DE4441605A1 - Möbel - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Möbel mit mindestens einem aus einem äußeren und einem oder mehreren darin verschieblich geführten inneren Abschnitt bestehenden Längenverstellbaren Tragelement.

Derartige Möbel sind beispielsweise als höhenverstellbare Tische oder Stühle bekannt, wobei die Beine aus zwei ineinander verschiebbaren und aneinander festlegbaren Beinabschnitten gebildet sind, wie die DE 32 45 280 A1 zeigt. Der Verstellmechanismus ist hierbei oft aufwendig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Möbel der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß die Längenverstellung mit einfachen Mitteln leicht möglich ist.

Diese Aufgabe wird mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.

Hiernach ist also vorgesehen, daß die beiden Abschnitte ineinander steckbar sind, wobei der eingesteckte Abschnitt auf seiner Außenseite mehrere, zumindest teilweise umlaufende, axial voneinander beabstandete Nuten aufweist und wobei in mindestens eine der Nuten ein nach außen überstehender Gummiring oder elastischer Kunststoffring eingelegt ist, und daß der Innendurchmesser des äußeren Abschnittes an seinem dem eingesteckten Abschnitt zugekehrten Endbereich zur Aufnahme des Gummiringes oder Kunststoffringes auf den Außenumfang des Gummiringes oder Kunststoffringes abgestimmte klemmende Aussparung erweitert ist, während der Innendurchmesser des daran anschließenden Bereiches des äußeren Abschnittes auf den Außendurchmesser des eingesteckten Abschnittes zum Erzeugen eines Gleitsitzes abgestimmt ist.

Die Tragelemente können hierbei in ihre beiden Abschnitte zerlegt und einfach zusammengesteckt und auf die gewünschte Länge eingestellt werden, indem die Gummiringe in die entsprechenden Nuten geschoben oder gerollt werden. Die aufnehmbare Stütz Last des Längenverstellbaren Tragelementes ist dabei überraschend hoch. Es genügt, wenn die Aussparung in ihrem Stützbereich klemmend wirkt. Die Art der Verstellung wird auch der Tatsache gerecht, daß eine bestimmte, einmal gewählte Einstellung in der Regel nicht oft verändert werden muß.

Eine vorteilhafte Ausbildung ist derart, daß der eingesteckte Abschnitt des Tragelementes ein oberer und der äußere Abschnitt ein unterer Beinabschnitt eines Stuhles oder Tisches ist. Hierdurch ist der Stuhl bzw. Tisch leicht zerlegbar und gut zu transportieren. Ein derartiger Stuhl findet beispielsweise in einem Koffer der Größe eines Aktenkoffers Platz.

Die Ausgestaltung des Haltemechanismus ist vorteilhaft derart, daß die Nuten rundlichen Querschnitt haben und die Gummiringe oder Kunststoffringe O-Ringe sind. Auf diese Weise ergibt sich nicht nur eine einfache Fertigung, sondern auch ein einfaches Verstellen der Gummiringe.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Vorderansicht eines Möbels in Form eines Stuhles in auseinandergenommener Darstellung,

Fig. 2A und 2B Beispiele für die Stapelung mehrerer solcher Stühle,

Fig. 3A die Anbringung eines verstellbaren Stuhlbeines an einem Befestigungselement,

Fig. 3B zwei ineinandergesteckte Beinabschnitte mit einem Haltemechanismus,

Fig. 4A und 4B Teilansichten mit einem an einer Sitzplatte angebrachten Rückenlehnenträger, der von dem Haltemechanismus gemäß Fig. 3B Gebrauch macht, und

Fig. 5 eine perspektivische Ansicht zur Tiefenverstellung der Rückenlehne gemäß den Fig. 4A und 4B.

Die Fig. 1 zeigt eine Darstellung eines Möbels in Form eines Stuhls 1 in Vorderansicht, bei dem die Hauptbestandteile in auseinandergenommenem Zustand gezeigt sind. An der Oberseite einer Sitzplatte 3 wird eine Rückenlehne 4 angebracht, während an ihrer Unterseite ein oder mehrere, vorliegend vier Tragelemente in Form von Beinen 2 mittels Befestigungselementen 2.3 angebracht werden. Die Beine 2 bestehen aus einem oberen Beinabschnitt 2.1, der in einen unteren Beinabschnitt 2.2 einsteckbar ist. Zum Variieren der Beinlänge und Festlegen des oberen Beinabschnittes 2.1 in dem unteren Beinabschnitt 2.2 sind Gummiringe oder elastische Kunststoffringe 2.5 vorgesehen, die über den oberen, einzusteckenden Beinabschnitt 2.1 gezogen und dort in Nuten 2.4 gehalten werden.

Die Gummiringe 2.5 sind vorliegend als O-Ringe ausgebildet, während die Nuten 2.4 im Querschnitt entsprechend rundlich geformt sind.

Im zusammengebauten Zustand hat der Stuhl 1 das in Fig. 2A gezeigte Aussehen und kann aufgrund der Ausformung der Sitzplatte 3 und der Anbringung der Beine 2 leicht gestapelt werden. Fig. 2B zeigt eine weitere Stapelmöglichkeit bei abgenommener Rückenlehne 4, wobei die aufeinandergestapelten Stühle 1 abwechselnd nach vorne und nach hinten überstehen.

In Fig. 3A ist ein Befestigungselement 2.3 gezeigt, das unter der Sitzplatte 3 angebracht wird und einen Gewindezapfen aufweist, in den der obere Beinabschnitt 2.1 einschraubbar ist. Alternativ kann auch ein anderer Befestigungs- bzw. Klemmechanismus, z. B. ein Bajonettverschluß gewählt werden, der sehr schnell bedienbar ist. In der Fig. 3A sind die Nuten 2.4 deutlich sichtbar, ebenso wie in Fig. 3B. Die Fig. 3B zeigt die beiden ineinandergesteckten Beinabschnitte 2.1 und 2.2, wobei der untere Beinabschnitt 2.2 den äußeren Beinabschnitt und der obere Beinabschnitt 2.1 den eingesteckten inneren Beinabschnitt bilden. Der untere Beinabschnitt 2.2 hat an seinem dem oberen Beinabschnitt 2.1 zugekehrten Ende eine erweiterte Aussparung 2.11, in die der um den oberen Beinabschnitt gelegte Gummiring 2.5 paßt und beispielsweise unter Klemmwirkung festgedrückt wird, so daß der obere Beinabschnitt nur bis zum Aufsitzen des Gummiringes 2.5 auf dem Absatz 2.12 der Aussparung 2.11 eingesteckt werden kann und in dieser Position sicher festgelegt ist. Es genügt bereits, daß die erweiterte Aussparung 2.11 lediglich am oberen Randbereich des unteren Beinabschnittes 2.2 ausgebildet ist, um eine sichere Abstützung zu erzielen. Im übrigen Bereich ist der Innendurchmesser des unteren Beinabschnittes 2.2 auf die äußere Querschnittskontur des oberen Beinabschnittes 2.1 abgestimmt, so daß dieser im Gleitsitz leicht und dabei ohne Spiel eingeführt werden kann.

Die Fig. 4A und 4B zeigen verschiedene Ausführungsbeispiele zur Anbringung der Rückenlehne 4 an der Sitzplatte 3. Hierbei wird wieder von demselben Halteprinzip Gebrauch gemacht, wie vorstehend beschrieben. Ein Rückenlehnenträger 4.7 ist dabei in eine Aufnahme am hinteren Bereich der Sitzplatte 3 gesteckt. Der Rückenlehnenträger 4.7 kann beispielsweise, wie in Fig. 1 ersichtlich, aus einem Bügel mit zwei Enden gebildet sein, die in Ausnehmungen, z. B. Bohrungen der Sitzplatte 3, lösbar eingesteckt sind. Bei der Verbindung ist auf einen guten Sitz des Rückenlehnenträgers in der Aufnahme geachtet, wobei eine Haftreibung wegen der einfachen Zusammenbaubarkeit und Auseinandernehmbarkeit und eines dabei guten Sitzes bevorzugt ist.

Gemäß Fig. 4A wird ein Anschlag für den Sitzträger 4.7 durch einen auf der Sitzplatte 3 im eingesteckten Zustand des Rückenlehnenträgers 4.7 aufliegenden Haltering 4.9 gebildet. Es können mehrere in der Höhe beabstandete Nuten als Ringaufnahme vorgesehen sein, um eine Höhenverstellbarkeit zu erzielen. Auch unter der Sitzplatte 3 kann ein entsprechender Gummiring zum Halten der Rückenlehne angeordnet sein.

In Fig. 4B ist in der Linken Darstellung zur Erzeugung der Haftreibung unter der Sitzplatte 3 ein Gummi- oder Kunststoffring angeordnet, der einen etwas geringeren Innendurchmesser besitzt als der hindurchgesteckte Rückenlehnenträger 4.7, so daß er sicher gehalten wird.

In Fig. 5 ist eine Ausführung mit Tiefenverstellmöglichkeit der Rückenlehne 4 gezeigt. Dazu sind mehrere in Tiefenrichtung verteilte Aufnahmen in Form von Rasterbohrungen 3.1 vorgesehen, und zwar vorliegend entsprechend den beiden Enden des einzusteckenden Rückenlehnenträgers 4.7 zwei Reihen dieser Rasterbohrungen. Der Einsatz des Rückenlehnenträgers 4.7 und die Verstellmöglichkeit ist aus der Fig. 5 ebenfalls ersichtlich.

Zur einfachen Stapelbarkeit ist der hintere Abschnitt der Sitzplatte 3 gegenüber dem vorderen Abschnitt verbreitert, wie beispielsweise aus den Fig. 2A, 2B und 5 ersichtlich ist. Dadurch wird die Stapelfähigkeit des Stuhls 1 begünstigt. Zum einfachen, kompakten Zusammenlegen und Transport des Stuhles ist vorgesehen, daß sich unter der Sitzplatte 3 eine Vorrichtung zum Unterbringen der auseinandergenommenen Teile, wie Beinabschnitte 2.1 und 2.2, Rückenlehne 4 und evtl. abgenommene Gummiringe 2.5 und Befestigungselemente befinden, wobei die Letztgenannten Kleinteile auch an den zugeordneten Hauptabschnitten des Stuhles 1 verbleiben können.

Die vorstehend erwähnten Gummiringe können, wie bereits erwähnt, auch Kunststoffringe sein, wobei der Kunststoff ähnliche Eigenschaften wie übliches Gummimaterial hat.

Das Prinzip des beschriebenen Längenverstellmechanismus mittels in Nuten eingelegter, von dem äußeren Abschnitt umfaßter Gummi- oder Kunststoffringe läßt sich nicht nur bei der Höhenverstellung von Stühlen, sondern beispielsweise auch bei der Verstellung von Rückenlehnen, oder auch bei der Höhenverstellung von Tischen und Schränken oder Ständern, wie z. B. Notenständern, Leuchtenständern, Garderoben, Pulten oder dgl. ausnutzen. Auch ist die Ausnutzung des Prinzips bei horizontal ineinandergeschobenen Abschnitten möglich. Schließlich ist der beschriebene Verstellmechanismus nicht nur bei zwei ineinandersteckbaren Abschnitten verwendbar, sondern es können auch mehr Abschnitte verwendet und in der beschriebenen Weise festgelegt werden.

Claims (3)

1. Möbel mit mindestens einem aus einem äußeren und einem oder mehreren darin verschieblich geführten inneren Abschnitt bestehenden Längenverstellbaren Tragelement, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Abschnitte (2.1, 2.2) ineinander steckbar sind, wobei der eingesteckte Abschnitt (2.1) auf seiner Außenseite mehrere, zumindest teilweise umlaufende, axial voneinander beabstandete Nuten (2.4) aufweist und wobei in mindestens eine der Nuten ein nach außen überstehender Gummiring oder elastischer Kunststoffring (2.5) eingelegt ist, und
daß der Innendurchmesser des äußeren Abschnittes (2.2) an seinem dem eingesteckten Abschnitt (2.1) zugekehrten Endbereich zur Aufnahme des Gummiringes oder Kunststoffringes auf eine auf den Außenumfang des Gummiringes oder Kunststoffringes abgestimmte klemmende Aussparung (2.11) erweitert ist, während der Innendurchmesser des daran anschließenden Bereiches des äußeren Abschnittes auf den Außendurchmesser des eingesteckten Abschnittes (2.1) zum Erzeugen eines Gleitsitzes abgestimmt ist.

2. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eingesteckte Abschnitt (2.1) ein oberer und der äußere Abschnitt (2.2) ein unterer Beinabschnitt eines Stuhles oder Tisches ist.

3. Möbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (2.4) rundlichen Querschnitt haben und die Gummiringe oder Kunststoffringe O-Ringe sind.