildet haben kön
nen. Insbesondere können Verdrehspannungen durch das Fließ
drücken im kalten Zustand abgebaut werden, die sich während
des Fließdrückens bei erhöhter Arbeitstemperatur haben aufbau
en können. Hierdurch wird nicht nur ein Produkt mit besseren
Eigenschaften geschaffen, sondern das Herstellungsverfahren
wird vereinfacht und effizienter gemacht.
Die geschilderten Eigenschaften und Wirkungen des erfindungs
gemäßen Verfahrens, Möglichkeiten der Realisierung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens und das Verfahren selbst werden in der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen anhand der
Darstellung in der Zeichnung näher erläutert; die wesentlichen
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den zugehörigen An
sprüchen.
Fig. 1 ist eine Darstellung zur Erläuterung eines Verfahrens
für das Fließdrücken eines Materials im Bereich des
Felgenhornes eines Fahrzeugrades gemäß der Erfindung;
Fig. 2 und 3 sind Graphiken, die die Verformbarkeit eines Rad
materials erläutern;
Fig. 4 ist eine Darstellung zur Erläuterung eines anderen
Verfahrens zum Fließdrücken des Radmaterials im Bereich
eines Felgenhornes eines Fahrzeugrades gemäß der Er
findung;
Fig. 5 ist eine Darstellung zur Erläuterung eines nochmals
anderen Verfahrens gemäß der Erfindung;
Fig. 6 und 7 sind entsprechende Darstellungen zur Erläuterung
weiterer Verfahren gemäß der Erfindung;
Fig. 8 ist eine wiederum entsprechende Darstellung zur Er
läuterung einer bevorzugten Ausführungsform eines
Verfahrens gemäß der Erfindung, mit der bzw. dem das
Material im Bereich bis zu den Felgenhörnern eines
Fahrzeugrades erfindungsgemäß verformt werden kann;
Fig. 9 ist eine Querschnittsdarstellung einer Ausführungsform
einer Vorrichtung zur erfindungsgemäßen Verformung
des Randbereiches eines Fahrzeugrades und
Fig. 10 ist die Darstellung einer Ausbildung eines Teiles ei
nes Fahrzeugrades.
In Fig. 1 ist mit dem Bezugszeichen S eine Fließdrückvorrich
tung gekennzeichnet, deren Antriebswelle mit dem Bezugszeichen
2 gekennzeichnet ist. Die Antriebswelle 2 ist um ihre Längs
achse drehbar. Mit dem Bezugszeichen 3 ist ein Spanndorn ge
kennzeichnet. Der Spanndorn 3 ist der Antriebswelle 2 lösbar
zugeordnet. Die Ober- bzw. Umfangsfläche 31 des Spanndornes 3
wirkt beim Formen eines Fahrzeugsrades W als Arbeitsfläche auf
das Radmaterial ein, um dieses im Fließdrückverfahren in das
Fahrzeugrad umzuformen und ein Felgenhorn auszubilden. Mit dem
Bezugszeichen 4 ist der gegossene Fahrzeugradrohling bzw. das
Radmaterial gekennzeichnet. Zu den Materialbestandteilen des
Radrohlings 4 gehören: Mg 0,15 bis 0,4 Gew.-%, Ti 0,2 Gew.-%,
Fe 0,3 Gew.-% und Al als Rest oder Si 0,2 Gew.-%, Mg
2,5 bis 5,5 Gew.-%, Ti 0,2 Gew.-%, Mn 0,6 Gew.-% und Al
als Rest. Der Radrohling kann jedoch auch aus einem AC4C-Mate
rial gegossen worden sein. Der Radrohling 4 wird auf den
Spanndorn 3 aufgeschoben und zwischen dem Spanndorn 3 und ei
nem Reitstock 5 eingespannt. Demzufolge wird mit dem Spanndorn
3 auch der Radrohling 4 gedreht, wenn der Spanndorn 3 gedreht
wird. Die Drehrichtung von Spanndorn 3 und Radrohling 4 ist da
bei dieselbe. Der Radrohling 4 wurde im Gießverfahren herge
stellt. Der Radrohling 4 weist einen Scheibenteil 41 auf, der
zwischen dem Spanndorn 3 und dem Reitstock 5 eingespannt ist,
sowie einen Randteil 42, der durch die unterbrochene Linie in
Fig. 1 dargestellt ist. Während des erfindungsgemäßen Herstel
lungsverfahrens wird der Randteil 42 zunächst auf dem Spann
dorn 3 positioniert sein und mit diesem gedreht werden und
dann mit einem Drückwerkzeug 6 in der durch einen Pfeil ge
kennzeichneten Richtung auf der gesamten Länge des Spanndorns
3 an dessen Umfangsfläche 31 angelegt. Auf diese Weise wird
das Felgenbett 421 mit dem Felgenhorn ausgebildet. Mit dem Be
zugszeichen 7 ist ein Brenner gekennzeichnet. Mit diesem Bren
ner 7 kann das Material 42 erwärmt werden, aus dem heraus das
Felgenbett mit dem Felgenhorn gebildet wird. Der Brenner 7 ist
dem Drückwerkzeug 6 zugeordnet und zusammen mit diesem gegen
über dem Spanndorn 3 verstellbar. Auf diese Weise kann auch
das Drückwerkzeug in seinem Arbeitsbereich erwärmt werden. Um
das Material des Radrohlings zum Felgenbett 421 durch Fließ
drücken verformen zu können, sollte eine Erwärmung im Bereich
des Materials 42 auf eine Temperatur von etwa 230° bis 400°C
erfolgen. Bleibt die Verarbeitungstemperatur unter 230°C, so
wird die Verformbarkeit des Materials gering sein und es neigt
zum Reißen. Überschreitung die Verarbeitungstemperatur 400°C,
so wird das zu verformende Material zu weich und es wird mehr
als gewollt und notwendig verformt. Liegt die Verarbeitungstem
peratur dagegen im Bereich von 290° bis 360°C, so wird die Ver
formbarkeit im wünschenswerten Maße begünstigt und ein Schad
haftwerden ist wenig wahrscheinlich. Die Erwärmung des zu ver
formenden Materials 42 kann über das erwärmte Drückwerkzeug 6
erfolgen, wobei es zweckmäßig ist, die Temperierung des Drück
werkzeugs 6 zu messen. Hierzu kann ein Infrarotthermometer ver
wendet werden und die von ihm gemessene Temperatur wird an den
Regler des Brenners 7 zurückgemeldet. Die Zündung des Brenners
7 erfolgt bei Beginn der Drehung des Spanndorns 3 und die
Brennerflamme wird bei Beendigung der Drehung des Spanndorns 3
gelöscht.
Wird zumindest entweder das Material des Radrohlings direkt
oder der Spanndorn vorgewärmt, so wird die Effizienz beim
Fließdrücken begünstigt. Im Fall, daß der Spanndorn 3 auf eine
geringere Temperatur als das Material des Radrohlings beheizt
wird, kann eine optimale Bearbeitung des Materials des Radroh
lings erfolgen, ohne daß der Spanndorn zu sehr erwärmt wird.
Um das zu erreichen, sollte der Spanndorn vorzugsweise auf ei
ne Temperatur von 230°C bis 260°C gebracht werden.
Im Fall, daß das Rad W in der Fließdrückvorrichtung S ausge
formt werden soll, so wird der gegossene Radrohling 4 dem
Spanndorn 3 zugeordnet. Nachdem der Radrohling 4 zwischen
Spanndorn 3 und Reitstock 5 eingespannt worden ist, wird der
Spanndorn 3 mit etwa 300 min-1 angetrieben bzw. in Umdrehung
versetzt. Gleichzeitig wird der Brenner 7 gezündet, um den
Felgenbereich 42 des Radrohlings 4 zu erwärmen. Ist der Fel
genbereich 42 auf eine gewollte Temperatur gebracht (230° bis
400°C), so wird der Rohling 4 im Felgenbereich 42 mittels des
Drückwerkzeugs 6 in Pfeilrichtung verformt. Am Ende dieses
Fließdrückverfahrens liegt das Rad W vor. Nach Ausbildung des
Rades W wird die Umdrehung des Spanndorns 3 beendet. Gleich
zeitig wird der Gasbrenner 7 gelöscht. Die Erwärmung des
Spanndorns 3 und/oder des Drückwerkzeugs kann gleichzeitig mit
der Erwärmung des Radrohlings 4 erfolgen.
Das Material des Radrohlings 4 kann einschließen Si: 3 bis 6
Gew.-% und Mg: 0,2 bis 0,5 Gew.-%. Der Grund dafür, daß der
Si-Gehalt auf 3 bis 6 Gew.-% beschränkt ist, besteht darin,
daß bei einem Si-Gehalt von weniger als 3% die Fließfähigkeit
der heißen Schmelze beim Gießen des Rohlings 4 zu sehr verrin
gert ist und sich Lunker ausbilden können bzw. die Gießform
unzureichend ausgefüllt wird, das Produkt schrumpft, während
bei einem Si-Gehalt über 6 Gew. -% die "Dehnfähigkeit" des Ma
terials trotz Festigkeitserhöhung des Rades W gemäß Fig. 2, 3
verringert wird. Entsprechend ist der Grund dafür, daß der Mg-
Gehalt auf 0,2 bis 0,5 Gew.-% beschränkt ist, darin zu sehen,
daß bei einem Mg-Gehalt unter 0,2 Gew.-% die Zug- bzw. Dehnfe
stigkeit unzulässig herabgesetzt ist und bei einem Mg-Gehalt
über 0,5 Gew.-% und die "Dehnfähigkeit" des Rades gemäß Fig. 3
herabgesetzt ist. Der Dehnfähigkeitstest (vgl. Fig. 2 und 3)
wurde in der Weise durchgeführt, daß ein tassenförmiger Prüf
körper (mit einer Wanddicke von 10 mm) aus dem Radmaterial im
Gießverfahren hergestellt wurde und zum Fließdrücken auf einer
Fließdrückmaschine ausersehen wurde.
Die Materialzusammensetzung des Prüfkörpers war im einzelnen
bei einem relativ geringen Si-Gehalt: CU = 0,004 Gew.-%, Si =
4,6 Gew.-%, Mg = 0,36 Gew.-%, Fe = 0,12 Gew.-%, Mn = 0,004
Gew.-%, Ti = 0,10 Gew.-%, Sb = 0,078 Gew.-% und Al = der Rest.
Zum Vergleich wurde ein Prüfkörper aus einem Material wie
folgt gegossen, bei dem es sich um 4C-Material handelte: CU =
0,006 Gew.-%, Si = 6,9 Gew.-%, Mg = 0,33 Gew.-%, Fe = 0,12
Gew.-%, Mn = 0,006 Gew.-%, Ti = 0,115 Gew.-%, Sb = 0,112
Gew.-% und Al = der Rest.
Dabei ergab sich, daß das Radmaterial 4 mit folgenden Be
standteilen gemäß Fig. 2 und 3 eine ausgezeichnete Dehnfähig
keit ergab: Si = 3 bis 6 Gew.-% und Mg = 0,2 bis 0,5 Gew.-%.
Für die Anwendung des Fließdrückens hatte das Radmaterial 4
eine gute Verformungsfähigkeit.
In Fig. 4 und 5 sind Vorrichtungen für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens unter Verwendung des Radmaterials
4 gezeigt.
In Fig. 4 ist mit dem Bezugszeichen 422 die dem Spanndorn 3
abgekehrte Seite des Teiles des Radrohlings gekennzeichnet,
aus dem Felge und Felgenhorn im Fließdrückverfahren herge
stellt werden sollen. Auf diese Seite dieses Abschnitts wirkt
ein Drückwerkzeug ein, wenn aus dem Radrohling im Fließdrück
verfahren Felgenbett und Felgenhorn gebildet werden sollen.
Der Materialteil 422 ist hülsenförmig ausgebildet und einstüc
kig mit dem Radscheibenbereich 41 des Radrohlings. Die Wand
dicke A des Bereichs nahe dem Umfangsrand ist größer als die
Wanddicke B des Grundkörpers. Mit dem Bezugszeichen 426 ist
ein Schulterbereich gekennzeichnet. Die Schulter 426 ist an
der Außenseite der Wand im Verbindungsbereich zwischen dem Ma
terialbereich 422 und dem Scheibenbereich 4 angeformt. Die
Schulter 426 kann sich nach der Art einer Umfangsnut über dem
gesamten Umfang der Außenseite des Materialteils 422 für die
Bildung von Felgenbett und Felgenhorn erstrecken.
Der auf diese Weise vorbereitete Radrohling 4 wird dem Spann
dorn 3 zugeordnet. Dabei bleibt ein Abstandsraum P zwischen
dem Rohlingteil 422 zur Bildung von Felgenbett und -horn und
der Arbeitsfläche 31 des Spanndorns 3. Der zwischen Rohling
teil 422 und Arbeitsfläche 31 bestehende Abstand bildet einen
Winkel Θ von vorzugsweise 8° (Fig. 5). Mit seinem vordersten
Ende ist der Rohlingteil 422 vom Rohlingscheibenteil 41 aus
radial nach außen gerichtet und steht damit über einen Ar
beitsflächenabschnitt 311 des Spanndorns 3 hinaus (dieser Ar
beitsflächenabschnitt 311 ist im Anspruch 2 als "der höchste
Punkt eines konvexen Abschnittes" bezeichnet).
Wird der Spanndorn 3 um seine Längsachse gedreht und der Mate
rialteil 422 zur Bildung des Felgenbettes und -hornes unter
Verwendung des Drückwerkzeugs 6 in der durch einen Pfeil (Fig.
4, 5) gekennzeichneten Richtung verformt bzw. gedrückt bzw.
gezogen, so durchläuft der Materialteil 422 mehrere Zwischen
konturen, die von rechts nach links aufeinanderfolgen in Fig.
4, 5 durch unterbrochene Linien dargestellt sind. Auf diese
Weise entsteht schließlich die Endkontur von Felgenbett mit
dem einen Felgenhorn und letzlich das Rad W.
Wie es in Fig. 5 gezeigt ist, wird der Radrohling 4 dem Spann
dorn 3 derart zugeordnet, daß der Freiraum P verbleibt, der
sich gegen das vorderste Ende des zur Bildung des Felgenbettes
mit dem einen Felgenhorn bestimmten Radrohlingsteils 422 hin
zwischen dem Radrohlingsteil 422 und der Arbeitsfläche 31 des
Spanndorns 3 erstreckt. Der Winkel Θ zwischen Radrohlingsteil
422 und Arbeitsfläche 31 beträgt vorzugsweise etwa 5° bis 30°.
Die Gründe hierfür sind die folgenden: ist der Winkel Θ klei
ner als 5°, so kommt die Innenseite des zur Bildung von Fel
genbett und einem Felgenhorn bestimmten Rohlingsteils 422 be
reits vom Beginn der Einwirkung des Drückwerkzeugs 6 zur Auf
lage auf der Arbeitsfläche 31 des Spanndorns 3. Der Zieh-
Drückvorgang muß deshalb mehrfach wiederholt werden, bis
schließlich die gewollte Endkontur erreicht ist, wobei das
Rohlingsteil 422 stets ein Stück weiter an der Arbeitsfläche
des Spanndornes zur Anlage kommt und der jeweilige kleine Be
reich der Anlage Anfangspunkt für einen neuen Arbeitsschritt
ist. Der Zieh-Drückvorgang setzt sich aus einer Vielzahl von
Einzel- oder Teilschritten zusammen. Ist dagegen der Winkel Θ
größer als 30°, so ist der Bereich des Kontaktes zwischen Roh
lingteil 422 und Drückwerkzeug 6 zu groß, wenn das Drückwerk
zeug 6 in Kontakt gekommen ist mit dem Rohlingteil 422. Hier
aus entsteht die Gefahr, daß das Material des Rohlingteils
bricht, wenn der Zieh-Drückvorgang durchgeführt wird.
Gemäß Fig. 5 ist der Rohlingteil, -abschnitt bzw. -bereich 422
zu seinen Umfangsende hin stufenförmig erweitert und die Er
weiterungswinkel α1, α2 und α3 werden zum äußeren bzw. Um
fangsende hin stufenförmig größer. Ist der Radrohling 4 mit
dieser Ausgangskontur dem Spanndorn 3 zugeordnet, so sind die
Erweiterungswinkel β1, β2, β3 der Arbeitsfläche 31 des Spann
dorns 3 kleiner als die Erweiterungswinkel α1, α2 und α3 im Be
reich des Rohlingteiles 422. Entsprechend verändert sich der
Zwischenraum P zwischen der Arbeitsfläche des Spann- bzw. In
nendorns 31 und dem Rohlingsabschnitt 422 stufenweise zum vor
deren Umfangsende hin.
Fig. 6 und 7 zeigen Vorrichtungen für weitere Ausführungsfor
men der Erfindung.
In Fig. 6 ist mit dem Bezugszeichen 81 ein erster Fließ-Drück
vorgang gekennzeichnet, der nachfolgend der Einfachheit wegen
als "erster Dorn" bezeichnet wird. Dieser erste Dorn 81 ist um
seine Achse drehbar. Mit dem Bezugszeichen 812 ist ein Reit
stock gekennzeichnet, der gleichachsig mit dem ersten Dorn 81
angeordnet ist. Sowohl der erste Dorn 81 als auch der Reit
stock 812 haben eine rauhe Arbeitsfläche 811. Diese rauhe Ar
beitsoberfläche 811 ist nützlich und wird vorgesehen, wenn ein
nachfolgend noch näher zu erläuterndes Material 813 zur Her
stellung eines Zwischenproduktes 814 verwendet wird, das der
Gefahr ausgesetzt ist, zerstört zu werden, wenn es rauhen Be
arbeitungsbedingungen ausgesetzt ist.
Ein Verfahren für die Herstellung eines Fahrzeugrades W unter
Verwendung des vorgenannten ersten Dornes 81 und eines zweiten
Dornes 82 mit rauher Arbeitsoberfläche wird nachfolgend be
schrieben.
Es wird zunächst ein Radrohling 813 aus einer Al-Legierung im
Gießverfahren oder durch Schmieden hergestellt und zwischen
erstem Dorn 81 und Reitstock 812 eingespannt. Ist dies gesche
hen, so werden erster Dorn 81 und Reitstock 812 um ihre ge
meinsame Achse gedreht und ein flanschartiger Abschnitt 812R
des Radrohlings 813 wird auf eine Temperatur von etwa 300°C
erwärmt und mittels eines Trennwerkzeuges 817 in zwei gleiche
Teile zerlegt, die in die Positionen gebracht werden, die in
Fig. 6 durch die beiden unterbrochenen Linienzüge gekennzeich
net sind und noch kurze Abschnitte sind. Danach wird das Mate
rial des ursprünglichen flanschartigen Abschnittes im Zieh-
Drückverfahren entlang den rauhen Arbeitsflächen 811 des er
sten Dornes 81 und des Reitstockes 812 verformt, wozu ein
Drückwerkzeug 818 zur Anwendung kommt, so daß das Zwischenpro
dukt 814 entsteht. Zu diesem Zeitpunkt sind die einander abge
kehrten Endabschnitte des Zwischenproduktes bereits in ihre
endgültige Form gebracht.
Danach wird das Zwischenprodukt bei einer Temperatur im Be
reich von 520° bis 540°C während einer Zeit von 30 bis 90 Mi
nuten weich bzw. plastisch verformbar gemacht, um seine innere
Spannung (Werkstoffeigenhärte) abzubauen. Danach wird das Zwi
schenprodukt im Wasser bei einer Temperatur im Bereich von 45°
bis 70°C abgekühlt.
Wie in Fig. 7 dargestellt, wird das so vorbehandelte Zwischen
produkt 814 zwischen dem zweiten Spanndorn 82 und dem Reit
stock 826 eingespannt, woraufhin der zweite Spanndorn 82 und
der Reitstock 826 mit dem eingespannten Zwischenprodukt um die
gemeinsame Längsachse bei normaler Umgebungstemperatur ge
dreht, so daß das Zwischenprodukt 814 entlang einer Endbear
beitungsfläche 822 des zweiten Spanndornes 82 und des Reit
stockes 826 unter dem Einfluß einer Druckrolle 819 gezogen
wird und das Rad W entsteht. Dieser Verfahrensschritt dient
dazu, genaue Abmessungen des Rades W zu erhalten und im Rad
Wärmespannungen abzubauen. Danach wird das Produkt bei einer
Temperatur im Bereich von 170° bis 180°C während 5 bis 7 Stun
den gealtert. Wird die Endverformung durch Ziehen über die
Endbearbeitungsfläche bei der Temperatur durchgeführt, bei der
das Altern bewirkt wird, kann die für das Altern benötigte
Zeit verringert werden.
Anschließend an diesen Verfahrensabschnitt des abschließenden
Ziehdrückens ist es möglich, die beiden Felgenhörner 824 durch
Beschneiden in ihre endgültige Form zu bringen. Es liegt
schließlich das gewünschte Fertigprodukt vor, wie es in Fig. 7
durch unterbrochene Linien gekennzeichnet ist.
Die vorliegende Erfindung ist auch bei einem Fließdrückverfah
ren anwendbar, bei dem unter Verwendung eines Metallrohres ein
Felgenhorn für ein aus zwei Teilen bestehendes Rad hergestellt
werden soll.
Bei diesem Fließdrückverfahren wird das Radmaterial zum Erwei
chen gebracht, nachdem es im warmen Zustand fließgedrückt wird
und falls dabei innere Spannungen erzeugt werden, werden diese
durch das Fließdrücken im warmen Zustand beseitigt, worauf das
Material im kalten Zustand fließgedrückt wird. Der Erfolg
hiervon ist, daß Verdrehspannungen, falls solche beim Fließ
drücken im warmen Zustand sich eingestellt haben sollten,
durch das Fließdrücken im kalten Zustand beseitigt werden.
Anhand von Fig. 8 soll eine weitere Ausführungsform der Erfin
dung erläutert werden. In Fig. 8 kennzeichnet das Bezugszei
chen 5 einen ersten Spanndorn. Dieser erste Spanndorn 5 weist
als äußeren Randbereich eine Arbeitsfläche 51 auf. Mit 52 ist
ein zylindrischer Zapfen bezeichnet, in dem sich der erste
Spanndorn 5 auf seiner einen Seite fortsetzt und dessen Funk
tion noch zu erläutern sein wird.
Mit dem Bezugszeichen 3 ist ein zweiter Spanndorn bezeichnet.
Dieser zweite Spanndorn 3 weist als inneren Randbereich eine
Arbeitsfläche 31 auf. Mit dem Bezugszeichen 32 ist eine zylin
drische Aufnahmeöffnung des zweiten Spanndorns gekennzeichnet.
Der zweite Spanndorn 3 ist rotationssymmetrisch zur Längsachse
der Aufnahmeöffnung 32 ausgebildet. Der erste Spanndorn 5 ist
mit seinem Zapfen 52 in die Aufnahmeöffnung 32 des zweiten
Spanndornes 3 einzuführen, so daß erster Spanndorn 5 und zwei
ter Spanndorn 3 relativ zueinander festgelegt, aber in Achs
längsrichtung relativ zueinander verschiebbar sind, wenn der
Zapfen 52 im Schiebesitz sich in der Aufnahmeöffnung 32 befin
det.
Mit dem Bezugszeichen 91 ist eine ringumlaufende Aufnahmenut
bezeichnet, die sich zum einen Teil im ersten Spanndorn 5 und
zum anderen Teil im zweiten Spanndorn 3 befindet. In die Auf
nahmenut 91 ist ein zu bearbeitendes Material 9 so einzufüh
ren, daß es in der Nut 91 gehalten ist. Durch entsprechendes
Spalten kann das Material 9 zu einem etwas hülsenförmigen Roh
ling geformt werden. Die Weite der Aufnahmenut 91 kann durch
axiales Verschieben von erstem und zweitem Spanndorn relativ
zueinander in bzw. entgegen der Richtung des Pfeiles A einge
stellt werden, um entsprechend unterschiedliches Rohmaterial 9
aufnehmen zu können.
Ist das Rohmaterial 9 in die umlaufende Aufnahmenut 91 einge
setzt und in dieser gehalten - ersteres ehe die beiden Dorne
zusammengefügt sind, letzteres nachdem beide Dorne zueinander
zugeordnet sind - so werden erster und zweiter Spanndorn 5
bzw. 3 mit dem ihnen zugeordneten Rad- bzw. Rohmaterial 9 um
die gemeinsame Längsachse gedreht, wobei das Rohmaterial 9 in
eine Y-Form gespalten wird, wie es in Fig. 8 durch einen un
terbrochenen Linienzug dargestellt ist. Als Spaltwerkzeug
dient eine entsprechend ausgebildete Rolle 61. Anschließend
wird das so vorbereitete Material 9 unter Verwendung eines
Drückwerkzeuges 6 entlang den Arbeitsflächen 51 und 31 von er
stem und zweiten Spanndorn 5 bzw. 3 ausgebreitet, bis das Ma
terial 9 bis zu den sich dabei ausbildenden Randbereichen ver
formt ist. Am Ende dieses Fließdrückens des Materials 9 bis
zur Ausbildung der Randbereiche ist der Randbereich 91′ ausge
bildet, ohne auf der Arbeitsfläche 3 des zweiten Spanndornes 3
aufzuliegen. Danach wird das so entstandene Werkstück weiter
bearbeitet, zumindest teilweise spanabhebend, bis es die durch
einen unterbrochenen Linienzug R gekennzeichnete Form erhalten
hat. Durch exaktes Bestimmen des Endes des Ausbreitens des
Endteiles 91 durch einander überlagerndes Ziehen und Drücken
über die Arbeitsfläche 31 des zweiten Spanndornes 3 kann ein
im wesentliches zylindrisches Bauteil einer gewünschten Breite
bzw. Länge erhalten werden. Bei dieser Lösung wird das Ende
91′ des im wesentlichen zylindrischen bzw. hülsenförmigen Bau
teiles frei ausgeformt und es besteht nicht die Notwendigkeit,
ein entsprechend zwangsweise formgebendes Endteil am Spanndorn
3 anzubringen bzw. vorzusehen, wie es bei früheren Lösungen
der Fall ist.
Anhand von Fig. 9 soll eine nochmals weitere Ausführungsform
der Erfindung erläutert werden. Dabei ist mit dem Bezugszei
chen 311 ein Tiefziehteil des bereits erwähnten zweiten Spann
dornes 3 gekennzeichnet. Insgesamt ist der Spanndorn 3 dreige
teilt und er weist außer dem Tiefziehteil 311 ein Außenteil
321 und ein Innenteil 322 auf. Die Teilungsebenen zwischen den
drei Teilen sind Durchmesserebenen. Das Bezugszeichen 323
kennzeichnet ein Hilfswerkzeug. Das Hilfswerkzeug 323 ist aus
baubar zwischen Außenteil 321 und Innenteil 322 angeordnet.
Die Außen- bzw. Umfangsfläche des Hilfswerkzeuges 323 setzt
sich einerseits in der Außen- bzw. Umfangsfläche des Tiefzieh
punktes 311, andererseits in der Außen- bzw. Umfangsfläche des
zweiten Spanndornes 3 fort. Die Außen- bzw. Umfangsfläche des
Hilfswerkzeuges 323 wirkt als Tiefziehzentrum, wenn das zu
verformende Material 9 dem Fließdrückverfahren unterworfen
wird. Mit dem Bezugszeichen 324 ist eine Stufe gekennzeichnet,
die an den einander zugekehrten Flächen von Innenteil 322 und
Außenteil 321 ausgebildet ist. Die Stufe 324 dient dem Posi
tionieren des Hilfswerkzeuges 323 gegenüber Außenteil 321 und
Innenteil 322. Außenteil 321, Innenteil 322 und Hilfswerkzeug
323 werden durch einen Haltebolzen 325 zusammengehalten. Mit
einer solchen Vorrichtung ist es möglich, ein Fahrzeugrad W im
Fließdrückverfahren herzustellen. Die Weite des Felgenbettes
kann dadurch eingestellt werden, daß ein Hilfswerkzeug 323
entsprechender Breite ausgewählt und zwischen Außenteil 321
und Innenteil 322 eingefügt ist. Die Vorrichtung gemäß Fig. 8
kann gegebenenfalls gemäß Fig. 9 ergänzt werden.
Trotz der Beschreibung der Erfindung in Einzelheiten von vor
zugsweisen Ausführungsformen soll die Erfindung nicht auf die
se Ausführungsformen und ihre Beschreibung eingeschränkt sein.
Für den Fachmann sind ohne weiteres Abwandlungen möglich, ohne
den Kern der Erfindung zu verlassen.
Claims (14)
1. Verfahren zum Fließdrücken eines Fahrzeugrades, bei dem ein
vorzugsweise gegossenes Radmaterial bei erhöhter Temperatur im
Fließdrückverfahren in die gewollte Form eines Rades verformt
wird, gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
- 1.1 Verwendung eines Radmaterials das als wesentlichen Be standteil Aluminium enthält und das als weitere Bestand teile 3 bis 6 Gew.-% Si und 0,2 bis 0,5 Gew.-% Mg enthält und
- 1.2 Erwärmen des vorzugsweisen gegossenen Radmaterials auf eine Temperatur im Bereich von 230° bis 400°C.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein zur
Bildung des Felgenbettes bestimmter Anteil des Radmaterials
einem Spanndorn (3) zugeordnet wird, wobei es dem Materialan
teil zur Bildung des Felgenbettes im Bereich der Umfangskante
ermöglicht wird, über den höchsten konvexen Abschnitt einer
Arbeitsfläche des Spanndornes in radialer Richtung vorzuste
hen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein weiterer Verfahrensschritt vorgesehen ist,
in dem der Felgenbettmaterialanteil im Bereich der freien Um
fangswand dicker ist als in dem Bereich, der zur Radscheibe
führt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet
durch einen Verfahrensschritt, in dem die Außenseite des Ver
bindungsteiles des Felgenbettes zwischen freiem Rad und Rad
scheibe verdreht ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Felgenbettmaterialanteil des Radmaterials
auf dem Spanndorn (3) unter Einhaltung eines Abstandes zuge
ordnet ist, wobei sich dieser Abstand zum freien Umfangsende
des Felgenbettmaterials hin schrittweise oder stetig erwei
tert.
6. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Felgen
bettmaterial und Arbeitsfläche des Dornes einen Winkel (α) im
Bereich von 5° und 30° einschließen.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich der Abstand zwischen Felgenbettmaterial und
Arbeitsfläche des Dornes (3) zum freien Umfangsende des Fel
genbettes hin stufenförmig verändert und sich der Neigungs
winkel (α) zwischen Felgenbettmaterial und Dornarbeitsfläche
entsprechend stufenförmig verändert.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Neigungswinkel (α) zwischen Felgenbettmaterial und Dornar
beitsfläche zum freien Rand des Felgenbettes hin stufenförmig
größer wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Neigungswinkel (α) zwischen Felgenbettmaterial und Arbeitsflä
che des Dornes größer ist als der Neigungswinkel (β) der Ar
beitsfläche des Dornes zu dessen Längsachse.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Neigungswinkel (α) zwischen Felgenbettmaterial und Arbeitsflä
che des Dornes größer ist als der Neigungswinkel (β) der Ar
beitsfläche des Dornes zu dessen Längsachse.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der freie Rand des Felgenbettmaterials zunehmend
vom Radscheibenmaterial entfernt wird, ohne Berührung mit der
Arbeitsfläche des Dornes zu haben.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet
durch die Verwendung eines Dornes, der eine in Umfangsrichtung
verlaufende Nut zur Aufnahme von zu verformendem Radmaterial
aufweist, wobei die Weite dieser Umfangsnut veränderbar ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet
durch die Verwendung eines geteilten Dornes (3, 5) zur Herstel
lung einer Tiefbettfelge im Tiefziehverfahren, wobei die Tei
lungsebene eine Durchmesserebene ist, so daß ein inneres und
ein äußeres Dornteil entstehen und zwischen diesen beiden
Dornteilen ein Hilfswerkzeug (323) einzufügen ist, wobei jedes
von mehreren wechselweise zu verwendenden Hilfswerkzeugen eine
andere Breite hat und Dornteile und Hilfswerkzeuge durch stu
fenförmige Ausbildung (324) zueinandergehörender Flächen rela
tiv zueinander festlegbar sind.
14. Verfahren vorzugsweise nach einem der Ansprüche 1 bis 13, ge
kennzeichnet durch das Fließdrücken bei Wärmezufuhr zum zu
verformenden Material und die aufeinanderfolgenden Verfah
rensschritte: Bilden eines Radmaterials in der Form eines Rad
rohlings; dessen Erweichen durch Aufbringen einer erhöhten
Temperatur; Anwenden des Fließdrückverfahrens nach Abkühlen
des Radmaterials; abschließendes Altern des im Fließdrückver
fahren gebildeten Rades.
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