DE4441275B4 - Zentrierbohreinsatz für ein Hohlbohrwerkzeug - Google Patents
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Abstract
Zentrierbohreinsatz für ein Hohlbohrwerkzeug, insbesondere für eine Bohrkrone, mit einem Zentrierbohrer (21), der mit mehreren radial nach außen wegstehenden Haltearmen (22) versehen ist, welche in stirnseitig offene Schlitze (18) des Hohlbohrwerkzeugs (10) einsetzbar sind, wobei der Zentrierbohreinsatz (20) wenigstens zwei sich radial nach außen erstreckende Klemmflügel (27) aufweist, die einseitig mit dem Zentrierbohreinsatz (20) verbunden sind, und deren Radialerstreckung größer als ein Innenradius des Hohlbohrwerkzeugs (10) ist, so daß sie sich bei eingesetztem Zentrierbohreinsatz (20) mit ihrem freien Ende (30) gegenüber einer Innenwandung (32) des Hohlbohrwerkzeugs (10) verspannen, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmflügel (27) aus federsteifem Material gebildet und endseitig zum Zentrierbohrer (21) hin vorgeformt gebogen sind.
Description
- Die Erfindung geht aus von einem Zentrierbohreinsatz für ein Hohlbohrwerkzeug nach dem Oberbegriff de Patentanspruchs 1 bzw. von einem Hohlbohrwerkzeug nach dem Oberbegriff des. Patentanspruchs 9. Es ist schon ein Zentrierbohreinsatz bekannt
DE 93 02 487 U1 , der mehrere radial nach außen wegstehende Haltearme aufweist, die in stirnseitig offene Schlitze des Hohlbohrwerkzeugs einsetzbar sind. Um ein Herausfallen des Zentrierbohreinsatzes aus dem Hohlbohrwerkzeug zu verhindern, wurde vorgeschlagen, die Schlitze im Hohlbohrwerkzeug schräg auszuführen, so daß sich der Zentrierbohreinsatz in den Schlitzen verkanten kann. Diese Maßnahme setzt demnach eine bestimmte Ausbildung der Bohrkrone voraus. Bei herkömmlichen, mit axialem Längsschlitz versehenen Hohlbohrwerkzeugen wird das Herausfallen des Zentrierbohreinsatzes nicht verhindert. - Ferner ist ein Zentrierbohreinsatz am Markt bekannt, der radial abstehende, flexible Kunststofflappen aufweist, die das Herausfallen des Zentrierbohreinsatzes verhindern sollen. Die Kunststofflappen erstrecken sich im Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Haltearmen, so daß sie beim Einsetzen des Zentrierbohreinsatzes in das Hohlbohrwerkzeug in Achsrichtung des Zentrierbohrers ausweichen können. Aufgrund des relativ biegeweichen Kunststoffmaterials ist die von den Kunststofflappen aufbringbare Anpreßkraft gegen die Innenwandung des Hohlbohrwerkzeuges relativ gering, so daß eine sichere Halterung des Zentrierbohreinsatzes im Hohlbohrwerkzeug nicht in jedem Falle gewährleistet ist. Unter Umständen setzt sich zwischen Lappen und Wandung Gesteinsmehl ab, wodurch die Haftwirkung weiter verringert wird.
- Desweiteren ist aus der
DE 83 35 453 U1 ein Zentrierbohreinsatz bekannt, der ein in ein Hohlbohrwerkzeug einsetzbares elastisch verformbares Halterungsteil für den Zentrierbohrer aufweist. Das Halterungsteil ist eine ebene Scheibe, die einen eckigen Umriss haben kann. Der Außenrand dieser Scheibe liegt mit seinen Kanten an der Innenwandung des Hohlbohrwerkzeugs an. - Der erfindungsgemäße Zentrierbohreinsatz mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß der Zentrierbohreinsatz sicher im Hohlbohrwerkzeug gehalten wird. Das Einsetzen des Zentrierbohreinsatzes läßt sich auf einfache Weise bewerkstelligen und auch nach häufigem Einsetzen und Herausnehmen des Zentrierbohreinsatzes läßt sich keine Abnutzung der Zentrierbohrhalterung feststellen.
- Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Zentrierbohreinsatzes möglich.
- Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Klemmflügel durch Blechstreifen gebildet werden, die die erforderliche Biegesteifigkeit besitzen. Werden die Blechstreifen an ihren Enden kantig ausgeführt, wird ihre Fähigkeit, sich an der Innenwandung des Hohlbohrwerkzeuges festzukrallen, verbessert. Wenn die Blechstreifen scharfkantige Ecken aufweisen wird dieser Effekt noch verstärkt, da an der gewölbten Innenwandung insbesondere die Ecken der Blechstreifen anliegen.
- Durch die Anordnung der Klemmflügel entlang der Haltearme auf der dem Zentrierbohrer abgewandten Seite läßt sich der Zentrierbohreinsatz besonders gut in das Hohlbohrwerkzeug einsetzen, da dann der Federweg der freien Enden durch die Haltearme begrenzt ist. Außerdem stören dann die Schneiden bei Einsetzen bzw. Herausnehmen des Zentrierbohreinsatzes nicht.
- Indem die freien Enden der Klemmflügel zum Zentrierbohrer hin umgebogen sind, läßt sich das Einsetzen des Zentrierbohreinsatzes zusätzlich erleichtern. Durch das Vorsehen zweier Biegestellen mit entgegengesetzter Krümmung läßt sich die axiale Erstreckung des Zentrierbohreinsatzes gering halten.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
1 zeigt eine Seitenansicht eines Hohlbohrwerkzeuges,2 einen Querschnitt durch das Hohlbohrwerkzeug mit darin eingesetztem Zentrierbohreinsatz und3 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäß ausgebildeten Zentrierbohreinsatz. - Beschreibung des Ausführungsbeispiels
- Ein in
1 mit 10 bezeichnetes Hohlbohrwerkzeug ist als Bohrkrone ausgebildet. Das Hohlbohrwerkzeug10 ist napfartig geformt mit etwa zylindrischem Napfboden11 und sich daran anschließender hohlzylindrischer Napfwandung12 . Stirnseitig befinden sich an der dem Napfboden11 abgewandten Seite der Napfwandung12 Schneidsegmente13 , die dem Materialabtrag dienen. In der Napfwandung12 sind außerdem mehrere Längsschlitze14 zur Kühlung vorgesehen. Auf der den Schneidsegmenten13 abgewandten Seite des Napfbodens11 befindet sich mittig ein Fortsatz15 , in dem eine Gewindebohrung16 zum Anschluß des Hohlbohrwerkzeugs an eine Bohrspindel einer Werkzeugmaschine, insbesondere Handbohrmaschine, vorgesehen ist. Am Außenumfang des Fortsatzes15 sind parallele Schlüsselflächen17 ausgebildet, die zum Ansetzen eines Gabelschlüssels dienen. Napfboden11 und Napfwandung12 sind beispielsweise zweiteilig ausgeführt, können jedoch durchaus auch einteilig, zum Beispiel durch Tiefziehen oder Zerspanen hergestellt werden. Stirnseitig befinden sich insgesamt vier randoffene, sich axial erstreckende Schlitze18 , von denen lediglich ein Schlitz in1 erkennbar ist. Die Schlitze18 können auch schräg zu einer Längsachse35 des Hohlbohrwerkzeuges10 ausgebildet sein. - In
2 ist der stirnseitige Teil der Napfwandung12 geschnitten dargestellt. In das Innere des Hohlbohrwerkzeugs10 ist ein Zentrierbohreinsatz20 eingesetzt, der zum sicheren Anbohren des zu bearbeitenden Gesteins dient. Der Zentrierbohreinsatz weist einen Zentrierbohrer21 auf, der zentral angeordnet ist und über die Schneidsegmente13 des Hohlbohrwerkzeugs10 axial hinausragt. Am Schaftende23 des Zentrierbohrers21 befinden sich radial nach außen hin wegstehende Haltearme22 , die jeweils um 90° zueinander versetzt angeordnet sind. Die Haltearme22 bilden insgesamt ein Zentrierkreuz24 , das in3 näher dargestellt ist. Das Zentrierkreuz24 ist drehfest mit dem Zentrierbohrer21 verbunden, beispielsweise verlötet oder verschweißt. Auf einer den Schneidsegmenten13 zugewandten Seite wird das Zentrierkreuz24 von einer Scheibe25 gestützt. Auf der anderen Seite des Zentrierkreuzes24 ist eine Halteeinrichtung26 angeordnet, mit der der Zentrierbohreinsatz20 innerhalb des Hohlbohrwerkzeugs10 gehalten wird. - Die Halteeinrichtung
26 besteht aus zwei radial nach außen wegstehenden Klemmflügeln27 , die diametral versetzt zueinander liegen. Die beiden Klemmflügel27 der Halteeinrichtung26 werden im Beispielsfall von einem Halteblech28 gebildet, das zentral am Schaftende23 des Zentrierbohrers21 durch eine Stauchung29 befestigt ist. Die freien Enden30 der Klemmflügel27 sind mit scharfen Kanten31 versehen, die sich unter Vorspannung an einer Innenwandung32 des Hohlbohrwerkzeugs10 festkrallen. - Die Form der Klemmflügel
27 ist gekennzeichnet durch eine radial weiter innen liegende erste Biegestelle33 mit kleinem Krümmungsradius und dem Zentrierbohrer21 zugewandter Krümmung, sowie einer weiter außen liegenden zweiten Biegestelle34 mit demgegenüber größerem Biegeradius und dem Zentrierbohrer21 abgewandter Krümmung. Die radiale Erstreckung der Klemmflügel27 gemessen von der Längsachse35 des Hohlbohrwerkzeugs10 übersteigt den Innenradius der Napfwandung12 . Beim Einsetzen des Zentrierbohreinsatzes20 verbiegen sich die Klemmflügel27 um die Biegestellen33 ,34 . Bedingt durch diese Verformung liegen die Klemmflügel27 nach dem Einsetzen des Zentrierbohreinsatzes20 an der Innenwandung32 unter Vorspannung an. Infolge der vorgeformten Biegestellen33 ,34 schließen die freien Enden30 dabei einen relativ spitzen Winkel α, vorzugsweise kleiner als 45 Grad, mit der Innenwandung32 bzw. der Längsachse35 ein. - In
3 ist der Zentrierbohreinsatz20 in Draufsicht dargestellt. Erkennbar ist der zentral angeordnete Zentrierbohrer21 mit Schneiden40 , die Scheibe25 sowie das Zentrierkreuz24 . Das Zentrierkreuz24 ist aus einem blechförmigen Körper geformt, dessen Ränder zwecks Versteifung umgebördelt sind. Unterhalb zweier diametral versetzt zueinander liegender Haltearme22 befindet sich die Halteeinrichtung26 , die durch den Blechstreifen28 , vorzugsweise aus Federstahl gebildet wird. Die Klemmflügel27 der Halteeinrichtung26 sind an ihren freien Enden30 mit den scharfen Kanten31 versehen, die mit Seitenflächen41 der Klemmflügel27 spitze Ecken42 bilden.
Claims (9)
- Zentrierbohreinsatz für ein Hohlbohrwerkzeug, insbesondere für eine Bohrkrone, mit einem Zentrierbohrer (
21 ), der mit mehreren radial nach außen wegstehenden Haltearmen (22 ) versehen ist, welche in stirnseitig offene Schlitze (18 ) des Hohlbohrwerkzeugs (10 ) einsetzbar sind, wobei der Zentrierbohreinsatz (20 ) wenigstens zwei sich radial nach außen erstreckende Klemmflügel (27 ) aufweist, die einseitig mit dem Zentrierbohreinsatz (20 ) verbunden sind, und deren Radialerstreckung größer als ein Innenradius des Hohlbohrwerkzeugs (10 ) ist, so daß sie sich bei eingesetztem Zentrierbohreinsatz (20 ) mit ihrem freien Ende (30 ) gegenüber einer Innenwandung (32 ) des Hohlbohrwerkzeugs (10 ) verspannen, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmflügel (27 ) aus federsteifem Material gebildet und endseitig zum Zentrierbohrer (21 ) hin vorgeformt gebogen sind. - Zentrierbohreinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmflügel (
27 ) durch Blechstreifen gebildet werden. - Zentrierbohreinsatz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmflügel (
27 ) an ihrem freien Ende (30 ) kantig ausgebildet sind. - Zentrierbohreinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Klemmflügel (
27 ) entlang einer dem Zentrierbohrer (21 ) abgewandten Seite der Haltearme (22 ) erstrecken. - Zentrierbohreinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmflügel (
27 ) in Richtung auf ihr freies Ende (30 ) zu jeweils eine erste Biegestelle (33 ) aufweisen, welche den Klemmflügel (27 ) vom Zentrierbohrer (21 ) wegbiegt, und eine zweite, weiter außen liegende Biegestelle (34 ) mit einer dem Zentrierbohrer (21 ) abgewandten Krümmung aufweisen, welche gegenüber der ersten Biegestelle (33 ) einen größeren Krümmungsradius hat. - Zentrierbohreinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Klemmflügel (
27 ) im Bereich ihres freien Endes (30 ) unter einem Winkel α kleiner 45 Grad gegenüber einer Längsachse (35 ) des Hohlbohrwerkzeugs (10 ) erstrecken. - Zentrierbohreinsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß insgesamt vier kreuzförmig angeordnete Haltearme (
22 ) und zwei einander diametral gegenüberliegende Klemmflügel (27 ) vorgesehen sind. - Zentrierbohreinsatz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Klemmflügel (
27 ) an einem radial durchgehenden Blechstreifen ausgebildet sind, der mittig mit dem Zentrierbohreinsatz (20 ) verbunden ist. - Hohlbohrwerkzeug, insbesondere Bohrkrone für Werkzeugmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß vorn im Hohlbohrwerkzeug (
10 ) ein Zentrierbohreinsatz (20 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 festgeklemmt ist.
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