DE4441443C2 - Kondensatbehälter für einen Hausschornstein - Google Patents
Kondensatbehälter für einen HausschornsteinInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kondensatbehälter für einen
Hausschornstein mit einer die Flüssigkeit des
Kondensatbehälters ansaugenden Pumpe, wobei Kondensatbehälter
ein Neutralisationsbehälter mit einem Neutralisationsmittel
enthalten ist, welchem das zu neutralisierende Kondensat von
oben zugeführt wird.
Um Energieverluste bei der Wärmeerzeugung zu vermeiden, werden
die bei der Verbrennung entstehenden Abgase mit einer
möglichst niedrigen Temperatur aus dem Wärmeerzeuger
abgeführt. Derartige Wärmeerzeuger werden üblicherweise als
Brennwertgeräte bezeichnet. Die Abgastemperaturen liegen
teilweise unterhalb des Taupunkts, so daß bereits im
Verbrennungsraum des Wärmeerzeugers, vor allem aber im
anschließenden Schornstein eine erhebliche Kondensatbildung
einsetzt. Um das anfallende Kondensat zu sammeln, ist im
Bereich des Wärmeerzeugers bzw. des Schornsteinfußes
üblicherweise ein Kondensatbehälter vorgesehen, in den das
flüssige Kondensat abgeleitet wird. Zur Entsorgung des
Kondensates muß der gefüllte Kondensatbehälter von Zeit zu
Zeit manuell entnommen und entleert werden.
Um das Überlaufen eines Kondensatbehälters zu vermeiden, muß
der Heizungsbetreiber den Flüssigkeitsstand im
Kondensatbehälter regelmäßig kontrollieren. Die Intervalle
zwischen den einzelnen Kontrollen des Flüssigkeitsstandes sind
hierbei abhängig von der anfallenden Kondensatmenge. Während
Witterungsperioden mit erhöhtem Wärmebedarf, beispielsweise im
Winter bei extrem niedrigen Außentemperaturen, ist die
Kontrolle des Flüssigkeitsstandes täglich durchzuführen, und
das Entleeren des Kondensatbehälters muß gegebenenfalls
mehrfach innerhalb einer Woche erfolgen.
Aus der DE 92 16 987 U1 ist ein für einen Hausschornstein
geeigneter Kondensatbehälter mit einem Überlauf bekannt, an
den eine Pumpe für das Kondensat angeschlossen werden kann.
Die Pumpe muß manuell in Betrieb gesetzt werden und kann nur
den über den Überlauf austretenden Teil des Kondensats
fördern.
Aus dem "Taschenbuch für Heizung und Klimatechnik", 59.
Ausgabe 1977, R. Oldenbourg, München Wien, Seiten 616 und 618,
ist es bekannt, zum Absaugen von Flüssigkeiten Kondensatpumpen
mit schwimmendem Schalter zu verwenden, die auch in Form von
Tauchpumpen eingesetzt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, stets einen guten
Kontakt des Kondensats mit dem Neutralisationsmittel sowie
eine lange Verweilzeit des Kondensats zu gewährleisten, und
zwar unabhängig von der Höhe des Flüssigkeitsspiegels im
Kondensatbehälter.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Pumpe
die Flüssigkeit im Bodenbereich des Kondensatbehälters
ansaugt, daß zumindest ein den Flüssigkeitsstand erfassenden
Sensor vorgesehen ist, der die Pumpe in Abhängigkeit vom
Flüssigkeitsstand steuert und daß das neutralisierte Kondensat
über eine vom Bodenbereich des Neutralisationsbehälters
ausgehende Steigleitung, die oberhalb der Schütthöhe des
Neutralisationsmittels endet, in den Innenraum des
Kondensatbehälters geleitet wird.
Um den Ablaufschlauch auch bei stark saurem Kondensat an die
Kanalisation anschließen zu können, ist im Kondensatbehälter
Neutralisationsmittel vorgesehen. Das Neutralisationsmittel
kann sich in einem Behälter befinden, der komplett
auswechselbar ist. Der Behälter ist oben offen und unterhalb
eines Kondensatzulaufs angeordnet, so daß das eintretende
Kondensat auf das Neutralisationsmittel fließen und dieses
durchströmen kann. Die Ableitung des neutralisierten
Kondensats erfolgt mittels einer vom Bodenbereich des
Behälters ausgehenden Steigleitung, die oberhalb der
Schütthöhe des Neutralisationsmittels in den Innenraum des
Kondensatbehälters mündet. Auf diese Weise ist das
Neutralisationsmittel unabhängig von der Höhe des
Flüssigkeitsspiegels im Kondensatbehälter stets mit
Flüssigkeit bedeckt, so daß eine lange Verweilzeit des
Kondensats im Kontakt mit dem Neutralisationsmittel
gewährleistet ist.
Der erfindungsgemäße Kondensatbehälter hat den Vorteil, daß
die Überwachung des Flüssigkeitsstandes kontinuierlich durch
den Sensor erfolgt. Dieser gibt beim Erreichen eines maximalen
Flüssigkeitsstandes automatisch ein erstes Signal, welches die
Inbetriebnahme der am oder im Kondensatbehälter angebrachten
Pumpe bewirkt. Die Pumpe fördert daraufhin die
Kondensatflüssigkeit aus dem Kondensatbehälter. Sobald der
Kondensatbehälter entleert ist, wird die Pumpe mittels eines
vom Sensor abgegebenen zweiten Signals abgeschaltet. Der
erfindungsgemäße Kondensatbehälter mit automatisch gesteuerter
Pumpe ermöglicht somit eine zuverlässige und vom
Heizungsbetreiber völlig unabhängige Kondensatentsorgung. Die
Einschaltung der Pumpe bei hohem Flüssigkeitsstand und das
Ausschalten nach Entleerung des Kondensatbehälters führt dazu,
daß die Pumpe nur in entsprechenden Zeitintervallen und nicht
dauernd betrieben wird. Das Trockenlaufen der Pumpe ist
ausgeschlossen, wenn bei entsprechender Anordnung des Sensors
das zweite Signal kurz vor der vollständigen Entleerung des
Kondensatbehälters gegeben wird.
Die Pumpe kann über einen Ablaufschlauch mit der Kanalisation
verbunden sein. Eine gegebenenfalls zwischen dem
Kondensatbehälter und dem Abwasserkanal bestehende
Höhendifferenz wird problemlos überwunden. Als Pumpe wird eine
elektrisch angetriebene Pumpe empfohlen, die direkt mit
Netzspannung oder über einen Transformator mit Niederspannung
betrieben werden kann.
Der erfindungsgemäße Kondensatbehälter kann besonders kompakt
und platzsparend ausgeführt werden, wenn die Pumpe im
Kondensatbehälter angeordnet ist. Beispielsweise kann im
Innenraum des Behälters ein für die Pumpe vorgesehener Bereich
durch Trennwände abgeteilt sein. Da die Pumpe in diesem Fall
keinen zusätzlichen Platz im Außenraum beansprucht, kann der
Kondensatbehälter im Fuß eines Hausschornsteins angeordnet
sein. Beispielsweise kann der Kondensatbehälter
schubladenartig in eine seitliche Öffnung am Fuß des
Hausschornsteins eingeschoben werden.
Auf Trennwände im Kondensatbehälter kann verzichtet werden,
wenn als Pumpe eine Tauchpumpe verwendet wird. Eine Tauchpumpe
ist für den Einsatz unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
konstruiert und besitzt üblicherweise ein
korrosionsbeständiges Gehäuse.
Zur Steuerung der Pumpe können sowohl zwei in
unterschiedlichen Höhen lagen angeordnete Sensoren als auch ein
einziger Sensor vorgesehen sein, der lageabhängige Signale
abgibt.
Der Sensor kann als kombiniertes Meß- und Steuerungselement
ausgebildet sein. Die Erfassung des Flüssigkeitsstands im
Kondensatbehälter kann mittels verschiedener Verfahren
kontinuierlich durchgeführt werden. Es können mechanische,
elektrische, oder hydrostatische Verfahren angewandt werden.
Der Sensor kann einen Schwimmerschalter aufweisen. Der
besondere Vorteil dieser Ausführung besteht darin, daß sich
der maximale Flüssigkeitsstand, bei dem die Tauchpumpe
eingeschaltet werden soll, besonders einfach über die Länge
des elektrischen Anschlußkabels des Schwimmerschalters
einstellen läßt.
Das Anschlußkabel des Schwimmerschalters kann als elektrisches
Verbindungskabel direkt von der Tauchpumpe ausgehen.
In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt, das im folgenden näher erläutert wird.
Es zeigt
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Kondensatbehälter in der
Draufsicht und
Fig. 2 den Kondensatbehälter aus Fig. 1 im Schnitt II-II.
In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Kondensatbehälter 10 für
einen Hausschornstein in der Draufsicht dargestellt, der eine
aus Polypropylen bestehende im wesentlichen quaderförmige
Außenwandung 12 besitzt. Der Kondensatbehälter 10 ist 250 mm
hoch, 200 mm breit und 245 mm tief. In den
Kondensatbehälter 10 ist - hier schematisch dargestellt - ein
den Flüssigkeitsstand erfassender Sensor 14 und eine Pumpe 16
eingesetzt. Der Sensor 14 weist einen Schwimmerschalter 18
auf, der über ein von der Pumpe 16 ausgehendes elektrisches
Verbindungskabel 20 angeschlossen ist.
Die Pumpe 16 ist als mit Niederspannung gespeiste elektrisch
angetriebene Tauchpumpe ausgeführt, deren Ansaugöffnung 21
sich im Bodenbereich des Kondensatbehälters 10 befindet. Die
Stromversorgung der Pumpe 16 erfolgt über ein Stromkabel 22,
das die Pumpe 16 mit einem außerhalb des Kondensatbehälters 10
angeordneten Regler 24 und einem Transformator 26 verbindet.
Das Stromkabel 22 ist durch eine in die Oberkante des
Kondensatbehälters 10 eingebrachte Ausnehmung 28 in den
Innenraum des Kondensatbehälters 10 geführt. Von der Pumpe 16
geht eine mehrteilige Entsorgungsleitung 30 aus, die mit einem
in Fig. 1 in der linken oberen Ecke des Kondensatbehälters 10
gestrichelt dargestellten Stutzen 32 verbunden ist, der die
Außenwandung 12 des Kondensatbehälters 10 durchsetzt. Auf den
Stutzen 32 ist ein Ablaufschlauch 34 aufgesteckt, der zu einem
in Fig. 1 nicht dargestellten Abwasserkanal führt.
Zur Einleitung von Kondensat ist ein durch eine in der
Rückwand des Kondensatbehälters 10 von der Oberkante
ausgehende 31 mm tiefe U-förmige Aussparung 36 in den
Innenraum des Kondensatbehälters 10 hineinragender schwach
geneigter rohrförmiger Kondensatzulauf 38 vorgesehen. Die
Mündung 40 des Kondensatzulaufs 38 ist oberhalb eines mit
einem Neutralisationsmittel 41 gefüllten zylindrischen
Behälters 42 angeordnet, der oben offen ist und eine
Steigleitung 43 für neutralisiertes Kondensat 44 besitzt, so
daß das Neutralisationsmittel 41 stets vom Kondensat
durchströmt wird. Da Sensor 14, Pumpe 16 und
Neutralisationsmittel 41 im Innenraum des
Kondensatbehälters 10 angeordnet sind, kann der
Kondensatbehälter 10 in bekannter Weise in den Fuß eines
Hausschornsteins eingebracht werden.
In Fig. 2 ist der Kondensatbehälter 10 im Schnitt II-II der
Fig. 1 dargestellt. Der Kondensatbehälter 10 ist in dieser
Darstellung bis zum maximalen Flüssigkeitsstand mit
neutralisiertem Kondensat 44 gefüllt. Der Schwimmerschalter 18
nimmt auf dem Flüssigkeitsspiegel des neutralisierten
Kondensats 44 eine geneigte Lage ein, weil er durch das
elektrische Verbindungskabel 20 am weiteren Aufstieg gehindert
ist. Im geneigten Zustand des Schwimmerschalters 18 wird der
Versorgungsstromkreis zur Pumpe 16 geschlossen, so daß diese
das neutralisierte Kondensat 44 über die
Entsorgungsleitung 30, den Stutzen 32 und den
Ablaufschlauch 34 aus dem Kondensatbehälter 10 fördert, bis
der Schwimmerschalter 18 seine untere Endlage erreicht und den
Versorgungsstromkreis zur Pumpe 16 unterbricht.
Claims (5)
1. Kondensatbehälter (10) für einen Hausschornstein mit einer
die Flüssigkeit des Kondensatbehälters (10) ansaugenden
Pumpe (16), wobei im Kondensatbehälter (10) ein
Neutralisationsbehälter (42) mit einem
Neutralisationsmittel (41) enthalten ist, welchem das zu
neutralisierende Kondensat von oben zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pumpe (16) die Flüssigkeit im Bodenbereich des
Kondensatbehälters (10) ansaugt,
daß zumindest ein den Flüssigkeitsstand erfassenden
Sensor (14) vorgesehen ist, der die Pumpe (16) in
Abhängigkeit vom Flüssigkeitsstand steuert und
daß das neutralisierte Kondensat über eine vom
Bodenbereich des Neutralisationsbehälters (42) ausgehende
Steigleitung (43), die oberhalb der Schütthöhe des
Neutralisationsmittels (41) endet, in den Innenraum des
Kondensatbehälters (10) geleitet wird.
2. Kondensatbehälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pumpe (16) im Kondensatbehälter (10) angeordnet
ist.
3. Kondensatbehälter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pumpe (16) als Tauchpumpe ausgebildet ist.
4. Kondensatbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (14) einen Schwimmerschalter (18) aufweist.
5. Kondensatbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß Neutralisationsmittel (41) im Kondensatbehälter (10)
vorgesehen ist.
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- 1994-11-18 DE DE4441443A patent/DE4441443C2/de not_active Expired - Fee Related
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