DE19909519A1 - Verfahren zur Herstellung eines Leichtmetallrades - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines LeichtmetallradesInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Herstellung eines Leichtmetallrades vorgeschlagen, bei dem eine aus einer Aluminiumlegierung vorgefertigte, insbesondere eine gegossene, Vorform bei einer Lösungsglühtemperatur einem Lösungsglühvorgang unterworfen wird und anschließend durch Drückwalzen umgeformt wird. Dabei wird das Drückwalzen als ein Warmwalzen bei einer Drückwalztemperatur durchgeführt, welche zwischen der Lösungsglühtemperatur und einer Temperatur von etwa 250 DEG C liegt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Leichtmetallrades gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei der Herstellung eines Leichtmetallrades wird aus einer
Aluminiumlegierung ein Werkstück vorgefertigt, welches bei
einer Lösungsglühtemperatur einem Lösungsglühvorgang unter
worfen und anschließend durch Drückwalzen umgeformt wird.
Zur Herstellung von Fahrzeugrädern aus Aluminiumlegierun
gen bestehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Zum einen
kann von einer geschmiedeten, zum anderen von einer gegos
senen Vorform ausgegangen werden.
Beiden Möglichkeiten gemeinsam ist die Notwendigkeit einer
Wärmebehandlung nach dem Schmieden oder Gießen. Die Wärme
behandlungsschritte Lösungsglühen, Abschrecken und Aus
lagern werden zur Festigkeitssteigerung der verwendeten
Legierungen angewendet. Hierdurch wird eine ausreichende
Festigkeit des Rades bei einer möglichst geringen Wand
stärke erreicht.
Die Herstellung geschmiedeter Aluminium-Räder geht übli
cherweise in folgender Reihenfolge vonstatten:
- - Schmieden des Materials zu einer Zwischenform;
- - Erwärmen der Zwischenform auf Lösungsglühtemperatur;
- - Abschrecken der Zwischenform;
- - Auslagern der Zwischenform zur Festigkeitssteigerung;
- - Bearbeitung der Zwischenform auf Endmaß durch eine span abhebende Bearbeitung.
Ein wesentlicher Vorteil von geschmiedeten Leichtmetall-
Rädern ist das homogene und verfestigte Gefüge, daß durch
den Schmiedeprozeß eingestellt wird. Damit ist die Grund
voraussetzung für geringe Wanddicken an den Rädern gegeben,
sofern sich die Toleranzbreite dieser Wanddicke aus dem
Verfahrensablauf in engen Grenzen hält.
Die hohen Herstellkosten der Werkzeuge beim Schmieden bil
den einen Teil der hohen Produktionskosten der geschmiede
ten Leichtmetallräder. Die Schmiedeoperation ist durch die
während des Schmiedens zwingend auftretenden Materialver
drängungen verhältnismäßig unflexibel und die Formgestal
tung der Leichtmetallräder ist in ihrer vom Markt gewünsch
ten Vielfalt sehr stark eingeschränkt. Aufgrund des erwähn
ten Verfahrensablaufes innerhalb des Herstellungsprozesses
entsteht während und nach der Wärmebehandlung ein erhebli
cher geometrischer Verzug des geschmiedeten Rades. Deshalb
sind entsprechende Aufmaße zur spanabhebenden Bearbeitung
der rotationssymmetrischen Bereiche des Rades zwingend er
forderlich.
Die Herstellung von Aluminium-Rädern unter Einsatz der
Gießtechnik vollzieht sich im wesentlichen in folgender
Reihenfolge:
- - Gießen des Materials zu einer Vorform;
- - Erwärmen der Vorform auf Lösungsglühtemperatur;
- - Abschrecken der Vorform auf Raumtemperatur;
- - Auslagern der Vorform zur Festigkeitssteigerung;
- - Bearbeiten der Vorform auf Endmaß durch spanab hebende Bearbeitung.
Die wesentlichen Vorteile von gegossenen Leichtmetallrädern
sind im Gießprozeß selbst begründet. Der kostengünstige
Prozeß mit den zugehörigen Werkzeugen ermöglicht die vom
Markt gewünschte Gestaltungsvielfalt in der Formgebung.
Beim Gießen komplex gestalteter Aluminiumräder steigt je
doch die Gefahr der Lunkerbildung und damit der Ausschuß
gegossener Aluminium-Räder. Weiterhin sind sowohl aus gieß
technischen Gründen als auch aufgrund ungünstiger Festig
keitseigenschaften der Gußmaterialien vergleichsweise gro
ße Wandstärken erforderlich, die ein erhöhtes Gewicht zur
Folge haben. Dies steht aber im Widerspruch zu dem grund
legenden Zweck von Leichtmetall-Rädern, nämlich die unge
federten Massen an Fahrzeugen zu reduzieren.
Schließlich muß wegen der Gußschrumpfung und eines Mate
rialverzuges bei einer notwendigen nachfolgenden Wärmebe
handlung ein relativ großes Bearbeitungsaufmaß vorgesehen
werden, welches eine aufwendige spanabhebende Bearbeitung
notwendig macht.
Zu beiden genannten Verfahren zur Herstellung von Alumini
um-Rädern ist bekannt, diese durch Integrieren eines Drück
walzvorganges in den Herstellungsprozeß zu verbessern.
Durch das Drückwalzen wird eine Gefügestruktur erzielt, die
wesentlich günstigere Festigkeit- und Zähigkeitseigenschaf
ten aufweist. Diese läßt dann eine erhebliche Gewichtsredu
zierung der Räder zu.
Derartige Verfahren gehen beispielsweise aus der DE-AS 12 97 570,
DE-A 44 42 465 oder der US-PS 4,528,734 hervor. Es
werden typischerweise folgende Verfahrensschritte in der
angegebenen Reihenfolge durchgeführt:
- - Gießen des Materials zu einer Vorform;
- - Drückwalzen der Vorform;
- - Erwärmen der Zwischenform auf Lösungsglühtemperatur;
- - Abschrecken der Zwischenform auf Raumtemperatur;
- - Auslagern der Zwischenform zur Festigkeitssteigerung;
- - Bearbeitung der Zwischenform auf Endmaß durch span abhebende Bearbeitung.
Ein Nachteil dieser Verfahren ist, daß weiterhin ein er
heblicher Materialverzug nach dem Lösungsglühen auftritt.
Es ist also auch hier bei der Materialvolumenauslegung der
Vorform ein Bearbeitungsaufmaß für die anschließende span
abhebende Bearbeitung zu berücksichtigen.
Eine gewisse Reduktion des Verzugs wird durch ein gattungs
gemäßes Verfahren nach der WO-94/19127 erreicht. Bei diesem
Verfahren wird ein gegossener Rohling zunächst einem Lö
sungsglühen bei 530°C unterzogen und nach anschließen
dem Abschrecken auf 200°C bei dieser Temperatur unter
Vermeidung einer weiteren Erwärmung zum gewünschten Fahr
zeugrad drückgewalzt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, ein besonders effizientes Verfahren zur Her
stellung von Leichtmetallrädern anzugeben, mit dem ein Rad
möglichst endkonturennah spanlos gefertigt werden kann.
Diese Aufgabe wird mit dem Verfahren nach dem Patentan
spruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Er
findung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines
Leichtmetallrades wird zunächst ein aus einer Aluminium
legierung geformtes Werkstück, welches - je nach Verfah
rensstadium - im folgenden auch Vorform oder Zwischenform
genannt wird, einem Lösungsglühvorgang unterzogen und an
schließend durch Drückwalzen umgeformt. Erfindungsgemäß
wird dabei das Drückwalzen als ein Warmwalzen bei einer
Drückwalztemperatur durchgeführt, welche bei oder unterhalb
der Lösungsglühtemperatur von etwa 530°C und oberhalb
einer üblichen Auslagerungstemperatur von etwa 180°C
liegt.
Ein erster Aspekt der Erfindung liegt darin, daß das Drück
walzen erst nach dem Lösungsglühen durchgeführt wird. Bei
den herkömmlichen Verfahren entsteht durch das Lösungsglü
hen und das nachfolgende Abschrecken immer ein Verzug des
Werkstückes. Ursachen dafür sind das Freiwerden von Eigen
spannungen und Verwerfungen beim Abschrecken des Rades.
Die erforderliche Lösungsglühtemperatur senkt die Streck
grenze der drückgewalzten Werkstücke so weit herab, daß die
Eigenspannungen größer als die Streckgrenze werden und da
mit zur bleibenden Verformung, d. h. einem Verzug des Mate
rials führen. Ein beim Lösungsglühen auftretender Material
verzug kann so bei dem nachfolgend als Warmwalzen durchge
führten Drückwalzen berücksichtigt und ausgeglichen werden.
Dadurch entstehen wesentlich geringere Maßänderungen als
beim konventionellen Prozeß. Zu berücksichtigen sind dann
nur noch die beim Abschrecken des Rades entstehenden Ver
werfungen.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist wesentlich,
daß beim Drückwalzen möglichst keine zusätzlichen hohen
Spannungen in das Materialgefüge eingebracht werden. Dies
wird durch ein Warmwalzen bei einer Temperatur von zumin
dest 250°C erreicht, wobei aber die Lösungsglühtempera
tur nicht überschritten wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Drückwalzen eines lösungsgeglüh
ten Rades in einem Warmzustand hat sich überraschend her
ausgestellt, daß beim Abkühlen des drückgewalzten Werk
stücks von einer höheren Temperatur gegenüber dem konven
tionell wärmebehandelten Rad - wider Erwarten - kein grö
ßerer Verzug, sondern ein geringer oder kein Verzug ein
tritt. Bei dem Verfahren bleibt das Materialgefüge span
nungsarm und es kann sogar zu einer Reduktion der Spannun
gen im Aluminium-Mischkristall kommen. Als eine Erklärung
hierfür kann angesehen werden, daß durch den beim Drück
walzen bewirkten dreidimensionalen Spannungszustand bei der
temperaturbedingt erhöhten Beweglichkeit der Atome diese im
lösungsgeglühten Mischkristallgefüge energetisch noch gün
stigere Positionen einnehmen können, was die Eigenspannun
gen im Gefüge herabsetzt. Durch diese Spannungsarmut im
Gefüge nach dem Drückwalzen wird erreicht, daß beim Abküh
len des drückgewalzten Rades kaum ein Materialverzug auf
tritt.
Mit der Erfindung wird so ein endkonturennahes Formen eines
Fahrzeugrades mit hoher Festigkeit bei großer Gestaltungs
freiheit erreicht, bei dem nur noch sehr geringe oder sogar
praktisch keine Materialverzüge auftreten. Eine spanabhe
bende Bearbeitung des Werkstückes zu einer Endform ist da
bei kaum oder sogar überhaupt nicht mehr notwendig. Inso
fern ergeben sich geringere Material- und Bearbeitungsko
sten.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird das
Werkstück nach dem Lösungsglühvorgang und/oder nach dem
Drückwalzen auf eine Abschrecktemperatur, insbesondere auf
etwa Raumtemperatur abgeschreckt.
Unter Abschrecken versteht man in diesem Zusammenhang eine
sehr schnelle Abkühlung des Werkstücks, die beispielsweise
auf einfache Art und Weise durch Absprühen oder Bebrausen
mit Wasser oder auch mit Hilfe eines Ölbads erreicht wer
den kann.
Beim Lösungsglühen bei einer Lösungsglühtemperatur von etwa
530°C wird eine hohe Löslichkeit der Aluminium-α-
Mischkristallphase angestrebt. Dabei lagern sich Atome der
anderen Legierungselemente, wie z. B. Silizium und Magnesium
in die Aluminium-Matrix ein, was sich vorteilhaft auf die
Festigkeitseigenschaften des Materials auswirkt. Durch das
Abschrecken nach dem Lösungsglühen wird das entstandene
Gefüge fixiert. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von
einer Zwangslösung von Legierungsatomen im α-Mischkri
stall. Darüber hinaus wird durch das Abschrecken in vor
teilhafter Weise eine anschließende weitere Aushärtung des
Materials, etwa durch Auslagern, ermöglicht.
Ein Abschrecken des Werkstücks nach dem Drückwalzen kann
ebenfalls vorteilhaft sein, um unerwünschte Ausscheidungs
prozesse zuverlässig zu unterdrücken.
In einer vorteilhaften Weiterentwicklung des erfindungs
gemäßen Verfahrens wird das Werkstück nach dem Lösungs
glühvorgang und/oder nach dem Drückwalzen bei einer Aus
lagerungstemperatur, insbesondere bei etwa 180°C einem
Auslagerungsvorgang unterzogen.
Bei dieser Auslagerungstemperatur, die höher ist als Raum
temperatur, liegt besonders gute Auslagerung vor. Hierfür
wird der übersättigte Mischkristall mit den eingebundenen
Legierungsatomen bei dieser Temperatur eine bestimmte Zeit,
insbesondere zwei bis sechs Stunden, gehalten.
Da sich das Materialgefüge fernab des thermischen Gleichge
wichts befindet, lassen sich während des Auslagerungsvor
gangs gezielt fein verteilte Materialausscheidungen im Kri
stallgefüge einstellten. Die Festigkeit des Gefüges hängt
dabei von der Größe dieser Ausscheidungen ab. Je niedriger
die Auslagerungstemperatur ist, desto langsamer bilden sich
die die Festigkeit des Werkstoffs erhöhenden Ausscheidun
gen, desto länger dauert es also bis eine bestimmte End
härte erreicht ist. Wird aber die Warmbehandlung zu lange
fortgesetzt, erfolgt ein Absinken der mechanischen Eigen
schaften.
Auslagerungsvorgänge finden, wenn auch in geringerem
Umfang, bereits bei Raumtemperatur statt. Die dadurch bei
spielsweise innerhalb von zwei bis fünf Tagen erreichten
Festigkeitssteigerungen des Materials können für einige
Anforderungen ausreichend sein. Das heißt, daß in diesen
Fällen der Vorteil erreicht wird, daß auf das Warmauslagern
verzichtet werden kann. Dabei werden der Erwärmungsofen so
wie die Energie zur Aufwärmung der Werkstücke eingespart,
wodurch weitere Kosten eingespart werden können. Darüber
hinaus reduziert sich die Herstellungszeit um die Dauer der
Warmauslagerung.
Bei einer weiteren bevorzugten Fortbildung der Erfindung
wird beim Drückwalzen ein Materialüberschuß an dem Werk
stück belassen und das Werkstück nach dem Drückwalzen durch
einen spanabhebenden Prozeß zu einer Endform bearbeitet.
Hierdurch können sehr geringe Toleranzen eingehalten wer
den. Die spanabhebende Bearbeitung kann dabei nur an Teil
bereichen des Rades ausgeführt werden, etwa an den Felgen
hörnern oder der Felgenschalter, an welcher eine passgenaue
Anlage des Reifens gewünscht ist.
Besonders gute Ergebnisse werden mit den Legierungen
GK-AlSi7Mg, GK-AlSi11Mg oder GK-AlSi12Mg erzielt.
Eine andere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungs
gemäßen Verfahrens besteht darin, daß das Drückwalzen bei
einer Drückwalztemperatur durchgeführt wird, die oberhalb,
insbesondere um mindestens 50°C über einer Auslage
rungstemperatur liegt. Bei dieser Temperatur ist eine Warm
umformung möglich. Während des Drückwalzens vollziehen
sich dann beschleunigt Auslagerungsprozesse, die eine nach
geordnete Warmauslagerungsbehandlung gegebenenfalls über
flüssig machen. Dadurch kann der langwierige und kosten
intensive Verfahrensabschnitt des Warmauslagerns eingespart .
werden. Eine hohe Festigkeit kann gezielt dadurch erreicht
werden, daß die Rekristallisationstemperatur der Legierung
nicht überschritten wird. Besonders bevorzugt ist es, die
Vorform unmittelbar nach, längstens jedoch zwei bis drei
Stunden nach dem Abschrecken drückzuwalzen.
Bei einer ebenfalls bevorzugten Weiterentwicklung des er
findungsgemäßen Verfahrens wird das Drückwalzen bei einer
Drückwalztemperatur durchgeführt, welche im wesentlichen
der Lösungsglühtemperatur entspricht. Man erreicht da
durch den Vorteil, daß bei dieser Temperatur die Löslich
keit der Fremdatome sehr hoch ist und damit unerwünschte
Ausscheidungen effektiv unterdrückt werden.
Vorteilhaft kann es weiterhin aber auch sein, wenn die
Drückwalztemperatur auf maximal 150°C unterhalb der Lö
sungsglühtemperatur, insbesondere auf etwa 400°C, ein
gestellt wird. Es handelt sich dabei um eine Temperatur,
bei der einerseits die Bildung von Ausscheidungen bereits
hinreichend kinetisch unterdrückt ist und bei der anderer
seits noch eine sehr gute Verformbarkeit des Materials ge
geben ist. Insbesondere ist es von Vorteil, die Abkühlung
der Vorform auf die Umformtemperatur rasch durchzuführen,
um so unerwünschte Veränderungen im Materialgefüge zu ver
hindern. Eine weitere Absenkung der Drückwalztemperatur
oder ein zu langsames Abkühlen führen zu unerwünschten
Ausscheidungen, die den potentiellen Anstieg der Festigkeit
durch den Auslagerungsprozeß reduzieren. Die Drückwalztem
peratur wird dabei gezielt in Abhängigkeit vom Verformungs
verhalten des jeweiligen Werkstoffes eingestellt.
In einer besonders bevorzugten Fortbildung des erfindungs
gemäßen Verfahrens wird das Werkstück direkt nach dem Lö
sungsglühen dem Drückwalzvorgang unterworfen, und zwar bei
einer Temperatur, die im wesentlichen der Lösungsglühtem
peratur entspricht. Danach wird das Werkstück auf etwa
Raumtemperatur abgeschreckt und anschließend einem Ausla
gerungsvorgang bei einer Auslagerungstemperatur von etwa
180°C unterzogen.
Bei einer vorteilhaften Abwandlung dieses Verfahrens wird
das Werkstück nach dem Lösungsglühen auf die Drückwalz
temperatur, die zwischen der Lösungsglühtemperatur und et
wa 300°C liegen kann, abgeschreckt. Nach dem Drückwal
zen wird das Werkstück auch hier auf etwa Raumtemperatur
abgeschreckt und anschließend einem Auslagerungsvorgang bei
einer Auslagerungstemperatur von etwa 180°C unterzogen.
Neben den bisher beschriebenen Vorteilen zeichnen sich die
se beiden Verfahrensvarianten insbesondere dadurch aus, daß
das Werkstück nach dem Lösungsglühen nicht unter die Drück
walztemperatur abgekühlt wird, d. h., daß das Werkstück
nicht auf die Drückwalztemperatur wieder erwärmt werden
muß. Hierdurch können in vorteilhafter Weise Zeit und
Kosten gespart werden.
Eine weitere besonders bevorzugte Ausführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß das Werkstück
nach dem Lösungsglühvorgang auf etwa Raumtemperatur abge
schreckt wird, daß das Werkstück mehrere Stunden bei die
ser Temperatur gehalten wird und daß anschließend das Werk
stück auf die Drückwalztemperatur erwärmt wird.
Nach dem Drückwalzprozeß wird bereits eine Formgenauigkeit
des Werkstücks erreicht, die engen Toleranzen genügt. Daher
ist keine oder nur noch eine äußerst geringe spanende Nach
bearbeitung erforderlich. Der wesentliche Vorteil der hier
beschriebenen Verfahrensvariante ist, daß diese hohe Genau
igkeit nicht durch eine nachfolgende Wärmebehandlung wieder
beeinträchtigt wird. Wird bei dieser Verfahrensvariante das
Drückwalzen bei einer Temperatur durchgeführt, die deutlich
höher ist als übliche Auslagerungstemperaturen, so kann in
vorteilhafter Weise eine separate Warmauslagerungsbehand
lung überflüssig gemacht werden, da die während des Ausla
gerns ablaufenden Prozesse beschleunigt während des Drück
walzens stattfinden können. Die langwierige und kostenin
tensive Warmauslagerung kann also eingespart werden.
Der besondere Vorteil der Methode ergibt sich aus der Mög
lichkeit, daß faktisch der Drückwalz- und Auslagerungsvor
gang vereint sind. Anstelle der Härtesteigerung des Rades
durch eine herkömmliche Auslagerung kann die Härtesteige
rung des Rades durch das Drückwalzen nach dem Lösungsglühen
erreicht werden. Die Auslagerungseffekte, die durch das
Warmdrückwalzen mit anschließender Luftabkühlung erzielt
werden, ersetzen dabei in vorteilhafter Weise die Notwen
digkeit der üblichen Warmauslagerung.
Noch eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht schließlich darin,
daß das Werkstück nach dem Lösungsglühvorgang auf etwa
Raumtemperatur abgeschreckt wird, daß das Werkstück an
schließend auf eine Auslagerungstemperatur von etwa
180°C erwärmt und einem Auslagerungsvorgang unterzogen
wird und daß anschließend das Werkstück auf die Drückwalz
temperatur erwärmt wird.
Auch bei dieser Verfahrensvariante wird erreicht, daß nach
dem mit hoher Genauigkeit durchführbaren Drückwalzvorgang
keine weitere Wärmebehandlung mehr stattfindet. Ein zusätz
licher Vorteil dieses Verfahrens im Vergleich zu den zuvor
beschriebenen Verfahrensvarianten liegt in dar zeitlichen
Unabhängigkeit des Drückwalzens von den Wärmebehandlungs
verfahren.
Durch eine Wahl der Umformtemperatur kann sogar die während
der Wärmebehandlung erreichte Festigkeit gezielt während
des Umformens verändert und eingestellt werden.
Allen beschriebenen Ausführungsbeispielen des erfindungs
gemäßen Verfahrens ist gemeinsam, daß die durch Spannungen
verursachten Materialverzüge deutlich reduziert werden.
Aufgrund der wesentlich verringerten Materialverzüge können
die Felgen besonders endformnah drückgewalzt werden, und
das für eine eventuelle spanabhebende Bearbeitung notwen
dige Bearbeitungsaufmaß kann drastisch vermindert werden.
Eine spanabhebende Bearbeitung des Werkstückes am Ende der
Umformung beschränkt sich auf die Beseitigung von Grat und
eventuellen Materialüberschüssen an den Seiten der Räder.
Durch die Erfindung sind außerdem Räder hoher Festigkeit
und größere Designmöglichkeiten, wie sie vom Markt gefor
dert werden, erreichbar.
Grundsätzlich kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
sowohl eine geschmiedete als auch eine gegossene Vorform
verwendet werden. Gegenüber dem Drückwalzen geschmiedeter
Vorformen wird beim Drückwalzen gegossener Vorformen eine
größere Verbesserung der Werkstoffeigenschaften erreicht.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert werden. In diesen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 die Kontur einer nach einem konventionellen Ver
fahren bearbeiteten Vorform sowie die Kontur des
Werkstücks nach einer abschließenden spanabheben
den Bearbeitung;
Fig. 2 die Kontur einer bei dem erfindungsgemäßen Ver
fahren eingesetzten gegossenen Vorform vor dem
Drückwalzen sowie die Konturen des Werkstücks
nach den Verfahrensschritten Drückwalzen und
spanabhebende Bearbeitung zur Endform;
Fig. 3 eine Seitenansicht einer zur Durchführung des
Drückwalzens einsetzbaren Vorrichtung;
Fig. 4 einen Schnitt der in Fig. 3 dargestellten Vor
richtung in einer die Drückwalzrollen enthaltenen
Ebene senkrecht zur Drehachse der Hauptspindel;
Fig. 5 Detailansicht der Vorrichtung von Fig. 3 im
Bereich des Drückwalzwerkzeugs in einer die Dreh
achse der Hauptspindel enthaltenden Ebene;
Fig. 6 Temperaturprofil eines konventionellen Herstel
lungsverfahrens, bei dem eine gegossene Vorform
zunächst drückgewalzt und danach einem Lösungs
glühvorgang unterzogen wird;
Fig. 7 Temperaturprofil eines konventionellen Herstel
lungsverfahrens, bei dem kein Drückwalzvorgang
durchgeführt wird;
Fig. 8 ein Aluminium-Silizium-Zustandsdiagramm;
Fig. 9 Temperaturprofile von zwei Varianten des erfin
dungsgemäßen Herstellungsverfahrens, bei dem das
Drückwalzen direkt im Anschluß an das Lösungs
glühen durchgeführt wird;
Fig. 10 ein Temperaturprofil eines weiteren erfindungs
gemäßen Herstellungsverfahrens, bei dem das Werk
stück zwischen Lösungsglühen und Drückwalzen ab
geschreckt und bei dem das Drückwalzen maximal
nach 2 bis 3 Stunden nach dem Abschrecken durch
geführt wird;
Fig. 11 ein Temperaturprofil einer weiteren Variante des
erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem die Vorform
zwischen Lösungsglühen und Drückwalzen einem Aus
lagerungsprozeß unterworfen wird;
Fig. 12 eine Grafik, in der Verbesserungen der Material
eigenschaften der Legierung GK-AlSi7Mg bei erfin
dungsgemäßer Verarbeitung dargestellt sind; und
Fig. 13 eine Grafik, in der die durch das erfindungsge
mäße Herstellungsverfahren erreichte Gewichts
einsparung am Beispiel eines gegossenen 16" ×
7"-Aluminium-Rades veranschaulicht ist.
Einander entsprechende Teile sind in den Figuren jeweils
mit denselben Bezugszeichen versehen.
In Fig. 1 ist ein Querschnitt durch ein nach dem konven
tionellen Verfahren, d. h. ohne Drückwalzen hergestelltes
Leichtmetallrad 1 dargestellt. In einem Felgenbereich das
Leichtmetallrades 1, d. h. insbesondere in den Bereichen
eines Felgenbettes 5, einer Felgenschulter 7 sowie eines
Felgenhorns 3, weist eine Gußkontur 9 des Werkstücks ein
Bearbeitungsaufmaß 10 gegenüber der Endform 13 auf. Die
Dicke C der Endform 13 im Bereich des Felgenhorns 3 beträgt
in der hier dargestellten Ausführungsform 9 mm und ist da
mit etwa doppelt so groß wie die Dicken A bzw. B der End
form 13 im Bereich des Felgenbettes 5 bzw. im Bereich der
Felgenschulter 7. Das Bearbeitungsaufmaß ist notwendig, um
bei den zu erwartenden Materialverzügen nach der Wärmebe
handlung bei einer spanabhebenden Bearbeitung die Endform
13 zuverlässig herauszuarbeiten.
Im Vergleich dazu sind zur Verdeutlichung der Erfindung in
Fig. 2 ein Werkstück mit einer Gußkontur 9 nach dem Gies
sen, das Werkstück mit einer Drückwalzkontur 11 nach dem
Drückwalzen sowie eine Endform 13 dargestellt. Die Dicken
A, B bzw. C der Endform im Bereich eines Felgenbettes 5,
einer Felgenschulter 7 und eines Felgenhorns 3 sind hier
mit 3,5 mm, 2,7 mm bzw. 6 mm durchgehend geringer als die
entsprechenden Dicken des in Fig. 1 dargestellten Leicht
metallrads 1. Ein Bearbeitungsaufmaß 10 für eine abschlies
sende spanabhebende Bearbeitung kann erfindungsgemäß ge
ringer als bei dem in Fig. 1 gezeigten Leichtmetallrad 1
ausgebildet und auch nur im Bereich zwischen dem Felgenhorn
3 und einem Hump vorgesehen werden. Eine eventuelle Nach
bearbeitung des Felgenhornes 3 und des Humps dient einem
besonders sicheren Sitz des Reifens auf der Felge.
Anhand der Fig. 3 bis 5 wird im folgenden eine kurze Be
schreibung eines Drückwalzvorgangs gegeben.
In einer Drückwalzmaschine 20 ist das Drückwalzwerkzeug 30
zwischen einer Hauptspindel 22 und einem Druckkopf 24 hori
zontal eingespannt.
Eine Außenkontur 32 des Drückwalzwerkzeugs 30 entspricht
dabei der Innenkontur des Werkstücks. Das Werkstück mit
einer Gußkontur 9 wird nach automatischer Zuführung hori
zontal zwischen der Hauptspindel 22 und dem Druckkopf 24
eingespannt und in Rotation versetzt.
Die Umformung vollzieht sich unter Rotation und einer axia
len Relativbewegung der Hauptspindel 22 und des Druckkopfs
24 zu drei an dem Werkstück angreifende Drückwalzrollen 26,
die an einem Support 28 gelagert sind.
Fig. 6 zeigt das Temperaturprofil eines bekannten Verfah
rens zur Herstellung von Aluminium-Rädern, bei dem eine ge
gossene Vorform drückgewalzt und dann wärmebehandelt wird.
In Fig. 7 ist das Temperaturprofil eines weiteren bekann
ten Verfahrens zur Herstellung von Aluminium-Rädern darge
stellt, bei dem ein Gußwerkstück ohne einen Drückwalzvor
gang wärmebehandelt wird.
Fig. 8 zeigt ein Aluminium-Silizium-Zustandsdiagramm. Die
sem Diagramm ist insbesondere die Schmelzkurve der Legie
rung zu entnehmen. Diese Kurve begrenzt und definiert das
Lösungsglühen, da bei einem Überschreiten die Bildung von
Schmelze zu einer spröden und rißempfindlichen Struktur
nach dem Abkühlen führt.
Fig. 9 zeigt die Temperaturverläufe zweier bevorzugter
Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens. Bei
beiden Varianten wird zunächst eine gegossene und gegebe
nenfalls auf Raumtemperatur abgekühlte Vorform einem Lö
sungsglühvorgang bei etwa 530°C unterzogen. Anschlie
ßend wird in der mit a gekennzeichneten Verfahrensvariante
ein Drückwalzvorgang bei einer Drückwalztemperatur durch
geführt, die im wesentlichen der Lösungsglühtemperatur ent
spricht. Dies ist energiesparend und für besonders spröde
Legierungen zweckmäßig. Hingegen wird in der mit b gekenn
zeichneten Verfahrensvariante der Drückwalzvorgang nach
einem kurzen Abschrecken bei einer Temperatur von etwa
400°C durchgeführt, was eine besonders hohe Materialfe
stigkeit unterstützt. Danach wird bei beiden Verfahrensva
rianten das Werkstück auf etwa Raumtemperatur abgeschreckt
und nachfolgend bei einer Temperatur von etwa 180°C
einem Auslagerungsvorgang unterworfen. Die Endform liegt
unmittelbar vor oder wird schließlich erreicht, indem ein
gewisses Materialübermaß durch eine abschließende spanab
hebende Bearbeitung (hier mit "Bedrehen" gekennzeichnet)
abgenommen wird.
Das Temperaturprofil einer weiteren Variante des erfin
dungsgemäßen Verfahrens ist in Fig. 10 gezeigt. Bis zum
Lösungsglühen ist der Verlauf dabei im wesentlichen iden
tisch wie bei den in Fig. 9 gezeigten Varianten. Danach
wird jedoch das Werkstück einem Abschreckvorgang unter
worfen und auf etwa Raumtemperatur abgekühlt. Bei dieser
Abschrecktemperatur wird das Rad maximal zwei bis drei
Stunden gehalten, um danach bei einer Temperatur von etwa
400°C drückgewalzt zu werden. Abschließend wird, wie
gehabt, ein gegebenenfalls vorhandenes Materialübermaß
mittels einer spanabhebenden Bearbeitung abgenommen und
auf diese Weise die Endform hergestellt. Bei dieser Ver
fahrensabfolge hat sich überraschend herausgestellt, daß
beim Drückwalzen verstärkt Auslagerungsvorgänge ablaufen,
welche einen längeren, separaten Auslagerungsschritt über
flüssig machen.
Das Temperaturprofil eines weiteren Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in Fig. 11 gezeigt.
Im Vergleich zu der in Fig. 10 dargestellten Variante wird
bei diesem Verfahren das Werkstück nach dem Lösungsglühen
nur kurz bei etwa Raumtemperatur abgeschreckt und danach
bei etwa 180°C einem Auslagerungsvorgang unterworfen,
wodurch eine besonders gleichmäßige Gefügestruktur erziel
bar ist. Anschließend findet auch hier das Drückwalzen bei
einer Temperatur von maximal 400°C statt. Abschließend
kann wieder ein eventuell vorgesehener Materialüberschuß
durch eine spanabhebende Bearbeitung abgenommen werden.
Fig. 12 zeigt für das Beispiel einer GK-AlSi7Mg-Legierung
eine graphische Darstellung der Materialeigenschaften, die
mit einem konventionellen Gießverfahren und mit einem er
findungsgemäßen Verfahren erreicht werden. Es werden deut
liche Steigerungen der Zugfestigkeit, der 0,2%-Dehngrenze
und der Bruchdehnung erzielt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können beispielsweise
in vorteilhafter Weise 16" × 7"-Aluminiumräder in Massen
produktion hergestellt werden. Für dieses Beispiel wird im
folgenden das Einsparungspotential der neuen erfindungs
gemäßen Verfahren demonstriert.
Es wird ein Volumen- und Gewichtsvergleich gegeben zwischen
einem konventionell hergestellten Rad (Fig. 1) und einem
mit einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Rad,
welches nahe der Endkontur drückgewalzt wurde ("near net
shape", Fig. 2). Die entsprechenden Ergebnisse sind in
Fig. 13 graphisch dargestellt.
Die Berechnungen beziehen sich ausschließlich auf den Be
reich des Felgenbetts 5. Dabei setzt sich die Material- und
Gewichtseinsparung aus der verminderten Wandstärke, die
aufgrund der verbesserten Materialeigenschaften möglich
ist, und dem deutlich reduzierten Bearbeitungsaufmaß 10 zu
sammen.
Vergleich des Felgenbettbereichs nach der spanabhebenden
Endbearbeitung:
Vergleich des Materialeinsatzes für die Gießoperation:
Bei diesem Beispiel ist also eine Gewichtsverringerung des
fertigen Rades nach der Drehoperation um 898 g, eine Ver
ringerung des für die abschließende spanabhebende Bearbei
tung notwendigen Übermaßes um 1688 g und damit eine Verrin
gerung des gesamten Materialeinsatzes für die Gießoperation
von 2586 g pro Rad möglich. Das bedeutet für die Produk
tionslinie pro Rad: 2586 g weniger Material zu gießen,
1688 g weniger Material, das bei der abschließenden spanab
hebenden Bearbeitung abgenommen werden muß und damit auch
1688 g weniger Abfallmaterial. Das heißt, daß bei einer
Produktion von hunderttausend Rädern 259 Tonnen Aluminium
eingespart werden könnten. Bei einem Kilopreis von Alumi
nium von derzeit etwa 3,50 DM folgt daraus eine Ersparnis
von etwa 900.000,- DM, d. h. etwa 9,- DM pro Rad.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung eines Leichtmetallrades, bei
dem aus einer Aluminiumlegierung ein Werkstück vor
gefertigt, insbesondere gegossen wird, welches bei
einer Lösungsglühtemperatur einem Lösungsglühvorgang
unterworfen wird und anschließend durch Drückwalzen
umgeformt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drückwalzen als ein Warmwalzen bei einer
Drückwalztemperatur durchgeführt wird, welche zwi
schen der Lösungsglühtemperatur von etwa 530°C,
als einer oberen Temperaturgrenze, und einer Tempe
ratur von etwa 250°C, als einer unteren Tempera
turgrenze, liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkstück nach dem Lösungsglühvorgang und/oder
nach dem Drückwalzen auf eine Abschrecktemperatur,
insbesondere auf etwa Raumtemperatur abgeschreckt
wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkstück nach dem Lösungsglühvorgang und/oder
nach dem Drückwalzen bei einer Auslagerungstemperatur,
insbesondere bei etwa 180°C einem Auslagerungsvor
gang unterzogen wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß beim Drückwalzen an dem Werkstück ein Material überschuß belassen wird und
- 2. daß das Werkstück nach dem Drückwalzen durch einen spanabhebenden Prozeß zu einer Endform bearbeitet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Aluminiumlegierung eine der Legierungen
GK-AlSi7Mg, GK-AlSi11Mg oder GK-AlSi12Mg verwendet
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drückwalzen bei einer Drückwalztemperatur
durchgeführt wird, die oberhalb, insbesondere um mehr
als 50°C, einer Auslagerungstemperatur liegt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drückwalzen bei einer Drückwalztemperatur
durchgeführt wird, welche im wesentlichen der Lösungs
glühtemperatur entspricht.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drückwalztemperatur auf maximal 150°C
unterhalb der Lösungsglühtemperatur, insbesondere
auf etwa 400°C, eingestellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß das Werkstück direkt nach dem Lösungsglühen dem Drückwalzvorgang unterworfen wird,
- 2. daß das Werkstück nach dem Drückwalzen auf etwa Raumtemperatur abgeschreckt wird und
- 3. daß das Werkstück anschließend einem Auslagerungs vorgang bei einer Auslagerungstemperatur von etwa 180°C unterzogen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 6 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß das Werkstück nach dem Lösungsglühen auf die Drückwalztemperatur abgeschreckt wird,
- 2. daß das Werkstück nach dem Drückwalzen auf etwa Raumtemperatur abgeschreckt wird und
- 3. daß das Werkstück anschließend einem Auslagerungs vorgang bei einer Auslagerungstemperatur von etwa 180°C unterzogen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß das Werkstück nach dem Lösungsglühvorgang auf etwa Raumtemperatur abgeschreckt wird,
- 2. daß das Werkstück bei dieser Temperatur mehrere Stunden, maximal jedoch etwa zwei bis drei Stunden, gehalten wird und
- 3. daß anschließend das Werkstück auf die Drückwalz temperatur erwärmt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß das Werkstück nach dem Lösungsglühvorgang auf etwa Raumtemperatur abgeschreckt wird,
- 2. daß das Werkstück danach auf eine Auslagerungs temperatur von etwa 180°C erwärmt und einem Aus lagerungsvorgang unterzogen wird und
- 3. daß anschließend das Werkstück auf die Drückwalz temperatur erwärmt wird.
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