DE4440216A1 - Verteilerschaltung zur Verteilung eines HF-Signals - Google Patents
Verteilerschaltung zur Verteilung eines HF-SignalsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verteilerschaltung zur Vertei
lung eines HF-Signals nach dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Die Erfindung betrifft insbesondere eine Verteilerschal
tung für Hochfrequenz-Signale (HF-Signale), die im Mikro-
und Millimeterwellen-Bereich (GHz-Bereich) liegen.
In der Schaltungstechnologie ist es in vielen Fällen er
forderlich, ein HF-Signal auf mehrere HF-Zweige und/oder
HF-Schaltungsanordnungen zu verteilen. Dafür ist es nahe
liegend, das HF-Signal zunächst mit Hilfe eines HF-Lei
stungsverstärkers zu verstärken und das verstärkte HF-Si
gnal in einem HF-Verteilnetzwerk zu verteilen, so daß das
HF-Signal an mehreren Toren gleichzeitig oder zeitlich
nacheinander anliegt.
Dabei kann mit dem Leistungsverstär
ker auch eine Impedanzanpassung vorgenommen werden. Dafür
geeignete Verteilnetzwerke enthalten beispielsweise HF-
Leistungsschalter, z. B. PIN-Dioden-Schalter, Relais.
Ein solches HF-Verteilnetzwerk erzeugt bei der Verteilung
des HF-Signals grundsätzlich eine HF-Verlustleistung, die
letztendlich als störende Verlustwärme abgeführt werden
muß. Dieses kann in nachteiliger Weise technisch aufwendig
und daher kostenungünstig sein, insbesondere bei einer
räumlich kleinen Anlage, beispielsweise bei einem aktiven
Antennenarray für den Millimeterwellen-Bereich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gat
tungsgemäße Verteilerschaltung anzugeben, die einen hohen
Wirkungsgrad besitzt und bei welcher die Entstehung von
Verlustleistung vermieden wird.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale. Vorteil
hafte Ausgestaltungen und/oder Weiterbildungen sind den
Unteransprüchen entnehmbar.
Ein erster Vorteil besteht darin, daß das benötigte Ver
teilnetzwerk lediglich geringe HF-Leistungen schalten muß,
so daß lediglich vernachlässigbare HF-Verluste entstehen.
Ein solches Verteilnetzwerk kann daher vorteilhafterweise
räumlich kompakt als gedruckte Schaltung, z. B. in Strei
fentechnologie, ausgeführt werden.
Ein zweiter Vorteil besteht darin, daß die den ausgangs
seitigen Lasten, z. B. Antennen, zugeleiteten HF-Leistungs
signale nicht geschaltet werden. Dadurch werden einerseits
HF-Verluste vermieden und andererseits immer optimale Im
pedanzanpassungen erreicht.
Ein dritter Vorteil besteht darin, daß eine Erhöhung des
Senderwirkungsgrades erfolgt, denn die absoluten Leis
tungsverluste sind gering, bezogen auf die Sender-Aus
gangsleistung.
Ein vierter Vorteil besteht darin, daß Schalterelemente
verwendet werden können, die lediglich eine geringe Leis
tung schalten können, beispielsweise FET-Schalter, die bis
zu 0,2 Watt schalten können.
Ein fünfter Vorteil besteht darin, daß Schalterelemente,
beispielsweise FET-Schalter, verwendet werden können, die
hohe (Schalt-)Verluste, z. B. bis zu 2 dB, besitzen.
Ein sechster Vorteil besteht darin, daß aus diesen Gründen
integrierte Halbleiterschalter verwendbar sind, welchen
lediglich einen geringen Flächenbedarf besitzen.
Ein siebter Vorteil besteht darin, daß lediglich geringe
Schaltleistungen benötigt werden. Denn ansonsten verwen
dete typische Leistungsschaltelemente, z. B. mechanische
Bauteile (Relais) oder Halbleiter - PIN-Dioden, benötigen
eine relativ hohe Gleichstrom-Schaltleistung (PIN-Dioden-
Schalter bis zu 1 Watt bei einer geschalteten HF-Leistung
von 10 Watt). Eine derartig hohe Schaltleistung wird vor
teilhafterweise vermieden durch die Verwendung von FET-
Schalter, welche vor den Leistungsverstärkern angeordnet
sind.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungs
beispiels näher erläutert unter Bezugnahme auf schematisch
dargestellte Figuren.
Es zeigen
Fig. 1 und Fig. 2 schematisch dargestellte
Blockbilder zur Erläuterung der Erfindung.
Fig. 1 zeigt den schematischen Aufbau einer Verteiler
schaltung VS, die ein Eingangstor ET besitzt. Wird in die
ses ein HF-Eingangssignal, z. B. ein HF-Sendesignal im GHz-
Bereich mit einer HF-Leistung von ungefähr 1 Watt (HF-Ein
gangsimpedanz ungefähr 50 Ohm), eingekoppelt, so ist an
den Ausgangstoren AT1, AT2 gleichzeitig oder alternativ
eine HF-Ausgangsleistung von z. B. jeweils 10 Watt verfüg
bar, z. B. jeweils an einem mittleren HF-Lastwiderstand von
50 Ohm. Die Art der Verfügbarkeit (gleichzeitig oder al
ternativ) ist abhängig von dem verwendeten (HF-)-Verteil
netzwerk VN, das nachfolgend noch näher erläutert wird.
Das Verteilnetzwerk VN besitzt einen Netzwerk-Eingang NE,
der an das Eingangstor ET gekoppelt ist, sowie mindestens
zwei Netzwerk-Ausgänge NA1, NA2, die jeweils an einen Ver
stärker-Eingang VE1, VE2 eines HF-Leistungsverstärkers,
der als balancierter Verstärker BV ausgebildet ist, ange
schlossen sind. Dessen Verstärker-Ausgänge VA1, VA2 sind
unmittelbar an die Ausgangstore AT1, AT2 angekoppelt.
Fig. 2 zeigt einen solchen balancierten Verstärker BV, be
stehend aus zwei 90°-Hybriden H1, H2 sowie zwei zwischen
diesen gekoppelten, im wesentlichen identischen HF-Ver
stärkern V1, V2. Ein 90°-Hybrid ist eine an sich bekannte
HF-Brückenschaltung, die vorzugsweise aus HF-Leitungsstüc
ken besteht. Ein solches 90°-Hybrid besitzt zwei Eingänge,
hier VE2, VE2, sowie zwei Ausgänge, die mit mit 0° sowie
90° bezeichnet sind. An diesen entstehen Ausgangssignale,
die zueinander eine 90°-Phasenlage besitzen. Ein solcher
90°-Hybrid, der auch 3 dB-Koppler genannt wird, ist z. B.
beschrieben in dem Lehrbuch: Meinke/Gundlach "Taschenbuch
der Hochfrequenztechnik", 4. Auflage (1986), Band 3, Kapi
tel P18.
Gemäß Fig. 2 ist nun der 0°-Ausgang (0°-Tor) des ersten
90°-Hybrids H1 über den ersten HF-Verstärker V1 an das
90°-Tor des zweiten 90°-Hybrids H2 gekoppelt. Das 90°-Tor
des ersten 90°-Hybrids H1 ist über den zweiten HF-Verstär
ker V2 an das 0°-Tor des zweiten 90°-Hybrids H2 gekoppelt.
Ein solcher balancierter Verstärker BV besitzt in vorteil
hafter Weise die Eigenschaft, daß bei reflexionsfreiem Ab
schluß nicht benötigter Ein- sowie Ausgangstore an den üb
rigen (freien) Ein- sowie Ausgangstoren eine HF-Anpassung
vorhanden ist, wobei die HF-Verstärker V1, V2 an ihren
Ein- und/oder Ausgängen nahezu beliebige Reflexions
faktoren besitzen können. Durch eine entsprechende Wahl
der reflexionsfreien Abschlüsse (gegen HF-Masse) läßt sich
der Signalweg des HF-Signals festlegen. Beispielsweise ist
es möglich, die Tore VE2 sowie VA1 reflexionsfrei abzu
schließen. In diesem Fall wird ein an dem Tor VE1 anlie
gendes HF-Signal verstärkt und an das Tor VA2 geleitet.
Weitere mögliche Signalwege sind aus den an sich bekannten
HF-Koppeleigenschaften der 90°-Hybride ableitbar.
Daraus ergibt sich, daß der Schaltungsaufbau des Verteil
netzwerks VN (Fig. 1) von den gewünschten zu schaltenden
Signalwegen abhängt. Ist beispielsweise an den Netzwerk-
Ausgängen NA1, NA2 jeweils ein durch einen HF-Schalter,
z. B. mindestens einen HF-Feldeffekt-Transistor (FET),
schaltbarer reflexionsfreier Abschluß vorhanden, so kann
ein an dem Eingangstor ET anliegendes HF-Signal wahlweise
auf eines der Ausgangstore AT1, AT2 gekoppelt werden.
Die beschriebene Verteilerschaltung VS ist daher in viel
fältiger Weise einsetzbar, beispielsweise als Senderend
stufenschaltung in einem aktiven Antennenarray, beispiels
weise für den Millimeterwellen-Bereich. Dabei werden für
diesen Bereich geeignete Strahlerelemente, z. B. sogenannte
Patch-Strahler, unmittelbar an die Ausgangstore AT1, AT2
gekoppelt. Die HF-Leistungsverstärker V1, V2 sind dabei
als an sich bekannte, daran angepaßte Sendeverstärker aus
gebildet.
Eine besonders vorteilhafte Anwendung besteht darin, an
die Ausgangstore AT1, AT2 sogenannte orthogonale Strahler
elemente anzuschließen. Diese können Sendesignale mit zu
einander orthogonalen Polarisationsrichtungen aussenden.
Aufgrund der Schalteigenschaften der 90°-Hybride H1, H2
(Fig. 2) kann nun das Verteilnetzwerk VN (Fig. 1) so ge
wählt werden, daß ein Sendesignal mit vorgebbarer Polari
sationsrichtung, die von dem einstellbaren Schaltzustand
des Verteilnetzwerks VN abhängt, ausgesandt werden kann.
Es ist nun vorteilhaft, mehrere solcher Strahlerelemente
linien- oder matrixförmig zu einem Antennenarray anzuord
nen und diese Strahlerelemente an die Ausgänge mehrerer
solcher balancierten (Sende-)Verstärker anzukoppeln, deren
Eingänge in der beschriebenen Weise an ein Verteilnetzwerk
angekoppelt sind. In Abhängigkeit von dessen Auslegung
und/oder Schaltzustand ist dann das Antennenarray in viel
fältiger Weise betreibbar, beispielsweise zur Erzeugung
einer schnellen Schwenkung eines Sendestrahlers in Azimut
und/oder Elevationsrichtung bei gleichzeitiger Änderung
der Polarisationsrichtung des ausgesandten Sendesignals.
Ein solcher Sender wird auch polarisationsagiler Sender
genannt.
In allen beschriebenen Beispielen ist es daher möglich,
die von den Verstärkern V1, V2 erzeugte HF-Leistung nahezu
verlustfrei an die Ausgangstore AT1, AT2 zu koppeln. Die
unmittelbar daran angeschlossenen Sendestrahler ermög
lichen daher eine verlustarme Abstrahlung der erzeugten
HF-Leistung.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungs
beispiele beschränkt, sondern sinngemäß auf weitere an
wendbar. Beispielsweise ist es möglich, innerhalb eines
Sende-/Empfangsmoduls (T/R-Modul) jeden der Ausgänge AT1,
AT2 über einen Zirkulator an einen Sende-/Empfangsstrahler
anzukoppeln. Damit ist in vorteilhafter Weise ein Sende-/
Empfangs-Antennenarray mit hohem (Sende-)Wirkungsgrad her
stellbar. Ein solches Antennenarray ist räumlich kompakt
herstellbar und daher insbesondere für ein Bordradar in
einem Luftfahrzeug geeignet.
Claims (10)
1. Verteilerschaltung zum Verteilen eines HF-Signals von
einem Eingangstor auf mindestens zwei Ausgangstore, zumin
dest bestehend aus
- - einem HF-Leistungsverstärker zur Verstärkung und/oder Entkopplung des an dem Eingangstor anliegenden HF-Si gnals sowie
- - einem Verteilnetzwerk zur Aufteilung des HF-Signals auf mindestens zwei Leitungswege,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß das Verteilnetzwerk (VN) als HF-Netzwerk ausgebil det ist mit einem Netzwerk-Eingang (NE) sowie minde stens zwei Netzwerk-Ausgängen (NA1, NA2),
- - daß der HF-Leistungsverstärker als balancierter Ver stärker (BV) ausgebildet ist mit zwei Verstärker-Ein gängen (VE1, VE2) sowie zwei Verstärker-Ausgängen (VA1, VA2),
- - daß der Netzwerk-Eingang (NE) an das Eingangstor (ET) angekoppelt ist,
- - daß die Netzwerk-Ausgänge (NA1, NA2) an die Verstärker- Eingänge (VE1, VE2) angekoppelt sind und
- - daß die Verstärker-Ausgänge (VA1, VA2) an die Ausgangs tore (AT1, AT2) angekoppelt sind.
2. Verteilerschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der balancierte Verstärker (BV) zumindest
aus zwei 90°-Hybriden (H1, H2), zwischen die HF-Leistungs
verstärker (V1, V2) geschaltet sind, besteht.
3. Verteilerschaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verteilnetzwerk (VN) einen aus pas
siven HF-Bauelementen aufgebauten HF-Verteiler enthält zur
Verteilung eines an dem Netzwerk-Eingang (NE) anliegenden
HF-Signals auf mindestens zwei Netzwerk-Ausgänge (NA1,
NA2).
4. Verteiler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Verteilnetzwerk (VN) minde
stens einen schaltbaren, reflexionsarmen Abschlußwider
stand enthält derart, daß der Abschlußwiderstand an minde
stens einen der Netzwerk-Ausgänge (NA1, NA2) schaltbar
ist.
5. Verteilerschaltung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die HF-Leistungsver
stärker (V1, V2) als HF-Sendeverstärker ausgebildet sind.
6. Verteilerschaltung nach einem der vorhergehenden An
sprüche zur Verwendung als HF-Sendesignal-Verteiler für an
die Ausgangstore (AT1, AT2) angeschlossene Sendeantennen.
7. Verteilerschaltung nach einem der vorhergehenden An
sprüche zur Verwendung als HF-Sendesignal-Verteiler in ei
nem Sende-/Empfangsmodul (T/R-Modul) für eine Radaranlage.
8. Verteilerschaltung nach einem der vorhergehenden An
sprüche zur Verwendung als HF-Sendesignal-Verteiler für
den Mikro- und/oder Millimeterwellen-Längenbereich.
9. Verteilerschaltung nach einem der vorhergehenden An
sprüche zur Verwendung als polarisationsagiler Sender mit
an die Ausgangstore (AT1, AT2) angekoppelten orthogonalen
Strahlerelementen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944440216 DE4440216A1 (de) | 1994-11-10 | 1994-11-10 | Verteilerschaltung zur Verteilung eines HF-Signals |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944440216 DE4440216A1 (de) | 1994-11-10 | 1994-11-10 | Verteilerschaltung zur Verteilung eines HF-Signals |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4440216A1 true DE4440216A1 (de) | 1996-05-15 |
Family
ID=6533005
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944440216 Withdrawn DE4440216A1 (de) | 1994-11-10 | 1994-11-10 | Verteilerschaltung zur Verteilung eines HF-Signals |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4440216A1 (de) |
-
1994
- 1994-11-10 DE DE19944440216 patent/DE4440216A1/de not_active Withdrawn
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8130 | Withdrawal |